Griechische Mythologie und die Götter der Sagen: Die schönsten Sagen des klassischen Altertums
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Gustav Schwab. Griechische Mythologie und die Götter der Sagen: Die schönsten Sagen des klassischen Altertums
DIE KLEINEREN SAGEN. Prometheus
Die Menschenalter
Deukalion und Pyrrha
Io
Phaëton
Europa
Kadmos
Pentheus
Perseus
Ion
Dädalos und Ikaros
Herakles. HERAKLES DER NEUGEBORNE
DIE ERZIEHUNG DES HERAKLES
HERAKLES AM SCHEIDEWEGE
DES HERAKLES ERSTE TATEN
HERAKLES IM GIGANTENKAMPFE
HERAKLES UND EURYSTHEUS
DIE DREI ERSTEN ARBEITEN DES HERAKLES
DIE VIERTE ARBEIT DES HERAKLES BIS ZUR SECHSTEN
DIE SIEBENTE, ACHTE UND NEUNTE ARBEIT DES HERAKLES
DIE DREI LETZTEN ARBEITEN DES HERAKLES
HERAKLES UND EURYTOS
HERAKLES BEI ADMETOS
HERAKLES IM DIENSTE DER OMPHALE
DIE SPÄTEREN HELDENTATEN DES HERAKLES
HERAKLES UND DEÏANIRA
HERAKLES UND NESSOS
HERAKLES, IOLE UND DEÏANIRA. SEIN ENDE
Die Argonauten. IASON UND PELIAS
ANLAß UND BEGINN DES ARGONAUTENZUGES
DIE ARGONAUTEN ZU LEMNOS
DIE ARGONAUTEN IM LANDE DER DOLIONEN
HERAKLES ZURÜCKGELASSEN
POLLUX UND DER BEBRYKENKÖNIG
PHINEUS UND DIE HARPYIEN
DIE SYMPLEGADEN
WEITERE ABENTEUER
IASON IM PALASTE DES AIETES
MEDEA UND AIETES
DER RAT DES ARGOS
MEDEA VERSPRICHT DEN ARGONAUTEN HILFE
IASON UND MEDEA
IASON ERFÜLLT DES AIETES BEGEHR
MEDEA RAUBT DAS GOLDENE VLIES
DIE ARGONAUTEN, VERFOLGT, ENTKOMMEN MIT MEDEA
WEITERE HEIMFAHRT DER ARGONAUTEN
NEUE VERFOLGUNG DER KOLCHER
LETZTE ABENTEUER DER HELDEN
IASONS ENDE
Theseus. BELLEROPHONTES
THESEUS – DES HELDEN GEBURT UND JUGEND
SEINE WANDERUNG ZUM VATER
THESEUS IN ATHEN
THESEUS BEI MINOS
THESEUS ALS KÖNIG
DER AMAZONENKRIEG
THESEUS UND PEIRITHOOS. LAPITHEN- UND ZENTAURENKAMPF
THESEUS UND PHÄDRA
THESEUS AUF FRAUENRAUB
THESEUS’ ENDE
Ödipus. DES ÖDIPUS GEBURT, JUGEND, FLUCHT, VATERMORD
ÖDIPUS IN THEBEN, HEIRATET SEINE MUTTER
DIE ENTDECKUNG
IOKASTE UND ÖDIPUS STRAFEN SICH
ÖDIPUS UND ANTIGONE
ÖDIPUS AUF KOLONOS
ÖDIPUS UND THESEUS
ÖDIPUS UND KREON
ÖDIPUS UND POLYNEIKES
Troja. TROJAS ERBAUUNG
PRIAMOS, HEKABE UND PARIS
DER RAUB DER HELENA
DIE GRIECHEN
BOTSCHAFT DER GRIECHEN AN PRIAMOS
AGAMEMNON UND IPHIGENIA
ABFAHRT DER GRIECHEN. AUSSETZUNG DES PHILOKTETES
DIE GRIECHEN IN MYSIEN. TELEPHOS
PARIS ZURÜCKGEKEHRT
DIE GRIECHEN VOR TROJA
Troja – Zweiter Teil. AUSBRUCH DES KAMPFES. PROTESILAOS. KYKNOS
PALAMEDES UND SEIN TOD
TATEN DES ACHILL UND AJAX
POLYDOROS
CHRYSES, APOLLO UND DER ZORN DES ACHILL
VERSUCHUNG DES VOLKES DURCH AGAMEMNON
PARIS UND MENELAOS
Troja – Dritter Teil. PANDAROS
DIE SCHLACHT. DIOMEDES
GLAUKOS UND DIOMEDES
HEKTOR IN TROJA
