Literarische Perspektiven auf den Kapitalismus

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Группа авторов. Literarische Perspektiven auf den Kapitalismus

Inhalt

Danksagung

Zur Thematik und Aktualität dieses Bandes

Kapitalismus und Kapitalismuskritik, Literatur und Literaturwissenschaft im beginnenden 21. Jahrhundert

Zielsetzung und Beiträge des vorliegenden Bandes

Bibliographie. Primärliteratur:

Sekundärliteratur:

I. Zu Moral und Unmoral im Kapitalismus. Kapitalismus, Moral und Ökologie: kritische Darstellungen der italienischen Gegenwart in Giancarlo De Cataldos Nelle mani giuste (2007) und Roberto Savianos Gomorra (2006)

1. Literatur als Medium von Wirtschafts- und Gesellschaftskritik

2. Kritik am Kapitalismus in Nelle mani giuste und Gomorra: theoretische Bezugspunkte

3. Nelle mani giuste: Berlusconis Aufstieg an der Schnittstelle von Politik, Wirtschaft und Verbrechen

4. Gomorra: ‚hautnahes‘ Erleben der Folgen illegaler Wirtschaftskreisläufe für Mensch und Umwelt

5. Literarische (fiktionale) Darstellungen als Ergänzung und Weiterführung theoretischer Überlegungen

Bibliographie. Primärliteratur:

Sekundärliteratur:

„Have There Been Unexplained Deaths?“: Kapitalismus, Beschleunigung und die Rolle des Theaters in Alan Bennetts Allelujah! (2018)

1. Alan Bennetts Kapitalismuskritik: Menschenwürde versus Effizienz

2. Neoliberale Weltbeziehungen: Allelujah!, Margaret Thatcher und die Privatisierung

3. Jung versus Alt, Schnell versus Langsam

4. Die Darstellung des Alters im Stück und das Aufbrechen der Dichotomien

5. Gegen das Primat der Zeit: Die Betonung des (Theater-)Raumes

6. Bennett: Ein unpolitischer Autor?

Bibliographie. Primärliteratur:

Sekundärliteratur:

Die Kriminalisierung der Armen: Zum Zusammenhang von Gefängnisexpansion und neoliberaler Vernachlässigung in den USA aus Sicht der Quality-TV-Serie The Wire (2002-2008)

1. Gefängnisexpansion im neoliberalen Zeitalter: Eine Paradoxie?

2. Die Parallelität von Neoliberalisierung und punitive turn im Strafjustizsystem

3. Die Gefängnisexpansion als neoliberales Management sozialer Unsicherheit

4. The Wire als Kritik des Neoliberalismus

5. The Wire als Kritik des War on Drugs

6. Eine Abkehr von law-and-order und Neoliberalismus?

Bibliographie. Primärliteratur:

Sekundärliteratur:

Der ‚Pate‘ ist tot: Macht, Markt und Moral in der BBC-Serie McMafia (2018)

1. Kapitalismuskritik im Mafiaroman und -film von The Godfather zu McMafia

2. Konsum und die Netzwerke des Kapitalismus nach dem Niedergang der Sowjetunion

3. Macht, Moral und Identität im globalen Kapitalismus

4. Wirtschaft, Profit und die Frage des ‚ethischen Kapitalismus‘

5. Agency, Choice und das kapitalismuskritische Potenzial der Fernsehserie

Bibliographie. Primärliteratur:

Sekundärliteratur:

II. Über das Wie der Kritik. Zum Konnex von Kapitalismus und Kritik in der Anthologie Mindstate Malibu (2018)

1. Zum Verhältnis von Literatur und Kritik in der jungen deutschen Gegenwartsliteratur

2. Kapitalismus/Kritik in Mindstate Malibu: Zum Gegenstand und zur Agenda dieses Beitrags

3. Ein „unfreiwilliges Generationenporträt“ – Fragen der Faktur

4. „Dieses verdammte Internet“ – Digitales und Analoges in Mindstate Malibu

5. Zum Konnex von Kritik und Affirmation

6. Kapitalismus, Kritik und die Frage nach deren Reichweite

Bibliographie. Primärliteratur:

Sekundärliteratur:

Abbildungsverzeichnis

Wert und Werte im Kapitalismus: Die Songtexte Kae Tempests und Kanos

1. The Condition of England: Kapitalismuskritik damals und heute

2. Housing Crisis, soziale Entwertung und Austerity: Zur Prekarisierung der Lebensverhältnisse im neoliberalen England

3. Zeit, aufzuwachen: Kae Tempests Let Them Eat Chaos

4. ‚Keeping it real‘: Kanos Made in the Manor

5. Zur (Un-)Möglichkeit von Kapitalismuskritik im 21. Jahrhundert

Bibliographie. Primärliteratur:

