Land unter dem Nordlicht
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Land unter dem Nordlicht
Impressum
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Inhalt
Vorwort
I. Zur Vorgeschichte Finnlands
Entdecker und Interpreten der Vorgeschichte
Der Wandel der Umwelt
Jäger und Fischer besiedeln das Land
Die Töpfer
Neuerungen der älteren Metallzeit
Im Einflussbereich der Großmächte
II. Kulturelle Varianz in Finnland (ca. 1150–1520)
Der Mittelalterbegriff in der finnischen Geschichte
Das mittelalterliche Finnland als kulturgeografischer Begriff
Sprach- und Volksgruppen
Kaum bekannte altfinnische Kultur
Finnland christianisiert sich
Der finnische Synkretismus im Mittelalter
Verschriftungskultur
„Multikulti“ auf verschiedenen Ebenen
III. Die schwedische Reichskultur und Finnland 1500–1800
Staatskultur und Moralsystem
Die Untertanen und der Herrscher
Hofkultur, Staatskultur und Elitismus
Von Anstandsregeln und dem Umgang mit ihnen
Wissenschaft und Kunst im Dienste der Staatskultur
Geschichtsauffassungen
Spielräume der Lokalkultur
Volkskultur als Staatskultur
IV. Zur Kultur im Großherzogtum
Der Charakter der politischen Kultur
Ausgangspunkte der Kulturentwicklung im Großfürstentum
Nationalismus, Fennomanie und Liberalismus in Finnland
Zeit der Neuerungen und Wandel der liberalen Kultur
Die Fennomanie
„Die Wikinger“
Der Urbanen Kultur entgegen
Das Fundament der Arbeiterkultur und der Durchbruch des Sozialismus
Vor dem Sturm
Der Wandel der Volkskultur
Die Urbanisierung der Kultur
Das Finnland der Hochkultur
Theater und Musik
Die bildende Kunst
Architektur und Kultur
Marginale Minderheiten
Die Polarisierung der politischen Kultur
V. Kulturgeschichte des unabhängigen Finnland
Das Erbe der ersten Republik und der Kriege
Finnlandisierung und Amerikanisierung
Der Präsident als staatliches Symbol
Die Parteien und die politische Kultur
Kulturumbruch nach finnischer Art
„Niederes“ und „hohes“ Finnentum
Die Kehrseite der nationalen Kultur
VI. Multikulturelles Finnland
Ewiges Finnentumsdefizit
Finnen als Auswanderer
Finnentum als exklusiver Klub
Das Land braucht neufinnischen Flavour
Literatur. Zur Vorgeschichte Finnlands
Kulturelle Varianz in Finnland (ca. 1150–1520)
Die schwedische Reichskultur und Finnland 1500–1800
Zur Kultur im Großherzogtum
Kulturgeschichte des unabhängigen Finnland
Multikulturelles Finnland
Digitale Quellen
Allgemeine Werke
Deutschsprachige Fachliteratur zu Finnland
Deutschsprachige Übersetzungen finnischer Belletristik (Auswahl)
Verzeichnis der Autoren
Personenregister
Abbildungsnachweis
Informationen zum Buch
Informationen zum Herausgeber
Отрывок из книги
Die Nikolaikirche, der Dom von Helsinki
Anssi Halmesvirta (Hrsg.)
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Die kommerzielle Fangtätigkeit des Jägervolkes war in erster Linie auf Pelztiere gerichtet. Welche Rolle andere Handelswaren spielten, ist schwer zu beurteilen. Neben dem als Medizin verwendeten Bibergeil werden in alten Volksdichtungen etwa Jagdfalken erwähnt, die ein wertvolles Exportgut gewesen sein könnten. Dafür zahlte man nämlich an der Wende von der Merowinger- zur Wikingerzeit in Europa 12 Solidi, was viel war, weil zum Beispiel eine Kuh 1–3, ein Pferd 7 und ein Schwert mit Scheide ebenfalls 7 Solidi kostete! Die wertvollen Pelze und anderen Jagdprodukte tauschte man in den größeren Dörfern bei Bauernhändlern ein, die sie weiter in ferne Länder brachten. Anfangs trafen sich Produzenten und Kommissionäre nur von ferne, später führte der verstärkte Handel zur Gründung von Handelsplätzen, die von Knechten der Handel treibenden Bauern betreut wurden und sich allmählich zu Dörfern auswuchsen, deren Einwohner wiederum zu neuen Händlern mit eigener Kundschaft wurden. Die zahlreichen Naturwiesen der Einödgegenden und die durch Schwenden entstandenen Weideländer ermöglichten die Haltung relativ großer Viehherden. So verschob sich der Schwerpunkt des Erwerbs mit der Zeit langsam von der Jagd- zur Landwirtschaft. Im nördlichen Finnland fand eine solche Verschiebung der Erwerbsmöglichkeiten stufenweise erst in historischer Zeit statt.
Für die Kreuzzugszeit lassen sich in Finnland drei Großräume ausmachen: Westfinnland, Häme und Ostfinnland oder Savo-Karelien. In der Provinz Häme bildeten die Landstriche im Bereich des Sees Päijänne eine Grenzscheide zwischen Ost und West, denn sie wurden sowohl von den Bewohnern von Häme als auch von den Savo-Kareliern genutzt. Die Entstehung der Schwendkultur in Savo beruhte auf der Aneignung einer neuen Brandtechnik aus dem Osten, die auch das Schwenden dichter Nadelwälder ermöglichte. Der weiter verbesserte Feldanbau trug maßgeblich zum Anwachsen der Bevölkerung und zur Neubesiedlung bei.
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