Nachdenken über Corona
Реклама. ООО «ЛитРес», ИНН: 7719571260.
Оглавление
Группа авторов. Nachdenken über Corona
Nachdenken über Corona
Inhalt
Vorwort. Die Philosophie und die Pandemie
Die Philosophie in der Pandemie
Der Wettbewerb
Vertrauen als politische Kategorie in Zeiten von Corona
Drei Merkmale der Corona-Krise
Vertrauen und Misstrauen in Zeiten von Corona
Die Alternative der Verlässlichkeit
Das Samariterprinzip. Warum der Staat in der Not zwingen darf
Das Zustimmungsprinzip
Das Fairnessprinzip
Das Samariterprinzip
Einwände
Literaturhinweise
Lob der Vermutung
Der Sprechakt des Vermutens
Vermutungen und Klarheit
Vermutungen und Verantwortung
Ausblick
Literaturhinweise
Verhindern oder Vorbeugen? Freiheitseinschränkungen in der Corona-Krise
Masken, Abstand, Anschnallpflicht. Freiheitseinschränkungen im Straßenverkehr und in der Pandemie
Medizin am Limit: Wie umgehen mit Versorgungsengpässen in der Pandemie?
Medizinisches Fachwissen und ethische Reflexion
Ex-ante-Triage
Ex-post-Triage
Resümee
Literaturhinweise
Wie vernünftig sind Verschwörungstheoretiker? Corona und intellektuelles Vertrauen
Die Krise des intellektuellen Vertrauens
Die Wiederentdeckung der Vernunft
Fazit
Literaturhinweise
Das Prinzip der Freiwilligkeit belohnt die Falschen
Freiwilligkeit ist beliebt
Nicht jede freiwillige Kooperation oder Nicht-Kooperation hat denselben Einfluss
Nicht jeder hat dieselben Möglichkeiten, freiwillig zu kooperieren
Freiwilligkeit verlangt dem Einzelnen viel ab
Freiwilligkeit verlangt einen Blick fürs Ganze
Freiwilligkeit ist vor allem für die vorteilhaft, die nicht kooperieren
Der Freiwilligkeit wohnt etwas Selbstzerstörerisches inne
Bei Corona hat es vorerst geklappt. Beim Klima nicht
Es muss nicht in der totalen Fremdbestimmung enden
»Applaus, Applaus!« Über eine Ethik des Lobes und moralisch unangemessenen Applaus
Applaus während der Covid-19-Pandemie
Tadel
Lob
Fazit
Literaturhinweise
Biografische Notizen. Herausgeber
Beiträger
Fußnoten
Hinweise zur E-Book-Ausgabe
Отрывок из книги
Philosophische Essays über die Pandemie und ihre Folgen
Herausgegeben von Geert Keil und Romy Jaster
.....
Frank Dietrich (Düsseldorf) erörtert in seinem Beitrag »Medizin am Limit« die Handlungsempfehlungen ärztlicher und medizinethischer Gremien zum Umgang mit Versorgungsengpässen in der Pandemie. Was tun, wenn nicht für alle Patienten mit schweren Krankheitsverläufen Beatmungsgeräte und Pflegekräfte zur Verfügung stehen? Wie dann »priorisiert« werden soll, ist eine ethische Frage, keine medizinische. Hinter dem Kriterium der »klinischen Erfolgsaussicht« verbergen sich nämlich unterschiedliche Priorisierungen, die sich vor allem darin unterscheiden, ob sie ältere Patienten benachteiligen. Dietrich diskutiert auch den Extremfall der »Ex-post-Triage«, die bereits aufgenommene Patienten in die Auswahl einbezieht und unter Umständen Therapieabbrüche zugunsten neu eingetroffener Kranker verlangt.
Sebastian Schmidt (Zürich) fragt in seinem Beitrag »Wie vernünftig sind Verschwörungstheoretiker?«, wie es um die Vernunft derjenigen steht, die einer Verschwörungstheorie über die Corona-Pandemie anhängen. Im Umgang mit Corona scheint sich zu bestätigen, was die Psychologie seit Jahrzehnten lehrt: Menschen unterliegen in ihrem Denken kognitiven Fehlern und Verzerrungen. Doch ist verschwörungstheoretisches Denken, das solche Fehler ebenfalls begeht, deshalb irrational? Schmidt warnt davor, einander zu leichtfertig als irrational zu betrachten, und verweist auf die wichtige Rolle, die intellektuelles Vertrauen in Wissensgemeinschaften spielt. Am Beispiel des sogenannten Bestätigungsfehlers führt er aus, dass Menschen, die ihre Überzeugungen nicht fortwährend kritisch prüfen, in diesem Verhalten durchaus rational sein können.
.....