Sekundärliteratur:

René Polleschs ‚Theorie-Theater‘: Kapitalismuskritik auf zweiter Ebene

1. Theater und Kapitalismuskritik

2. René Polleschs Theaterkonzeption: Theorie – Praxis – Realität

3. Schauspieler auf der Bühne: zwischen Realität und Fiktion

4. Das Phänomen ‚Boardinghouse‘: „Was ist das hier?“

5. Metakapitalismuskritik auf der Bühne

Bibliographie. Primärliteratur:

Sekundärliteratur:

III. Von Katastrophen, Untergangsszenarien und (mangelnden) Alternativentwürfen. Anthropozän, Kapitalozän und Apokalypse in Margaret Atwoods Oryx and Crake (2003)

1. Atwoods Weg zum Anthropozän

2. Der Roman

3. Anthropozän und Kapitalozän: Aspekte einer (Schein)debatte

4. Kapitalozän und cheap nature in Oryx and Crake

5. Atwoods ‚kapitalistischer Realismus‘

Bibliographie. Primärliteratur:

Sekundärliteratur:

„Another World Is Possible“: Arundhati Roys anti-kapitalistische Vision in The Ministry of Utmost Happiness (2017)

1. ‚Globalized development‘ und Roys Suche nach Alternativen

2. Realitätsbezug und Fiktion: Roys Spiel mit Form

3. Anti-kapitalistische Lebensentwürfe und die Grenzen des ‚Realen‘

4. Globaler Kapitalismus und die Vorstellung eines ‚modernen‘ Indiens

5. Die Romanform und Roys kapitalismuskritische Überlegungen

Bibliographie. Primärliteratur:

Sekundärliteratur:

Literarische Kapitalismuskritik in der Romania: apokalyptische Szenarien und utopische Gegenentwürfe im Zeichen des ‚kapitalistischen Realismus‘

1. Die Zeiten der (literarischen) Kapitalismuskritik

Literarische Imaginationen der kapitalistischen Moderne

2. Apokalypse und ,kapitalistischer Realismus‘ in Sergio Chejfecs El Aire

3. Utopische Gegenentwürfe im ,kapitalistischen Realismus‘? Gabriela Cabezón Cámaras La virgen cabeza

4. Das Ende der Zukunft, Nostalgiewellen und die Hilflosigkeit der Utopie im ‚kapitalistischen Realismus‘

Bibliographie. Primärliteratur:

Sekundärliteratur:

Lebende Tote im langen Abschwung: Colson Whiteheads Zone One (2011) und die Katastrophe der Kapitalakkumulation

1. Zombies und Kapitalismuskritik

2. Der moderne Zombie als schlechter Konsument

3. Eine vorübergehende Apokalypse

4. Zerfallende Körper, zerfallende Klasse

5. Die Grenzen des Vorstellbaren: Zombieapokalypse ohne Reich

Bibliographie. Primärliteratur:

Sekundärliteratur:

Fußnoten. Zur Thematik und Aktualität dieses Bandes

Kapitalismus und Kapitalismuskritik, Literatur und Literaturwissenschaft im beginnenden 21. Jahrhundert

