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Ein umfassendes Lexikon der Pop- & Rock-Musik Basis-Informationen in 3000 Schubladen
von Bruce Bruckmoser & Peter Wulff
Lexikon der Pop- & Rock-Musik
Bruce Bruckmoser / Peter Wulff
Copyright: © 2015 Peter Wulff
published by: epubli GmbH, Berlin
www.epubli.de
ISBN 978-3-8442-9013-4

Die ausufernden Begriffe „Populäre“ Musik und „Rockmusik“ machen es jedem Hörer schwer, einen Überblick über Geschichte und Bestand dieser Musik zu finden. Aber auch ein Experte kann nicht mehr jede aktuelle Strömung und deren rasant neue Unterteilungen sowie jeden geschichtlichen, oft abwegigen, Einfluß überblicken. Hier hilft dieses Lexikon. Der Neuling kann nachvollziehen, was „in“ ist oder warum es einmal so war. Fachmänner und -frauen sollen auch entlegenste Bereiche grob beurteilen können. Wir haben deshalb möglichst viele Einträge vorgenommen und in dieser Ausgabe erheblich ergänzt - wie immer auch Stichworte am Rande des Pop- und Rock-Geschehens. Enzyklopädische Details überlassen wir der weiterführenden Literatur und den Marketing-Strategen der Plattenindustrie. Der babylonischen Sprach- und Begriffsverwirrung dieser beiden Gruppen möchte auch dieses Musik-Lexikon strukturierend entgegentreten. Wenn der Hörer sich gegenüber Werbeslogans und Subjektivismen in diesem Lexikon wiederfindet, darf es als gelungen gelten. Wir haben uns bemüht. Für Fehler entschuldigen wir uns und bitten um Abhilfe. Viel Spaß

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Inhalt nach Anfangsbuchstaben:

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S ST T U V W X Y Z 1, 2, 3... Bibliografie Internet

Abkürzungen b Baß f Flöte g Gitarre d Drums (Schlagzeug und meist auch weitere Rhythmusinstrumente) h Harmonica (Mundharmonika) k Keyboards (alle elektronischen oder akustischen Tasteninstrumente) l Lyrics (Texte) p Piano (Klavier oder Flügel) perc Perkussion (Schlaginstrumente) s Saxophon t Trompete v Vocals (Gesang) vln Violin (Geige)

A capella Musik, die nur aus Gesangsstimmen besteht und auch Instrumente nachahmen kann (Scat, Louis Armstrong); z.B. bei den „Comedian Harmonists“ aus Deutschland in den 30ern.

A Fine Frenzy Bürgerlicher Name: Alison Sudol. Die selbst komponierte Klavierballade „Almost Lover“ mit leichter, inzwischen hinlänglich bekannter Zerbrechlichkeit á la Eva Cassidy ließ 2008 die Musikwelt aufhorchen, weitere Hits gelangen der gelernten Pianistin danach natürlich nicht.

A Flock of Seagulls Melodiöser New Wave/Pop der 80er („I ran“).

A*Teens Schwedisches Teeniequartett, das von 1998 an mit äußerst unoriginellen, gnadenlos auf Disco gebügelten ABBA-Coversongs dankbare Abnehmer fand. Spätere Eigenkompositionen im gleichen Soundgewand wurden mit Ausnahmen („Upside Down“, 2000) von der Öffentlichkeit ignoriert.

A Tribe called Quest Seit Ende der 80er durch lyrische, nachdenkliche Texte einflußreicher Hip Hop, relativ funky.

A-ha Norwegisches Trio Mitte der 80er mit anfangs anspruchsvollem leicht melancholischem und einfallsreichem Pop zu knödelnder Gesangsstimme („Take on me“ 1985 mit aufsehenerregendem Video). Ende der 90er bis 2010 mit großem Erfolg reformiert.

Aaliyah Das US-amerikanische Multitalent mit dem zarten Soulstimmchen wurde ab Mitte der 90er Jahre für ihre relaxten und dezent instrumentierten R&B-Hymnen wie „Try Again“, „We Need A Resolution“ und „More Than A Woman“ gefeiert. Ihre Musik- und Schauspielkarriere („Romeo Must Die“) endete mit ihrem plötzlichen Tod 2001 infolge eines Flugzeugabsturzes.

Aaron, Lee (v) Kanadische Hardrocklady, die in den 80ern in Heavy-Metal-Nähe begann, erfolgreich war und in den 90ern bedeutungslos im Mainstream dümpelt.

AB/CD Parodie-Band auf AC/DC in den 90ern.

ABBA Anfang der 70er gegründetes schwedisches Quartett. Megaerfolgreich mit treffsicher arrangiertem Pop und sehr einfach-eingängigen Melodien (zwei Komponisten) und Mitsing-Gesangsharmonien (zwei Sängerinnen): „Waterloo“, „Dancing Queen“, „Money, Money, Money“, „The Winner takes it All“ und etliche weitere. Nach Auflösung Anfang der 80er versuchten sich Einzelmusiker in Solokarrieren („Frida“) oder als Musicalkomponisten („Chess“).

ABC Englisches Pop-Trio in den 80ern, wurde zum Soul- und Synthesizer-orientierten Duo in den 90ern („When Smokey sings“).

Abdul, Paula Mit schmissigem und perfekt produziertem Synthetik-Pop inklusive unüberhörbarem R&B-Einschlag startete die US-Amerikanerin Ende der 80er durch. „Straight Up“ 1988 und „Opposites Attract“ 1989 gehörten zu den verdientermaßen ausgezeichneten Pophighlights jener Zeit. Später konzentrierte sie sich auf ihre Arbeit als Choreografin.

Abercrombie, John Moderner amerikanischer Jazz-Gitarrist, der die Einzelton-Spielweise mehr pflegt, als den Akkord.

Abrahams, Mick Nach seinem Ausstieg bei Jethro Tull blieb der Gitarrist und Sänger dem jazzig/bluesig verzwirbelten Hardrock treu; 1969/`70 mit der Bläser-verstärkten Band „Blodwyn Pig“.

Abstürzende Brieftauben Deutsches Fun-Punk-Duo in den 80ern, in den 90ern als Trio etwas ernsthafter.

Abwärts Deutsche aggressiv-depressive, teilweise sozialkritische Punk-Band der 80er („Beim ersten Mal tuts immer weh“ etwas Neue Deutsche Welle-orientiert), die Heavy-Metal-angehaucht Mitte der 90er noch tourt.

AC/DC Australische Band, gegründet Anfang der 70er. Geprägt durch den charismatischen Gesang Bon Scotts und die exzessive Bühnenshow des Gitarristen Angus Young, brachten AC/DC den Hardrock schnörkellos und mit bis dato ungekannter Härte genau auf den Punkt; Ende der 70er/Anfang der 80er immens erfolgreich und Vorbild für unzählige Bands des Genres („Highway to Hell“ `79). Nach dem Tod Scotts 1980 mit Sänger Brian Johnson erfolgreiche Weiterführung der Karriere leicht Heavy-Metal-angelehnt („Back in Black“); auch noch 2008 Lebenszeichen: „Black Ice“.

Accept Heavy-Metal-Band Ende der 70er, vergleichbar mit Judas Priest (Musik) und AC/DC (Gesang); in den 80ern die wichtigste deutsche Band des Genres.

Accuser Deutsche Thrash-Metal Formation der 80er Jahre. In den 90ern langsamer und mit Grunzgesang ähnlich Pantera.

Ace of Base aus Schweden hatten mit leichtem Pop zu tanzbaren Reggae-Rhythmen zuerst in Europa und später auch in Amerika 1992 großen Erfolg (zweite LP 1996).

Acid House House mit verzerrten Baßläufen, eigenartigen Synthesizerklängen und mit elektronischen 4/4-Discobeats als Vorläufer des Techno.

Acid Jazz Sehr schwammiger Begriff, der ab Ende der 80er in der House-Bewegung aufkam und rein elektronische Tanzmusik ebenso meinen kann wie die Verwendung von altem Schmalz-Big-Band-Sound und manchmal auch von Jazz-Riffs, jedoch meist unkenntlich. Zusammenfassend: tanzbar, viele Samples, wenig Originalinstrumente.

Acid King Zähflüssiger Heavy-Metal 2000; auch im Gesang Black Sabbath nahe.

Acid Rock siehe Psychedelic Rock.

Adam & Eve Ein heute weitestgehend vergessenes deutsches Schlagerduo, welches mit der weinerlichen Schmalz-Ballade „Du gehst fort“ 1975 ein einziges Mal die deutschen Top 10 kaperte.

Adam and the Ants New Wave-beeinflußter, hölzerner Pop um den Sänger Adam Ant mit schrillem Image ab den 80ern („Stand and deliver“).

Adams, Bryan (v, g) In den 80ern und 90ern sehr gefragter Kanadier mit einfachem, griffigem Rock und Balladen („Summer of `69“ 1983, „Everything I do (I do for You)“ 1993). Archetypischer Vertreter des Genres.

Adams, Oleta Langsamer Pop/Soul, spielt Piano (Keyboards), Debüt 1990, Hitalbum: „Circle of One“.

Adamski Der 1990er Hit „Killer“, ein basslastiger Acid House-Track mit unverwechselbarem Beat, bedeutete für Sänger Seal den Startschuss für seine Solokarriere. Produzent Adamski versank hingegen weitestgehend in der Versenkung.

Adderley, Cannonball Phantasiereicher Jazz-Saxophonist des Hard Bop (Bebop), u.a. bei Miles Davis.

Adesso Schweizer Trio (seit 1999) mit italienisch gesungenen Songs, klaren, simplen Grooves, tanzbar und zum Mitsingen.

Ade, King Sunny (& his African Beats) Anfang der 80er (nach dem Ende des Reggae-Booms) versuchte sich eine Plattenfirma mit dem seit den 60er-Jahren musizierenden Nigerianer. Seine vertrackten Gitarrenlinien auf dichtem und abwechslungsreichem Percussionsteppich eigneten sich jedoch ebensowenig wie sein nicht englischer Gesang (Yoruba) für glatten Pop-Erfolg und so hört man seit Mitte der 80er weniger von ihm.

Adele Die britische Pop- und R&B-Sängerin kassierte 2010 für ihr Album „21“ und Hits wie „Rolling In The Deep“ alles, was es an Auszeichnungen (inklusive Grammy) weltweit zu holen gab. Dank kraftvoller und ausdrucksstarker Soulstimme sowie der orchestralen Arrangements gilt sie als eines der größten britischen Talente überhaupt.

Adiemus Ein Reklamespot von Delta Air Line sorgte 1994 für den Chartserfolg des Ethno-Titels „Adiemus“ vom gleichnamigen Projekt. Später folgten vom verantwortlichen Waliser Karl Jenkins ähnlich keltisch anmutende Soundteppiche mit Kunstsprache und Choreinsätzen.

Admiral Bailey Interpret des Ragga-Muffin in den 90ern.

Aerosmith Amerikanische Gruppe um den ausdrucksstarken Sänger Steven Tyler (mit der großen Fresse und kreischenden Stimme) und den Gitarristen Joe Perry; kompakt und einprägsam. Anfang der 70er gegründet, eine der erfolgreichsten Hardrock Bands ihrer Zeit („Walk this Way“). Abstieg durch Drogenprobleme. Erfolgreiches, langsames Comeback ab den 80er Jahren, immer noch erdig, eingängig, rhythmisch vielseitig und nicht zu hart („Love in an Elevator“).

