Franz Grillparzer

Franz Grillparzer
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Описание книги

Zum 150. Todesjahr Franz Grillparzers (1791-1872) stellt sich die Frage nach der Lebendigkeit seines OEuvres im 21. Jahrhundert. Wer Grillparzer erst einmal unter die Haut bekommen hat – seinen Sinn für den Menschen in seiner paradoxen Vielschichtigkeit und Wandelbarkeit zwischen Barbarei und Humanität, seine scharfsinnige Analyse von Machtstrukturen, von zwischenmenschlichen und interkulturellen Dynamiken, seine gebrochene poetische Sprache und facettenreiche Theatralik – muss sich immer wieder über seine relative Unbekanntheit wundern. Der Status eines österreichischen Klassikers und die Vereinnahmung für diverse identitätspolitische Zwecke scheinen sein Werk eher ins Abseits geführt zu haben statt in jene Zukunft, die ihn eigentlich erst einholen müsste. Eben dies versucht Franz Grillparzer – Neue Lektüren und Perspektiven mit einer Reihe von Aufsätzen, die die Perspektiven der internationalen Grillparzerforschung repräsentieren. Sie zielen auf die hermeneutische Provokation und transkulturelle Dimension seines OEuvres sowie auf wichtige Fragen der Dramenästhetik und der Rezeption.

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Группа авторов. Franz Grillparzer

Inhalt

Einleitung

Was tun mit dem Klassiker? Franz Grillparzer im Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek

Literatur

„Wir haben’s gut gemeint, doch kam es übel“ – Geschichte als Groteske in Büchners Dantons Tod und Grillparzers Bruderzwist in Habsburg

Dantons Tod als Metatheater der Geschichte

Die Dialektik von Ordnung und Chaos in Ein Bruderzwist in Habsburg

Lukrezia/Lukretia – zwischen libidinösen und revolutionären Energien

„Aus eignem Schoß ringt los sich der Barbar“ – Die Inversion der Humanität

Alles Ständische und Stehende verdampft, alles Heilige wird entweiht

Literatur

Touching Matters: Unstable Epistemologies in Grillparzer’s Kloster bei Sendomir

Uncertain Times

Certainties Unsettled

Framing Uncertainty

Gothic Intimacies

Framing and Transgression

Gender and Knowledge: You Can Look, But Can You Touch?

Creation and Procreation: Generating Doubt

The Secret Within

Staging Revelation

Sacrifice and Victimhood

Framing Masculinities

Coda

Bibliography

Sich am Tod versehen: Auf Abwegen zwischen Grillparzers Selbstbiographie und der Medea-Trilogie

I

II

III

Literatur. Primärliteratur

Sekundärliteratur

Hell und Dunkel in Grillparzers Goldenem Vließ: Schattierungen eines schillernden Motivs

Dramaturgie von Licht und Schatten: Zur bühnengerechten Symbolik eines raumzeitlichen Wechselspiels

Medea in Kolchis: Nachtgespenst und Lichtgestalt – Die Hauptfigur als Verkörperung einer strukturstiftenden und sinngebenden Polarität

Medea in Korinth: Schattendasein und paradoxe Wiedergeburt einer aufgeklärten Königin der Nacht

Literatur. Primärliteratur

Sekundärliteratur

Vom Ehedrama zum ‚Kampf der Kulturen‘: Grillparzers Trilogie Das goldene Vließ als Kritik an Essentialismus und Ethnozentrismus

Kulturelle Denk- und Wahrnehmungsformen des Fremden

Die kritische Dimension der Trilogie

Medea als tragisches Opfer im ‚Kampf der Kulturen‘ – und die Alternativszenarien

Literatur. Primärliteratur

Sekundärliteratur

„Die Welt, sie fühlt die Ordnung als Bedürfnis“: Grillparzers Ästhetik des Unverfügbaren im Kontext des Frührealismus

Schwierige Epochenzuordnung

Unverfügbare Wirklichkeit

Postidealistisches Subjekt

„Der Teufel hole alle Theorien.“

„Die Welt, sie fühlt die Ordnung als Bedürfnis“

Literatur. Primärliteratur

Sekundärliteratur

Grillparzer von Frankreich aus betrachtet: Platz in der Literaturgeschichte, Aufführungen, Übersetzungen

