Menschenwürde
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Menschenwürde: Vom Selbstwert des Menschen
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Inhalt
Vorwort
Clemens Sedmak. Menschenwürde auf ständigem Prüfstand. Zur Einleitung
ZUM BEGRIFF DER MENSCHENWüRDE. Dietmar von der Pfordten. Die Menschenwürde als Grundbegriff von Ethik und Recht. I. Einleitung
II. Die große bzw. intrinsische Würde: Selbstbestimmung über die eigenen Belange
III. Die kleine & mittlere bzw. extrinsische oder kontingente Würde: wesentliche soziale Stellung, Selbstachtung und Schutz vor Demütigungen
IV. Die ökonomischen Bedingungen der Verwirklichung der Menschenwürde
V. Menschenwürde als Anspruch oder Ergebnis von Anerkennung bzw. Erzeugung?
VI. Menschenwürde als Bündelung zentraler Interessen bzw. Rechte?
VII. Menschenwürde als ein leeres, verzichtbares Wort bzw. eine Illusion?
VIII. Wer ist Träger der Menschenwürde bzw. des Menschenwürdeschutzes?
IX. Ist die Menschenwürde unantastbar?
X. Verpflichtet die Menschenwürde unabwägbar?
Maria-Sibylla Lotter und Qian Ran1 Menschenwürde: eine universale ethische Idee oder ein Fall von europäischem „Menschenrechtsimperialismus“? Zur Vergleichbarkeit von Mengzis Konzept der Menschenwürde mit den Menschenwürdebegriffen der europäischen Tradition. I Menschenwürde – eine imperialistische Idee?
II Die menschliche Würde im klassischen Konfuzianismus
1. Würde als Differenz zwischen Menschen und Tieren
2. Würde als Moralfähigkeit (cai)
3. Würde als Erhabenheit
4. Würde als Rechtschaffenheit (yi)
5. Würde als Menschlichkeit (ren)
6. Würde im Kontext des moralischen Perfektionismus
7. Menschenwürde und Menschenrechte
IV Zusammenfassung
Nikolaus Knoepffler. Menschenwürde bei Kant. Einleitung
Vorkommen
Bedeutung und Bezug (Referenz)
Der Grund der Würde
Zentrale Konsequenz und ihre Begründung
Implikationen
Bioethische Konsequenzen. Extension der Würde I: Tiere
Extension der Würde II: Embryonen
Lebensende: Selbsttötung als Würdeverletzung
Systematische Relevanz von Kants Konzeption
Michael Zichy. Menschenwürde und Menschenbild
Das Menschenbild als interpretatorisches Leitbild
Menschenbilder: Eine Präzisierung
Eine Definition
Eine Differenzierung
Das Menschenbild der Menschenwürde
Das würdetheoretische Menschenbild
Menschenwürde und partikulare Menschenbilder
Schluss
DIE GESCHICHTE DER MENSCHENWÜRDE. Luise Schorn-Schütte. Menschenwürde. Begriff und Gegenstand im Europa der Frühen Neuzeit
1. Historischer Abriss
2. Wissenschaftsgeschichtliche Debatten seit dem 19. Jahrhundert
Simon Varga. Perspektiven kosmopolitischer Menschenwürde in der Philosophie der Antike. Hinführung
1. Die antike Lebenswelt im Spannungsfeld zwischen ‚frei‘ und ‚unfrei‘
2. Anthropologie und Politik bei Aristoteles
3. Griechische Klassik: Philosophie für die politische Gemeinschaft der Polis
4. Die Anfänge kosmopolitischen Denkens in der Antike
4.1 Freunde und Mitbürger von Natur aus: Die Sophistik
4.2 Bürger der Welt: Der Kynismus
4.3 Kosmopolitismus und Menschenwürde: Die Stoa
5. Verantwortete kosmopolitische Menschenwürde als Lebenseinstellung
Quellen
Literatur
Franz Josef Wetz. Adel des Menschen. Patristik – Mittelalter – Renaissance
Marcus Tullius Cicero
Patristik
Mittelalter
Renaissance und Frühe Neuzeit
MENSCHENWÜRDE IN POLITIK UND RECHT. Notker Schneider. Menschenwürde und Flüchtlingsschutz. Einleitung
Menschenwürde. Menschenwürde zwischen Recht und Ethik
Menschenwürde und Menschenrechte
„Natur“ und Unverletzlichkeit der Menschenwürde
Anthropologische Skizze grundlegender Rechte
Menschenwürde und Flüchtlingsschutz
Gundula Negele. Menschenwürde in der Bahá’í-Religion. Einleitung
Unterschiedliche Begriffe
Bestimmung – Was ist Menschenwürde?