Ärzte, Die Lustige deutsche Punk-Schlager, die in den 80ern mit drastischen Texten („Schlaflied“, „Claudia“) auffielen. Da es für Bela B. (Gruppe „Depp Jones“) und Farin Urlaub („King Köng“) nicht so gut lief, reformierten sich die Ärzte 1993 erfolgreich.

African Bambaataa Illustre Figur aus der New Yorker Funk- und Hip Hop-Szene (durch Rap und Verwendung von Plattenspielern einer ihrer Mitbegründer). Mit seiner Hausband „Soulsonics“ veröffentlicht er seit Mitte der 80er LPs.

Afroman Mit der eingängigen Kiffer-Nummer „Because I Got High“ wurde der US-Amerikaner Afroman 2001 schlagartig berühmt. Dem äußerst entspannten, wenn auch anspruchslosen Rapstil blieb er in den folgenden Jahren treu.

Afro-Reggae Verbindung von Reggae mit seinen Wurzeln in der schwarzafrikanischen Musikkultur; Alpha Blondy, Susi Bilibi.

Agnes Schwedische Castingshow-Gewinnerin von 2005, die seitdem melodische Dancepop-Nümmerchen à la „Cascada“ produziert. Hierzulande kennt man vor allem „Release Me“ (2009).

Aggrovators, The Die Dubband von King Tubby bis Mitte der 70er.

Aguilera, Christina Die hochtalentierte US-Amerikanerin mit gewaltigem Stimmvolumen und -umfang bewies seit ihrem poppigen Lolita-Debüt „Genie In A Bottle“ (1999) eine atemberaubende Wandlungsfähigkeit: Sexvamp („Dirrty“, 2002), Retro-Chansonette („Ain´t No Other Man“, 2006), Burlesque-Tänzerin (Film „Burlesque“, 2010). Im Zuge der permanenten Imagewechsel ließ sie zuletzt allerdings die musikalische Originalität vermissen.

Air Französisches Elektronik-Pop-Duo, das seit 1998 sparsam und steril vor sich hin bastelte und 2001 („10 000 Hz Legend“) mit elegischer Instrumentierung und sogar Gesang (modernisierte Pink Floyd?) im krassen Wechsel große Gefühle zeigt.

Air Liquid Zweiköpfiges deutsches Techno-Team, das live seit 1996 versucht, das Genre durch neue Klänge zu erweitern.

Air Supply In den späten 70ern in Australien gegründet, hatten bis in die frühen 80er mit bombastisch produziertem Balladen-Rock (schmalzige Melodien und Texte über Liebe und ihre Krisen) weltweit Erfolg z.B. mit „Making Love (out of Nothin' at All)“, bei dem deutlich Jim Steinman seine Finger im Spiel hatte.

Airforce Ginger Bakers (d) Band 1970.

Akkerman, Jan Holländischer Gitarrist bei Focus; solo auch Einspielungen in gepflegtem bis langweiligem Pop und Jazz.

Akkord Das gleichzeitige Erklingen mindestens zweier Töne als harmonisches Gefüge.

Akon Der US-Amerikaner war zunächst solo („Lonely“, 2005), später vor allem als Gastmusiker (Eminem, 50 Cent, David Guetta, „Pitbull“) im Radio omnipräsent. Besonderes Kennzeichen: Quäkiger Gesang, der auf Dauer anstrengt.

Akustische Musik wird auf unverstärkten Instrumenten erzeugt und erst auf dem Weg der elektronischen Aufzeichnung (sacht?) bearbeitet (z.B. mit Hall). Akustische Passagen werden zu Kontrastzwecken gerne in ansonsten elektronisch erzeugter oder verfremdeter Musik eingesetzt; siehe auch unplugged.

Alberto Y Los Trios Paranoias Aus England fielen ab den 70ern parodistisch, manchmal Latin angehaucht oder mit Fun-Punk, nur wenig auf.

Album Bis in die 60er brachten Bands/Musiker ihre Werke vorwiegend auf Singles heraus, die der Hörer in einem unförmigen Sammelordner, einem Album, aufbewahren konnte. Dann gaben die Plattenfirmen die, oft in verschiedensten Studios aufgenommenen und unterschiedlichst klingenden Titel auf einer LP, nun ebenfalls (Sammel-)Album genannt, heraus. In einem Stück geplante und aufgenommene LPs (Pionier: Frank Sinatra 1955 „In the Wee Small Hours“) oder gar Konzeptalben wurden erst Ende der 60er Standard.

Alcatrazz siehe Graham Bonnet.

Alex Oriental Experience Wenig orientalisches Rocktrio (d, b und Saz), seit den 70ern vor allem in Deutschland bekannt.

Alexander Sieger der ersten „Deutschland-sucht-den-Superstar-Staffel“ 2003. Klaws hielt sich mit fünf Top 10-Hits (u.a. „Take Me Tonight“, „Behind The Sun“) und typisch Bohlenschem Schmalzpop aus der Keyboard-Fabrik bemerkenswert lange in der Erfolgsspur. Wechselte jüngst ins Musicalfach.

Alice in Chains Erfolgreiche Band aus Seattle zwischen Grunge und Heavy-Metal in den 90ern; z.T. sehr langsam und depressiv, 1993 auch akustisch. Melodisch-zweistimmige Gesangspassagen (teils nasal, teils rauh) und einige Hits: „Them Bones“, „Would“.

Alien Sex Fiend Dem Underground der 80er zuzurechnende Band zwischen schräg/düster und tanzbar/elektronisch um den Sänger Nick Fiend.

Allison, Luther Der Vertreter des modernen Chicago-Blues hatte sich bis zu seinem Tod 1997 mit dynamischem Gesang und Gitarrenspiel vom Mitläufer zum Star der 90er entwickelt.

Allman Brothers Band Ab den späten 60ern Southern-Rock- und Blues-Band mit sattem, vielschichtigem Sound (besonders live) um den später verunglückten Duane Allman (g, v); erfolgreich vor allem in den 70ern, danach eine lange Durststrecke und erst mit den Gitarristen Derek Trucks (inzwischen vermehrt mit seiner Frau, Susan Tedeschi, unterwegs) und Warren Haynes (auch Gesang, Gov`t Mule) besonders auf der Bühne wieder sehr gefragt.

Almond, Marc Englischer Pop-Sänger der 80er/90er mit melancholisch-weicher Stimme; erster Hit: „Tainted Love“ mit Soft Cell, größter Solohit: „Something`s gotten hold of my Heart“.

Alpert, Herb Ab den 60ern Unterhaltungsmusik-Trompeter. Bis `69 mit der „Tijuana Brass Band“ unterwegs und immens erfolgreich, in den 80ern mit Tanznummern zu Jazz-Trompete.

Alpha Blondy Sänger mit französischen Texten, dessen Werke, trotz starker Reggae-Einflüsse, die afrikanische Herkunft nicht verleugnen. Verteidigt seit Anfang der 80er Jahre kontinuierlich seinen Platz in der Afro-Reggae-Szene.

Alphaville In den 80er Jahren gegründetes, deutsches Elektronik-Pop-Trio mit griffigen, fast hymnenhaften Songs („Big in Japan“, „Forever Young“); in den 90ern plötzlich dunkel und überraschend hart.

Altamont Das Festival mit mehr als 300.000 Besuchern dämpfte 1969 vorerst die Euphorie für derartige Großveranstaltungen nach Woodstock durch organisatorisches Chaos, unzählige Verletzte und drei Tote, von denen ein Schwarzer während des Auftrittes vor den Augen der Rolling Stones erstochen wurde.

Altan Die irische Folkband der 90er schlechtin, die trotz traditioneller Musizierweise sehr frisch klingt („Island Angel“ 1993). Die Sängerin singt vorwiegend gälisch.

Alternative Kleinere, „alternative“ Plattenfirmen oder auch kleine Unterabteilungen großer Labels unterstützten experimentelle Bands, die im Gegensatz zum Mainstream fast immer etwas schräg klingen und oft verschiedenste Musikstile uminterpretieren. Von Punk und New Wave bis Grunge und EBM umspannt der Begriff jede eher ungewöhnliche Musik, solange ihre Verbreitung „alternativ“ klein bleibt. Das soll natürlich nicht heißen, daß auch „alternative“ Bands unter diesem Etikett nicht gerne mehr verkaufen würden. Obiger Begriff wird vor allem auf amerikanische Künstler angewandt und ist seit Nirvana reiner Hype; Underground meint dasselbe und independent eigentlich auch.

Amazing Blondel Anfang der 70er Musik auf der Basis altenglischer Lieder und ihrer Instrumente.

Ambient (House/Techno) Begriff der 90er für synthetische Tanzmusik der DJs, die meist langsam, mit sphärischen Keyboardklängen und tiefen Frequenzen eine tranceartige Umgebung schaffen will.

Ambros, Wolfgang (v, g), stets von versierten Musikern begleiteter Österreicher mit melancholisch-satirischen Texten („Es lebe der Zentralfriedhof“ oder die parodistische Rock-Oper „Der Watzmann“, Tauchen/Prokopetz). Nachdem er in den 70ern noch Dylan-Songs auf deutsch interpretierte, tendiert er inzwischen eher zum Schlager.

Ambrosia aus Kalifornien machten, produziert von Alan Parsons, von 1975 bis Anfang der 80er aufgeblasenen Synthesizer-Pop-Rock.

Amen Corner Oberflächliche englische Beat-Gruppe 1967-1970. Sänger Andy Fairweather Low ist ab 1971 solistisch unterwegs.

America Amerikanische sanfte Folk/Pop Formation in den 70ern (Hit: „A Horse with no Name“); in den 80ern Filmmusik zu „The Last Unicorn“.

Amon Düül Chaotische, psychedelische Hippies aus München, die sich ab 1967 mit englischen und amerikanischen Vorbildern technisch in jeder Hinsicht schwer taten (Krautrock). Erst Amon Düül II konnten als tapfere Vorreiter im Rock-Entwicklungsland BRD langsam (ab `69) ihre Underground-Musik mit exotischen Klängen, mystischen Texten, Hardrock und Elementen á la Pink Floyd, Jefferson Airplane überzeugend aufwerten, bis sie Mitte der 70er einem immer belangloserem Ende entgegentrieben. U.a. mit Chris Karrer (g, vln, v), Renate „Krötenschwanz“ Knaup (v). 1995 Reunion.

Amorphis Skandinavische Band der 90er, vom Black-Metal kommend, mit Keyboards und nordischer Folklore zunehmend langsamer und gemäßigter.

Amos, Tori Amerikanische Pop-Künstlerin, die in den 90er Jahren bekannt wurde. Oft Songs zu karger Begleitung (sie spielt Piano), stimmlich weich und modulationsfähig; covert 2001 sogar Slayers „Raining Blood“!

Amot, Michael Schwedischer Death-Metal-Gitarrist: Arch Enemy, Spiritual Beggars, ex-Carcass.

And One Elektronik, Deutschland 90er, düster, EBM-nah.

Anders, Thomas Deutscher, englisch singender Schlagersänger u.a. bei Modern Talking seit den 80ern.

Anderson, Angry Aggressiver Hardrocksänger der Rose Tattoo mit Soloplatten seit den späten 80ern.

Anderson, Ian siehe Jethro Tull.

Anderson, Jon Sänger mit extrem hoher Stimme u.a. bei Yes oder Vangelis.

Anderson, Laurie (v, vln) Avantgardistische Lyrikerin, die sich nach Pop-Happenings und komplexen Klein-Kunstwerken (1980 „Big Sience“) inzwischen auch in der kürzeren Form einzelner sanft-skurriler Songs wiederfindet.

