Der Sinn des Lebens
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Группа авторов. Der Sinn des Lebens
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1. William James: Leben und geistige Entwicklung
2. Die Entstehung einer Philosophie aus der Psychologie
3. Moral und Sinn in der alltäglichen Praxis: Pragmatismus
4. Freiheit und Sinn in einer Welt harter Tatsachen
5. Moralische Einsamkeit: Die Grenzen der Jamesschen Ethik
6. James über die Unsterblichkeit der Seele18
1. Ist das Leben lebenswert?*1
2. Was gibt einem Leben Sinn?*
3. Der Ethiker und das sittliche Leben*1
4. Der Wille*1
5. Die Unsterblichkeit des Menschen*1
6. Anmerkungen
Informationen zum Buch
Informationen zum Autor
Fußnoten. Einleitung
1. William James: Leben und geistige Entwicklung
2. Die Entstehung einer Philosophie aus der Psychologie
3. Moral und Sinn in der alltäglichen Praxis: Pragmatismus
4. Freiheit und Sinn in einer Welt harter Tatsachen
5. Moralische Einsamkeit: Die Grenzen der Jamesschen Ethik
6. James über die Unsterblichkeit der Seele
Отрывок из книги
William James
Der Sinn des Lebens
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Doch es sind ganz konkrete, existentielle Situationen, die James mit dem Willen zum Glauben in den Blick nimmt. Nehmen wir an, ein Schiff sei in einem schweren Sturm in Seenot geraten. Wenn der Kapitän in dieser Situation von Anfang an überzeugt ist, dass es sowieso nicht möglich sei, das Schiff zu retten, so wird er schon durch seine negative Überzeugung jede mögliche Rettung behindern oder vereiteln. Jedenfalls dann, wenn er sich nicht mehr um Rettung bemüht. Nehmen wir dagegen an, der Kapitän würde die Rettung für möglich halten und jede Möglichkeit dazu nutzen. Selbst wenn dann in einem Augenblick die Rettung des Schiffs tatsächlich ausgeschlossen ist, so könnte sie doch im nächsten Augenblick wieder möglich werden. Einen anderen Aspekt berücksichtigt James dabei aber nicht: Die Überzeugung und das Verhalten des Kapitäns wird auch seine Mannschaft beeinflussen, die dann zusammenarbeiten und jede Chance einer Rettung nutzen wird, wenn sie in dieser Haltung bestärkt und auf das Wahrnehmen von Rettungsmöglichkeiten gelenkt wird. In Allgemeinplätzen wie „Wer nicht kämpft, der hat schon verloren“ und in der Idee sich selbst erfüllender Prophezeiungen schwingt diese Einsicht in die konstitutive Rolle bestimmter Überzeugungen mit.
Die Verknüpfung von endlicher Lebenszeit und der Wirksamkeit von freien Entscheidungen eröffnet einen Zugang zu der Frage, wie Lebenssinn, Erfahrungen und Überzeugungen zusammenhängen: Einen Sinn hat das von jedem Menschen im Kreise seiner Zeit- und Lebensgenossen verbrachte endliche Leben dadurch, dass die eigenen Überzeugungen und Entscheidungen einen erfahrbaren Unterschied für die Weise machen, wie wir unser Leben führen. Doch dafür benötigt ein jeder die Freiheit seines Willens und Handelns, soweit sie ihn zu Lebensmöglichkeiten anleitet. Es sind also die eigenen, freien Entscheidungen, die in moralischen und gar in lebensentscheidenden Fällen unser Handeln miteinander ermöglichen. In einer psychisch-philosophischen Krise des Jahres 1870 waren es die Einsicht und die Selbstermutigung, dass der eigene Willen wirksam ist – durch den Glauben an ihn –, die James stärkte und half. Er schreibt:
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