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Abschied vom Klischee – vier Jahrzehnte DDR. Anderthalb Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung ist »Ostalgie« immer noch in. Guido Knopp setzt dagegen ein differenziertes Bild des »anderen Deutschland«. Anhand von exponierten und bisher unbekannten DDR-Lebensläufen werden die Widersprüche einer Gesellschaft sichtbar, in der ausgeprägte Solidarität neben Stasiterror, Einordnung neben Widerstand, Alltagspragmatismus neben bitter enttäuschtem Idealismus standen. Im Psychogramm von Walter Ulbricht werden die ersten beiden Jahrzehnte der DDR lebendig, als sich nach dem Untergang der Nazi-Diktatur anfangs die Hoffnung Tausender mit dem »besseren Deutschland« im Osten verbunden hatte. Doch spätestens am 17. Juni 1953 entpuppte sich das DDR-Regime als lupenreine Diktatur von Moskaus Gnaden. Der kalte Bürokrat Erich Mielke saß 30 Jahre im Zentrum des Überwachungsstaates. Abertausende »Informelle Mitarbeiter« waren an erschütternden Denunziationen ebenso beteiligt wie an dem Katz-und-Maus-Spiel zwischen Stasi und Regimegegnern. An Mielkes Seite operierte gewitzt der Geheimdienstchef Markus Wolf, der sich zur Wende als Anhänger Gorbatschows outete. Die Eisprinzessin Kati Witt stand für den schönen Schein der Sportlernation DDR. Doch deren Inszenierungen konnten ebenso wenig wie der legendäre Trabi oder Rotkäppchen-Sekt über den maroden Zustand von Wirtschaft und Gesellschaft hinwegtäuschen. In den 80er Jahren konnte Erich Honecker das sinkende Schiff nur noch mühsam auf Kurs halten – bis zu jenen Tagen im Herbst 1989, als das Volk sich seiner Regierenden entledigte. Eine nachdenklich stimmende Dokumentation über vier Jahrzehnte DDR. Schicksale, Alltag, Zeitgeist – fern von westlicher Selbstgefälligkeit und östlicher Nostalgie. Das Begleitbuch zur gleichnamigen Fernsehserie im ZDF.