Gebrauchsanweisung gegen Antisemitismus
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Gunda Trepp. Gebrauchsanweisung gegen Antisemitismus
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INHALT
Einleitung – »Wähle das Leben!«1
1»Das wird man ja wohl sagen dürfen.« Wo der Hass beginnt
»Ich kenne niemanden, der ein Problem mit Juden hat.«
Fakten anerkennen
Erschreckende Ignoranz
Nicht sehen, was man nicht sehen will
Halbherzige Reaktionen
Wenn fast nur Juden für die Juden eintreten
Wo fängt denn Antisemitismus eigentlich an?
Die Anderen
Das erste Pogrom in der Antike
Antijudaismus
Das Positive liegt in der Abgrenzung
Nur geduldet. Bevorzugt in schwacher Position
Ein neues Bild und ein neuer Hass
Wer darf dazugehören?
Aus dieser Schablone gibt es kein Entrinnen
Ein Begriff etabliert sich
2»Mal muss Schluss sein mit der Vergangenheit.« Wie die Schoah zum Instrument gegen Juden wurde
Wenig Erinnerung und wenig Empathie
Perfekt aufgearbeitet?
Ein Kniefall für das Volk
Verdrängter Zivilisationsbruch
Judenhass ohne Auschwitz bleibt doch Judenhass
Keine Stunde Null
Schlussstrich ziehen! Eine Forderung von 1945
»Die sinnen nur auf Rache.« Stereotype? Zeitlos
Ein paar Bemerkungen zum »wiedergutgemachten« Unrecht
Und wieder sind die Juden schuld
Bitte immer schön sanftmütig
Weiterleben gegen Hitler
War was?
Alter schützt vor Strafe nicht
Im Sozialismus sah es nicht anders aus
Man muss in der Familie anfangen
3»Gerade die Juden sollten es doch besser wissen.« Israelkritik? Was ist das eigentlich?
Der Jude unter den Nationen – Warum gerade Israel?
Ein permanenter Rechtfertigungsdruck
Der 3-D plus 1 Test
Erstens: Dämonisierung
Zweitens: Doppelte Standards
Drittens: Delegitimierung
Und ein neues Viertes: De-Realisierung
Keine Glanzleistungen der Vierten Gewalt
»Was wollt ihr im Nahen Osten?« Delegitimierung von Beginn an
Stures Leugnen von Fakten und Verleugnung jüdischer Heiligtümer
Zionismus kommt von Zion
Es gibt nur eine Heimstätte – Uganda ist es nicht
Kolonialisten sehen anders aus
Pogrome gegen die jüdischen Nachbarn
Wider besseres Wissen. Warum BDS antisemitisch ist
Unter Dauerbeschuss
Wenn falsche Geschichtserzählungen zur Waffe werden
Dem Frieden keine Chance
Wer ist ein Flüchtling?
Über diese Geflüchteten spricht niemand
Eine Strategie der Zerstörung durch Storytelling
Delegitimierung – Dämonisierung – Doppelter Standard – und unwahr
4»Beschneidung ist echt barbarisch.« Vermeintliche Religionskritik – und ein kleiner Blick ins Judentum
Das auserwählte Volk – und was das eigentlich heißt
»Ihr wollte doch immer was Besonderes sein.«
Was sagt die Tora – und was meinen die Rabbiner?
Stolz auf Errungenschaften und ein gesundes Selbstbewusstsein – warum nicht?
Uraltes Klischee: Der Rachegott des Alten Testaments
Nahostkonflikt – biblisch interpretiert?
Gegensätze schaffen, die es nicht gibt
Konflikte entschärfen
Todesstrafe? Im Prinzip ja – aber!
Die Sorge um die jüdische Vorhaut
Das Wohl des Kindes
Gleichberechtigung
Wenn nicht einmal die Fakten stimmen
Dunkle Zeiten in Deutschland?
Ein Plädoyer fürs Tierwohl? Oder doch nur Judenbashing?
Strikte Voraussetzungen
Irrationales Verhalten
Bewusster essen
Was ist der Einzelnen wichtig?
Tierschutz im Judentum
5»Den Davidstern versteck’ ich unterm Pulli.« Jüdisches Leben ohne jüdische Identität?
»Ist das nicht übertrieben?« Geteilte Wahrnehmungen
Lügen und Phantasien – jederzeit abrufbar
Ignorieren oder wehren? Der Druck, ständig abwägen zu müssen
Hohe Dunkelziffer – Statistiken erzählen nur die halbe Wahrheit
Einig gegen Juden. Die Bedrohung kommt von allen Seiten
Probleme offen ansprechen
Wie spricht man über Hass, ohne Hass zu erzeugen?
Die Gefahr von rechts heruntergespielt?
Was wir aus der neueren Vergangenheit lernen können
Wenn extremistische Ideen sich im Mainstream wiederfinden
Der Wunsch: Ein offenes jüdisches Leben führen zu können
Wo sind Deine Hörner?
Ist das normal?
Rechtfertigen. Richtigstellen. Verteidigen. Warum eigentlich?
Wie sieht die Zukunft aus?
ANMERKUNGEN
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Innentitel
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In vielen Jahrhunderten waren die Juden vor allem in Westeuropa, das sie zu gewissen Zeiten aus Ländern wie Spanien oder England vollkommen verbannt hatte, eine winzige Minderheit. Oft hatten Untertanen der Herrscher und Anhänger der Kirche Vorstellungen von Juden in den Köpfen, ohne jemals persönlich einem Juden begegnet zu sein. In Osteuropa dagegen stellten jüdische Bürger in manchen Orten einen bedeutenden Teil der Bevölkerung. Diese Menschen waren erfahren im Handel, konnten lesen und rechnen, und die jeweiligen Herrschenden nutzten ihre Fähigkeiten: Juden betrieben für sie Herbergen und Geschäfte oder trieben Pacht und Steuern für sie ein. Nicht selten führte das, besonders unter den Leibeigenen, zu Hass im Volk und immer wieder zu Pogromen.
Nachdem Juden im achtzehnten Jahrhundert auch wieder verstärkt nach Westeuropa kamen, begegneten den Bürgern Menschen, die die meisten von ihnen nur aus stereotypen Geschichten kannten, die man über sie hörte und erzählte. Ob es um Politik ging oder um den Geldverleih und die Wirtschaft – die Juden hatten immer als Beispiel für das gedient, was die Christen zutiefst ablehnten und aneinander kritisierten. Es ist erschreckend, wenn David Nirenberg über dieses Phänomen spricht,44 denn seine Beschreibungen machen klar, dass sich bis heute nicht so viel daran geändert hat, wenn auf deutschen Schulhöfen ›Jude‹ als Schimpfwort benutzt wird, ohne dass Schüler überhaupt einen Juden kennen.
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