Andre, Peter Mehr als mit dem sommerhittauglichen Reggae-Verschnitt „Mysterious Girl“ (1995) wurde der Brite vor allem durch seinen perfekt trainierten Waschbrettbauch sowie seine vierjährige Ehe mit Katie Price (wer auch immer das ist) berühmt.

Andrew Sisters Schlager-Sing-Sang aus Amerika in den 30er/40ern.

Animals In der harten britischen Blues-Rock-Band fand 1962 -`68 der kraftvolle Sänger Eric Burdon ein adäquates Zuhause („House of the Rising Sun“, „When I was Young“).

Anka, Paul wandelte sich ab 1958 vom Teenie-Star zum Crooner.

Annihilator Kanadischer Thrash-Metal ab Mitte der 80er („Alice in Hell“).

Anthrax Amerikanische melodische Thrash-Metal Band, gegründet Anfang der 80er. Experimentierten auch mit Rap-Elementen.

Anvil Nordamerikanische Band ab den frühen 80ern mit heftigem und schnellem Heavy-Metal; damit teilweise Vorreiter des Speed-Metal (Thrash-Metal).

Anyones Daughter konstruierten in Deutschland seit Ende der 70er bis in die 80er langatmige Rockstücke.

AOR, Adult Orientated Rock (Erwachsenen-orientierte-Rockmusik) ist im Gegensatz zum eher herben, kantigen, lauten oder anarchischen Rock der Jugendlichen eine durch Keyboards verwässerte und mit süsslichen oft mehrstimmigen Chorussen, mitsingtaugliche Variante des Schlagers im reißbrettgezimmerten Rocker-Gewand. Kurz: schleimige Angelegenheit... („Final Countdown“ von Europe, REO Speedwagon, Rick Springfield uvm.).

Apache-Indian Shooting-Star in der englischen Bhangra-Ragga-Muffin-Szene: harte Ragga-Sounds und indische Folklore (`95 mit zweitem richtungsweisendem Album).

Aphex Twin Der britische Elektronik-Bastler Richard D. James gehört mit Sphärenklängen („Ambient Works“), Klangcollagen mit Dancebeats („I care because“) und äußerst bizarren Videoclips zu den führenden Technopersönlichkeiten der 90er.

Aphrodites Child Griechische Gruppe in Paris um Vangelis Papathanassiou (k), und Demis Roussos (v, b, g, in wirklich extrem hoher Stimmlage mit ebenso unglaublichem Vibrato) gegründet, die sich herzzerreißenden Balladen und einem ausgefallenen Konzeptalbum („666“, über die Apokalypse des Johannes) hingaben.

Appleby, Kim Eine Hälfte des Geschwisterduos „Mel & Kim“, welche nach dem frühen Tod Melanies als Solistin weitermachte. Mäßiges wie tanzbares Popallerlei wie „Don´t Worry“ (1990) blieb ihr Markenzeichen, später rettungslos in der Versenkung verschwunden.

April Wine Kanadischer Hardrock ab den 70ern an der Grenze zum Mainstream.

Arcadia siehe Duran Duran.

Arch Enemy Melodischer schwedischer Death Metal seit 1996 um den ex-Carcass und jetzigen Spiritual Beggars-Gitarristen Michael Amott zu weiblichem Gegrunze.

Argent Amerikanische Hardrock/Mainstream Gruppe der 70er Jahre um die Songwriter Rod Argent (k, v, von den „Zombies“) und Russ Ballard.

Armatrading, Joan konnte ab Mitte der 70er Jahre mit kehligem, intelligenten Gesang und musikalisch potent eine Zeit lang ein erstaunliches Gleichgewicht halten - das machten ihr Tracy Chapman und Suzanne Vega später nach. 2007 musikalisch noch immer intelligent, jetzt mit Blues.

Armstrong, Louis „Satchmo“ Der erste grundlegende Solist (Solo) des Jazz erhob die Improvisation als Trompeter und Bandleader seiner „Hot Five“ oder „Hot Seven“ (1925 -`28) zum stilbildenden Element dieser Musik; Meister des Scat-Gesangs. Später konnte er sich als einer der ersten schwarzen Amerikaner auf diesem Ruhm in Film und Musik als Unterhaltungskünstler ausruhen („Wonderful World“ in seiner zweiten Form mit Streichern, 1968).

Army of Lovers Schwedisches Pop-Trio der 90er mit operettenhaftem Chorgesang und schrillem Sex-Image.

Arrested Development Amerikanische Hip Hop-Kommune Anfang der 90er mit religiöser Grundaussage, akustischen Instrumenten und Gospel-Einflüssen.

Ars Nova Amerikanisches, klassisch gebildetes, kunstvoll vielschichtiges Rock-Sextett der späten 60er, die trotz Kritiker-Lobes nie erfolgreich waren.

Art Ensemble of Chicago Seit 1965 Free Jazz mit Lester Bowie (2000 gestorben).

Art of Noise, The Englischer Avantgarde-Pop der 80er Jahre mit schrägen Synthesizern und Geräusch-Samples. Cover-Version des Prince-Titels „Kiss“ (mit Tom Jones als Gastsänger).

Art Rock (Kunst Rock) Von den Beatles ausgehend („Sgt.Pepper“, 1967) wurde die simple Aneinanderreihung von Hits Ende der 60er verdrängt von kompletten, zusammenhängenden Alben (Konzept-Alben) oder von endlos langen Improvisationen (Cream). Galten anfangs einigermaßen gleichklingender Sound oder die Verwendung nur eines Rock-untypischen Instrumentes (z.B. Geige) als höchst „kunstvoll“, so stellten Mitte der 70er viele Bands eine oder gar mehrere LPs unter ein Thema. 30-minütige komplexe Kompositionen, um die sich weitere Songs nur als Zugabe gruppierten, wurden, auch kommerziell die Single verdrängend, zur Regel. Mit immer anspruchsvolleren Verschachtelungen versuchten die Bands ihre Hörer auf immer längere musikalische Reisen zu schicken - Stücke mit musikalischem Jazz-Tiefgang (Yes, Gentle Giant), historischen Anleihen (Emerson, Lake & Palmer), gründlicher Einheitlichkeit (Pink Floyd) oder Opern-aufwendigem Umfang (Genesis, Jethro Tull) in Großbritannien - und in Amerika eher aufwendige Soundkonzepte wie bei Grateful Dead oder Kansas. Als sich diese anfangs hochproduktive Bewegung Ende der 70er belanglos wiederholte, war der Punk vor allem in Europa die drastische Antwort auf derart aufgeblasene Selbstgefälligkeit. Gesamtkunstwerke wie in den 70ern wurden jedenfalls äußerst selten. Eine heutige Entwicklung ist der Progressive Metal.

Ash Britische Gitarren-Popband, Mitte der 90er erfolgreich („The Girl from Mars“).

Ash Ra (Tempel) Deutsches Synthesizer- und Gitarren-Gewaber in den 70ern.

Asher D. & Daddy Freddy Der Titel der `87er LP „Raggamuffin Hip Hop“ ist Programm: auch solo sind die beiden Top-Acts der Hardcore-Raggamuffin-Szene.

Ashford & Simpson Das farbige amerikanische Songwriter-Ehepaar startete als Lieferant für Ray Charles, Diana Ross oder Stevie Wonder, bevor 1984 mit dem souligen Disco-Song „Solid“ ein selbstinterpretierter Erfolg gelang.

Ashton, Gardner & Dyke Von Ex-Remo Four-Mitgliedern 1968 in London gegründet, verbanden harten Blues-Rock mit jazzigen Einflüssen und der charakteristisch rostigen Stimme Ashtons.

Asia Musiker um Geoff Downes (k) (anfangs auch Carl Palmer (d) Emerson, Lake & Palmer, Steve Howe (g) Yes) fanden hier eine bombastische Plattform, ihr Können studiotechnisch so aufzublasen, daß sie bis in die späten 80er noch gut verdienen konnten („The Heat of the Moment“); Mitte der 90er ist die völlig umbesetzte Band sicher nicht mehr so einträglich.

Asphyx Niederländische Formation zwischen Death- und Doom-Metal (90er); extremer Grunzgesang.

Astley, Rick Englischer Tanz-Mainstream der 80er; produziert von Stock/Aitken/Waterman.

Aswad Hochpotente englische Reggae-Band um den Sänger und Rhythmus-Gitarristen Brinsley Forde, die Mitte der 70er in kleinen Clubs mit erdigem Roots-Reggae gewürzt mit britischem Rock und sozialkritischen Texten begann und sich allmählich zu einem Top-Act mauserte, der zwar glätter aber nicht künstlerisch unattraktiver wurde (siehe „Shine“ von 1995).

Atkins, Chet Anerkannter Country-Gitarrist mit gelegentlichen Ausflügen in die Unterhaltungs-Musik (z.B. mit Mark Knopfler).

Atlanta Rhythm Section Blues- und Country-Rock aus Atlanta bis in die 80er.

Atlantean Kodex Analog geschrubbter Doom-Metal aus Niederbayern: Konnte mit kryptischen Texten und etwas Mainstream-weichgespültem Gesang auf dem mehrfach ausgezeichneten „The Golden Bough“ 2010 international durchstarten.

Atlantis 1973/`74 Rock mit Inga Rumpf.

Atlas, Natasha leiht ihre arabische Stimme dem Dancefloor in London und war mit einer eigenen LP 1995 wenig erfolgreich.

Atomic Rooster Ab `69 (bis 1984) unkomplizierte Hardrock-Band um Vincent Crane (mit heftiger Orgel, `89 gestorben), die ihren Schlagzeuger an Emerson, Lake & Palmer verlor und u.a. den Ex-Colosseum-Sänger Chris Farlowe auf Solo-Pfade entließen; bäumten sich 1980 (mit Gitarrist und Sänger John Du Cann) ein letztes Mal, dafür überragend auf.

Atrocity Deutscher Death-Metal; 1995 zusammen mit Das Ich in Richtung Dark Wave.

Attila siehe Billy Joel.

Aubry, René Französischer Instrumental-Komponist der Pop- und Rock-inspirierten Moderne; vor allem für Ballett- und Film-Musik.

Audioslave Rage aganist the Machine-Musiker mit Soundgarden-Sänger Chris Cornell ab Ende 2002. Und genauso klingt`s auch.

Auger, Brian (k, v) schwankte zwischen Jazz und Pop, ohne seinen immensen Vorschuß-Lorbeeren aus den späten 60ern gerecht zu werden. Größere Erfolge hatte er zusammen mit Julie Driscoll in der Band „Trinity“ (1966 -`70). In den 90ern ist er mit Eric Burdon unterwegs.

Autograph Amerikanische Mainstream-Hardrocker der 80er („Turn up the Radio“).

Auvray, Lydie Die in Berlin lebende französiche Akkordeonistin (und selten auch Sängerin, 1. Album „Premiere“ 1981) hat mit ihrer schwungvollen Tango-affinen und virtuosen Spielweise sehr geholfen, das Akkordeon in Deutschland wieder populär zu machen; u.a. auch für Peter Maffy oder Hannes Wader.

Avalon, Frankie Süße amerikanische Liedchen in den späten 50ern.

Avantgarde bezeichnet Vorreiter, die ungewohnte „Neuerungen“ einführen. Angesichts der gesamten Musikgeschichte und ihrer Vielfalt (z.B. allein in der World Music) ist der Begriff in Rock und Pop nicht zu hoch zu bewerten. Eine Flöte im Heavy-Metal ist also durchaus keine besondere Leistung, da stilübergreifendes Aufnehmen von Einflüssen ohnehin zum Geschäft gehört.

