Das geistige Straßburg im 18. und 19. Jahrhundert

Das geistige Straßburg im 18. und 19. Jahrhundert
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Описание книги

Im Heiligen Römischen Reich bildete Straßburg ein wichtiges wirtschaftliches und kulturelles Zentrum, mit der Reformation erlangte die Buchherstellung Bedeutung. Die Besetzung der Stadt durch Frankreich im Jahr 1681 drängte den Einfluss reformatorischen Gedankenguts zurück. Denn obwohl weiterhin Religionsfreiheit bestand, verfolgten die französischen Könige eine Rekatholisierungspolitik. Dennoch bestand die renommierte, 1621 gegründete, lutherisch geprägte Universität fort. Nach der Revolution von 1789 wurde die Stadt zu einem Ort des Exils für deutsche Republikaner und oppositionelle Intellektuelle. Vor diesem Hintergrund leistet der Band einen Beitrag zu der Erforschung des geistigen Lebens in Straßburg im Spannungsfeld deutscher und französischer Kultur.

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Группа авторов. Das geistige Straßburg im 18. und 19. Jahrhundert

Inhalt

Vorwort

Über die Legitimation von Widmungsschriften – Elias Silberrads Straßburger Thesendruck De dedicationum literariarum moralitate

I

II

Pancratz Der eingefleischte Polter-Geist – Ein anonymes Straßburger Volksstück aus dem Jahr 1722

I

II

III

IV

V

VI

VII

Eulogius Schneider als literarische Figur – „Hergeloffener“ oder „Brückenbauer“ zwischen Deutschland und Frankreich?

I. Der Hintergrund: Die Revolution in Straßburg

II. Das Leben des Eulogius Schneider

III. Reaktionen auf Eulogius Schneider. III.1 Die Zeitgenossen

III.2 Elsässische literarische Verarbeitungen

III.3 Schneider und die deutsche Linke

IV. Erklärung der Bedeutung von Eulogius Schneider für die Sicht auf die Straßburger Verhältnisse

„Lumpenloch“ und „zweite Vaterstadt“

I. Gestrandet in Straßburg – Johann Gottfried Herder

II. Zweite Heimat Straßburg – Georg Büchner

III. Büchners Erzählung Lenz und das Straßburg des Sturm und Drang

IV. Auch ein Herder-Paradigma? – Mögliche Einflüsse von Johann Gottfried Herders Denken auf Georg Büchner

Straßburg und die Architektur der Dichtkunst: Sprachphilosophie und Künstlertum im Sturm und Drang

“Mensch, die sind zu groß für unsere Zeit”: Space, Nation and the Locations of Satire in Lenz’ Pandämonium Germanikum

Der steil Berg

Tempel des Ruhms and Gericht

Patriotismus in der Fremde: Deutsche Reisende in Straßburg zwischen 1770 und 1830

I. Vor der Revolution: Frankophobe Bürger auf Spurensuche

II. „Revolutionstouristen“ in der Stadt

III. Im „modernen“ Straßburg: Ernüchterung und nationalromantische Verklärung

Das Straßburger Münster als Identifikationsort bei Ehrenfried, August und Adolf Stöber

I. Eine „charakterisirende Anekdote“

II. Die Stöbers und das deutsch-elsässische Selbstbewusstsein

III. Das Straßburger Münster in der deutschen Literatur der Romantik

IV. Selbstbewusstsein und Abgrenzung

V. August Stöbers Erinnerungsbüchlein für fremde und einheimische Freunde des Strassburger Münsters (1836)

VI. Erwinia

VII. Schluss

„Verräther an Glauben und Vaterland“ – Zur Darstellung der französischen Partei in Heribert Raus Roman Der Raub Straßburgs (1862)

I. Einleitung

II. Analyse. II.1 Der französische Königshof

II.2 Straßburg und sein Magistrat

Der Ratsherr Dr. Obrecht

Johann Christoph Günzer / Güntzer

II.3 Fürst Franz Egon von Fürstenberg, Bischof von Straßburg

III. Rezeption

Fußnoten. Über die Legitimation von Widmungsschriften – Elias Silberrads Straßburger Thesendruck De dedicationum literariarum moralitate

I

II

I

II

III

IV

V

VI

VII

Eulogius Schneider als literarische Figur – „Hergeloffener“ oder „Brückenbauer“ zwischen Deutschland und Frankreich?