Zielsetzung und Beiträge des vorliegenden Bandes

1. Literatur als Medium von Wirtschafts- und Gesellschaftskritik

2. Kritik am Kapitalismus in Nelle mani giuste und Gomorra: theoretische Bezugspunkte

3. Nelle mani giuste: Berlusconis Aufstieg an der Schnittstelle von Politik, Wirtschaft und Verbrechen

4. Gomorra: ‚hautnahes‘ Erleben der Folgen illegaler Wirtschaftskreisläufe für Mensch und Umwelt

5. Literarische (fiktionale) Darstellungen als Ergänzung und Weiterführung theoretischer Überlegungen

1. Alan Bennetts Kapitalismuskritik: Menschenwürde versus Effizienz

2. Neoliberale Weltbeziehungen: Allelujah!, Margaret Thatcher und die Privatisierung

5. Gegen das Primat der Zeit: Die Betonung des (Theater-)Raumes

1. Gefängnisexpansion im neoliberalen Zeitalter: Eine Paradoxie?

2. Die Parallelität von Neoliberalisierung und punitive turn im Strafjustizsystem

3. Die Gefängnisexpansion als neoliberales Management sozialer Unsicherheit

4. The Wire als Kritik des Neoliberalismus

5. The Wire als Kritik des War on Drugs

6. Eine Abkehr von law-and-order und Neoliberalismus?

1. Kapitalismuskritik im Mafiaroman und -film von The Godfather zu McMafia

2. Konsum und die Netzwerke des Kapitalismus nach dem Niedergang der Sowjetunion

3. Macht, Moral und Identität im globalen Kapitalismus

4. Wirtschaft, Profit und die Frage des ‚ethischen Kapitalismus‘

5. Agency, Choice und das kapitalismuskritische Potenzial der Fernsehserie

1. Zum Verhältnis von Literatur und Kritik in der jungen deutschen Gegenwartsliteratur

2. Kapitalismus/Kritik in Mindstate Malibu: Zum Gegenstand und zur Agenda dieses Beitrags

4. „Dieses verdammte Internet“ – Digitales und Analoges in Mindstate Malibu

5. Zum Konnex von Kritik und Affirmation

1. The Condition of England: Kapitalismuskritik damals und heute

2. Housing Crisis, soziale Entwertung und Austerity: Zur Prekarisierung der Lebensverhältnisse im neoliberalen England

3. Zeit, aufzuwachen: Kae Tempests Let Them Eat Chaos

4. ‚Keeping it real‘: Kanos Made in the Manor

5. Zur (Un-)Möglichkeit von Kapitalismuskritik im 21. Jahrhundert

1. Theater und Kapitalismuskritik

2. René Polleschs Theaterkonzeption: Theorie – Praxis – Realität

3. Schauspieler auf der Bühne: zwischen Realität und Fiktion

4. Das Phänomen ‚Boardinghouse‘: „Was ist das hier?“

1. Atwoods Weg zum Anthropozän

3. Anthropozän und Kapitalozän: Aspekte einer (Schein)debatte

1. ‚Globalized development‘ und Roys Suche nach Alternativen

2. Realitätsbezug und Fiktion: Roys Spiel mit Form

3. Anti-kapitalistische Lebensentwürfe und die Grenzen des ‚Realen‘

4. Globaler Kapitalismus und die Vorstellung eines ‚modernen‘ Indiens

1. Die Zeiten der (literarischen) Kapitalismuskritik

Literarische Imaginationen der kapitalistischen Moderne

2. Apokalypse und ,kapitalistischer Realismus‘ in Sergio Chejfecs El Aire

3. Utopische Gegenentwürfe im ,kapitalistischen Realismus‘? Gabriela Cabezón Cámaras La virgen cabeza

4. Das Ende der Zukunft, Nostalgiewellen und die Hilflosigkeit der Utopie im ‚kapitalistischen Realismus‘

1. Zombies und Kapitalismuskritik

2. Der moderne Zombie als schlechter Konsument

3. Eine vorübergehende Apokalypse

4. Zerfallende Körper, zerfallende Klasse

Отрывок из книги

Annika Gonnermann / Sina Schuhmaier / Lisa Schwander

Literarische Perspektiven auf den Kapitalismus

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Es scheint […] durchaus ein Entwicklungsprozess des erzählenden Protagonisten angelegt zu sein, der jedoch an die zyklische Transformation der Waren gekoppelt ist: an die Wirtschaftskriminalität in einem kapitalistischen System. Dieser zyklische Transformationsprozess, der im Romanganzen Geld zu Ware, Ware zu Müll und Müll wiederum zu Geld werden lässt, findet sein erzählerisches Ende im Kapitel „Terra dei fuochi“ [Feuerland] (299).

Bei dem hier beschriebenen illegalen Wirtschaftskreislauf handelt sich um einen globalen Markt, der weit über Italien hinausreicht und an dem neben den kriminellen Akteuren auch politische und ‚reguläre‘ wirtschaftliche Kräfte beteiligt sind.5 Dieser globale Markt ist – wie bereits im zweiten Kapitel des vorliegenden Beitrags angedeutet – „durch „[d]ie ‚Logik‘ des Kapitals, seine Tendenz zur totalen Unterwerfung allen Lebens“ (Eickelpasch et al. 9) gekennzeichnet. Am unteren Ende der Ausbeutungskette stehen die Menschen in der durch Giftmüll verseuchten Region Süditaliens, in die sich der Ich-Erzähler im letzten Kapitel von Gomorra begibt. Dieses Kapitel führt beispielhaft sowohl Hintergrundinformationen als auch unmittelbares eigenes körperliches Erleben des Ich-Erzählers zusammen. Ein Beispiel für allgemeine Informationen und Überlegungen zum Wirtschaftssystem, das die illegale Müllverbrennung begünstigt, findet sich am Anfang des Kapitels:

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