Average White Band 1973 von schottischen Musikern gegründetes Soul-Sextett mit, vor allem anfangs, eigenständigem Profil.

Axe Amerikanischer Mainstream-Hardrock der 80er.

Axton, Hoyt 1964 Country, zunehmend Rock und ganz wenig Blues bis Ende der 70er („The Pusher“ wurde ein Hit für Steppenwolf).

Axxis Deutsche Kommerz-Hardrocker ab den 80ern (längere Pause Ende der 90er) mit hohem Knödelgesang.

Ayers, Kevin Nach seinem Ausstieg bei Soft Machine 1969 experimentiert der Gitarrist in verschiedenen Stilen.

Ayler, Albert Früh (1970) verstorbener Saxophonist des Free Jazz.

B 52 Amerikanische Gruppe, Ende `70 gegründet; zwischen New Wave und Kommerz-Pop; männlicher Sprechgesang und singende Mädels.

Babe Ruth 1972 bis 1977 schrie zeitweilig eine Sängerin gegen britischen Hardrock an.

Bach, Johann Sebastian (1685 -1750) Der Musiker des Barock schuf u.a. Orgelwerke, Kammermusik und Orchesterwerke und das „Wohltemperierte Klavier“ (ein grundlegendes Werk abendländischen Harmonieverständnisses), wurde jedoch erst seit der Deutschen Hochromantik (Mendelssohn-Bartholdy) wirklich populär. In der Zeit der Wiener Klassik war sein Sohn Carl Philipp Emanuel weit berühmter.

Bachata 1960 in der Dominikanischen Republik als romantisch leiernde Gitarrenmusik entstanden und inzwischen mit 115 bis 160 bpm im 4/4-Takt eine sehr beliebte Tanzmusik (Juan Luis Guerra, Album „Bachata Rosa“).

Bachman-Turner Overdrive Kanadische Hardrock-Band Anfang der 70er bis Anfang der 90er um den Ex-Guess Who-Gitarristen/Sänger Randy Bachman, der inzwischen ausgestiegen ist („You ain't seen Nothing yet“).

Backjard Babies siehe TNWOSAR.

Backstreet Boys Amerikanische Jungs, die Mitte der 90er musikalisch, tanztechnisch und mit Teenie-Image die Linie der New Kids on the Block, Take That etc. fortführen und in Europa höchst erfolgreich durchstarten („We`ve got it going on“, „Get down“).

Bad Boys Blue Eingängig brav in Deutschland produzierte Gruppe für Discotheken-Tanzmusik der 80er.

Bad Company 1974 gegründetes Quartett um den kraftvollen Sänger Paul Rodgers (auch g, k) von Free und Mick Ralphs (g) von Mott the Hoople. Bis in die späten 70er ein Musterbeispiel für ausdrucksstarken und einfallsreichen Hardrock. `86 -`95 mit neuem Sänger US-Mainstream; danach mit Paul Rodgers-Imitat wieder erdiger.

Bad English US-Mainstream der 90er um den Sänger John Waite und den Ex-Journey-Gitarristen Neil Schon.

Bad Religion Die Amerikaner verbinden seit Anfang der 80er oft schnellen Punk-Rock mit sehr melodiösem und eingängigem Gesang und wurden so zu einer der Einflußgrößen des neueren amerikanischen Punk (Green Day, Offspring, NOFX etc.).

Badfinger Englische 70er-Band, die ein wenig wie die frühen Beatles klingen.

Badger 1971 vom Ex-Yes-Keyboarder Tony Kaye und dem Ex-Asthon, Gardner & Dyke-Schlagzeuger Roy Dyke in London gegründet; virtuos gespielter, keyboardlastiger Bombast-Rock der 70er mit schwachem Songmaterial.

Baez, Joan Wurde 1959 als Folk-Sängerin, Anfang der 60er auch durch ihren politischem Protest berühmt. Sie singt mit glasklarem Sopran oft nur zu Gitarrenbegleitung und ist (neben Bob Dylan, dessen Songs sie bekannt machte und mit dem sie eine problematische Freundschaft verband) eine der wichtigsten Folk-Persönlichkeiten Amerikas.

Bahamadia Eine Rapperin, die Mitte der 90er mit druckvoll modernisierter „Old School“ überrascht.

Baird, Don siehe Georgia Sattelites.

Baker, Anita 1958 geborene Amerikanerin mit beachtlichem Stimmumfang in Gospel, Jazz und Soul und großer Beliebtheit bei Kritikern.

Baker, Arthur Einflussreicher Dance-DJ und Musikproduzent, der in den 80ern u.a. für New Order und Diana Ross arbeitete. Das eher soulig-poppige „The Message Is Love“ (gesungen von Al Green) wurde 1989 zu seinem größten Hit.

Baker, Chet Trompeter des Jazz ab den frühen 50ern (Cool) und später auch melancholischer Sänger. Dem Erfolg nicht gewachsen und bis in die 70er in Drogenprobleme verstrickt, die von der Presse weidlich ausgeschlachtet wurden (1988 gestorben); siehe auch Image.

Baker, George (George Baker Selection) Hans Bouwens (= George Baker) aus Holland mit Schmalz-Disco zum Mitsingen in den 70ern („Paloma Blanca“).

Baker, Ginger In Jazz und afrikanischen Rhythmen versierter Schlagzeuger von Alexis Korner, Graham Bond und schließlich, seinen meisterlichen Ruf begründend, bei Cream. Später bei Blind Faith, „Airforce“ (u.a. mit Steve Winwood) und in weiteren, bis heute immer weniger beachteten Projekten trommelnd (z.B. bei „BBM“ - Baker, Bruce & Moore).

Baldry,Long John Blues-gefärbter Sänger aus England in wechselnden Stilformen (ab 1958 mit Alexis Korner, „Steampacket“, Julie Driscoll, Brian Auger, Elton John, Rod Stewart u.v.a.); 2005 gestorben.

Ballard, Hank Schwarzer Sänger; 1958 „The Twist“.

Ballard, Russ Amerikanischer Sänger/Songwriter und Multiinstrumentalist in den 70er bis 90er Jahren, Ex-Mitglied von Argent. Auch solo und als Songwriter für andere Künstler (z.B. Rainbow) im Hardrock/Mainstream-Bereich engagiert; eigene Hits in den 80ern waren „Voices“, „Fire still burns“.

Ballistic Brothers Trip Hop aus London, der sich seit `92/`93 durch minimalistischen Stil auszeichnet.

Baltimore Kanadische Hardrock/Mainstream-Gruppe Mitte der 80er mit einfachen Melodien und weiblich klingendem Sänger.

Bananarama Ab 1981 hatte das britische Mädchen-Trio mit reich arrangiertem, aber stets eingängigem Dancefloor-Sound vor allem in Europa zahlreiche große Hits (z.B. „Robert de Niro`s waiting“, „Cruel Summer“). Siobhan Fahley gründete Ende der 80er Shakespeares Sister.

Banco Differenziert-komplexe italienische Rockband der Siebziger.

Band (Gruppe). Mit tausend Ausnahmen: Jazz-Band üblicherweise aus Rhythmusgruppe (d, b, k oder g), Solisten (t, s, g etc.) und eventuell Harmonieorchester (Bläsern); Rock-Band aus Rhythmusgruppe (d, b, g, k), die neben den Vocals oft gleichzeitig die Solisten stellt (g, k); Pop-Band aus Producer, moderner Technik und Marketing.

Band, The Ehrliche amerikanische Country-Folk-Rock-Mischung. Zunächst Begleitgruppe von Ronnie Hawkins und später Bob Dylan. Genreprägende Alben („Music from Big Pink“, „The Band“); 1974 nach dem von Martin Scorsese verfilmten „Last Waltz“ aufgelöst. Ab 1986 Reunion, allerdings ohne den Gitarristen und Songschreiber Robbie Robertson.

Bangles Amerikanisches Mädchen-Quartett mit leicht an die 60er Jahre erinnerndem Gitarren-Pop. Erster Hit: „Manic Monday“ 1985 (vonPrince geschrieben), 1986 „Walk Like an Egyptian“, 1988 „Eternal Flame“. In den 89ern aufgelöst, Sängerin Susanna Hoffs daraufhin solo, 2003 Reunion.

Banton, Buju Vertreter des Ragga-Muffin in den 90ern.

Banton, Pato Ernstzunehmender Youngster aus der britischen Reggae-Szene der 90er Jahre. Machte im Duett mit dem UB 40-Sänger Ali Campbell auf sich aufmerksam.

BAP 1976 gegründet um den Sänger Wolfgang Niedecken. Singt kräftig in Kölsch, rocken altbekannt - aber solide und erfolgreich. Auf den vereinzelten Niedecken Soloplatten geht es ebenfalls kölsch und etwas ruhiger zu.

Barber, Chris Britischer Dixieland-Nachfahre seit den 60ern.

Barclay James Harvest Englisches Pop- und Hymnen-Rock-Trio ab Anfang der 70er, religiöse Grundaussage in den Texten („Hymn“, „Live is for living“).

Barker, Sally ist in den 90ern mit kräftiger Stimme und Musik zwischen Folk und Rock unterwegs.

Barnes, Jimmy Sänger der Cold Chisel und ab `83 solo.

Baron Rojo Spanische Hardrockband mit anfangs spanischen und später englischen Texten in den 80ern.

Barrett, Syd Mastermind der frühen experimentellen Pink Floyd. Nach Drogenproblemen in den 70ern wenig erfolgreiche experimentell-seltsame Soloplatten; † 2006.

Basie, Count Schwarzer Pianist und Leiter einer der langlebigsten, extrem swingenden US-Big Bands des Jazz (seit 1935).

Baß Tiefste Männerstimme/tiefste Stimme eines Musikstückes als rhythmische oder melodische Stütze - ausgedrückt durch Elektro-Baßgitarre, Kontrabaß, Baßposaune, Synthesizer, Baßpedal der Orgel etc.. Slap-Baß ist eine Spielweise, bei der die meist viersaitige Baßgitarre mit dem Daumen so hart angeschlagen wird, daß ein percussiver, knallender Klang entsteht (Larry Graham von Graham Central Station, Stanley Clarke).

Bassey, Shirley Die 1937 in Cardiff geborene Sängerin startete mit gepresster, aber enorm voluminöser Stimme schon Mitte der 50er erfolgreich, hatte 1964 mit dem „James-Bond“-Titelsong „Goldfinger“ ihren größten Erfolg, den sie mit zwei weiteren Bond-Titeln in Erinnerung hielt und der sie auch bei abnehmender Tätigkeit zu einer Ikone werden ließ („The Rhythm Divine“ 1987 für Yello).

Bates, The Deutsche Punkband, die Mitte der 90er mit Coverversionen bekannter Hits erfolgreich wurden (z.B. „Hello“ von Shakespears Sister oder „Billie Jean“ von Michael Jackson).

Bathory galten ab Mitte der 80er als schlichte Venom-Kopie (schnell, brachial, punkig mit okkulten Texten). Mit „Under the Sign of the Black Mark“ gab sich die schwedische Band, die lange Zeit nur aus einem Mitglied, Quorthon, bestand, deutlich brutaler und kann neben Possessed oder Celtic Frost als einer der krassen Vorreiter des Death- und Black-Metal gelten (mit rauh krächzendem Sänger). Zum Trio angewachsen flossen 1990 keltische Musik und mystische Texte ein; 1995 brachte die Band wieder zwei Black-Metal-Platten heraus, die allerdings der Kritik nicht gefielen. 2004 starben Quorthon und Band.

Batt, Mike (v, k) Zwischen üppig instrumentiertem Musical und Pop ab Ende der 70er.