I. Der Hintergrund: Die Revolution in Straßburg

II. Das Leben des Eulogius Schneider

III.1 Die Zeitgenossen

III.2 Elsässische literarische Verarbeitungen

III.3 Schneider und die deutsche Linke

IV. Erklärung der Bedeutung von Eulogius Schneider für die Sicht auf die Straßburger Verhältnisse

I. Gestrandet in Straßburg – Johann Gottfried Herder

II. Zweite Heimat Straßburg – Georg Büchner

III. Büchners Erzählung Lenz und das Straßburg des Sturm und Drang

IV. Auch ein Herder-Paradigma? – Mögliche Einflüsse von Johann Gottfried Herders Denken auf Georg Büchner

Straßburg und die Architektur der Dichtkunst: Sprachphilosophie und Künstlertum im Sturm und Drang

“Mensch, die sind zu groß für unsere Zeit”: Space, Nation and the Locations of Satire in Lenz’ Pandämonium Germanikum

Der steil Berg

Tempel des Ruhms and Gericht

Patriotismus in der Fremde: Deutsche Reisende in Straßburg zwischen 1770 und 1830

I. Vor der Revolution: Frankophobe Bürger auf Spurensuche

II. „Revolutionstouristen“ in der Stadt

III. Im „modernen“ Straßburg: Ernüchterung und nationalromantische Verklärung

III. Im „modernen“ Straßburg: Ernüchterung und nationalromantische Verklärung

I. Eine „charakterisirende Anekdote“

II. Die Stöbers und das deutsch-elsässische Selbstbewusstsein

III. Das Straßburger Münster in der deutschen Literatur der Romantik

IV. Selbstbewusstsein und Abgrenzung

V. August Stöbers Erinnerungsbüchlein für fremde und einheimische Freunde des Strassburger Münsters (1836)

VI. Erwinia

VII. Schluss

I. Einleitung

II.1 Der französische Königshof

II.2 Straßburg und sein Magistrat

Der Ratsherr Dr. Obrecht

Johann Christoph Günzer / Güntzer

II.3 Fürst Franz Egon von Fürstenberg, Bischof von Straßburg

III. Rezeption

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Hermann Gätje / Sikander Singh

Das geistige Straßburg im 18. und 19. Jahrhundert

.....

id non alio factum ab ipsis [Furetière und Scarron, der eine ähnliche Parodie verfasste] fine est, quam ut in scriptores quosdam misellos, adulatoriis suis dedicationibus Magnatibus subinde molestos, eosque hoc pacto, utut conatu saepius irrito, nummis emungere sperantes, calamum liberius stringere, eosque risui exponere possent. Digni profecto quos omnes rideant, imo digni quibus omnes indignentur, qui tam turpiter literas prostituunt, invidiamque universo ordini literario apud alios perversis moribus suis contrahunt.42

Silberrad unterstellt also dem Autor Furetière, er habe seine Satire aus keinem anderen Grunde („non alio […] fine“) verfasst, als um jene Schreiberlinge zu verspotten, die mit ihren Schmeicheleien die Großen der Welt belästigten. Seine Invektive gegen diejenigen, „qui tam turpiter literas prostituunt“, fällt ungewöhnlich scharf aus. Die Formulierungen „perversis moribus“ und „ordini literario“ zeigen deutlich, dass das Standesethos der Gelehrten hier über die verständlichen Interessen der Widmungsschreiber gestellt wird. Der in der Realität akzeptierte Tauschcharakter der Dedikation wird erst recht abgelehnt, wenn Silberrad sogleich einen Beleg für die angemessene Rache der angeblich mit solchen Anerbietungen belästigten Adressaten hinzufügt: Papst Leo X. habe einem Autor, der ihm sein Buch über die Goldmacherkunst gewidmet habe, als Gegengabe boshafter Weise einen Sack geschickt, in dem dieser das mit seiner Kunst zu verfertigende Gold aufbewahren könne.43 Nachdem Silberrad auf diese Weise die Gepflogenheit des Dedizierens mit hämischen Worten geschmäht hat, ruft er sich freilich selbst zur Ordnung:

.....

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