Begründung – Warum hat der Mensch eine Würde?
Trägerschaft – Wer ist Träger der Menschenwürde?
Grundlegende Folgerungen – Wie sollte der Mensch seine Würde entfalten?
Konsequenzen für Menschenrechte und die damit verbundenen Menschenpflichten – Wie kann die Würde geachtet, geschützt, gesichert und gewährleistet werden?
Fazit
Gregor Paul. Menschenwürde und Menschenrecht in Philosophie und Politik. Unter besonderer Berücksichtigung der Geschichte Chinas. 0 Inhalt der Studie
1 Ein allgemeingültiges Konzept der Menschenwürde
2 China: Ein Gegenbeispiel zu der Behauptung, dass „Menschenwürde“ ein kulturspezifisches – sprich „rein westliches“ – Konzept sei
3 Menschenwürde und Menschenrecht
4 Menschenwürde und Menschenrecht in der Politik. Exemplarische Beispiele
5 Gründe für die Differenz zwischen Theorie und Praxis. 5.1 Die Versuchung der Macht
5.2 Interesse an hegemonialer Macht
5.3 Bündnispolitik
5.4 Wirtschaftliche Interessen
5.5 Fehlende institutionelle Kontrolle und Sanktionen
5.6 Religiöser Fundamentalismus
5.7 Notorische Ohnmacht des Arguments
5.8 Schwäche der Fernethik
5.9 Umfassende Indoktrination
5.10 Das „Zusammenspiel“ allgemein-menschlicher und kulturell-spezifischer Ursache und Gründe von Menschenrechtsverletzungen
6 Folgerungen
Literatur
MENSCHENWÜRDE IN DEN RELIGIONEN DER WELT. Konrad Hilpert. Herausgefordert durch Pluralismus und Globalisierung. Zum Ethos der Religionsfreiheit in Gesellschaft und Kirche
I. Religionsfreiheit und Menschenwürde
II. Veränderte gesellschaftliche und sozialpsychologische Umwelten von Religion
III. Die Aufgabe: Andauernd am Wertekonsens arbeiten und die Würde der Person wie ein Absolutum behandeln
IV. Der Beitrag der religiösen Subjekte
V. Der Beitrag der Glaubensgemeinschaften
VI. Der Beitrag von Kirche und Theologie
Birgit Heller. Autonomie versus heteronome Humanität? Moderner Würde-Diskurs und interreligiöse Perspektiven. Zum Verhältnis von säkularen und religiösen Würde-Diskursen
Äquivalente zum Begriff Würde. Judentum: Der Mensch – Ebenbild Gottes
Christentum: Der Mensch – Bild Gottes durch Christus
Islam: Der Mensch – Stellvertreter Gottes
Hindu-Religionen: Der Mensch – fähig zur Realisierung des ātman/ Gottes Teilhaber/-in
Buddhismus: Der Mensch – fähig zur Realisierung des Buddha-Potenzials/der Buddha-Natur
Würde und autonome Individualität
Würde und Vernunft
Würde und Gleichheit. a) Anthropozentrismus?
b) Androzentrismus?