Batten, Jennifer Virtuose („Tapping“) US-Gitarristin 1987 bis `97 bei Michael Jackson beschäftigt und `98 geadelt durch Aufnahme in die Band von Jeff Beck.

Bauchklang Wiener Sextett zwischen Dub und Hip Hop - nur vokal! Keine Instrumente! (2001 „Jamzero“).

Bauhaus Die 1977/`78 in England gegründete Band erweiterte die Strukturen des Punk musikalisch offen um depressiven Gesang und mystisch-bizarre Texte und sind somit neben Joy Division Mitbegründer des Gothic-Wave (Dark Wave). Nach Trennung von Sänger Peter Murphy machte die Band unter dem Namen „Tones on Tail“ und später „Love and Rockets“ (Ende der 80er in Amerika mit dem poppigen Hit „So Alive“) unter Führung von Gitarrist Daniel Ash weiter, der jetzt auch (melodiös und weniger depressiv) singt. 1998 reformiert und 2005 - 08 nochmal.

Bay City Rollers Teenie-Band der 70er.

Beach Boys, The hatten in den frühen 60ern mit unbeschwertem Pop Erfolg in Sachen „Sommer, Sonne, Surfen“. Ihr hoher, komplexer Chorgesang war mit den Beatles und dem aufkommenden Westcoast-Sound trotz ausgefeilter Arbeiten („Pet Sounds“ war 1966 der letzte große Erfolg) nicht mehr gefragt, so daß sich die Band nach langer Krise (vor allem nach dem drogenbedingten Ausscheiden des musikalischen Kopfes Brian Wilson) bis heute mit kleineren Comebacks bescheiden mußte.

Beastie Boys Weißes amerikanisches Hip Hop-Trio (Ursprung in der Punk-Szene), das Mitte der 80er mit Metal-Rap und frechem Image groß raus kam. Mitte der 90er nach 70er-Funk-orientiertem Hip Hop plötzlich wieder derber Punk und instrumentaler „Easy Listening“-Jazz.

Beat (Schlag) Dem rhythmischen Hauptakzent eines Musikstückes wird eher streng gefolgt (wie beim Walzer oder dem Blues), oder Zwischenschläge werden verschleppt (im Rock) oder vorwärtsgetrieben (Stilmerkmal des Jazz, vor allem im Swing). Der Begriff wurde in den 60ern als britische Weiterentwicklung (Beatles) des Rock`n'Roll gefeiert. Seit den 80ern ist der Beat oft charakteristisches und einziges Unterscheidungsmerkmal im Dancefloor mit z.B. Disco-, Break- oder Techno-Beats; (bpm = beats per minute /Schläge pro Minute).

Beat Farmers Amerikanischer Gitarren-Rock; mit dem ungewöhnlich abwechslungsreichen 87er-Album „The Persuit of Happiness“ kurzzeitig erfolgreich; immer noch aktiv.

Beat, The Hervorragende britische Band mit starken Ska-Einflüssen und zahlreichen Toasting- Einlagen um die hochkarätigen Musiker Ranking Roger und Saxa. Entwickelte sich Anfang der 90er in kommerziellerem Gewand unter dem Namen General Public zu einer weiterhin qualitativ wertvollen Musiker-Formation.

Beatlemania bezeichnet die unglaubliche Hysterie um die Beatles und deren immensen Einfluß auf die Jugend und Musikindustrie (vor allem in Amerika als „British Invasion“). Rasende Verkaufszahlen für Gitarren und kreischende weibliche Teenager (die, bevor sie womöglich ohnmächtig umfielen, jedes Konzert mühelos übertönen konnten) waren jahrelang ebenso an der Tagesordnung wie die andauernde Belegung der ersten Chart-Plätze durch die Beatles, die laut John Lennon „nun populärer als Jesus“ seien.

Beatles, The John Lennon (v, g, k), Paul McCartney (v, b, g, k), George Harrison (g, v), Ringo Starr (d, v); 1960 -`70; aus Liverpool. Auf einem scheinbar einfachen Fundament von Rock`n'Roll, Mersey-Beat und englischer Folklore verstanden es die Beatles, eine derartige Fülle von althergebrachten und experimentell-neuen Strömungen in Musik, Industrie und Jugend-/Gesellschafts-Kultur zu vereinen, daß bis heute ein derartig ununterbrochenes, musikalisches Niveau zusammen mit unglaublichem gesellschaftlichem Einfluß nie wieder erreicht wurde. Seien es ihre „langen“ Haare (Pilzköpfe) oder ihre immensen Auswirkungen auf die amerikanische Musikindustrie (Beatlemania), ihre schier unerschöpflichen melodischen Fähigkeiten, musikalischen Ausdrucksweisen (oft genial neuartig produziert von George Martin) oder textlichen Raffinements: in dieser Summe ist die Rockmusik ohne die Beatles undenkbar. Den „neuen“ Song „Free as a Bird“ 1996 hielten daher nicht nur Kritiker für überflüssig.

Beats International Dancefloor-Projekt mit deutlichem Reggae-Einschlag aus Brighton um Mastermind Norman Cook. Die innovative Band arbeitete zunehmend mit den Ragga-Haudegen „Daddy Freddy“ zusammen und hatte nur einen Hit („Dub be Good to me“ 1990).

Beau Brummels Amerikanische Spät-60er im Stil der psychedelischen West-Coast-Bands.

Beautiful South Englischer eingängiger und heiterer Gitarren-Pop der 90er von Ex-Mitgliedern der Housemartins gegründet.

Bebop Extrem komplexe, schnelle, improvisationsreiche Jazz-Variante um die Giganten Charlie Parker (s), Dizzy Gillespie (t), Thelonious Monk (p), Bud Powell (p), Charles Mingus (b), Oscar Pettiford (b), Kenny Clarke und Max Roach (d) seit Anfang der 40er. Hard Bop Spielweise dem Bebop Ende der 50er etwas geradliniger nachfolgend; Einflüsse aus Blues und Gospel.

Bechet, Sidney (1897 -1959) Wichtiger Klarinettist und früher Improvisator des Jazz.

Beck Der amerikanische Musiker gehört mit seiner abenteuerlichen Mischung aus Grunge, Hip Hop, Country usw. zu den gefragtesten Vertretern der Alternative-Bewegung; „Loser“ 1994.

Beck, Jeff 1965 verließ der exzentrische Brite die Yardbirds und nahm mit Sänger Rod Stewart zwei der ganz frühen englischen bluesbetonten Hardrock-Alben auf. Nach der „Jeff Beck Group“ (mit Soul-Touch) und einem Versuch mit „Beck, Bogert & Appice“ (Vanilla Fudge) war er Mitte der 70er mit Fusion-Alben (Jan Hammer) erfolgreich und zu Recht als großer Gitarren-Virtuose gehandelt. Danach übte er sich in weiterhin technisch meisterhaften, aber wenig erfolgreichen Projekten (Rock`n´Roll) und ständig als Gastmusiker bei Kollegen (von Stanley Clarke bis Tina Turner). Seit der Jahrtausendwende modern, heftig runderneuert, plötzlich extrem anerkannt und ein begnadeter Talentförderer für u.a. Jenifer Batten oder Tal Wilkenfeld.

Becker, Walter (b, v, g) siehe Steely Dan.

Bed and Breakfast Erst vier, dann drei Jungs für alle Mädels ab Mitte der 90er mit Dance-Pop und Take That-Image.

Bedingfield, Natasha Mit dem knackigen „These Words“ gelang der britischen Popsängerin 2004 der internationale Durchbruch. Die routiniert-ausgefeilten Produktionen mit sentimentaler Färbung unterscheiden die Songwriterin von vielen ihrer Kolleginnen.

Bee Gees Australisches Trio in den 60er Jahren als eher brave Beat-Band gegründet; in den 70ern Aufsprung auf die Disco-Welle (Soundtrack „Saturday Night Fever“); in den 80er/90ern weiter mit bravem Pop erfolgreich.

Beethoven, Ludwig van (1770 - 1827). Bedeutende Symphonien (Nr. 5 „Schicksalssymphonie“ oder Nr. 9 mit Schillers „Ode an die Freude“ als bombastischem Schlußchor) und grundlegende, die abendländische Harmonielehre entscheidend erweiternde Klaviersonaten und Streichquartette der Wiener Klassik (nur eine Oper).

Before Four Kanadische Boygroup, die vornehmlich 2002 bis 2003 in Erscheinung trat und leicht R&B-vermixten Pop mit dem verwechselbaren Charme des frühen Backstreet Boys-Standards zum Besten gaben. Größter und einziger Hit: „Feel Free (To Say No)“ 2003. Längst aufgelöst.

Beggar's Opera Schottische keyboardlastige Rockband; in den frühen 70ern vor allem auf Festivals beliebt.

Beiderbecke, Bix Sehr früher Solist (Kornett) des Jazz; 1931 gestorben.

Belafonte, Harry Ab 1956 gab der New Yorker seinen karibisch eingefärbten Pop mit einschmeichelndem Schmelzgesang zum Besten (Calypsomusik: klingt wie stark verdünnter Reggae).

Belew,Adrian Seit den 70ern gefragter Studiomusiker (g für u.a. Laurie Anderson, Zappa) und auf Soloplatten Multitalent zwischen Pop und totalem Experiment.

Bell, Carey Zeitgenössischer Begleitmusiker aus Chicago auf der Blues-Mundharmonika in der Tradition von Walter Horton.

Bellamy Brothers Amerikanisches Country-Duo der 70er/80er Jahre („Let your Love flow“).

Benatar, Pat Mit angerauhter Stimme war die Sängerin aus Amerika Mitte der 80er mit radiotauglichem Mainstream-Pop/Rock erfolgreich („Love is a Battlefield“).

Benson, George Zuerst durchaus talentierter Gitarrist des Jazz, der sich in den Mitt-70ern als erfolgreicher Schmuse-Soul-Sänger profilierte. Das konnte er offensichtlich selbst nicht mehr hören, denn er wandte sich ab Ende der 80er verstärkt der Fusion zu und scheint heute beim puren Kommerz stillzustehen.

Benton, Buster Der Bluesgitarrist und Sänger verschmilzt den alten Blues mit dem neuen aggressiven und harten City-Blues („Spider in my Stew“, „Blue Bird“).

Beyoncé (Knowles) startete 1997 schon nicht unerfolgreich mit der US-Girls-Band „Destiny´s Child“ (bis 2005). Mit kraftvoller Stimme und perfekter Technik dominant konnte sie ab 2003 auch in ihrer Solokarriere in allen populären Stilen von Soul bis Hip Hop reüssieren. Spätestens 2013 ist die Afro-amerikanische Entertainerin die populärste Gesangsstimme Amerikas im Stile einer Whitney Houston oder Mariah Carey geworden.

Berry, Chuck Der schwarze Sänger und Gitarrist beeinflußte durch seine geradlinigen Melodien und einfachen Texte zu Problemen Jugendlicher spätestens ab 1955 sämtliche (vor allem weiße) Nachfolger im Rock`n'Roll (Elvis Presley), Pop und Rock (Beatles, Rolling Stones). Plattenfirmen, Rassismus oder persönliche Probleme verhinderten die uneingeschränkte persönliche Anerkennung. Seine Hits „Maybelline“, „Roll over Beethoven“, „Rock and Roll Music“, „Johnny B. Goode“, „Little Sixteen“(=„Surfin' USA“ der Beach Boys) u.v.m. wurden Klassiker.

Biafra, Jello Sänger der Punkband Dead Kennedys. Nach deren Auflösung 1987 zahlreiche Soloprojekte (z.B. „Lard“ mit Ministry) mit vielen Stars des US-Undergounds.

