(Ver)Führungen

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Aktuelle Aspekte der Literaturlehr- und -lernforschung werden in diesem Band aufgegriffen und neu fokussiert. An der Schnittstelle zwischen Literaturwissenschaft, Kulturwissenschaft und Deutschdidaktik werden institutionelle, mediale und performative Räume der Literatur untersucht und auf ihr verführerisches Potenzial befragt. Welche diskursive Funktion haben Bibliotheken, Ausstellungen und eine institutionalisierte Literaturkritik? Welche spezifischen Rezeptionsweisen werden durch E-Books, Blogliteratur oder Literaturverfilmungen evoziert? Wie wird Literatur im Theater, bei Poetry-Slams oder bei Lesungen inszeniert? Die Beiträge diskutieren unterschiedliche Formate und Kontexte der Literaturvermittlung vor einem methodisch breiten Spektrum theoretischer Grundlagen und empirischer Befunde.

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Группа авторов. (Ver)Führungen

(Ver)Führungen. Räume der Literaturvermittlung

Inhalt

Meri Disoski, Ursula Klingenböck, Stefan Krammer. Literaturvermittlung und/als (Ver)Führung. Eine Einleitung

Literatur

1. Institutionelle Räume. Ulrike Tanzer. Bibliotheken als Orte der Literaturvermittlung. 1. Verführung

2. Bibliotheken der Zukunft

3. Leseförderung und Literaturvermittlung. Drei Beispiele

4. Zusammenschau und Ausblick

5. Postskriptum

Anmerkungen

Literatur

Julia Danielczyk. Literatur im Schaufenster. Über die (Un)Möglichkeit, Literatur auszustellen

1. Von der Buchausstellung zur Literaturausstellung

2. Was können Literaturausstellungen vermitteln und wie können sie es?8

3. Literaturausstellungen als »Übersetzungen« von Literarischem

4. Schaufenster als Literatur-Auslagen

5. Chance: Inszenierung von Literatur

Anmerkungen

Literatur

Daniela Strigl. Der Kritiker: Gatekeeper, Platzanweiser, Zirkulationsagent, Raumpfleger oder Verkehrspolizist? Über die Literatur als herrschaftsfreie Zone. Prolog

1. Die Kritik in der Dauerkrise

2. Das role model des Kritikers 2012

2.1. Der Gatekeeper

2.2. Der Platzanweiser

2.3. Der Zirkulationsagent

2.4 Der Raumpfleger

2.5. Der Verkehrspolizist

3. Ein Schulenstreit: Gnostiker gegen Emphatiker – das ist Brutalität

4. Conclusio

Anmerkungen

Literatur

Doris Moser. Mediale Inszenierung von Literatur(vermittlung) am Beispiel des Bachmann-Preises und des Deutschen Buchpreises. 1. Vorspann: Bachmann-Preis und Deutscher Buchpreis

2. Der Ingeborg-Bachmann-Preis und das Fernsehen

2.1. Reading Heads als Fernsehbilder der Literatur

3. »Der Deutsche Buchpreis ist Marketinggewäsch« (Kreuzer)

4. Abspann: Die Vermittlung der Literaturvermittlung

Anmerkungen

Literatur

2. Mediale Räume. Günther Stocker. Flatscreen. Zur Räumlichkeit digitaler Lesemedien

1. Literarische Annäherung

2. Ein geistiger Raum

3. Die Teile und das Ganze

4. Ko-Texte

5. Typographie als System der Lektüresteuerung

6. Die Topographie der digitalen Seite

7. Veränderung des paratextuellen Systems

Anmerkungen

Literatur

Christiane Zintzen. Blogliteratur: Medium oder Message? Am Beispiel der Plattform litblogs.net – Literarische Weblogs in deutscher Sprache. 1. Blogs: Allgemeines

1.1. Begriff

1.2. Kommentar

1.3. Creative Commons Lizenz: Für und Wider

1.4. Mikroblogdienste Twitter und Facebook

2. Literarische Weblogs: Grundlagen

2.1. Publizieren im Netz: Basics

2.2. Temporalität, work in progress, Versionen: Schreiben, Lesen, Archivieren

2.3. Von der Homepage zum Blog, Genres und Generationen der Netzliteratur

3. litblogs.net

3.1. Struktur und TeilnehmerInnen

3.2. Thematisches Spektrum der bei litblogs.net aggregierten literarischen Projekte, angewandte Vernetzung und Kooperation

3.3. Kooperation statt Isolation? – Vier Thesen gegen den Common Sense der Rezeption von Blogliteratur

4. Didaktische Schlussfolgerungen

Anmerkungen

Literatur

Matthis Kepser. Der doppelte Film im Kopf. Rezeption von Literaturverfilmungen: Perspektiven für ihre empirische Erforschung und die unterrichtliche Praxis am Beispiel von Krabat und Der Vorleser. 1. Die Bedeutung der Literaturverfilmung für den aktuellen Deutschunterricht

