Postdramatisches Theater als transkulturelles Theater
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Группа авторов. Postdramatisches Theater als transkulturelles Theater
Inhalt
Vorwort
Preface
Konzepte, Paradigmen, Theorien. Überschreitung des (postdramatischen) Theaters
1. Postmoderne, prä/post und kein Ende
2. Paradoxien der Selbstermächtigung
3. Überschreitung des Theaters
Was ist das transkulturelle Theater?
1. Ein Theater der Fremden
2. Ein Theater der Wiederholung
3. Ein Theater der Geste
4. Ein Fremdkörper der Gemeinschaft im transkulturellen Theater
Post-Hegel, postdramatisch, transkulturell?
Postkoloniale Kritik des inter-, multi- und transkulturellen Theaters
Post-Hegel: Das transkulturelle Potential des postdramatischen Theaters
Mistral in Berlin
Isivuno Sama Phupha in Kapstadt und Animal Farm in Johannesburg
Transkulturell im Sinne einer Ästhetik der Entähnlichung
Travelling Concepts, Travelling Theatre?
1. Travelling as a strategy of Transcultural Theatre
2. Reenactment
3. Travelling Performances. Wunderbaum’s Looking for Paul
The Concept of World Theatre in Postdramatic Context: Scientific and Aesthetic Points of Reference and Implications
Performative Praktiken und Postkoloniale Lektüren. Warping: (re)conceptualising contemporary wedding rituals as an immersive theatre experience in South Africa
1. (re)conceptual process
2. Scenography and visual dramaturgy
3. Expressive rituals in review
Dancing and singing
The first dance
The photographs
The speeches
The cutting of the wedding cake
4. Warping creative process
5. Conclusion
Nô als transkulturelles Theater
1. Vom Interkulturellen zum Transkulturellen
2. Die Fremdheit im Eigenen des Nô-Theaters
3. Die andere Fremdheit in der ästhetischen Form
4. Akkulturation und Öffnung der eigenen Kultur
The Performance of Counter-Sorcery in Lemi Ponifasio’s Tempest: Without a Body1
1. Theatre and the Lagoon
2. History as Storm, Politics as Sorcery
3. Ponifasio and the Practice of the Postdramatic
4. The Politics of the Postdramatic
5. Without a Body and Time
6. Ponifasio and Wole Soyinka
7. Affect and Animism
Wiederholt und Durchgespielt: Deutscher Kolonialismus in Christoph Schlingensiefs. The African Twin Towers
1. Die vergessenen Kolonien
2. Die Inszenierung einer Dokumentation
3. Durchspielen statt nachspielen
4. Kolonialismus als performative Wiederholung
5. Eine transkulturelle Zusammenarbeit?
Entgrenzung und Überschreitung. Transkulturalität in Schlingensiefs postdramatischen Inszenierungen ATTA ATTA und Via Intolleranza II
1. Das Fremde im Eigenen. Zur Definition des transkulturellen Theaters
2. ATTA ATTA oder Die Kunst ist ausgebrochen
3. Assoziative Ästhetik
4. Zwei Funktionen der Transkulturalität
Anmerkungen zu den Abbildungen
Jenseits der Freizeitgattungen: Schlingensiefs Aktion 18, „tötet Politik!“
1. Entgrenzung des theatralen Ereignisschauplatzes
2. Schlingensiefs störbeladene Feedback-Schleife-Strategie
3. Schaffung ästhetischen Störpotentials als Inszenierungsprinzip
4. Unbestimmtheit/ Unentscheidbarkeit: Zur Problematik des Tötungsaufrufs
5. Zum postdramatischen Theatersynkretismus
6. Betrachtungswandel und Schlussbetrachtung
Excess, Failure, Over-identification: the Influence of Camp on Schlingensief’s Making of Transcultural Theatre
1. Introduction: Christoph Schlingensief, “Der Theatermacher”
2. Theories of Schlingensief, Theories of Camp
3. Camp and queer desire in Schlingensief’s cinema
4. Please Love Austria! (Bitte liebt Österreich!) (2000): Camp, Over-Identification and the Transcultural Interrogation of Fantasy
5. Conclusion: Camp, Irony and Visibility in Schlingensief’s Transcultural Theatre
Das Nuevo Teatro Español als postdramatisches Theater transkultureller Prägung: Der Fall Luis Riaza
1. Prolog
2. Das Nuevo Teatro Español als transkulturelles Theater
3. Luis Riazas Spielart des Nuevo Teatro Español in El desván de los machos y el sótano de las hembras
4. Epilog
„Doch nichts ist ungeheurer als die Natur“ – Transkulturalität und Universalität bei Elfriede Jelinek
Kollektivität und (Post-)Migration. Blöße-Geben. Postdramatische Spielformen der Exophonie in Nicolas Stemanns Inszenierung von Jelineks Die Schutzbefohlenen und Rabih Mroués Riding on a Cloud
1. Aufriss: Theatrales Blöße-Geben
2. „Exophones Blöße-Geben“ und das „transkulturelle Theater“
3. Die Schutzbefohlenen
4. Riding on a Cloud
Mengen, Netze, Schwärme: transkulturelle Inszenierungsstrategien topologischer und imaginärer Kollektivität
1
2
3
4
5
6
Transkulturalität und das Theater der Vorahmung
1. Transkulturalität / Verschränkung / Sympoiesis
2. Ästhetik / Nicht-Identität / Re-Assemblage
3. Mimesis / Präfiguration / Vorahmung
4. Bewegung / Welt-Denken / politische Ästhetik
5. Vorahmung II / Neotenie / Etre-Ensemble
Ästhetische Erziehung zum Kiezdeutsch?