Bianco, Bonnie Europäische Popsängerin der 80er, mit sentimentalen Balladen erfolgreich.

Big Audio Dynamite Die Londoner Band um den Ex-Clash-Gitarristen Mick Jones lieferte seit Ende der 80er vier hervorragend produzierte Alben mit hartem Rock, Reggaeanleihen und avantgardistischen Elementen ab, bevor sie sich 1994 auflöste.

Big Balls Bon Scott-AC/DC-Coverband ab Mitte der 90er aus Deutschland.

Big Band Eigentlich Gruppe mit mindestens zehn Musikern. Im Jazz durch Fletcher Henderson bedeutend entwickelt (Count Basie, Duke Ellington, Glenn Miller, Benny Goodman). Im Rock und Pop sehr selten.

Big Black Mit extrem verzerrten Gitarren, monotonen Schlagzeug-Computerbeats, düsteren Textaussagen und verzerrtem Gesang ist die Mitte der 80er gegründete amerikanische Band eine wichtige Einflußgröße auf die spätere Industrial-Szene der 90er. Sänger und Mastermind Steve Albini wurde nach dem Scheitern seines Soloprojekts „Rapeman“ gefragter Produzent u.a. für Helmet, die Pixies oder Nirvana.

Big Brother & the Holding Company Amerikanischer Rock (`67 -`71) anfangs mit Janis Joplin.

Big Country Schottische Formation der 80er mit dichtem Gitarren-Teppich gradlinig-stampfend, leidlich melodiös und folkloristisch angehaucht.

Big Youth Bis heute beachtlicher Repräsentant des Toasting (mit gravierten Goldzähnen!), der sich nicht nur mit den üblichen Themen (Frauen oder Motorräder) befaßt, sondern die Nöte und Sorgen der Ghettobewohner zum Thema macht und daher bei Bob Marley beliebt war und bei Jamaikanern noch heute ist.

Bilgeri Rockiger österreichischer Barde seit den 80ern, Hit: „Desperado“ (von den Eagles).

Biohazard Erfolgreichste Vertreter der Mitte der 90er angesagten New York-Hardcore-Punk-Welle; durch brachiale Heavy-Metal-Gitarren und sozialkritische Texte - teilweise in Sprechgesang (Rap) vorgetragen.

Birth Control Deutsche Band mit Orgel, dünne angelehnt an den Hardrock der 70er-Jahre (Hit: „Gamma Ray“).

Birthday Party Australische Undergroundband Anfang der 80er um Nick Cave.

Bishop, Elvin Ab 1969 spielt der Gitarrist zurückhaltende Blues-Phrasierungen (u.a. bei der Butterfield Blues Band) und zeigt sich auch in Rock und Country zuhause.

Björk Die ehemalige Sängerin der isländischen Sugarcubes begann ihre Solokarriere in den 90ern mit einer Mischung aus unterschiedlichsten Dancefloor-Elementen und kindlichem Gesang; später wurde es ernster und konzeptioneller.

Black Britischer Soft-Pop-Künstler mit einem melancholischen Hit Ende der 80er: „Wonderful Life“.

Black Crowes Amerikanische Hardrock-Band, seit Anfang der 90er mit erdigem Gesang und abwechslungsreichem Material, sehr 70er-bezogen (AC/DC), immer erfolgreicher, 96 mal mit Neil Young unterwegs, inzwischen zur Jam-Band mutiert.

Black Eyed Peas, The Die kalifornische Gruppe um „Clanchef“ Will.i.am und Sängerin Fergie überwindet furchtlos sämtliche Genres von gemäßigtem Hip Hop („Where Is The Love“, 2003) über Contemporary R&B („My Humps“, 2005) bis zu dürftigem Elektropop-Trash („The Time (Dirty Bit)“, 2010).

Black Flag Neben den Dead Kennedys wichtigste Pioniere des amerikanischen Hardcore- Punks ab Ende der 70er. Sänger Henry Rollins machte nach Auflösung der Gruppe solo weiter.

Black, Frank Ex-Sänger der Pixies aus Amerika; in den 90ern teilweise hitparadentauglich.

Blackfoot Die teils indianische Band verband seit 1971 amerikanische Country- und Blues-Einflüsse mit brachialen Hardrock-Gitarren zu eingängig-hymnenhaften Songs und war Ende der 70er, Anfang der 80er einer der erfolgreichsten Vertreter der damaligen „Hard`n'Heavy“-Szene (heute Hardrock); „Highway Song“. Zuletzt spielte der Ex-Uriah Heep-Keyboarder Ken Hensley mit.

Black, Mary Irische Folk sängerin (Ex-De Dannan), die sparsam aber kompetent begleitet Mitte der 90er nach zehn Jahren Soloarbeit etwas erfolgreicher wird.

Black Metal Oftmals sehr schnell gespielt wie Death-Metal (Blastbeats) mit meist okkulten Texten, keifendem Gesang. Keine oder wenig (Thrash)-Metal-mäßigen Riffs, eher werden schnelle Einzeltonfolgen gespielt oder nur einfache Akkorde um einen flächigen Klang zu erzielen. Wichtig ist auch der Gitarrensound, der hier mehr klirrend ist, oftmals werden auch Keyboards eingesetzt. Der Begriff ist auf die Band Venom zurückzuführen, der Sound auf Bathory. (Nicht nur) bei den Fans: gerne eine ungesund fahle Färbung im Gesicht (corpse paint). Pagan Metal und Viking Metal verbinden Black Metal mit nordischer Folklore, Instrumenten und Thematik.

Blackmore, Ritchie Hardrock-Gitarrist u.a. der Deep Purple, Rainbow. Seit Ende der 90er auch mit eigentümlich sphärischen halb akustischen Soloprojekten unterwegs.

Black Oak Arkansas Amerikanische Band (erste LP 1969), die Anfang der 70er Country-Einflüsse mit harten Rock-Gitarren und klischeehaften Texten verband und vor allem in Amerika größeren Erfolg hatte. Stilistische Änderungen und Umbesetzungen führten zum Einbruch; Comebackversuche in den späten 80ern.

Black Sabbath Ende der 60er in Birmingham gegründete Heavy-Metal-Band schlechthin. Mit kräftig (oft doppelt aufgenommenem) weinerlich-klagendem Sänger Ozzy Osbourne (ab 1980 Dio, 1983 Ian Gillan) und schweren, charakteristischen und eingängigen Gitarren-Riffs (Tony Iommi), einzig ständiges Mitglied), melodischer (und oft enorm verzerrter) Baß-Unterstützung (von Terry „Geezer“ Butler, ab 1983 mit Pausen) und gerne überhörter, erstaunlicher Schlagzeug-Vielfalt (Bill Ward, ab 1980 mit längeren Pausen). Absolut maßgebliche Vorläufer aller Bands des Genres! Ab 1987 mit unpassenden Sängern (Toni Martin) virtuos aber bedeutungslos dem Heavy-Mainstream verfallen. Steigende Anerkennung führte 1998 zu einer Reunion fast im Stile alter Zeiten (Ozzy eine Oktave tiefer) - 2013 mit neuem Album „13“ erfolgreich wie nie und auf Tour.

Black Uhuru Roots-Reggae-Band par excellence. Erfreut sich seit den 80ern erstaunlicher Beliebtheit vor allem beim europäischen Publikum. Mit den „Rhythm-Twins“ Sly & Robbie, der leider verstorbenen Sängerin Puma Jones, den wechselnden Lead-Vokalisten Michael Rose, Don Carlos und dem Background-Sänger Duckie Simpson entstanden handwerklich ausgezeichnete Roots- und Dub-Alben.

Blades, Ruben (v, k) ist mit sozialkritischen, gekonnt auf die Unterprivilegierten Amerikas zugeschnittenen Texten und modernem ambitioniertem Salsa ohne Scheu vor zeitgemäßem Pop-Sound seit Anfang der 80er konsequent erfolgreich.

Blake, Blind Amerikanischer Ragtime-Gitarrist der 20er-Jahre mit herausragender Fingerpicking-Technik; nur noch vergleichbar mit Lonnie Johnson.

Blakey, Art (1919 -1990). Vulkanischer Jazz-Schlagzeuger und Bandleader vor allem des Hard Bop (Bebop), der immer gerne mit Nachwuchsmusikern arbeitete.

Bland, Bobby „Blue“ kommt aus der Schule der Gospelsänger mit gekonnt eingesetztem großen Stimmvolumen. In den 60ern mit den Rhythm & Blues-Klassikern „I smell Trouble“ und „Little Boy Blue“.

Blasinstrumente sind in der Rock- und Pop-Musik eher selten. Als massive Unterstützung wurden Blechbläser vor allem in den Funk- und Fusion-orientierten 70ern (Trompeten, Posaunen) zusammen mit Saxophonen gerne verwendet. Solistische Holzblasinstrumente wie das Saxophon (verwendet für „jazzigen“ Klang) oder die Querflöte (Jethro Tull) sind reine Exoten.

Blastbeats Auf Baßtrommeln, kleinen Trommeln und Becken gespielte anstrengende Schlagzeugtechnik über 180 bpm zur Erzeugung von „Maschinengewehrsound“ - aus allen härteren Metal-Varianten nicht mehr wegzudenken.

Blechreiz Deutsche Ska-Band seit Ende der 80er.

Blind Faith Supergroup mit Eric Clapton und Ginger Baker von Cream, Steve Winwood von Traffic und Rick Grech (b, vln) von Family. Verschachtelter Rock auf einer LP von 1969.

Blind Guardian Deutscher Heavy-Metal der 80er/90er, vergleichbar mit Helloween.

Blind Illusion San Francisco-Band um Sänger/Songschreiber Marc Biedermann mit einer melodiösen Thrash-Metal-Platte (1988). Larry LaLonde (Ex-Possessed) und Les Claypol später bei Primus.

Bliss Mit dünner Stimme (Rachel Morrison) meldet sich die 1986 gegründete englische Band 2007 sehr sauber produziert, aber wenig überraschend instrumentiert 2007 zurück.

Block, Rory Folk/Blues-Gitarristin und -Sängerin, die seit 1976 gekonnt ihre meist eigenen Songs interpretiert.

Blodwyn Pig 1969/`70 Hardrock um Mick Abrahams; spielt 1998 auch wieder.

Blonde on Blonde Englisches Disco-Duo ehemaliger Models; in den 70ern erfolglos (außer in Japan), da besser aussehend als singend.

Blondel siehe Amazing Blondel.

Blondie Amerikanische Popgruppe um die Sängerin Deborah Harry mit scharfer Stimme. 1974 aus der New Yorker New Wave-Szene („Call me“) hervorgegangen und später in Disco-Nähe („Sunday Girl“). 1999 angeblich wirklich ernsthaft wieder unterwegs.

Blonker New-Age-Gitarrenspiel seit den 80ern.

Blood Sweat & Tears Ab 1968 schafften es die virtuosen Amerikaner, ihrem druckvollen Rock Anklänge an Blues, Soul und Jazz zu geben, bis sie Mitte der 70er immer glatter und uninspirierter wurden.

Bloomfield, Mike Der gefeierte amerikanische Blues-Rock-Gitarrist verließ 1967 die Butterfield Blues-Band, um (u.a. bei Electric Flag) immer seltener sein Können aufblitzen zu lassen, bis er `81 den Herointod starb.

Blow, Kurtis Der schwarze ehemalige DJ verlegte sich 1979 ausschließlich auf`s Rappen und hatte mit „Christmas Rap“ und „The Break“ (1980) die ersten großen Hits des Genres („Old School“). Mitte der 80er wurde er zunehmend sozialkritisch („New School“), war aber eher als Produzent (Run DMC) gefragt.