Zur Bedeutung religiöser Perspektiven für den heutigen Würde-Diskurs
Merdan Günes. Menschenwürde im Islam. Einleitung
1. Menschenwürde im Koran. 1.1 Der Mensch als Krone der Schöpfung
1.2 Unantastbare ontologische Würde
1.3 Welt-Mensch-Gott-Beziehung (Alles für den Menschen, der Mensch für Gott)
1.4 Der Geliebte, der Freund, der Ansprechpartner Gottes
1.5 Würde versus Verantwortung
2. Menschenwürde in der Sunna. 2.1 Gleichheit aller Menschen – Kinder Adams
2.2 Brüderlichkeit aller Menschen – Menschenbrüder
3. Der Mensch als Mikrokosmos und Manifestation der Gottesnamen. 3.1 Mensch als Abbild Gottes – Mikrokosmos
3.2 Waḥdat al-wuǧūd (Einheit des Seins)
4. Menschenwürde in der islamischen Geistesgeschichte. 4.1 Das Prinzip der Ādamiyya – das offene Gesellschaftssystem
4.2 Die Realität der Ambiguität – Vertrag von Medina
4.3 Das offene Gesellschaftsmodell & eine offene Wissensgesellschaft
4.4 Mehrschichtiges Wertsystem
4.5 Das Prinzip der Unschuldsvermutung – Maqāsid aš-šarī‘a (Absichten der Scharia)
5. Schlusswort
Micha Brumlik. Zur Begründung der Menschenrechte und menschlicher Würde im Glauben Israels und dem rabbinischen Judentum. Prophetische Politik?
Amos7
Prophetischer Antiimperialismus
Rabbinisches Judentum
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren
Informationen zum Buch
Informationen zum Herausgeber
Отрывок из книги
Grundwerte Europas Band 7
Innentitel
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Wie ist die große Menschenwürde Schlafender, Komatöser und schwer geistig Behinderter zu beurteilen? Schlafende verlieren ihre Eigenschaft der Selbstbestimmung über die eigenen Belange gar nicht, sondern üben diese Selbstbestimmung nur kurzzeitig und jederzeit änderbar nicht aus, so dass sie die Eigenschaft der großen Menschenwürde haben und ihnen damit auch der normative Menschenwürdeschutz ohne Einschränkung zukommt. Bei Komatösen ist auch in schwersten Fällen keine sichere Prognose über den weiteren Verlauf der Bewusstlosigkeit möglich. Sie können jederzeit wieder erwachen. Deshalb folgt aus der oben erwähnten ersten Strategie der ethischen Vorsicht auch deren uneingeschränkter normativer Menschenwürdeschutz. Vergleichbares gilt für Menschen mit einer schweren geistigen Behinderung: Man kann häufig nicht absolut sicher sein, dass ein solcher Mensch die Fähigkeit zur Selbstbestimmung über die eigenen Belange nicht zumindest rudimentär hat oder wenigstens (wieder-)erreichen kann. Der normative Gehalt des Schutzes der Selbstbestimmung verbietet hier nach der ersten Strategie jede negative Fremdbestimmung auf lediglich prognostischer Grundlage.
In den wenigen Situation, in denen Ärzte sich ein sicheres, negatives Urteil über die Fähigkeit zur Selbstbestimmung über die eigenen Belange oder die geistigen Fähigkeiten bzw. die Hirnfunktion im Allgemeinen auch für alle Zukunft zutrauen (etwa beim sog. Hirntod), ist zu bedenken: Ethische Verpflichtungen müssen typisieren. Auch in diesen Situationen gilt also zunächst die allgemeine ethische Verpflichtung, jeden Menschen als Träger der Menschenwürde zu respektieren. Die einzelfallbezogene Verneinung der tatsächlichen Annahme, die dieser allgemeinen ethischen Verpflichtung zu Grunde liegt, verneint nicht nur eo ipso die Erforderlichkeit des direkten Selbstbestimmungsschutzes in dieser Situation, sondern impliziert zugleich eine normative Fremdbestimmung des Betroffenen, welche dem ethischen Prinzip, dass niemand einen anderen fremdbestimmen darf, widerstreitet. Alle praktischen Folgerungen müssen deshalb den Betroffenen als Menschen sowie seine Belange respektieren und setzen die Berücksichtigung seiner früheren Bestimmungen bzw. die Einwilligung eines Vertreters voraus.
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