Philosophien der Praxis

Philosophien der Praxis
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Описание книги

Philosophie in ihrer historischen Tiefe und systematischen Breite
Das Handbuch bemüht sich nicht nur um eine Begriffsbestimmung, sondern insgesamt um ein Denken von der Praxis her. Es beansprucht, für unser Verständnis der gesellschaftlichen und kulturellen Wirklichkeiten nicht theoretische Begriffe einfach vorauszusetzen, sondern von den Praktiken und den praktischen Vollzügen selbst erst zu erschließen. Es schlägt den Bogen von den griechischen Anfängen über die Philosophie Hegels und materialistische Positionen bis zu sprachphilosophischen, pragmatischen, anthropologischen und phänomenologischen Praxisauffassungen des 20. Jahrhunderts. Das Handbuch setzt eine vertiefte Reflexion jener Grundbegriffe und Traditionen der Philosophien in Gang, die heute in den Praxistheorien der Kultur- und Sozialwissenschaften Anwendung finden.

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Группа авторов. Philosophien der Praxis

Inhaltsverzeichnis

|1|Einleitung

|7|Die Praxis aus wissenschaftlicher Perspektive in Antike und Mittelalter. Methodische und inhaltliche Grundlagen bei Platon, Aristoteles und Thomas von Aquin

1. Vorbemerkungen

|9|2. Die Praxis als Handlungsbeschreibung bei Platon

|12|3. Die Praxis und ihre Realisierung durch Klugheit und Tugend in Aristoteles’ Handlungstheorie

3.1. Die Entfaltung des Begriffs Praxis im Unterschied zum Hervorbringen (Poiēsis)

3.2. Das Konzept einer praktischen Vernunft

3.3. Praxis als Zusammenwirken von praktischer Vernunft und Tugend

3.3.1. Die Ausrichtung der Praxis auf Ziele

|19|3.3.2. Die Tugend und die Auffassung der Ziele

3.3.3. Die Rolle der Tugend für die Richtigkeit des Meinens

|22|3.4. Eine vorläufige Würdigung

|23|4. Prinzipien der Praxis: Universale Normen und partikulare Selbstbestimmung in der Praxis nach Thomas von Aquin

4.1. Universale ethische Sätze und Gewissen: Voraussetzungen der Rezeption der aristotelischen Ethik in Antike und Mittelalter

|25|4.2. Thomas’ Rezeption der aristotelischen Unterscheidung von Praxis und Poiēsis

|26|4.3. Rationale Selbstbestimmung: Die Fundierung der praktischen Vernunft im „Naturgesetz“ (lex naturalis)

4.4. Das Naturrecht und die Begründung von Moralität

|32|4.5. Die Funktion des Naturgesetzes in der selbstbestimmten Lebensführung

5. Schlussfolgerungen: Die bleibende Bedeutung der aristotelisch-thomasischen Ethik als Praxistheorie

|39|G.W.F. Hegel. Geistphilosophie als Nachdenken über die Situiertheit vernünftiger Praxis

1. Einleitung

|41|2. Praxisphilosophie als Geistphilosophie?

2.1. „Geist“: Hegels methodische Kunstfigur

2.2. Zwei Arten des Nachdenkens über geistiges Tätigsein: „Philosophie der Praktiken“ oder „Praxisphilosophie“

|48|3. Praxis als „Aktivität des Geistes“

|49|3.1. Konstitutionstheorie oder Formreflexion: Wie lässt sich die „Wirklichkeit der Vernunft“ verstehen?

3.2. Wie fängt Praxisphilosophie „unbefangen an“?

3.3. Inwiefern fängt Praxisphilosophie beim Denken an?

|56|4. Die Elemente „sittlicher Wirklichkeit“

4.1. Der Anstoß: „Praktische Vernunft“

4.2. Die Gewohnheit des Guten: Die geistige Durchbildung des Natürlichen

4.3. Tätige Selbstständigkeit: Die Öffentlichkeit des Handelns

4.4. Anerkanntsein: Die soziale Form des praktischen Selbstbezugs

5. Sittlichkeit: Die Idee der Praxis

|73|Die Einheit von Theorie und Praxis. Praxiskonzepte vom Linkshegelianismus bis zum historischen und dialektischen Materialismus