HEKTOR UND AJAX IM ZWEIKAMPF
WAFFENSTILLSTAND
SIEG DER TROJANER
BOTSCHAFT DER GRIECHEN AN ACHILL
DOLON UND RHESOS
ZWEITE NIEDERLAGE DER GRIECHEN
KAMPF UM DIE MAUER
KAMPF UM DIE SCHIFFE
DIE GRIECHEN VON POSEIDON GESTÄRKT
HEKTOR VON APOLLO GEKRÄFTIGT
TOD DES PATROKLOS
JAMMER ACHILLS
Trioja – Vierter Teil. ACHILL NEU BEWAFFNET
ACHILL UND AGAMEMNON VERSÖHNT
SCHLACHT DER GÖTTER UND MENSCHEN
KAMPF DES ACHILL MIT DEM STROMGOTTE SKAMANDER
SCHLACHT DER GÖTTER
ACHILL UND HEKTOR VOR DEN TOREN
DER TOD HEKTORS
LEICHENFEIER DES PATROKLOS
PRIAMOS BEI ACHILL
HEKTORS LEICHNAM IN TROJA
PENTHESILEA
MEMNON
DER TOD DES ACHILL
LEICHENSPIELE ZU EHREN ACHILLS
Troija – Fünfter Teil. DER TOD DES GROßEN AJAX
MACHAON UND PODALEIRIOS
NEOPTOLEMOS
PHILOKTET AUF LEMNOS
DER TOD DES PARIS
STURM AUF TROJA
DAS HÖLZERNE PFERD
DIE ZERSTÖRUNG TROJAS
MENELAOS UND HELENA. POLYXENA
ABFAHRT VON TROJA. AJAX DES LOKRERS TOD
Das Schicksal der Tantaliden. AGAMEMNONS GESCHLECHT UND HAUS
AGAMEMNONS ENDE
AGAMEMNON GERÄCHT
ORESTES UND DIE EUMENIDEN
IPHIGENIA BEI DEN TAURIERN
Odysseus. TELEMACH UND DIE FREIER
TELEMACH BEI NESTOR
TELEMACH ZU SPARTA
VERSCHWÖRUNG DER FREIER
ODYSSEUS SCHEIDET VON KALYPSO UND SCHEITERT IM STURM
NAUSIKAA
ODYSSEUS BEI DEN PHÄAKEN
ODYSSEUS ERZÄHLT DEN PHÄAKEN SEINE IRRFAHRTEN (KIKONEN. LOTOPHAGEN. ZYKLOPEN. POLYPHEM)
ODYSSEUS ERZÄHLT WEITER (DER SCHLAUCH DES ÄOLOS. DIE LÄSTRYGONEN. KIRKE)
ODYSSEUS ERZÄHLT WEITER (DAS SCHATTENREICH)
ODYSSEUS ERZÄHLT WEITER (DIE SIRENEN. SKYLLA UND CHARYBDIS. THRINAKIA UND DIE HERDEN DES SONNENGOTTES. SCHIFFBRUCH. ODYSSEUS BEI KALYPSO)
ODYSSEUS VERABSCHIEDET SICH VON DEN PHÄAKEN
Odysseus – Zweiter Teil. ODYSSEUS KOMMT NACH ITHAKA
ODYSSEUS BEI DEM SAUHIRTEN
TELEMACH VERLÄßT SPARTA
GESPRÄCHE BEIM SAUHIRTEN
TELEMACH KOMMT HEIM
ODYSSEUS GIBT SICH DEM SOHNE ZU ERKENNEN
VORGÄNGE IN DER STADT UND IM PALAST
TELEMACH, ODYSSEUS UND EUMAIOS KOMMEN IN DIE STADT
ODYSSEUS ALS BETTLER IM SAAL
ODYSSEUS UND DER BETTLER IROS
PENELOPE VOR DEN FREIERN
ODYSSEUS ABERMALS VERHÖHNT
ODYSSEUS MIT TELEMACH UND PENELOPE ALLEIN
DIE NACHT UND DER MORGEN IM PALASTE
DER FESTSCHMAUS
DER WETTKAMPF MIT DEM BOGEN
ODYSSEUS ENTDECKT SICH DEN GUTEN HIRTEN
DIE RACHE
BESTRAFUNG DER MÄGDE
ODYSSEUS UND PENELOPE
ODYSSEUS UND LAËRTES
AUFRUHR IN DER STADT DURCH ATHENE GESTILLT
DER SIEG DES ODYSSEUS
Weitere kleine Sagen (Nachtrag)
AKTÄON
PROKNE UND PHILOMELA
PROKRIS UND KEPHALOS
ÄAKOS
PHILEMON UND BAUCIS
ARACHNE
MIDAS
HYAKINTHOS
ATALANTE
ZETHOS UND AMPHION
DIE DIOSKUREN
MELAMPUS
ORPHEUS UND EURYDIKE
KEYX UND HALKYONE
IMPRESSUM
Отрывок из книги
Titelseite
Prometheus
.....