Blue Britische Boygroup, die sich bei Titeln wie „U Make Me Wanna“ (2003), „Breathe Easy“ und „Curtain Falls“ (beide 2004) auf Popballaden mit R&B-Einschlag konzentrierte. Nach ihrer Auflösung 2005 kehrte sie vier Jahre später überraschend erfolgreich ins Musikgeschäft zurück.

Blue Aeroplanes Britischer Gitarren-Pop in interessanten und gepflegten Arrangements mit kurzzeitig erhöhter Popularität Ende der 80er.

Blue Cheer Das amerikanische Blues-Rock-Trio wurde Ende der 60er Jahre gegründet und mit lauter und heftiger Spielweise zu Wegbereitern des Hardrock.

Blue Flames siehe Georgie Fame.

Blue Lagoon Das schwäbische Dance-Projekt landete mit dem Reggaepop-Klassiker von Matthew Wilder „Break My Stride“ einen saisonalen Spätsommerhit (2004). Die Vielzahl weiterer ermüdend einfallsloser Coverversuche blieben unbeachtet.

Blue Nature Der „Titanic“-Boom machte es möglich, dass selbst eine fürchterliche Trance-Verkasperlung von „My Heart Will Go On“ (Celine Dion) noch 1999 in die deutschen Top 10 gelangte. Hinter dem One Hit Wonder-Projekt steht der DJ Eric Rijkaard alias Ovidiu Sorin Stan.

Blue Notes Theoretisch kompliziert zu erklärende Töne (kleine Terz über großer Terz oft im Dominantseptakkord), die als „ungenaue Töne“ im Rock, aber vor allem im Blues und Jazz entscheidend die eigentümliche Stimmung der Musik ausmachen.

Blue Notes Gruppe um Teddy Pendergrass.

Blue Oyster Cult New Yorker Heavy-Metal-Formation ab den frühen 70ern. Anfangs sehr Black Sabbath-orientiert; in den 80ern eher in Richtung Mainstream tendierend („Don't fear the Reaper“) und immer weniger erfolgreich und stetig umbesetzt; ab 1987 aber massiv auf Tour.

Blue System siehe Dieter Bohlen.

Bluegrass Sehr traditionsverbundene Spielart des Country.

Blues Weltliche Musik der amerikanischen Schwarzen ab Mitte des vorigen Jahrhunderts. Traurige Stimmung, 12-taktiges Grundschema, eher schleppend intoniert, charakteristisch auch durch Blue Notes. Die Harmonik und Rhythmik des Blues scheinen in sehr vielen Werken des Rock und Jazz durch (Hardrock). Im Pop, Punk, spätem Heavy-Metal und New Wave spielt der Blues kaum noch eine oder gar keine Rolle.

Blues Brothers Die Schauspieler Dan Akroyd und John Belushi stellten 1977 eine Rhythm & Blues- und Soul-Band zusammen, traten immer mit Anzug, Hut und Sonnenbrille auf, sangen in kraftvoller Manier ausschließlich Fremdkompositionen und lösten die Band 1980 wieder auf (in diesem Jahr entstand auch ihr berühmter Film); Belushi starb 1982.

Blues Image 1966 bis `70 aus Amerika heftig und abwechslungsreich groovender Rock.

Blues Magoos Aus New York Mitte der 60er bis Anfang 70er; mit Psychedelik und Blues gestartet, später auch etwas Folk und Jazz.

Blues Project 1964 in New York entstandene Band um die späteren Blood, Sweat & Tears-Musiker Al Kooper und Steve Katz mit Rock und etwas Jazz und Blues.

Blues-Rock Vor allem in seiner stampfenden und erzählenden, sich steigernden Spielweise (meist der Solo-Gitarre) stark an den Blues angelehnte, elektrisch verstärkte Musik hauptsächlich weißer Musiker (Ten Years After, Roy Buchanan).

Bluesband, The Bedeutungslose britische Imitation der verschiedenen amerikanischen Blues-Stile ab Mitte der 70er.

Bluesgangsters Landshuter Bluesformation mit authentischem Material seit 1983 und reger Auftrittstätigkeit in den 90ern bis nach Chicago.

Blümchen Die konsequente Schändung von NDW-Klassikern („Herz an Herz“, „Nur geträumt“) in restlos seelenlosen wie teilweise gruseligen Rave- und Happy-Hardcore-Techno-Erzeugnissen seitens der damals 15jährigen Hamburgerin Jasmin Wagner sorgte für erhöhte „Herzfrequenz“ (erster Albumtitel 1996) bei zahlreichen „BRAVO“-Lesern. Später vornehmlich Theaterauftritte fernab des 90er-Chartstrashs.

Blunt, James Mit charakteristisch gepresster hoher Stimme (auch Kopfstimme) und traumhaften Melodien startete der Brite 2004 auf „Back to Bedlam“ (Hit 2005 „You`re Beautiful“). Immer weniger inspiriert und immer mehr überproduziert, sinken die Verkaufszahlen stetig, aber immer noch auf hohem Niveau.

Blur Ende der 80er noch schräger Underground, wurde die englische Gitarren-Pop-Band um den Sänger und Songschreiber Damon Albarn ab Mitte der 90er eingängiger, fröhlich und abwechslungsreich sehr erfolgreich (LP „13“, 1999).

Boa, Phillip Deutscher Sänger/Songwriter, bedient sich seit den 80ern ungeniert aus dem Musik-Baukasten - für jeden ist im schrägen Stilmix was dabei: harte Gitarren oder Disco-Gesäusel. Neben seinem Haupt-Projekt „Voodooclub“ startete er trendgerecht „The Voodoocult“, der zwischen Thrash-Metal und Industrial zahlreiche namhafte Gastmusiker beschäftigt (z.B. den Ex-Slayer-Schlagzeuger Dave Lombardo oder den Ex-Faith No More-Gitarristen Jim Martin).

Bob and Marcia In den 60er und Anfang der 70er Jahre jamaikanisches Vokal-Duo, das selbst in den UK-Charts Hits wie „To be Young, Gifted and Black“ landen konnte. Marcia setzte ihre Karriere später bei Bob Marley's Background-Vocal-Formation „I Three“ fort.

Bobby and the Midnites Rockband um Grateful Deads Bob Weir in den 80ern.

Body Count Heavy-Metal/Rap mit Ice-T bis Ende der 90er.

Boel, Hanne Die dänische Sängerin liefert in den 90ern soliden Pop-Rock ohne übermäßigen Erfolg, obwohl sie inzwischen restlos wie Tina Turner klingt.

Böhse Onkelz Ab Anfang der 80er bis 2005 machte die deutschsprachige Band Musik zwischen Punk und Hardrock (erinnert zuweilen an AC/DC). Zuerst mit deutlich rechter politischer Botschaft, die ihnen immer wieder Ärger bei Konzertveranstaltungen und Plattenfirmen einbrachte - später geläutert und mit sozialkritischen Texten eine stetig wachsende Fan-Schar anziehend. Danach einige Soloalben, Kevin Russell (v) macht 2012 auch alleine weiter; 2014 reformiert.

Bohlen, Dieter Dem Mann mit der Fistelstimme, dem man sogar seine blöden Sprüche bei „Deutschland sucht den Superstar“ etc. texten muß, startete 1970 als „Komponist“, Produzent und Sänger. Wirklich berühmt wurde er erstmals mit Modern Talking ab 1984 und ab 1987 im ähnlichen Eigenprojekt „Blue System“. Paralell produzierte er (unter stets wechselnden Pseudonymen) Schlagersternchen und - fuzzis wie Peter Alexander, Roy Black, Nino de Angelo, Andrea Berg, Chris Norman, die Wildecker Herzbuben etc. pp. - leider bis heute sehr sinnfrei und erfolgreich.

Boine, Mari (Boine Persen) Ausdrucksstarke Interpretin unverfälschter norwegischer Folklore, deren Gesang (zwischen Schweben und ausgeprägter Kopfstimme) ab 1990 auch international bekannt wurde.

Bolan, Marc siehe T.Rex.

Bolin, Tommy Ersetzte 1975 Ritchie Blackmore an der Gitarre bei Deep Purple. Verstarb kurz nach der „endgültigen“ Auflösung der Band an einer Drogenüberdosis 1976. In den Gruppen „Energy“, „Zephyr“ und bei der James Gang funkiger Hardrock, auf Soloplatten ruhiger.

Bollock Brothers In den 70ern entstandene Londoner Formation, die Synthesizer-Pop, Punk und Rock in loser Folge mischten („Faith Healer“, „Harley David Son of a Bitch“).

Bolton, Michael Von Walter Afanasieff aufwendig produzierter Schmacht-Barde, der singt, als säße er auf einer heißen Ofenplatte und dem Mitte der 90er die Ideen-Puste etwas ausgeht.

Boltthrower Erst heftiger, Mitte der 90er gemäßigter Death-Metal aus England (mit Kriegs- und Helden-Grunzgesang).

Bomb the Bass Lose britische Formation seit der zweiten Hälfte der 80er, die Hip Hop mit Samples anreicherten und so zeittypischen Dancefloor im House-Stil schufen.

Bon Jovi 1982 in New Jersey von Sänger/Komponist John Bongiovi gegründet; stilprägende und erfolgreichste Mainstream/Hardrockband der 80er. Üppiger Keyboard-Einsatz, bombastische Produktionen und Chorarrangements gepaart mit eingängigen Melodien und der kraftvollen Stimme Bongiovis. In den 90ern etwas gitarrenlastiger und bis in die 2000er immer ausschließlicher auf den immer pathetischeren Gesangsstil gemünzt und erfolgreich.

Bond, Graham (Organisation) Bond bereitete den Weg für einflußreiche Musiker, wie z.B. Jack Bruce, Jon Hiseman (d) und John McLaughlin, in Fusion-Bereiche, war aber ebendort bis zu seinem Selbstmord 1974 weder erfolgreich noch (an Sax und Orgel) besonders angesehen.

Boney M Typisches, in den 70ern sehr erfolgreiches Disco-Projekt des deutschen Produzenten Frank Farian mit üppigen Arrangements und eingängigen Songs („Daddy Cool“, „Rivers of Babylon“).

Bonfire Ingolstädter Mainstream-Hardrock vergleichbar mit den Scorpions (80er).

Bonnet, Graham Der Sänger mit kraftvoll-rauher Stimme hatte 1968 mit „The Marbles“ den Soul-Erfolg „Only One Woman“, tauchte 1979 kurz bei Rainbow auf und gründete anschließend das kurzlebige Hardrock-Projekt „Alcatrazz“ mit dem damals noch unbekannten Gitarren-Zwirbler Yngwie Malmsteen.

Bonzo Dog Dooh Dah Band Britisches Rockkabarett 1967 -`72, mindestens als Quintett zahlreiche musikalische Stile zitierend („I`m the Urban Spaceman“).

Boogie Woogie Zeitgleich mit dem Ragtime aus dem Blues hervorgegangene sehr rhythmische Piano-Spielweise.

Booker T & the MGs Gemischtrassige Soul-Gruppe 1962 -`71; als charakteristische, gradlinige Begleitband (u.a. für Otis Redding) sehr gefragt.

Boomtown Rats siehe Bob Geldorf.

Boone, Pat Fetziger amerikanischer Rock`n'Roller; ab 1957 mit Hits wie „Speedy Gonzales“ oder der Ballade „Moon River“. Ende der 90er vielbeachtetes Big-Band-Projekt mit Heavy-Metal-Originalinterpreten.