1. Multikulturalität und Theater der Metropolen
2. Multikulturalität, Interkulturalität, Transkulturalität
3. Postmigrantisch-postdramatisches Theater in Deutschland
4. Verrücktes Blut am Gorki-Theater 2017
5. Deutsch? Türkisch? Identität und Integration
6. Necati Öziri: Get Deutsch or die tryin'
Anger as Theatrical Form in Sasha Marianna Salzmann’s Zucken1
1. Zucken Staged
2. The Body’s Kinetic Form of Anger
3. Conclusion: The Body in Postmigrant and Postdramatic Theatre
Autor_innenverzeichnis
Fußnoten. Vorwort / Preface
Überschreitung des (postdramatischen) Theaters
1. Postmoderne, prä/post und kein Ende
2. Paradoxien der Selbstermächtigung
3. Überschreitung des Theaters
Was ist das transkulturelle Theater?
1. Ein Theater der Fremden
2. Ein Theater der Wiederholung
3. Ein Theater der Geste
4. Ein Fremdkörper der Gemeinschaft im transkulturellen Theater
Post-Hegel, postdramatisch, transkulturell?
Postkoloniale Kritik des inter-, multi- und transkulturellen Theaters
Post-Hegel: Das transkulturelle Potential des postdramatischen Theaters
Mistral in Berlin
Isivuno Sama Phupha in Kapstadt und Animal Farm in Johannesburg
Transkulturell im Sinne einer Ästhetik der Entähnlichung
Travelling Concepts, Travelling Theatre?
1. Travelling as a strategy of Transcultural Theatre
2. Reenactment
3. Travelling Performances. Wunderbaum’s Looking for Paul
Warping: (re)conceptualising contemporary wedding rituals as an immersive theatre experience in South Africa
1. (re)conceptual process
2. Scenography and visual dramaturgy
3. Expressive rituals in review
4. Warping creative process
5. Conclusion
1. Vom Interkulturellen zum Transkulturellen
2. Die Fremdheit im Eigenen des Nô-Theaters
3. Die andere Fremdheit in der ästhetischen Form
4. Akkulturation und Öffnung der eigenen Kultur
The Performance of Counter-Sorcery in Lemi Ponifasio’s Tempest: Without a Body
1. Theatre and the Lagoon
2. History as Storm, Politics as Sorcery
3. Ponifasio and the Practice of the Postdramatic
4. The Politics of the Postdramatic
5. Without a Body and Time
6. Ponifasio and Wole Soyinka
7. Affect and Animism
Wiederholt und Durchgespielt: Deutscher Kolonialismus in Christoph Schlingensiefs The African Twin Towers
