Отрывок из книги
Gunnar Walter Richter Johansen
Der Soldat, den niemand haben wollte
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Zwei Soldaten waren dabei, einen Holzkasten durch die Tür zu bugsieren. „Verleiht dem Rucksackkumpel das Eiserne Kreuz!“, rief der eine außer sich vor Freude und schob den Kasten weiter auf das Bein seines Vordermannes. „Der Österreicher hat einen ganzen Kasten französischen Likör organisiert!“ Den Spitznamen Rucksackkumpel hatte der Soldat aus Lech nie gemocht, aber er konnte dagegen kaum etwas ausrichten. Eine Art sozialen „Anschluss“ an die Scheinwerferstellung 6 hatte er nie erlebt, aber das konnte sich ja nun nach Kriegsende als Vorteil erweisen. Wenn die Soldaten nach Hause entlassen werden sollten, würde man vielleicht zuerst die schicken, die keine Deutschen waren … Am Nachmittag war er nach Trondheim hinuntergeradelt, wo er in allem Chaos entdeckte, dass das „Verpflegungslager“ freigegeben worden war. Zumindest hatte ihn niemand daran gehindert, einen Kasten mit 12 Flaschen französischem Likör mit sich zu nehmen. Der Frieden, der Untergang oder wie man es nun nennen mochte, bot große und kleine Möglichkeiten. Man musste sie nur entdecken.
Nun kamen auch die Notrationen zu ihrem Recht. Zwischen den Likörflaschen auf dem Tisch schimmerten als kleine Herrlichkeiten trockene Biskuits, harte Schokoladentafeln und Schinken aus der Konserve. Walter war der jüngste in dieser Gruppe grau gekleideter Soldaten, die Reste von Öl aus Sardinendosen in sich hineinschlürften, die an den Zigarettenkippen saugten, bis sie sich fast die Lippen verbrannten und die gierig von dem süßen Likör tranken. Hans Rotmeier kurbelte das Grammofon an; Marlene füllte den Raum mit Erinnerungen, und ihr Gesang drang durch die Rauchschwaden:
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