Pluralistische Identität
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Inhalt
Europas pluralistische Identität
DIRK ANSORGE
1. Gemeinsame europäische Grundwerte?
2. Geschichtlich gewordene Vielfalt
3. Europas Grenzen
4. „Christliches Abendland“?
5. Europas pluralistische Identität
„Abendland“ – „Lateineuropa“ – „Provincializing Europe“: Bemerkungen zum poströmischen Europa zwischen alten und neuen Deutungsmustern. BERNHARD JUSSEN
1. Vokabular. 1.1. „Abendland“
1.2. „Christliches …“
1.3. „Identität“
2. Makrokonzepte. 2.1. „Provincializing Europe“
2.2. Ethnologische Wende
Wie weit reicht „Verschiedenheit“? RÉMI BRAGUE
1. „Verschiedenheit“ als Modewort
2. Der edle Traum der Demokratie
3. Geschichtliche Wurzeln
4. Zwei machtvolle Anwälte von Verschiedenheit
5. Was, wenn Menschen keine Verschiedenheit wollen?
6. Die innere Verschiedenheit der westlichen Kultur
7. Rom als Synthese und Spannung
8. Der christliche Begriff des Gesetzes
9. Die Vorstellung von einem kulturellen Bereich
10. Sind alle Lebensweisen gleich lebensfördernd?
11. Schlussfolgerung
Schem und Japhet, oder: Morgen- und Abendland in Bibel und in jüdischer Tradition. DANIEL KROCHMALNIK
Biblische Aufklärung als Beitrag zur Selbstwerdung Europas. ANSGAR WUCHERPFENNIG SJ
1. „Biblische Aufklärung“ – Entdeckung einer Tradition
2. Europa als geographische Größe
3. Vorgeschichte biblischer Aufklärung
4. Negative Theologie?
5. Privativer Vorbehalt
6. Das Ineins von Entzogenheit und Zuwendung als Beitrag zu einer fortdauernden Selbstwerdung
Die Polemik des ‚Christlichen Abendlandes‘ gegen Judentum und Islam. REINHOLD F. GLEI
1. Christliche Polemik gegen das Judentum
2. Christliche Polemik gegen den Islam
3. Fazit
Die Selbstdefinition Europas während der Renaissance im Kontext der Auseinandersetzung mit dem Osmanischen Reich. ANNA A. AKASOY
1. Europa als Erfindung der Renaissance
2. Rhetorische und politische Kontexte für Piccolominis Türkenpolemik
3. Piccolominis Polemik und historische Realitäten
4. Neue Geschichtsbilder
5. Tendenzen der neueren Forschung
6. Schlussfolgerungen
Von der Ambiguität zur Eindeutigkeit: Die frühneuzeitliche Konfessionalisierung. KLAUS UNTERBURGER
1. Die Entstehung des frühmodernen Staates
2. Theologischer Disput und normative Orthodoxie
3. Glaubenspraxis und christliche Eindeutigkeit
4. Konfessionsbildung und Konfessionalisierung
5. Schlussreflexion
Europa im Spiegel der Wahrnehmungen von Reisenden aus der islamischen Welt. BEKIM AGAI
1. Eine „muslimische Weltsicht“?
2. Evliyā Çelebis Reise nach Wien (1665)
3. Yirmisekiz Mehmed Çelebi Efendis Reise nach Frankreich (1720/21)
4. Rifāʿa Rāfiʿ aṭ-Ṭahṭāwīs Reise nach Paris (1826–31)
5. Şerefeddin Mağmumis Reisen durch Europa (ab 1896)
6. Schlussfolgerungen
Philosophische Aufklärung: Ein Beitrag zur Selbstwerdung Europas. HEINRICH WATZKA SJ
1. Was ist Aufklärung?
2. Das Prinzip der Subjektivität
3. Die politische Dimension der Freiheit
4. Aufklärung, Selbstbegrenzung, Pluralität und Endlichkeit
Aschkenas und Lateineuropa – Der Raum Europas aus jüdischer Perspektive. JOHANNES HEIL
1. „Europa“ im jüdischen Denken
2. Der jüdische Teil der europäischen Geschichte
3. Angekommen? Judentum nach 1945
Liegt der Westen im Abendland?