1. Einführung

2. Praxis und Linkshegelianismus. 2.1. Linkshegelianer als Gruppe

2.2. Die Genese der Linkshegelianer. 2.2.1 Die Dimension der Zukunft

|76|2.2.2. Kritik der politischen Verhältnisse

2.2.3. Max Stirner

3. Praxis bei Karl Marx

3.1. Praxis im Frühwerk

|88|3.2. Praxiskonzeptionen ab 1845/46 und Engels Prägung

4.1. Zum Problem der Einheit von Theorie und Praxis, vom Gothaer zum Erfurter Grundsatzprogramm. Revisionismusstreit und Austromarxismus

|96|4.2. Die Orthodoxie bei Lenin und Stalin und in ‚offiziösen‘ Quellen

5. Theorie und Praxis bei Antonio Gramsci und der jugoslawischen Praxisphilosophie

|103|6. Praxis und Auflehnung gegen die Verhältnisse

|105|Pragmatismus. Erfahrung als experimentelle Praxis

1. Annäherungen – Praxis im Pragmatismus

2. Erschließung der Erfahrung – Charles S. Peirce und William James

3. Experimenteller Empirismus – John Dewey

4. Neopragmatismus und neue PragmatistInnen

5. Neue Einsätze – Bernstein, Rorty, Putnam

6. Sprachphilosophische Anschlüsse

7. Schlussbemerkungen

|141|Die offene Praxis der Sprache. Wittgensteins und Austins pragmatische Wende der Sprachphilosophie

1. Historische und systematische Einordnung. 1.1. Radikalisierung der Sprachphilosophie

1.2. Praxis ist kein theoretischer Gegenstand

1.3. Inhaltsübersicht

2. Von der Tiefenstruktur der Sprache zu ihrer offenen Praxis. 2.1. Das klassische Programm der Sprachanalyse

2.2. Offene Praxis als Antwort auf das Problem der Selbstkritik

2.3. Beispiele und Appelle als Methode

3. Wittgenstein. 3.1. Auf der Suche nach Notwendigkeit

3.2. Zweifel und praktisch funktionierende Kontexte

3.3. Holismus der Bedeutung

3.4. Zeigen und Sprachspiele

3.5. Kritik des Subjekts

3.6. Wie lehrt uns die Praxis das Verstehen?

3.7. Zusammenfassung

4. Austin. 4.1. Austins ambivalenter Begriff der Praxis

|167|4.2. Normative Praxis anstatt formaler Kriterien

4.3. Sprechen als Handlungen

|171|4.4. Sprechakte über Austin hinaus

4.5. Zusammenfassung

5. Kritische Einordnung. 5.1. Zusammenfassung der Methode

5.2. Ist das Relativismus?

5.3. Wandel und Konflikt

|179|Hannah Arendt. Philosophie der Praxis als Welteröffnung

1. Einführung

2. Arendts Motiv: Erfahrung des Zusammenbruchs und Kritik an der Moderne. 2.1. Umkehrung von Theorie und Praxis

2.2. Erfahrung des Totalitarismus – Zusammenbruch der Welt

2.3. Die Kritik an der Moderne – Erd- und Weltentfremdung

2.4. Das Ende der politischen Praxis mit Marx?

3. Welteröffnung

|195|3.1. Erscheinungsraum der Praxis: Das „Bezugsgewebe menschlicher Angelegenheiten“

3.2. Handeln (praxis) und Sprechen (lexis)

3.3. Die Freiheit, frei zu ein

3.4. Pluralität

|200|3.5. Das Handeln als Anfangen und Weiterführen

3.6. Handeln als Antworten auf die Natalität

4. Praxis-Initiative

|211|Phänomenologie. Leibliche Fundierung und lebensweltliche Artikulation des praktischen Selbst- und Weltbezugs

1. Einleitung

2. Deutsche Phänomenologie. 2.1. Edmund Husserl: Der bewegte Leib als Grundlage lebensweltlicher Vollzüge

2.2. Martin Heidegger: Performativität und Pragmatik des menschlichen Selbst- und Weltbezugs

3. Französische Phänomenologie

|228|3.1. Maurice Merleau-Ponty: Wahrnehmung und leibliche Bewegung als menschliche Praxis

3.2. Paul Ricœur: Phänomenologie des Willens und Hermeneutik der Handlung

4. Phänomenologie und Anthropologie: Hans Blumenberg und die Visibilität als Motor humaner Praktiken

5. Fazit

|247|Philosophische Anthropologie. Philosophie der Praxis als Ringen, der Moderne gerecht zu werden