Grillparzer in der französischen Literaturgeschichte und Germanistik

Grillparzer auf den französischen Bühnen

Grillparzer in französischer Übersetzung

Literatur. Übersetzungen von Grillparzers Dramen ins Französische

Sekundärliteratur

Französische Geschichten der deutschsprachigen Literatur

Medea nach Grillparzer: Zur Semiotik des Pathologischen in den Inszenierungen Mateja Koležniks und Aribert Reimanns

Semiotik des Pathologischen

Grillparzers Medea: Pathologische Manifestation & Neuerung eines klassischen Stoffes

Aribert Reimann: Medea. Eine Oper in 4 Bildern

Mateja Koležnik: Medea, von Franz Grillparzer

Medea nach Grillparzer

Literatur. Primärliteratur

Sekundärliteratur

Die Autorinnen und Autoren. Kurzbiographien

Adressen

Fußnoten. Was tun mit dem Klassiker? Franz Grillparzer im Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek

„Wir haben’s gut gemeint, doch kam es übel“ – Geschichte als Groteske in Büchners Dantons Tod und Grillparzers Bruderzwist in Habsburg

Dantons Tod als Metatheater der Geschichte

Die Dialektik von Ordnung und Chaos in Ein Bruderzwist in Habsburg

Lukrezia/Lukretia – zwischen libidinösen und revolutionären Energien

„Aus eignem Schoß ringt los sich der Barbar“ – Die Inversion der Humanität

Alles Ständische und Stehende verdampft, alles Heilige wird entweiht

Touching Matters: Unstable Epistemologies in Grillparzer’s Kloster bei Sendomir

Uncertain Times

Certainties Unsettled

Framing Uncertainty

Gothic Intimacies

Framing and Transgression

Gender and Knowledge: You Can Look, But Can You Touch?

Gender and Knowledge: You Can Look, But Can You Touch?

Creation and Procreation: Generating Doubt

The Secret Within

Staging Revelation

Sacrifice and Victimhood

Framing Masculinities

Sich am Tod versehen: Auf Abwegen zwischen Grillparzers Selbstbiographie und der Medea-Trilogie

I

II

III

Hell und Dunkel in Grillparzers Goldenem Vließ: Schattierungen eines schillernden Motivs

Dramaturgie von Licht und Schatten: Zur bühnengerechten Symbolik eines raumzeitlichen Wechselspiels

Medea in Kolchis: Nachtgespenst und Lichtgestalt – Die Hauptfigur als Verkörperung einer strukturstiftenden und sinngebenden Polarität

Medea in Korinth: Schattendasein und paradoxe Wiedergeburt einer aufgeklärten Königin der Nacht

Vom Ehedrama zum ‚Kampf der Kulturen‘: Grillparzers Trilogie Das goldene Vließ als Kritik an Essentialismus und Ethnozentrismus

Vom Ehedrama zum ‚Kampf der Kulturen‘: Grillparzers Trilogie Das goldene Vließ als Kritik an Essentialismus und Ethnozentrismus

Kulturelle Denk- und Wahrnehmungsformen des Fremden

Die kritische Dimension der Trilogie

Medea als tragisches Opfer im ‚Kampf der Kulturen‘ – und die Alternativszenarien

Medea als tragisches Opfer im ‚Kampf der Kulturen‘ – und die Alternativszenarien

Schwierige Epochenzuordnung

Unverfügbare Wirklichkeit

Postidealistisches Subjekt

„Der Teufel hole alle Theorien.“

„Die Welt, sie fühlt die Ordnung als Bedürfnis“

Grillparzer von Frankreich aus betrachtet: Platz in der Literaturgeschichte, Aufführungen, Übersetzungen

Grillparzer in der französischen Literaturgeschichte und Germanistik

Grillparzer auf den französischen Bühnen

Grillparzer auf den französischen Bühnen

Grillparzer in französischer Übersetzung

Medea nach Grillparzer: Zur Semiotik des Pathologischen in den Inszenierungen Mateja Koležniks und Aribert Reimanns

