Deutschsprachige Schriftstellerinnen des Fin de siècle
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Группа авторов. Deutschsprachige Schriftstellerinnen des Fin de siècle
DEUTSCHSPRACHIGE. SCHRIFTSTELLERINNEN. DES FIN DE SIÈCLE
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Inhalt
Vorwort
Der weibliche Blick auf das Fin de siècle. Schriftstellerinnen zwischen Naturalismus und Expressionismus: Zur Einleitung
„Naturalismus schlichtweg!“
Die Wirklichkeit der Seele
Der neue Gott
Nerven! Nerven!
Lebenssprache – Sprachkunst
„Männer männlich, Weiber weiblich!“
Wirst du begehrt, bist du was wert?
Die Schwestern der Anna O
„Untätigkeit ist der Schlaftrunk …“
Normiertes Glück: Ehe und Mutterschaft
Von geistiger Heimat – und anderer
Anmerkungen
Die Muse als Autorin: Zur Karriere von Lou Andreas-Salomé
Anmerkungen
Perspektiven weiblicher Differenz im Werk Ida Boy-Eds
Anmerkungen
Vom Blaustrumpf zur mütterlichen Lebenskünstlerin: Helene Böhlau
Anmerkungen
Ichlosigkeit als Paradigma weiblichen Daseins – Prostitution bei Margarete Böhme und Else Jerusalem
Anmerkungen
Intertextualität und Modernität im erzählerischen Werk Hedwig Dohms
Anmerkungen
Schloß-Banalitäten. Lebenslehren aus einer halbwegs heilen Welt: Marie von Ebner-Eschenbach
Anmerkungen
Wider die Eindeutigkeit: Maria Janitschek
Anmerkungen
Sozialkritik und Zukunftshoffnung: Minna Kautsky
Anmerkungen
Mutter des Vaterlands – Tochter der Lilith: Isolde Kurz
Anmerkungen
Das Apostolat der christlichen Tochter: Enrica von Handel-Mazzetti
Anmerkungen
Das gerettete Ich: Ricarda Huchs romantischer Historismus
Anmerkungen
Psychologie und Gesellschaftskritik: Gabriele Reuter
Anmerkungen
Politisch ihrer selbst zum Trotz: Franziska zu Reventlow
Anmerkungen
Nicht nur Die Waffen nieder!: Bertha von Suttner
Anmerkungen
Dichterin des sozialen Mitleids: Clara Viebig
Anmerkungen
Отрывок из книги
Herausgegeben von
KARIN TEBBEN
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Bei den Schriftstellerinnen des Fin de siècle herrschte bezüglich des Themas „Mutterschaft“ noch weniger Übereinstimmung als bei den Frauenrechtlerinnen. Ja, der Diskurs über Mutterschaft eröffnet einen ganz ausgezeichneten Einblick in ganz unterschiedliche literarische Produktionen. Beharrte Böhlau auf dem Recht der Mutter, auch auf „illegitimen“ Umwegen an die gewünschte Schwangerschaft zu kommen, ohne sich jedoch in ihren Romanen mit den gesellschaftlichen Konsequenzen auseinanderzusetzen, ging es Gabriele Reuter im Tränenhaus gerade um eine Kritik an der Ausgrenzung unverheirateter Mütter und an den Auswirkungen auf die Mutterliebe.
Am Beispiel von Isolde Kurz demonstriert Sandra Singer in diesem Buch den schwierigen Balanceakt zwischen wertfreier Analyse und kritischer Rezeption. Sie illustriert, wie Isolde Kurz die hehre Mutterpflicht an eine Vorstellung von Weiblichkeit knüpfte, die durchaus als eine dem Manne untertan gedacht war – solange die Herren der Schöpfung auch dem ihnen zugedachten Part gerecht würden: die Frauen zu ehren und finanziell zu unterhalten. Sandra Singer zufolge sah Isolde Kurz die Geschlechterrollen im Dienste der kulturellen Weiterentwicklung der Rasse, machte ihre Vorstellung in ihren Novellen an einer ideellen – im Zeittrend liegenden – Rezeption der Renaissance deutlich und lancierte sich damit bereits um 1900 in eine Position, die denen das Wort redete, die Kurz dreißig Jahre später bewunderte: den Nationalsozialisten.
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