1. Zur Orientierung: Die leitende These

|249|2. Vorverständnis von Praxisphilosophie

3. Das Gemeinsame: Bedingte Vernunft in einer Philosophie des Geistes

4. Philosophische Anthropologie 1: Der Vollzugsaspekt

4.1. Max Scheler

4.2. Die lebenslogische Hermeneutik

4.3. Helmuth Plessner

5. Philosophische Anthropologie 2: Primat von Wirklichkeit

5.1. Primat von Geltung

5.2. Josef König

5.3. Politische Anthropologie

5.4. Zur Abgrenzung: Cassirer

|268|6. Philosophische Anthropologie 3: Bedingtes Handeln

6.1. Bedingtes Handeln oder Handeln unter Bedingungen?

6.2. Handeln ohne Täter-Subjekt

6.3. Pathische Bewandtnisse

6.4. Widerfahrnisse als Antworten

6.5. Vermittlung als Vollzug

7. Geist als Mitwelt

|283|Poststrukturalismus. Die Mauer zwischen Theorie und Praxis durchstoßen

1. Einleitung

1.1. Historischer und wissenschaftlicher Rahmen

1.2. VertreterInnen des Poststrukturalismus

1.3. Hauptthemen des Poststrukturalismus

2. Die Vorgeschichte und der historische Kontext des Poststrukturalismus

2.1. Der Strukturalismus und die strukturalistische Methode

|287|2.1.1. Ferdinand de Saussures Cours

2.1.2. Claude Lévi-Strauss’ strukturelle Anthropologie

2.1.3. Michel Foucaults strukturalistische Geschichtsschreibung

2.2. Die Épistémologie und das Verhältnis von Theorie und Praxis

|294|2.2.1. Gaston Bachelard: ein neues Theorie-Praxis-Verhältnis

2.2.2. Michel Foucault und die französischen Epistemologen

2.3. Die Phänomenologie im Frankreich der 1960er Jahre

2.4. Die politischen Unruhen im Frankreich der 1960er Jahre

3. Poststrukturalismus und Praxis

3.1. Sprache und Differenz: Derrida, Deleuze, Butler

3.1.1. Jacques Derrida und die différance

3.1.2. Gilles Deleuze: Differenz, Sinn und Geopolitik

3.1.3. Judith Butler: performative und de-formative Praxis

3.2. Theorie und Praxis: Foucault, Deleuze, Bourdieu

3.2.1. Michel Foucault: Genealogie, Mikrophysik der Macht und Ästhetik der Existenz

|310|3.2.2. Gilles Deleuze und Michel Foucault: ein neues Theorie-Praxis-Verhältnis

3.2.3. Pierre Bourdieus Entwurf einer Theorie der Praxis

3.2.4. Bourdieu und die Reflexive Anthropologie

3.3. Struktur: Bourdieu, Deleuze

3.3.1. Pierre Bourdieus genetischer Strukturalismus

3.3.2. Gilles Deleuze: Die Theorie der Struktur als Appell an die Praxis

4. Schlussbetrachtung

|321|Bibliographie

|347|Register

Copyright / Impressum

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Philosophien der Praxis

Ein Handbuch

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Die hier angesprochene Frage ist in jedem Fall für die Erklärung dessen, wie sich Praxis vollzieht, von großer Bedeutung: Bietet uns Aristoteles tatsächlich eine Erklärung für die Zielausrichtung unseres Handelns, die nicht unmittelbar eine rationale Bestimmung beinhaltet? In der Tat scheint es ja schwer vorstellbar, dass uns in der Praxis ein nicht rationales Streben Handlungsziele vorgibt: Wie soll man sich dies vorstellen? Ist damit tatsächlich ein nicht rationales Streben gemeint, oder lässt diese Lehre Raum für eine Mitwirkung der Vernunft? Um derartige Fragen zu beantworten, möchte ich nun in drei Schritten Aristoteles’ Standpunkt klarer machen: I. werde ich Aristoteles’ bereits kurz erwähnte Verhältnisbestimmung von Streben und Denken anhand einiger nicht-ethischer Schriften näher erläutern, sodann II. anhand des zweiten Buches der Eudemischen Ethik zeigen, wie sich die Rolle der ethischen Tugend vor diesem Hintergrund erklären lässt, und schließlich III. den Zusammenhang dieser habituellen Zielauffassung mit der Vernunft diskutieren, bevor ich zu einer kurzen vorläufigen Würdigung der aristotelischen Position komme.

Im IX. Buch seiner Metaphysik weist Aristoteles darauf hin, dass rationale Wesen innerhalb seiner Konzeption von Möglichkeiten auf besondere Weise zu behandeln sind: Da nicht-rationale Vermögen grundsätzlich auf ein Objekt ausgerichtet sind, werden sie aktiv, wenn ein solches Objekt in hinreichender Nähe auftaucht (IX 5, 1014b35–18a9). Für die Vernunft (logos), die sich auf zwei einander ausschließende Objekte zugleich beziehen kann, gilt dies aber nicht, sondern sie kann immer nur eine der verschiedenen in ihr liegenden Möglichkeiten realisieren. „Also“, schließt Aristoteles, „muss etwas anderes das Entscheidende sein; ich meine hiermit das Streben oder die Vorzugswahl. Denn was das vernünftige Vermögen entscheidend erstrebt, das tut es“ (1014a10–12). Diese Stelle fasst auf prägnante Weise die Gründe zusammen, die die Sonderstellung des Strebens in Aristoteles’ Handlungstheorie motivieren: Anders als die Vernunft impliziert ein Streben eine Festlegung auf ein Handlungsziel; nur ein Wesen, das bereits strebt, dessen Ziel also festliegt, ist überhaupt in der Lage zu handeln.

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