Semiotik des Pathologischen

Grillparzers Medea: Pathologische Manifestation & Neuerung eines klassischen Stoffes

Aribert Reimann: Medea. Eine Oper in 4 Bildern

Mateja Koležnik: Medea, von Franz Grillparzer

Medea nach Grillparzer

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Das Werk Franz Grillparzers ist ein bemerkenswerter Fall verhinderter Rezeption, deren Ursachen sicher zum Teil in seiner Vereinnahmung für identitätspolitische Zwecke liegen. Der Status eines österreichischen Klassikers, mit dem impliziten oder expliziten Auftrag von Identitäts- und Sinnstiftung durch die vielen Krisen der Monarchie und der beiden österreichischen Republiken, scheint seinem Werk und seiner Wirkung eher abträglich gewesen zu sein. Bis in die 1990er Jahre hinein lässt sich in der Grillparzerforschung das Bild des Dramatikers als konservativer Verteidiger einer monarchischen Ordnung und einer quietistischen Weltsicht barocker Provenienz verfolgen, der von Anfang an auf verlorenem Posten steht. Der oft vereinfachte Befund einer Kritik an nationalistischen Strömungen in den Texten Grillparzers wurde in dieser Forschungstradition mit der These verbunden, Grillparzer hätte eine Kritik des neuzeitlichen Subjektivismus im weitesten Sinne geäußert. Ideengeschichtlich wurde Grillparzer somit als ein Verfechter einerseits überzeitlicher, humanistischer Werte, andererseits als der genaue Gegensatz zum deutschen Idealismus und zur protestantisch-preußischen Denkart stilisiert. Eine solche Lesart, die nach stabilisierbaren Philosophemen und ideologischen Positionen sucht, lässt sich aber nur unter Ausblendung einer Vielzahl von Textperspektiven durchführen, die dieser Eindeutigkeit widersprechen. Die dadurch hervorgerufenen Herausforderungen an die Leser:innen bzw. Zuschauer:innen dürften eine weitere Ursache seiner erschwerten Rezeption und seiner relativen Unbekanntheit sein. Sie sind aber zugleich ein Grund, weshalb man ihn heute wieder lesen sollte: Im Widerspruchsvollen, Ambivalenten und Paradoxen seines Schreibens scheint etwas einzigartig Reales auf. Grillparzers Figuren sind keine Charaktere, die irgendetwas repräsentieren sollen. Sie sind in ihrem Wesen unkoordiniert: Zwischen Denken, Sprechen und Handeln tun sich Abgründe auf. Sie sehnen sich nach Ordnung und Sinn, aber jede Ordnung ist zugleich grausam und kann schnell ins Chaos umschlagen – den Sinn muss jeder für sich selbst zurechtbasteln. Der Prozess der Geschichte, in den jeder unentrinnbar eingebettet ist, rollt unaufhaltsam über das Streben der Menschen hinweg – und doch trägt jeder eine persönliche Verantwortung für seine Taten. Für unser heutiges Geschichtsverständnis ist diese paradoxe Auffassung der Rolle des Subjekts in historischen Prozessen und Konstellationen, die weder das Subjekt aus der Verantwortung entlässt, noch idealistisch als autonom begreift, äußerst relevant.

Die für die Leser:innen besonders anspruchsvolle Verarbeitung historischer Stoffe in vielen von Grillparzers Dramen mag auch manchen Regisseur abgeschreckt haben, seine Kräfte an dem großen Dramatiker zu erproben, muss doch hinter dem Gewand des Historischen die zukunftsträchtige Analyse geschichtlicher Prozesse erst hervorgeholt werden. Ausgerechnet Thomas Mann, ein in vieler Hinsicht von Grillparzer weit entfernter Autor, hat vor 100 Jahren instinktiv ein untrügliches Gespür für die doppelbödige Sprache Grillparzers gezeigt. In seiner Huldigung für Grillparzer, zum fünfzigsten Todestag am 22. Januar 1922 in der Neuen Freien Presse veröffentlicht, heißt es:

.....

Und meint, nun wärs genug. Allein das Tier,

Von seiner edlen Art dahingerissen

.....

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