Der Schwabenspiegel. Jahrbuch für Literatur, Sprache und Spiel / Der Schwabenspiegel 2019
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Группа авторов. Der Schwabenspiegel. Jahrbuch für Literatur, Sprache und Spiel / Der Schwabenspiegel 2019
Inhalt
Klaus Wolf. Vorwort
Martin Sailer. Geleitwort
Impressionen vom Geschlechtertanz in Mickhausen
Markus J. Wenninger. Kaiser Maximilian I. als Jäger. Erweiterte Fassung des Referats beim Kolloquium „Kaiser Maximilian in Schwaben“, Jagdschloss Mickhausen, 30. Mai 2019. Einleitung
1. Kaiser Maximilians Selbstinszenierung und Selbststilisierung als Jäger
2. Die gesellschaftliche Bedeutung der Jagd im Mittelalter, insbesondere zu Kaiser Maximilians Zeiten
3. Maximilian als Autor bzw. Auftraggeber von Jagd- und Fischereibüchern
4. Rechts- und Verwaltungsmaßnahmen Maximilians zum Schutz seiner Jagdinteressen
5. Beispiele für Jagdorganisation und Jagdunternehmungen Kaiser Maximilians in der Umgebung von Augsburg
6. Maximilian als Jäger – Bewertung und Ausblick
Anmerkungen
Wolfgang Wüst. Maximilian I. in Schwaben aus landesgeschichtlicher Perspektive1. Augsburg und Maximilian I
Memoria
Die Suche nach der Residenz
Zum Vergleich – Nürnberg als Königs- und Reichsstadt
Reichstage und Maximilian I
Maximilians Privilegien für Schwaben
Maximilian I. und der Schwäbische Reichskreis
Anmerkungen
Franz Körndle. Maximilian I. und die Musik in Schwaben
Anmerkungen
Wolfgang Wallenta. Gedechtnus – Das Nachleben Kaiser Maximilians I. in den schwäbischen Städten vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart
Zu Plätzen und Straßen
Andere Formen der Erinnerung:
Anmerkungen
Thomas Engelke. Skizzen zum Urkundenwesen Maximilians I
Markus Würmseher. Städtische Baukultur im östlichen Schwaben um 1500
Zum Begriff „schwäbisch“ in der Kunstlandschaft
Zur topographischen Eingrenzung: „Schwaben“
Zur Bautätigkeit von Kirche und Adel außerhalb der Städte um 1500
Die allgemeine Situation der Kunst um 1500
Prägung des öffentlichen Raums
Wie entwickelte sich das Antlitz der Städte am Ende des Mittelalters? Stadtanlage
Befestigungswerke
Funktions- und Repräsentationsbauten
Bürgerhäuser
Kirchen
Anmerkungen
Eberhard Birk. Maximilian I. und die Landsknechte. Hinführung zum Thema
Individuelle Annäherung an Kaiser Maximilian I. und sein Selbstverständnis
Makro-Ebene: Politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Meso-Ebene: Neue militärische Formationen und Institutionen
Mikro-Ebene: Soldatische Lebenswelt im Zeitalter der Landsknechte und deren Wahrnehmung
Der Kern des Landknechtswesens – Organisation und soziale Realität der Söldner innerhalb und außerhalb eines Landknechtsregiments
Fazit
Anmerkungen
Sieglinde Hartmann. Kaiser Maximilian als Literat. Der letzte Ritter und der letzte Minnediener?
Zur Rezeptionsgeschichte des „Teuerdank“: Anastasius Grün und sein Romanzenkranz „Der letzte Ritter“
Zu Form, Inhalt und Datierung des „Teuerdank“
Zu Inhalt und Gang der Handlung im „Teuerdank“
Teil I (Kapitel 1 – 10) – Hochzeitsvorbereitungen in Burgund
Teil II (Kapitel 11 – 95) – Ausfahrt des Helden Teuerdank: 80 „Geferlichkeiten“
Teil III (Kapitel 96-118) – Ankunft in Burgund, Belohnung des Helden und Auftrag zum Kreuzzug
Zum biographischen Kontext
Literatur
Anmerkungen
Ulrike Bergmann. Die alte Kunst vom Singen und Sagen am Hofe Kaiser Maximilians1
Die lange Tradition des Singens und Sagens
Aber wie war der Anfang?