Boothe, Ken Seit den frühen 60ern herausragender Rock Steady- und Schmuse-Reggae-Sänger, im Stil John Holt ähnlich. Hatte 1974 mit „Everything I Own“ eine Nr. 1-Position in den UK-Charts, was Boy George 13 Jahre später mit seiner Cover-Version wiederholte.

Bootleg Raubpressung. Während simple Nachpressungen erfolgreicher LPs den Künstler und die Plattenfirma schädigen, sind seltene Konzertaufnahmen oft nur für Sammler interessant und wenden sich (in Verpackung, Vertrieb und oft hundsmiserabler Qualität) auch nur an solche. Im digitalen Zeitalter sind die Aufnahmen und Verpackungen häufig von so hoher Qualität, daß durchaus wieder von Diebstahl gesprochen werden kann.

Bop Vereinfacht von Bebop oder Hard Bop.

Bossa Nova In Brasilien in den 50ern unter Einbeziehung von Jazz-Harmonik entwickelter Stil, der vor allem durch Stan Getz den Jazz rückbefruchtete.

Boston 1974 gegründete Mainstream-Hardrock-Band aus Boston (aufwendig produziert und anfangs kommerziell („More than a Feeling“) sehr erfolgreich) um den Multiinstrumentalisten Tom Scholz.

Bots Sanfter Poprock aus Holland mit deutschen, friedensbewegten Texten, „Aufstehn“ 1980 und zwei weitere, immer weniger beachtete LPs.

Bottleneck siehe Slide-Gitarre.

Bovell, Dennis Musikalisches Mastermind in der Reggae-Band von Linton Kwesi Johnson. Dem schwergewichtigen Mann am Baß (Künstlername „Blackbeard“) gelangen auch unter eigenem Namen ausgereifte LPs, die leider nur in Insiderkreisen Beachtung finden.

Bow Wow Japanischer Heavy-Metal der 80er, eher verhalten und mit Keyboards.

Bow Wow Wow Ein weiteres Projekt von Malcom McLaren mit Musik zwischen tanzbarer Afro-Rhythmik und New Wave-Pop; geprägt von eingängigen Melodien und dem kindlichen Charme der Sängerin („I want Candy“); 1982 aufgelöst.

Bowie, David vertrat ab 1967 die jeweiligen Musikstile seiner Zeit. Er startete in England mit einfachem Rock („Space Oddity“ `69), produzierte sich in den 70ern mit sehr bizarrem Image und exzentrischen Shows („Glitter-Rock“ mit seiner Gruppe „The Spiders from Mars“ um Mick Ronson). Nach einem Zwischenspiel in Berlin (mit Brian Eno, „Heroes“ `77) konnte er Anfang der 80er im deutlich vom ihm selbst mitgeprägten New Wave nocheinmal mit kaltem Auftreten und kantig modernisierter Musik („Let's Dance“ `83) große Erfolge verbuchen. Anfang der 90er sang er bei der heftigen Hardrock-Gruppe „Tin Machine“ und versucht sich Mitte der 90er zwischen bläßlicher Barmusik und Industrial, Ende der 90er an Jungle, ab der Jahrtausendwende schließlich wieder sanfter und melodiöser. 2013 nach fast zehn Jahren Pause mit neuem Album. Nebenbei ist der charismatische Bowie kein schlechter Schauspieler.

Bowie, Lester (t). „Avant-Pop“ soll ab den 70ern in verschiedenen Bläsertruppen (z.B. „Brass Fantasy“) bezeichnen, wie sich im Jazz Avantgarde und Pop leicht vereinen lassen. Er war († 1999) auch im Free Jazz mit dem „Art Ensemble of Chicago“ beschäftigt.

Box of Frogs Neuauflage der Yardbirds Mitte der 80er.

Box Tops, The US-amerikanische Popband, die sich mit dem Blue-Eyed-Soul-Hit „The Letter“ 1967 in die Riege der Grammy-Nominierten einreihen konnte. Leider konnte sich die Gruppe trotz späterer Glamrock-Avancen nie wieder von jenem Überhit emanzipieren. Leadsänger Alex Chilton (solo wenig erfolgreich, aber oft gecovert) verstarb 2010.

Boy George Der Engländer schmalzte sich mit weicher Stimme mäßig kreativ (nach der Auflösung von Culture Club 1986) durch mehrere Pop-Alben (u.a. unter dem Bandnamen „Jesus Loves You“) und wandelte sein schrilles Image ununterbrochen; 1995 auf heftigem Rock-Fundament schier nicht wiederzuerkennen.

Boyz, The Deutsche Boygroup, die sich musikalisch als Gegenentwurf zu ´N Sync und den Backstreet Boys vorstellte. Das schwermütige „One Minute“ blieb der einzige Top 10-Erfolg - Bandmitglied Adel Tawil („Lieder“) ließ dagegen später weitere folgen.

Boyzone 10 Millionen Tonträger von 1993 bis 2000 - die irische Band war vor allem in Großbritannien und Irland mit simplem, hymnenhaftem Pop sehr erfolgreich, dem man wenigstens die fünf abwechselnden Sänger anrechnen kann („No Matter What“, 1998); Ronan Keating.

Bragg, Billy Vom Punk beeinflußter englischer Gitarren-Barde, der ab 1983 seine sozialkritischen Texte und schroffen Gefühlsdarstellungen auf Platte zwang.

Brainbox siehe Focus.

Brainticket Holländische Orgel- und Collagen-Psychedelik in der zweiten Hälfte der 70er.

Branch, Billy Junger, sehr moderner Blues-Mundharmonika-Spieler aus Chicago im Stile Little Walters und Junior Wells.

Brand New Heavies Funk in mittlerem Tempo, eine Sängerin und manchmal Streicher oder entfernt an Jazz erinnernde Bläserlinien machen die Band aus London zu einem typischen tanzbaren Acid Jazz-Vertreter seit Anfang der 90er.

Brand X 1976 hauptsächlich durch Phil Collins bekannt gewordene Band instrumentaler Könner ohne besondere Inspiration und heute wieder ohne Collins.

Branduardi, Angelo Italienischer Poet und Multiinstrumentalist (v, vln, f, g), der seit den 70ern zwischen italienischer Folklore und verspieltem Rock in eingängigen Balladen oder bombastischen Produktionen zu hören ist.

Branigan, Laura Amerikanischer Dance-Pop der 80er mit leicht rauher Stimme („Gloria“, „Self Control“); † 2004.

Braxton, Toni Mitte der 90er stieg die Soulsängerin zum Shootingstar der R&B-Branche auf: Ihr sinnlich-variantenreicher Gesang (der zuweilen stark an Whitney Houston erinnert) auf glatt arrangierten Soulpop-Balladen wie „Un-Break My Heart“ (1997) brachte der US-Amerikanerin zahlreiche Grammys und mehr als 40 Millionen verkaufte Tonträger.

Bread 1969 -`73 und `76 versammelten sich gewiefte Songschreiber und Studio-Könner zu Pop-Rock mit netten Gesangs-Partien, dem man nicht sofort seine kommerziellen Absichten anmerken sollte.

Break (Bruch) Auffallende plötzliche Unterbrechung eines Musikstücks; entweder durch eine schlichte Pause oder durch einen kontrastierenden Stil (z.B. sind Rhythmusänderungen wichtig im Heavy-Metal).

Breakbeat Zu einer instrumental spärlichen aber dafür stark rhythmischen Passage (einem Break) aus einem Musikstück läßt sich bestens tanzen und rappen und dieser oft schleppende Sound ist die Grundlage für den Hip Hop und nachfolgende Stile wie z.B. Jungle.

Brecker Brothers Die Amerikaner Randy (t) und Mike (s, 2007 gest.) spielten Pop bis Jazz und waren seit 1975 zusammen, einzeln oder als Begleitmusiker Garanten für zeitgemäßen Fusion-Sound.

Breeders Anfang der 90er US-Alternative-Band um die Ex-Pixies-Bassistin (jetzt g, v) Kim Deal; auffallend harte Gitarren zu melodiös-sanftem Gesang.

Bridge (Brücke) Überleitung von einem musikalischen Thema zum anderen oder auch zwischen gleichen (z.B. Refrain-Überleitung-Refrain).

Bridgewater, Dee Dee Jazzsängerin seit 1978. Ihre gelassene, wenig herausfordernde Art läßt sie in den 90ern keine Berührungsängste gegen jedweden Pop kennen.

Brinsley Schwarz Englische Gruppe an der Oberfläche des Country-Rock in den 70ern.

Bröselmaschine Ende der 60er politischer, Anfang der 70er konventioneller Rock um den Gitarrenlehrer Peter Bursch aus Duisburg.

Brötzmann Massaker, Caspar Seit den späten 80ern Band des Gitarristen Brötzmann; endlose meditative Wiederholungen schräger Gitarrenphrasen, spärlicher (deutscher) Gesang und Feedbacks steigern sich in ausgedehnten Nummern bis zur totalen Krachorgie.

Broken Bread, eine 5-köpfige Crossover/Rap-Band aus der Schweiz, seit 1996 von Bandgründung zu Musikvideo im Fernsehen aufgestiegen.

Bromberg, David Gefragter New Yorker Studiomusiker und Multiinstrumentalist (u.a. für die Eagles); ab `72 auch Soloplatten zwischen Folk und Fusion.

Bronco Anfang der 70er Folk und sanfter Rock aus England.

Bronski Beat Flotter Elektronik-Pop bis 1985 mit Jimmy Sommerville; danach mit neuem Sänger noch ein Hit („Hit that Perfect Beat Boy“).

Brood, Herman (& his Wild Romance) Holländischer Punk-beeinflußter Rocker (v, k) ab Mitte der 70er.

Brooks, Elkie Stimmkräftige Engländerin die ab 1960 vom Schlager zum Rock und zurück ging.

Brooks, Garth In den 90ern der amerikanische Country-Mega-Star mit höchstem kommerziellen Schliff und vorsichtiger Modernität in Text und Musik.

Brooks, Lonnie Gefragter zeitgenössischer Chicago-Blues-Gitarrist und Sänger sowie genialer Songschreiber mit einer „Louisiana-Mischung“ aus Pop, Funk und Soul; Durchbruch mit der LP „Bayou Lightning“ 1979.

Broonzy, Big Bill (geb. 1893) Ein Gitarrist und Sänger mit Ragtime, Tanzstücken und vor allem Blues und Bluesballaden. Typisch sind seine rockenden, swingenden Beats, seine Art auf die Saiten zu hämmern und seine heulende Stimme.

Broughton, Edgar (Band) Einfallsloser Pseudo-Polit- Hardrocker Anfang der 70er.

Brown, Arthur (& The Crazy World of) Aufgedrehter Wirrkopf des Rock mit Schock-Attitüde („I`m the God of Hellfire“), der seine Musiker zur Verzweiflung trieb und 1968 noch Neuigkeitswert hatte, den schnell z.B. Alice Cooper überbot.

Brown, Bobby Der farbige Ex-Sänger der Kinderband „New Edition“ hatte Mitte der 80er mit „My Prerogative“ einen großen Hit und konnte an seine hochgehandelten, tanzbar-eingängigen Pop-Anfänge nicht mehr anknüpfen und ist 1996 wieder bei der reformierten „New Edition“.

Brown, Charles Trotz seines Alters (geb.1921) der Durchstarter im Blues der 90er mit Stimme und Piano. Lange im Schatten Nat King Coles und Mitstreiter von Ray Charles; (seinen „Drifting Blues“ gibt es in unzähligen Coverversionen).

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