Aufs Korn genommen
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H. Neumann. Aufs Korn genommen
Aufs Korn genommen
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Inhalt
Vorwort
RUND UM FLINTE UND GEWEHR
Aufs Korn nehmen/im Visier haben. Es auf jemanden abgesehen haben
Gewehr bei Fuß stehen. Bereit sein
Am Drücker sein/sitzen. Die Macht haben
Abblitzen lassen. Lass mich in Ruhe!
Gut in Schuss sein. Einen gepflegten Eindruck machen
So schnell schießen die Preußen nicht. Immer schön langsam!
08/15. Der einfallslose Einheitsbrei
Keinen Schuss Pulver wert sein. Wertlos sein
Die Flinte ins Korn werfen. Aufgeben
In die Schusslinie geraten/das Feuer eröffnen. Es auf jemanden abgesehen haben
BOMBEN UND HAUBITZEN
Ins Kreuzfeuer/Sperrfeuer geraten. Alle auf Einen!
Lunte riechen. Unrat wittern
Schweres Geschütz auffahren. Ernst machen
Brennen wie Zunder/Zunder geben. Lichterloh brennen/jemanden reizen
Sich wie ein Lauffeuer verbreiten. Die Gerüchteküche brodelt
Die volle/geballte Ladung abbekommen. Viel einstecken müssen
Geladen sein. Vorsicht: Gleich geht er hoch …
Voll wie eine (Strand-)Haubitze. Besoffen sein – und wie!
Hochgehen. Explodieren
Eine Packung kriegen. Schläge einstecken müssen
Stur wie ein Panzer … ist der Dickkopf
Ein Schuss vor den Bug. Die letzte Warnung
Volle Breitseite. Kampf mit allen Mitteln
Ein Rohrkrepierer. Das ging in die Hose!
IM GEFECHT – MIT LANZE UND U-BOOT
Den Marsch blasen. Ein lautstarker Anschiss
Schlachtenbummler. Echten Fans ist kein Weg zu weit …
Hart auf hart. Jetzt wird’s ernst!
Alarm schlagen. Alarmieren
Den Spieß umdrehen. Jemanden mit seinen eigenen Waffen bekämpfen
Ein Auge riskieren. Vorsichtig nachsehen
Stellung beziehen/halten/in Stellung bringen. Seine Meinung sagen/ausharren/sich (oder etwas) positionieren
Auf die Pauke hauen. Rabatz machen
Unter der Fuchtel stehen. Vor jemandem kuschen
Rangehen wie Blücher. Entschlossen handeln
In hellen Haufen. In rauen Mengen
Auf dem Posten sein. Aufpassen/sich erholt haben
In Deckung gehen. Sich verstecken
Dicke Luft. Schlechte Stimmung
Die Luft ist rein. Die Gefahr ist vorüber
Im Fadenkreuz. Unter scharfer Beobachtung
Ins feindliche Lager überlaufen. Die Seiten wechseln
Unter Feuer nehmen. Auf jemanden schießen
Die Feuertaufe bestehen. Sich zum ersten Mal bewähren
Feuer frei. Es darf geraucht werden
Ins selbe/gleiche Horn stoßen. Jemandem nach dem Munde reden
Kräftig ins Horn stoßen. Angeben
Sein Pulver trocken halten/verschossen haben. Seine Reserven schonen – oder eben nicht
Den Bogen raushaben/überspannen. Etwas können/die Kunst zu übertreiben
Vom Leder ziehen. Hohn und Spott ausgießen
Sich aus dem Staub machen. Fliehen
Etwas aus dem Hut ziehen. Etwas herbeizaubern
Mit offenem Visier kämpfen. Ehrlich und sauber kämpfen
Die Waffen strecken. Sich ergeben
Sich verfranzen. Sich verirren
Etwas im Schilde führen. Eine (böse) Absicht haben
Heißsporn. Draufgänger
Immer langsam voran! Bloß nichts übereilen!
Unrasiert und fern der Heimat. Allein und einsam in der Fremde
Einer Sache die Spitze nehmen/abbrechen. Etwas entschärfen
DIENST, DRILL UND KASERNENLEBEN
Ein Druckposten. Ein bequemer Arbeitsplatz
Schema F. Stumpfsinniges Stereotyp
Rin in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln. Inkonsequentes Handeln
Auf Vordermann bringen. Disziplin einfordern
Der Stoppelhopser. Der Fußsoldat schlechthin …
Zu den Fahnen (Waffen) eilen/rufen. Sich zum Militärdienst melden/eingezogen werden
Jemandem den Laufpass geben. Sich von jemandem trennen
Ein Blauer Brief. Eine schlechte Nachricht
Nichts zu melden haben. Ohne (wichtige) Bedeutung sein
Jemanden anblaffen. Jemanden anschnauzen
Männchen machen. Sich unterwürfig zeigen
Front machen. Sich gegen jemanden/etwas stellen
Am Arsch der Welt. Sehr weit fort an ödem Ort
Die Hammelbeine langziehen. Jemanden maßregeln
Die Hacken zusammenschlagen. Übertrieben militärisch auftreten
Auf Schritt und Tritt folgen. Sich lästig an jemanden hängen
Gardemaß haben. Groß gewachsen sein
Alter Schwede! Donnerwetter!
Dumm aus der Wäsche gucken/schauen. Einen wenig intelligenten Gesichtsausdruck haben
Da springt/fliegt mir der Draht aus der Mütze! Jetzt reicht’s mir aber!