Anmerkungen
Verena Gawert, M.A. Rezension zu „Geistliche Spiele der Barockzeit aus Oberbayern“ von Klaus Haller und Wilhelm Liebhart (= EDITIO BAVARICA Band IV)
Anmerkungen
Bildnachweis
Impressum
Отрывок из книги
2019 wurde europaweit des 50. Todestags von Kaiser Maximilian I. gedacht. Aus diesem Anlass fanden insbesondere in Österreich zahlreiche Ausstellungen und Tagungen statt. Sogar ein Musical im Passionsspielort Erl widmete sich dem Verhältnis von Maximilian I. zu seinen Ehefrauen. Die Stadt Augsburg gedachte ihres Bürgermeisters, wie er vom französischen König spöttisch genannt wurde, mit einer großen Ausstellung. Bislang eher unterbelichtet war die Rolle, welche der Habsburger auf dem sogenannten „flachen Land“ in Schwaben außerhalb Augsburgs spielte. Dieser Forschungslücke nahm sich an Christi Himmelfahrt eine wissenschaftliche Tagung an, die von Dr. Wolfgang Wallenta und Dr. Markus Würmseher zusammen mit mir organisiert wurde. An zwei Standorten ließen zahlreiche Gelehrte in interdisziplinärer Perspektive den Kaiser für Schwaben wiederauferstehen. In Mickhausen, seinem Jagdschloss, erfolgte die Wiederbelebung mit seinem gespielten Einzug durch eine Aufführung des Ensembles „Augsburger Geschlechtertanz e. V.“. An dieser Stelle sei auch Mickhausens Bürgermeister Biechele für seine vielfältige, logistische Unterstützung gedankt. Der Bürgermeister ermöglichte den Wiedereinzug des Kaisers in sein Jagdschloss. Der zweite Tagungsteil ereignete sich im Literaturschloss Edelstetten unter der bewährten Schirmherrschaft von Ursula Fürstin Esterhazy. Die Tagungsbeiträge in diesem Band mögen die Erinnerung an Kaiser Maximilian I. für Bayrisch-Schwaben lebendig erhalten.
Das besondere Jubiläum seines 500. Todestags 2019 bot vielen Städten in Schwaben einen willkommenen Anlass, um die kollektive Erinnerung an „ihren“ Kaiser wachzuhalten. Augsburg ehrte seinen „Bürgermeister“ mit einer großen Ausstellung im Maximilianmuseum, die die zweitgrößte nach der Ausstellung in Tirol und die einzige deutschlandweit blieb. In Bobingen, Memmingen und Mindelheim hielt man zu Ehren von „Kaiser Max“ Festakte ab. Füssen rief sogar ein Maximilianjahr aus. Darüber hinaus ist Maximilian I. eine zentrale Figur verschiedener historischer Feste in ganz Schwaben und zieht mit seinen jährlichen Besuchen einzelner ehemaliger Reichsstädte wie Kaufbeuren immer noch viele Besucher in seinen Bann. Aber auch innerhalb der schwäbischen Wissenschaft hat Maximilian I. einen festen Platz, wobei dennoch einige Forschungslücken bestehen. Diese zu ergründen widmete sich der sechste literarische Salon auf Schloss Edelstetten, der vor allem die Beziehung Maximilians ins Schwabenland abseits der Reichsstädte untersuchte, ergänzt von den Tagungen der Bezirksheimatpflege im Januar 2020 in Irsee und im März 2020 in Günzburg, die sich den Habsburgern und ihren Verbindungen nach Schwaben widmeten – und damit auch Maximilian I.
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Mit dem Tagungsort des Renaissanceschlosses in Mickhausen, das sich sogar kurzzeitig in Maximilians Besitz befand, verband der Kaiser seine Leidenschaft für die Jagd. Die reichhaltigen Jagdgründe und die vielfältige höfische Kulturszene Schwabens boten dem Kaiser Unterhaltung auch abseits der Politik. Maximilian förderte als Mäzen sowohl die Kunst mit Albrecht Dürer als auch die Musik und die Literatur. Mit seinem poetischen Schaffen und einer gezielten Selbstinszenierung sorgte er schon zu Lebzeiten für seine posthume Popularität in Schwaben, die bis heute anhält. Er nutzte das neue Medium des Buchdrucks geschickt, um die Öffentlichkeit für sich zu begeistern.
Der Bezirk Schwaben blickt auf ein reiches, maximilianisches Erbe zurück, welches das heutige Selbstbild des Bezirks und seine Vielschichtigkeit in Kultur und Landschaft prägt. Die Erinnerung an Maximilian I. ist fester Bestandteil unseres kollektiven Gedächtnisses in Schwaben. Umso wichtiger ist es, dass das Thema immer wieder auch wissenschaftlich bearbeitet wird – wie beim literarischen Salon auf Schloss Edelstetten. Dafür danke ich ganz herzlich.
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