Herakles, nach allen diesen Mühsalen endlich vom Dienste des Eurystheus befreit, kehrte nach Theben zurück. Mit seiner Gemahlin Megara, der er im Wahnsinne die Kinder umgebracht hatte, konnte er nicht mehr leben; er trat sie daher mit ihrem Willen seinem geliebten Vetter Iolaos zur Gattin ab und dachte selbst auf eine neue Vermählung. Seine Neigung wandte sich der schönen Iole zu, der Tochter des Königes Eurytos zu Öchalia auf der Insel Euböa, der den Herakles einst als Knaben in der Kunst des Bogenschießens unterrichtet hatte. Dieser König hatte seine Tochter demjenigen Wettkämpfer versprochen, der ihn und seine Söhne im Bogenschießen übertreffen würde. Auf diese Bekanntmachung eilte Herakles nach Öchalia und trat unter der Schar der Bewerber auf. Er bewies in diesem Wettkampfe, daß er kein unwürdiger Schüler des alten Eurytos gewesen; denn er besiegte ihn und seine Söhne. Der König hielt seinen Gast in allen Ehren; im Herz aber erschrak er gewaltig über dessen Sieg, denn er mußte an das Schicksal der Megara denken und fürchtete für seine Tochter ein gleiches Los. Er erklärte daher auf die Anfrage des Helden, sich wegen der Heirat noch längere Zeit zu bedenken zu wollen. Inzwischen war der älteste Sohn des Eurytos, Iphitos, ein Altersgenosse des Herakles, der eine neidlose Freude über die Stärke und Heldenherrlichkeit seines Gastes empfand, sein inniger Freund geworden und wandte alle Künste der Überredung an, um seinen Vater dem edlen Fremdling geneigter zu machen. Eurystos aber beharrte auf seiner Weigerung. Gekränkt verließ Herakles das Königshaus und irrte lang in der Fremde umher. Was ihm hier bei dem Könige Admet begegnet, soll der nächste Abschnitt erzählen. Mittlerweile kam ein Bote vor den König Eurytos und meldete, daß ein Räuber unter die Rinderherde des Königes gefallen sei. Es hatte dies der listige und betrügerische Autolykos verübt, dessen Diebereien weit und breit bekannt waren. Der erbitterte König aber sprach: „Dies hat kein anderer getan als Herakles; solche unedle Rache nimmt er, weil ich ihm, dem Mörder seiner Kinder, die Tochter versagt habe!“ Iphitos verteidigte seinen Freund mit warmen Worten und erbot sich, selbst zu Herakles zu gehen und mit ihm die gestohlenen Rinder aufzusuchen. Dieser nahm den Königssohn gastlich auf und zeigte sich bereitwillig, den Zug mit ihm zu übernehmen. Indessen kehrten sie unverrichteter Dinge zurück, und als sie die Mauern von Tiryns bestiegen hatten, um mit den Blicken die Gegend durchschweifen und die gestohlenen Rinder irgendwo entdecken zu können, siehe, da bemächtigte sich der unselige Wahnsinn auf einmal wieder des Heldengeistes; Herakles, von Heras Zorn getrieben, hielt seinen treuen Freund Iphitos für einen Mitverschworenen des Vaters und stürzte ihn über die hohen Stadtmauern von Tiryns hinab.
