Menschliche Fähigkeiten und komplexe Behinderungen
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Menschliche Fähigkeiten und komplexe Behinderungen
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Inhalt
Einleitung. Reinhard Lelgemann/Jörn Müller
Die Fähigkeiten von Menschen mit geistigen Behinderungen*
Assistierte Autonomie – das Rechte und das Gute für Menschen mit komplexen Beeinträchtigungen?
Menschliche Versehrbarkeit und das Recht auf verkörperte Selbstachtung. Eine Kritik der Würdekonzeption Martha Nussbaums im Hinblick auf Menschen mit komplexen Behinderungen
Moralische Verpflichtung, Anerkennung und Gewalt. Eine Problemskizze angesichts von Menschen mit komplexen Behinderungen
Bemerkungen zum lebenswerten Leben und Martha Nussbaums Fähigkeitenansatz
Antwortverhältnisse im Kontext von Komplexer Behinderung*
Complex Disabilities Caused by the Enemy: Martha Nussbaum’s Theory of Anger as a Contribution to War Ethics
Altern, Behinderung, Stigma und Ekel*
Autorinnen und Autoren
Personenregister
Sachregister
Informationen zum Buch
Отрывок из книги
Jörn Müller
Reinhard Lelgemann (Hrsg.)
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In neueren Publikationen hat sich Nussbaum nun gerade dieses Themas verstärkt angenommen und versucht, diese normative Lücke zu schließen, und zwar mit besonderem Blick auf Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen (vgl. Nussbaum 2010b). Sie versucht dabei zu zeigen, dass ihr eigener Fähigkeitenansatz die schon oben in Teil 1 angesprochenen direkten und indirekten Herausforderungen, die von Menschen mit Behinderungen ausgehen, besser zu bewältigen vermag als konkurrierende ethische oder politische Theorien. So kann man auch den Titel Frontiers of Justice verstehen: Damit werden Grenzen bezeichnet, an die andere Theorien gelangt sind; aber ‚frontiers‘ bezeichnet im amerikanischen Kontext eben immer auch Zielorte, die es erst noch zu erreichen gilt. Es ist das dezidierte Bestreben von Nussbaums Fähigkeitenansatz, die Grenzen der Gerechtigkeit zu verschieben und zu erweitern.
Die Spannbreite ihrer Auseinandersetzungen mit dieser Thematik ist dabei außerordentlich groß und berührt insbesondere in Gestalt der Inklusionsthematik ein zentrales Streitfeld der Sonderpädagogik sowie der gegenwärtigen Bildungs- und Schuldebatte in der Öffentlichkeit. Nussbaums Vorgehen zeugt dabei von besonderem Respekt für das Besondere bzw. Individuelle: Denn ihre argumentativen Ausführungen greifen immer wieder konkretisierend auf drei ihr persönlich bekannte Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen zurück (vgl. Nussbaum 2010a, 138–141), darunter ihr eigener Neffe Arthur, der das Asperger-Syndrom hat. Diese drei Menschen und ihre höchst unterschiedlichen Ansprüche bilden sozusagen den Lackmustest für die in Konkurrenz miteinander stehenden allgemeinen Theorien und Prinzipien.
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