Das Erste Vatikanische Konzil

Das Erste Vatikanische Konzil
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Das Erste Vatikanische Konzil (1869-1870) sprach dem Papst einen uneingeschränkten Primat in der Leitung der katholischen Kirche sowie »Unfehlbarkeit« in der Ausübung seines Lehramtes zu. Die Synode stellte aber auch grundsätzliche Überlegungen zum Verhältnis von Offenbarung und natürlicher Erkenntnis an. 150 Jahre nach der Eröffnung des Konzils ziehen Theologinnen und Theologen verschiedener Generationen und Konfessionen eine kritische Zwischenbilanz: Inwiefern prägt die auf dem Ersten Vaticanum entworfene Theologie des Petrusdienstes die katholische Kirche bis heute? Wie soll der ökumenische Dialog mit den Aussagen des Konzils umgehen? Was trägt es zu aktuellen Diskussionen über Glaube und Vernunft bei? Wie beeinflusst das Konzil die Alltagskultur der katholischen Kirche in der Gegenwart?

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Das Erste Vatikanische Konzil

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Inhalt

Vorwort

„Woher der religiöse Zweifel?“

1. Franz Hettinger (1819–1890) und seine „Apologie des Christentums“

1.1 Der religiöse Zweifel: Ein neues Problem und seine Diagnostik

1.2 Der erste Grund des Zweifels: Überhöhte Erkenntnisideale

1.3 Der zweite Grund des Zweifels: Gleichgültigkeit

1.4 Der dritte Grund des Zweifels: Leidenschaft

2. Albert Maria Weiß (1844–1925) und seine „Apologie des Christentums“

2.1 „Alles ist in Frage gestellt“: Die Hilflosigkeit des Theologisierens im ‚fin de siècle‘

2.2 Gott, die wahre Ehre der Menschheit: Eine Apologetik auf anthropologischer Basis

3. Das Ende der gewissen Gotteserkenntnis: Apologetik und Fundamentaltheologie als Diagnosen mangelnder Vermittelbarkeit

Positionierung der Kirche in der Moderne

1. Die „Verwirrung der Gläubigen“, die öffentliche Meinung und die Probleme kritischer Katholiken

2. Kirche und Nichtkatholiken

3. Kirche und profane Gesellschaft

4. Schlussbemerkungen

Recta ratio fundamenta fidei demonstret?

1. Hinführung

2. Das Verhältnis von Glaube und Vernunft gemäß der dogmatischen Konstitution Dei filius. 2.1 Glaubendes und vernünftiges Erkennen: Spezifika zweier Erkenntnisordnungen

2.2 Überschneidungsbereiche der beiden Erkenntnisordnungen: Glaube und Vernunft in reziproker Verwiesenheit

2.2.1 Kein Widerspruch zwischen Glaube und Vernunft

2.2.2 Die ratio im Dienst der fides

2.3 Wissen statt Glauben?

3. Fides und ratio gemäß Dei filius: Eine Einordnung 150 Jahre danach

Kommunikation der Offenbarung

1. Einleitung

2. Von der Instruktion zur Kommunikation

3. Von der Doktrinalität zur Souveränität

4. Von der Souveränität zur Konnektivität

5. Dogmatische Konstitution über den katholischen Glauben Dei filius (1870)

6. Dogmatische Konstitution über die göttliche Offenbarung Dei verbum (1965)

7. Vom Gefälle zur Augenhöhe

Vom Lehren zum Hören?

1. Division of the waters – die Bischofssynode 1974 zwischen Offenbarungsmodellen und Evangelisierungskonzepten

2. Ecclesia audiens – Evangelisierung im offenbarungstheologischen Horizont des Zweiten Vaticanums

3. Ecclesia docens – Neuevangelisierung im offenbarungstheologischen Horizont des Ersten Vaticanums

4. Evangelii nuntiandi – unausgeschöpfte Potenziale in Zeiten der selbstverschuldeten Kirchenkrise

5. Resümee mit Ausblick – negative Offenbarungstheologie als Chance der Evangelisierungspastoral?

Gottesbeweise, Offenbarung und propositionaler Gehalt. Über den Glauben nachdenken mit Dei filius

1. Die Möglichkeit der Gottesbeweise in Dei filius

2. Offenbarung und propositionaler Gehalt

3. Über die bleibende Relevanz von Dei filius

Päpstliche Unfehlbarkeit – oder: Dogmen als Machtworte?