Zu der Zeit, als der Held, aus dem Hause des Königs von Öchalia mit Unwillen entwichen, in der Irre umherstreifte, hat sich folgendes begeben. Zu Pherai in Thessalien lebte der edle König Admet mit seiner jungen und schönen Gemahlin Alkestis, die ihren Gatten über alles liebte, von blühenden Kindern umringt, von glücklichen Untertanen geliebt. In früherer Zeit, als Apollo, der die Zyklopen getötet hatte, aus dem Olymp entflohen war und sich gezwungen sah, einem Sterblichen dienstbar zu werden, hatte ihn Admet, der Sohn des Pheres, liebreich aufgenommen; ihm hatte er als Sklave die Rinder geweidet. Seitdem stand der König unter dem wirksamen Schutze des später von seinem Vater Zeus wieder zu Gnaden angenommenen Gottes. Als nun die Lebenszeit Admets verstrichen und vom Schicksal ihm der Tod zuerkannt war, da wirkte sein Freund Apollo, dem dies als einem Gotte bewußt, bei den Schicksalsgöttinnen aus, daß sie ihm gelobten, Admet solle dem Hades, der ihn bedrohte, entfliehen, wenn ein anderer Mensch für ihn sterben und in das Totenreich hinabsteigen wollte. Apollo verließ daher den Olymp und kam nach Pherai zu seinem alten Gastfreunde, ihm und den Seinigen die Botschaft von dem Tode, den das Geschick über ihn beschlossen, zu überbringen, zugleich aber ihm das Mittel anzugeben, wodurch er seinem Schicksal zu entrinnen vermöge. Admet war ein redlicher Mann, aber er liebte das Leben; und auch alle die Seinigen samt seinen Untertanen erschraken, daß dem Hause die Stütze, der Gattin und den Kindern Gatte und Vater, dem Volke ein milder Herrscher geraubt werden sollte. Deswegen ging Admet umher und forschte, wo er einen Freund fände, der für ihn sterben wollte. Aber da war nicht einer, der dazu Lust gehabt hätte, und sosehr sie vorher den Verlust, der ihnen bevorstände, bejammert hatten, so kalt wurde ihr Sinn, als sie hörten, unter welcher Bedingung ihm das Leben erhalten werden könnte. Selbst der greise Vater des Königes, Pheres, und die gleichfalls hochbetagte Mutter, die den Tod jede Stunde vor sich sahen, wollten das wenige Leben, das sie noch zu hoffen hatten, nicht für den Sohn dahingeben. Nur Alkestis, seine blühende, lebensvolle Gattin, die glückliche Mutter hoffnungsvoll heranblühender Kinder, war von so reiner und aufopfernder Liebe zu dem Gemahl beseelt, daß sie sich bereit erklärte, dem Sonnenlichte für ihn zu entsagen. Kaum war diese Erklärung aus ihrem Munde gegangen, als auch schon der schwarze Priester der Toten, Thanatos (der Tod), den Toren des Palastes nahte, sein Opfer ins Schattenreich hinabzuführen. Denn er wußte Tag und Stunde genau, an welchem Admet vom Schicksale bestimmt gewesen war, zu sterben. Als Apollo den Tod herankommen sah, verließ er schnell den Königspalast, um, der Gott des Lebens, von seiner Nähe nicht entheiligt zu werden. Die fromme Alkestis aber, als sie den entscheidenden Tag sich nahen sah, reinigte sich, als Opfer des Todes, in fließendem Wasser, nahm festliches Gewand und Geschmeide aus dem Schranke von Zedernholz, und nachdem sie so sich ganz würdevoll geschmückt, betete sie vor ihrem Hausaltare zur Göttin der Unterwelt. Dann umschlang sie Kinder und Gemahl und trat endlich, von Tag zu Tag mehr abgezehrt, zur bestimmten Stunde von ihren Dienerinnen umringt, an der Seite ihres Gatten und ihrer Kinder, in das Gemach, wo sie den Boten der Unterwelt empfangen wollte. Hier schickte sie sich zum feierlichen Abschiede von den Ihrigen an. „Laß mich zu dir reden, was mein Herz begehrt“, sprach sie zu ihrem Gemahle. „Weil dein Leben mir teurer ist als das meinige, sterbe ich für dich jetzt, wo mir das Sterben noch nicht drohte, wo ich, einen edlen Thessalier zum zweiten Gemahle wählend, im beglückten Fürstenhause hätte wohnen können. Aber ich wollte nicht leben, deiner beraubt, die verwaisten Kinder anschauend. Dein Vater und deine Mutter haben dich verraten, da doch ihnen Sterben rühmlicher gewesen wäre; denn dann wärest du nicht einsam geworden und hättest keine Waisen aufzuziehen gehabt. Doch da es die Götter einmal so gefügt haben, so bitte ich dich nur, meiner Wohltat eingedenk zu sein und den Kleinen, welche du nicht weniger liebest als ich, die ich sie verlassen muß, kein anderes Weib als Mutter zuzuführen, das, von Neid gequält, sie selber plagen könnte.“ Unter Tränen schwur ihr der Gemahl, daß, wie sie im Leben die Seine gewesen, so auch im Tode nur sie ihm Gattin heißen solle. Dann übergab ihm Alkestis die wehklagenden Kinder und sank ohnmächtig nieder.
.....