OTTO KALLSCHEUER
1. Das Abendland oder Deutschland?
2. Der Westen oder die Nation?
3. Europa als ‚Idee‘ und als historisches Experiment
4. ‚Abendländische Werte‘ und geopolitische Interessen
5. Dreierlei Europa
6. Liegt das Abendland im Westen?
„Zu alt für seine Wahrheiten und Siege“?1
RÉMI BRAGUE
1. Gefährlicher Erfolg
2. Europas Einsamkeit
3. Selbstzentriertheit
4. Eine letzte „Große Erzählung“
5. Annehmlichkeiten, Güter und das Gute
6. Parasitismus und Bewahrung
Pluralität in Kirche und Welt
DIRK ANSORGE
1. Einheit und Vielfalt in den Religionen
2. Einheit und Vielfalt in der Kirche: Die Leib-Christi-Metapher
3. Die Öffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils zur Pluralität
4. Christlicher Glaube und Vielfalt der Lebensorientierungen
5. Anerkennung und Kritik von Pluralität
6. Der mögliche Beitrag des Christentums für Europas Zukunft
Die Chance der Religionssatire in säkularer Gesellschaft
WOLFGANG BECK
1. Reaktionen auf Religionssatire als Spiegelbild institutionaler Kränkungen
2. Das Zweite Vatikanum als Initial der kirchlichen Identität als Pastoralgemeinschaft
3. Kirche auf dem Weg zur Risiko-Identität
4. Die Freiheit und Selbstbestimmtheit und das positive Scheitern Jesu
5. Gefährlicher als die Kritik ist der Applaus
6. Das wirklich Fremde lieben
7. Das Heiligste unbeschränkt anbieten
8. Die Alternative eines kenotischen Heiligkeitskonzeptes
Kann man mit dem „christlichen Abendland“ rechtlich argumentieren? THOMAS MECKEL
1. Die drei tragenden Säulen des Verhältnisses von Staat und Religion in der Bundesrepublik Deutschland
2. Das Kreuz im Kreuzfeuer – Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts im Jahr 1995 über das Kreuz in öffentlichen Schulen
3. Ein Textil im Blick des Bundesverfassungsgericht: Die beiden Karlsruher Kopftuchentscheidungen
4. Resümee
Die Identität Europas im Zeitalter der Migration. CHRISTOF MANDRY
1. Identität von Einzelpersonen
2. Kollektive Identität
3. Europäische Identität
4. Politische Identität
5. Verantwortung für Europa muss ergriffen werden
Autorenverzeichnis
Namensregister
Informationen zum Buch
Informationen zum Herausgeber
Отрывок из книги
Dirk Ansorge (Hrsg.)
Beobachtungen zu Herkunft und Zukunft Europas
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Während mit Blick auf die geistesgeschichtlichen Wurzeln Europas ein Bezug auf das Christentum im europäischen Verfassungsentwurf nicht mehrheitsfähig war, wird der Begriff der „Aufklärung“ vielfach als Identitätsmerkmal, bisweilen sogar als Zulassungsbedingung für die Europäische Union gehandelt. Worin Wesen und Zielsetzung der Aufklärung bestehen, diskutiert der Philosoph Heinrich Watzka im Anschluss an Immanuel Kant, Moses Mendelssohn und G. W. F. Hegel. Dabei wird deutlich, dass die Aufklärung – auch nach deren Ende als Epoche – prinzipiell unabschließbar ist, und dass sie deshalb auch das Risiko eines künftigen Scheiterns in sich birgt.
Dass die Anerkennung von Pluralität gerade für Minderheiten eine spezifische Herausforderung birgt, verdeutlicht der Historiker Johannes Heil mit Blick auf die Beziehung des Judentums zu Europa. Zwar war das Judentum seit dem Beginn der europäischen Geschichte auf vielfältige Weise mit der umgebenden nichtjüdischen Gesellschaft und Kultur verwoben. Doch ist nirgendwo im jüdischen Denken des 19. und frühen 20. Jahrhunderts ein Plädoyer für ein gemeinsames Verständnis der Geschichte zu erkennen. Eine gemeinsame europäische Zukunft wird aber nur dann gelingen, so Heil, wenn sich die jüdische Gemeinschaft als wesentlicher Teil der europäischen Gesellschaft verstehen kann. Dabei kann die innere Vielfalt des Judentums womöglich sogar ein Modell für ein pluralistisches Europa liefern.
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