1. Irrtumsfrei und unabänderlich – oder: Wie definiert das Erste Vaticanum die päpstliche Unfehlbarkeit?

2. Unter besonderen Umständen – oder: Lässt sich Unfehlbarkeit formal hinreichend bestimmen?

3. Worauf unbedingt Verlass ist – oder: Was macht die existenziell relevante Wahrheit des Glaubens aus?

4. Kompetenzanmaßung – oder: Woran zeigt sich ein verfehltes Verständnis von Unfehlbarkeit?

Im Zeichen des Jurisdiktionsprimats

1. Eine kurze Entfaltung des Jurisdiktionsprimats

2. Rechtliche Abhängigkeit der Bischöfe vom Papst

3. Primatsgeprägte Alltagskultur …

3.1 … in Angelegenheiten von Lehre und Disziplin

3.2 … in der kirchlichen Gesetzgebung

3.3 … in der Leitung der Kirche

3.4 … in der Leitung der einzelnen Teilkirchen

4. Es kommt auf den Papst an

Der Papst1 – kirchenrechtlich ein absolutistischer Wahlmonarch

1. Zur Konzeption des Papstamtes im Codex

2. Die Titel des Papstes – ehrenvolles Tableau unbegrenzter Höchstgewalt35

3. Die Vollmacht des Papstes

4. Papst – Bischofskollegium

5. Papst – einzelner Diözesanbischof

6. Ausblick: eine andere Art, das Papsttum zu denken?

Der Papst als Souverän und die Kirche als Gemeinschaft

1. Einleitung

2. Im Angesicht eines Bedrohungsnarrativs

3. Juridische Entdifferenzierungen: Der Papst als Souverän über der Kirche

4. Das Problem der Geschichtlichkeit des Glaubens

5. Redifferenzierungen: Kirchliche Selbstdeutungen auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil

6. Ausblick

Synodalität von oben nach unten

1. Die römische Bischofssynode: Synodalität nach päpstlicher Façon

2. Gemeinsam vorangehen: Synodalität im Pontifikat von Papst Franziskus

3. Synodalität vor Ort: Eine Ortskirche macht sich auf den Weg

Ecclesia docens – Ecclesia discens: Von der Hartnäckigkeit eines Vorurteils und wie man es verabschieden kann

1. Wie aus einer theologischen Unterscheidung ein System der Ungleichheit wird

2. Warum und wie ein solches ‚System‘ notwendig in die Aporie gerät

3. Wie Veränderung möglich wird

4. Warum sich etwas ändern muss

„The Medium is the Message“

1. Der Papst als Star im Strukturwandel von Kirche und Öffentlichkeit

2. Die Digitalisierung der Instrumente

3. Der mediale Erfolg des Bergoglio-Pontifikats

4. Fazit

Das Papstamt aus evangelischer Sicht

1. Das kirchliche Amt nach protestantischem Verständnis

2. Die Person des kirchlichen Amts nach protestantischem Verständnis

3. Die protestantische Sorge um die Wahrheit

4. Einblick in das römisch-katholische Verständnis des kirchlichen Amtes

5. Ökumenischer Austausch

„Wir halten fest an der alten Verfassung der Kirche“

1. Eine umstrittene Lehre

2. Protest gegen die Papstdogmen

3. Kirchwerdung

4. Theologische Positionen

5. Heutige Beziehungen zwischen alt-katholischer und römisch-katholischer Kirche

6. Für eine „lernende Ökumene“

Das Erste Vatikanische Konzil im Spiegel der rumänisch-orthodoxen Theologie

1. Die ersten Stellungnahmen zum Ersten Vaticanum

2. Die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts

3. Die Polemik gegen das Erste Vaticanum nach dem Zweiten Vaticanum

4. Die heutige rumänische Theologie

5. Das Erste Vatikanische Konzil in der Studie des orthodox-katholischen Arbeitskreises St. Irenäus

6. Schlussfolgerung

Aufzuheben?

1. Hinführung zur Thematik

2. Zum Stand der ökumenischen Gespräche über das Papstamt

3. Hermeneutische Überlegungen in der Ökumene

4. Bibeltheologische Auskünfte zum Petrusdienst

4.1 Die biblische Petrus-Überlieferung

4.2 Aufmerksamkeit auf konfessionelle Interessen bei der Schriftauslegung

5. Schlussreflexionen

Verzeichnis der Autorinnen und Autoren

Informationen zum Buch

Informationen zu den Herausgebern

Отрывок из книги

Julia Knop/Michael Seewald (Hrsg.)

Eine Zwischenbilanz

.....

19 Ebd., 3f.

20 Ebd., 7.

.....

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