Mit jemandem Schlitten fahren. Jemanden übel misshandeln
Aus dem Tritt kommen. Nicht mehr mithalten können
Auf Tauchstation gehen. Sich verstecken
Fluchen wie ein Landsknecht. Sich der Fäkalsprache bedienen
Sich am Riemen reißen. Sich zusammennehmen
Jemanden zu etwas vergattern. Jemanden auf etwas einschwören
Nur Bahnhof verstehen. Nichts kapieren
Etwas Revue passieren lassen. Sich bildhaft an etwas erinnern
Kohldampf. Großer Hunger
Weit ab vom Schuss. In ungefährlicher Lage
Auf Trab bringen. Antreiben, anspornen
Spießruten laufen. Sich öffentlich exponieren
Ab durch die Mitte! Hau ab!
Jemandem eine Zigarre verpassen. Jemanden scharf zurechtweisen
Über die Wupper gehen. Verschwinden
TRUPPENFÜHRUNG, STRATEGIE UND TAKTIK
Aus der Reserve locken. Jemanden reizen
Not am Mann. Jetzt wird’s ernst
Himmelfahrtskommando. Ein lebensgefährlicher Auftrag
Das Wasser abgraben. Jemandem etwas/alles wegnehmen
Bis aufs Messer. Ohne Gnade
Etwas abblasen. Etwas absagen
Die Werbetrommel rühren. Reklame machen
Auf die Barrikaden gehen. Sich für etwas einsetzen
Einen Türken bauen. Etwas vortäuschen
Das Feld behaupten. Sich durchsetzen
Bei der Stange bleiben. Treu zur Sache stehen
Wie Zieten aus dem Busch. Völlig überraschend
Verbrannte Erde. Verwüstung
Die weiße Flagge schwenken. Kapitulieren
Auf Lager haben. Zur Verfügung haben
Auf die Fahne(n) schreiben. Einen Grundsatz formulieren
Den Sieg an seine Fahnen heften. Sich des Sieges rühmen
Von der Fahne gehen. Fahnenflucht begehen
Ins Treffen führen. Argumentieren
Ins Hintertreffen geraten. In schlechte Lage kommen
Eine goldene Brücke bauen. Ein Zugeständnis machen
Großkampftag. Mehr Arbeit geht nicht!
Tuchfühlung aufnehmen/auf Tuchfühlung gehen. In enge Verbindung treten
In die Bresche springen. Für jemanden einspringen
Dem Frieden nicht trauen. Misstrauisch sein
Gefahr im Verzug. Gefahr steht bevor
Getrennt marschieren, vereint schlagen. Ein Problem taktisch angehen
Einen Pyrrhussieg erringen. Nur scheinbar siegreich sein
Alte Zöpfe abschneiden. Modernisieren
Ein Ende mit Schrecken. Etwas bewusst beenden
Auf dem Quivive sein. Aufmerksam sein
Eine (alte) Parole. Ein abgedroschener Spruch
Rutsch mir den Buckel runter! Vulgo: Leck mich am Arsch!
Nicht lange fackeln. Entschlossen handeln
Hinter dem Berg halten. Verbergen
Bei Nacht und Nebel. Im Geheimen
Ultima Ratio. Letzte Möglichkeit
DIENSTPFICHT, KARRIERE UND FORTUNE
Mehr sein als scheinen. Nicht angeben
Den Marschallstab im Tornister. Die Karriere ist vorprogrammiert
Lametta auf der Brust. Hochdekoriert
Ein unsicherer Kantonist. Ein Unzuverlässiger
Über Leichen gehen. Gnadenlos sein
Ein strenges Regiment führen. Keine Nachlässigkeit dulden
Von der Pike auf gelernt. Gut ausgebildet
Seine Pappenheimer kennen. Jemanden gut beurteilen können
Das Glück des Tüchtigen. Der Fleißige gewinnt
Viel Feind, viel Ehr! Keine Angst vor vielen Gegnern!
Ein durchschlagendes Argument. Restlos überzeugend …
Register
Literatur- und Quellennachweis
Bildnachweis
Informationen zum Buch
Informationen zum Autor
Отрывок из книги
Für
Dr. Silke Hopf-Jensen.
.....
Fast jeder hat das schon einmal gesagt. Es war und ist einer der beliebtesten Ausrufe, wenn wir uns Zeit verschaffen oder uns einen allzu lästigen Drängler vom Hals halten wollen. Böse Zungen behaupten, er erfreue sich insbesondere in den Diensträumen von Ämtern und Behörden besonderer Beliebtheit.
Zur Herkunft dieser Redensart gibt es viele verschiedene Deutungen. Otto von Bismarck hat bei mehreren Gelegenheiten verlauten lassen, die Preußen seien zwar eine starke und wehrhafte Militärmacht, die aber niemals vorschnell zu den Waffen greife, sondern in der Verfolgung ihrer politischen Ziele zunächst stets auf die Diplomatie setze. Es heißt, er habe 1875 zu einem britischen Journalisten gesagt: „So schnell schießen die Preußen nicht!“, als dieser ihn nach deutschen Eroberungsplänen fragte. Das klingt nach einer griffigen Erklärung für die Herkunft dieses Sprachbildes, jedoch ist eine solche Äußerung des ‚Eisernen Kanzlers‘ leider nirgendwo belegt. Und sie wäre auch keine befriedigende Erklärung zum Ursprung dieses Satzes, der nämlich zu dieser Zeit bereits im Umlauf war. Man kannte ihn schon zu Zeiten Friedrich Wilhelms I. (1713–1740), des ‚Soldatenkönigs‘. Daher könnte er auch im Zusammenhang mit der besonderen Zuneigung des Preußenkönigs zu seinen Soldaten stehen. Um sie zu schonen – und wegen seiner sprichwörtlichen Sparsamkeit – hat Friedrich Wilhelm I. allzu forsche Entscheidungen zu kriegerischen Auseinandersetzungen stets vermieden, woraus nach dieser Lesart das Sprachbild der nicht so schnell schießenden Preußen entstanden sein soll.
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