1. Die vergessenen Kolonien
2. Die Inszenierung einer Dokumentation
3. Durchspielen statt nachspielen
4. Kolonialismus als performative Wiederholung
5. Eine transkulturelle Zusammenarbeit?
1. Das Fremde im Eigenen. Zur Definition des transkulturellen Theaters
2. ATTA ATTA oder Die Kunst ist ausgebrochen
3. Assoziative Ästhetik
4. Zwei Funktionen der Transkulturalität
Jenseits der Freizeitgattungen: Schlingensiefs Aktion 18, „tötet Politik!“
1. Entgrenzung des theatralen Ereignisschauplatzes
2. Schlingensiefs störbeladene Feedback-Schleife-Strategie
3. Schaffung ästhetischen Störpotentials als Inszenierungsprinzip
4. Unbestimmtheit/ Unentscheidbarkeit: Zur Problematik des Tötungsaufrufs
5. Zum postdramatischen Theatersynkretismus
6. Betrachtungswandel und Schlussbetrachtung
1. Introduction: Christoph Schlingensief, “Der Theatermacher”
2. Theories of Schlingensief, Theories of Camp
3. Camp and queer desire in Schlingensief’s cinema
4. Please Love Austria! (Bitte liebt Österreich!) (2000): Camp, Over-Identification and the Transcultural Interrogation of Fantasy
5. Conclusion: Camp, Irony and Visibility in Schlingensief’s Transcultural Theatre
1. Prolog
2. Das Nuevo Teatro Español als transkulturelles Theater
3. Luis Riazas Spielart des Nuevo Teatro Español in El desván de los machos y el sótano de las hembras
„Doch nichts ist ungeheurer als die Natur“ – Transkulturalität und Universalität bei Elfriede Jelinek
1. Aufriss: Theatrales Blöße-Geben
1. Aufriss: Theatrales Blöße-Geben
2. „Exophones Blöße-Geben“ und das „transkulturelle Theater“
3. Die Schutzbefohlenen
4. Riding on a Cloud
1
2
3
4
5
6
1. Transkulturalität / Verschränkung / Sympoiesis
2. Ästhetik / Nicht-Identität / Re-Assemblage
3. Mimesis / Präfiguration / Vorahmung
4. Bewegung / Welt-Denken / politische Ästhetik
5. Vorahmung II / Neotenie / Etre-Ensemble
1. Multikulturalität und Theater der Metropolen
2. Multikulturalität, Interkulturalität, Transkulturalität
3. Postmigrantisch-postdramatisches Theater in Deutschland
4. Verrücktes Blut am Gorki-Theater 2017
5. Deutsch? Türkisch? Identität und Integration
6. Necati Öziri: Get Deutsch or die tryin'
Anger as Theatrical Form in Sasha Marianna Salzmann’s Zucken
1. Zucken Staged
2. The Body’s Kinetic Form of Anger
3. Conclusion: The Body in Postmigrant and Postdramatic Theatre
Отрывок из книги
Teresa Kovacs / Koku G. Nonoa
Postdramatic Theatre as transcultural Theatre
.....
Die theatrale Umkehrung von Flüchtlingen und Aufnehmenden ist bis heute ein wirksames Mittel, um die Ängste von Gesellschaften zu überwinden, die mit Geflüchteten konfrontiert sind. So gab es einige neuere Produktionen dieses Stückes, welche die Schwierigkeiten und Paradoxien der aktuellen Asylpolitik zum Ausdruck zu bringen versuchten, z.B. Enrico Lübbes Inszenierung des Textes Die Schutzbefohlenen von Elfriede Jelinek am Schauspiel Leipzig (2015). Jelinek schrieb ihren Text bekanntlich mit Bezug auf den realen Konflikt von Flüchtlingen, die 2013 in Wien ein Kirchenasyl erreichen wollten und schließlich von der Polizei deportiert wurden. So thematisiert sie die Macht bürokratischer Verfahren, die einzelne Asylsuchende auf ihre körperliche, aller individuellen Rechte entkleidete Existenz reduzieren, wie es bereits von Giorgio Agamben in Homo Sacer analysiert wurde.4 Assoziationen mit diesem Kontext waren auch in Lübbes Produktion präsent, welche die Aktualität der Texte von Aischylos und Jelinek gerade in ihrer Verknüpfung verdeutlichte. Die räumliche Situation bestimmte ein verrosteter Schiffsrumpf. Der Chor der Schutzflehenden verwandelte sich in eine Gruppe von Jelinek-Doubles, dann in eine Masse von Flüchtlingen und schließlich in eine Gruppe von Feriengästen als Hotdogs, die auf ihren Liegestühlen in der Sonne gegrillt werden und sich über die – angeblich von Flüchtlingen verursachte – Umweltverschmutzung an den Stränden beschweren. Wie Jelineks Text spielte auch die Aufführung mit dem Kontrast zwischen pathetischen Bildern von Leiden und Angst und andererseits einem Zynismus der Banalitäten und stumpfen Vorurteile.
Einen anderen Ansatz verfolgte Sebastian Nübling, ebenfalls im Herbst 2015, am Berliner Gorki Theater, und wiederum von Aischylos und Jelinek ausgehend. Darüber hinaus verwendete er aber Ausschnitte der Asyldebatte in deutschen Parlamenten sowie persönliche Erinnerungen der Geflüchteten, die bereits Teil des Gorki-Ensembles geworden waren. Die Stühle wurden entfernt und das Publikum war auf einer Tribüne platziert, während das Parkett des Theaters als Versammlungsraum benutzt wurde. Im weitgehenden Verzicht auf festgelegte Rollen, wenn auch durch körperliche Handlungen auf das Stück Bezug nehmend, engagierten sich die Spielenden vor allem in politischen Reden und einer Art Re-enactment der abstrakten Debatte über die neuen Gesetze zu Einwanderung und Asyl. Die Aufführung endete mit einer Versammlung des Publikums um die neuen Mitglieder des Ensembles, die somit Gespräche über ihre persönliche Erfahrung von Flucht und Migration aktiv gestalten konnten, anstatt bloß von anderen repräsentiert zu werden. Auf diese Problematik verwies schon der Titel der Produktion: In Unserem Namen.
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