Der Aufstand
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Guido Knopp. Der Aufstand
Vorwort
Der Tod des Diktator
Der »Neue Kurs«
Der Countdown läuft
Steine gegen Panzer
Der Flächenbrand
Die Ruhe nach dem Sturm
Ein Aufstand des Volkes
Leben nach dem Aufstand
Chronologie
Literatur
Personenregister
Ortsregister
Отрывок из книги
Guido Knopp
Der Aufstand
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1952 hatten die staatlichen Planer bereits Alarm geschlagen: Der Staat war schlichtweg pleite. Einschneidungen, die fraglos nötig waren, verfügte die SED-Führung ausgerechnet in Bereichen, in denen sie die Bevölkerung am empfindlichsten trafen. So wurde der monatliche Haushaltstag für alleinstehende berufstätige Frauen gestrichen. Und Erschwerniszuschläge für besonders belastende Arbeit? Ab jetzt Fehlanzeige. Abstriche mussten die DDR-Bürger auch in der Gesundheitversorgung hinnehmen. Für Kuren – so sie denn genehmigt würden – musste der Arbeitnehmer nun seinen Urlaub investieren. Das Allheilmittel gegen die leeren Staatskassen schien vor allem die Normenerhöhung zu sein. In regelmäßigen Abständen bejubelten die Parteiorgane, diese oder jene Baustelle oder Fabrikation habe »freiwillig« ihre Produktionsnormen erhöht. Fröhliche Arbeiter lächelten dazu von Wandplakaten und freuten sich, dass sie für ihren besonderen Einsatz beim Aufbau des Sozialismus belobigt worden waren.
Die Freiwilligkeit der Normenerhöhung bestand allerdings in der Regel in einer schriftlichen Zustimmung, nachdem die neue Normhöhe vom örtlichen SED-Funktionär verkündet worden war. Die meisten Arbeiter lebten von den Zuschlägen, die für das Übertreffen der Norm, der Maßeinheit der zu leistenden Arbeit, gezahlt wurden. Vom »normalen« Lohn hätte kaum einer seine Familie satt bekommen. Wurde die Norm erhöht, hieß das: gleicher Lohn für mehr Arbeit!
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