2. Der doppelte Film im Kopf – ein bisher kaum untersuchtes Phänomen

3. Untersuchungsdesign

4. Bücher und Filme im Meinungsspiegel der RezipientInnen: Ergebnisse

4.1. Bewertung der beiden Romane

4.2. Bewertung der beiden Filme

4.3. Vergleich zwischen Buch und Film

5. Der Einfluss vorheriger Lektüre auf die Wertung der Verfilmung

6. Prä-Post- oder Post-Prä-Erlebnis?

7. Fazit und Konsequenzen für den Unterricht

Anmerkungen

Literatur

3. Performative Räume. Stefan Krammer. Theater konkretisieren (Post)Dramatische Leseakte im Deutschunterricht

1. Theater als/und Literatur

2. Produktive Differenzen: Drama versus Aufführung(en)

3. Theatrale Bildung im Deutschunterricht

3.1. Theatrale Alphabetisierung

3.2. Aufführungsbezogene Dramenlektüre

3.3. Textbezogene Aufführungsrezeption

4. Fazit

Anmerkungen

Literatur

DVD

Susanne Hochreiter. Was der Körper weiß. Über das Improvisieren als »Verführung« zur Literatur. 1. Eine alte Geschichte in Variationen – zur Einleitung

2. Szenische Improvisation

2.1. Safe space

2.2. »Verführen«

3. Medea zum Beispiel

3.1. Text/Körper

4. Körper/Lernen

4.1. Mimetisches Lernen

4.2. Identitäten erfahren

Anmerkungen

Literatur

Eva Brenner, Pia Janke. Vermittlung im Theater – Verführung zum Theater

Anmerkungen

Wiebke Dannecker. Poesie im Scheinwerferlicht: Poetry Slams als verführerische Formate der Literaturvermittlung. 1. Poetry Slams – interaktiver Kulturgenuss in entspannter Atmosphäre

2. Poetry Slam – ein verführerisches Veranstaltungsformat

3. Slam Poetry – Poesie im Scheinwerferlicht

4. Spoken-Word-Performance – inszenierte Verführung

5. Poetry Slams als Verführung zur vertieften Auseinandersetzung mit Textperformances – Perspektiven der Literaturvermittlung

5.1. Inszenierungsmuster für den Deutschunterricht

5.1.1. Eigene Slam-Texte schreiben, überarbeiten und diskutieren

5.1.2. Wortspiel, Sprachwitz und Lautakrobatik »genießend« reflektieren

5.1.3. Slam-Performances untersuchen und reflektieren

6. Resümee

Anmerkungen

Literatur

Meri Disoski, Michael Stavarič. Schreiben – Lesen – Übersetzen. AutorInnen als LiteraturvermittlerInnen

Autorinnen und Autoren

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Meri Disoski/Ursula Klingenböck/Stefan Krammer (Hrsg.)

Räume der Literaturvermittlung

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Wiebke Dannecker fokussiert auf Slam Poetry/Poetry Slams als (jugend)kulturelles Phänomen. Der erste, kulturwissenschaftliche Teil des Beitrags skizziert die Entstehung von Poetry Slams und die Besonderheiten dieses Formats über produktions- und rezeptionsorientierte Faktoren (insbes. Text, Performance, Veranstaltungsmodus). Mit Begriffen wie »Theatralität«, »Inszenierung« und »Performanz« folgt Dannecker neueren theaterwissenschaftlichen Ansätzen, insbesondere den Arbeiten Fischer-Lichtes; illustriert werden ihre Überlegungen durch mehrere Beispiele. Die Potenziale von Slam Poetry/Poetry Slams im Bereich schulischer Literaturvermittlung stehen im Zentrum des 2. Teiles, der produktionsorientierte Inszenierungsmuster (selbst Texte schreiben und diskutieren; Slam Performances untersuchen und reflektieren) für den (Deutsch)Unterricht vorstellt, der sowohl die sprachästhetische als auch die performative Gestaltung der Slam-Beiträge in den Blick nimmt und zu einer selbstständigen Auseinandersetzung mit literarischen Texten anregen kann.

Fragen nach der zeitgemäßen Gestaltung literarischer Leseformate und der adäquaten Nutzung (neuer) technischer Möglichkeiten für AutorInnenlesungen sowie die Beobachtung, dass Lesungen zunehmend auch intermedial arbeiten, stehen am Beginn des Gesprächs zwischen Meri Disoski und Michael Stavarič. Neben der (Selbst-)Inszenierung von AutorInnen sowie der Ökonomisierung von Literatur wird im Verlauf des Gesprächs vor allem die/der AutorIn als literaturvermittelnde Figur thematisiert. Anhand seiner eigenen Arbeit erläutert Stavarič, der neben dem Verfassen belletristischer Titel auch Kinderbücher schreibt und als Übersetzer tätig ist, exemplarisch, welche Möglichkeiten der Literaturvermittlung AutorInnen zur Verfügung stehen.

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