Das Märchen im Drama
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Hannah Fissenebert. Das Märchen im Drama
Inhalt
Dank
Einleitung1
1.) Fokussierung der märchenhaften Simplifikation
2.) Reflexion von Darstellungsmitteln
3.) Befragung des identitätsstiftenden Potentials des Märchens
Vorgehen und Hypothese
Zum Forschungsstand
Charakteristika des Märchens
Zur Auswahl der Märchendramen
Das Märchen als dramatische Adaptation
Zu dieser Arbeit. Eine Übersicht
I. Charakteristika von Märchendramen am Beispiel der Werke von Gozzi und Tieck
I.1 Carlo Gozzis Fiabe teatrali (1761-65)
Über den Modus der Märchenbearbeitung
Gozzis Bearbeitung der Märchen und ihre Synthese mit dem Theatralen
I.2 Ludwig Tiecks Märchendramen
Ludwig Tieck: Der gestiefelte Kater. Ein Kindermärchen in drey Akten, mit Zwischenspielen, einem Prologe und Epiloge (1797/1812)
Ludwig Tieck: Ritter Blaubart. Ein Märchen in fünf Akten (1799/1812)
Ludwig Tieck: Leben und Tod des kleinen Rothkäppchens. Eine Tragödie (1800/12)
Ludwig Tieck: Leben und Taten des kleinen Thomas, genannt Däumchen (1811)
I.3 Resümee
II. Disposition zur Satire
II.1 Komik und Ironie in Märchendramen des 19. Jahrhunderts. August von Platen: Der gläserne Pantoffel. Eine heroische Komödie in fünf Akten (1823)
Christian Dietrich Grabbe Aschenbrödel: Dramatisches Märchen (1829/35)
II.2 Ausnahmen und Gegenbewegungen
II.3 Weil sie nicht gestorben sind – Wiederkehr der Märchensatiren im 20. Jahrhundert
Robert Walser: Schneewittchen (1901), Aschenbrödel (1901) und Dornröschen (1920)
Martin Mosebach: Blaubart. Drama giocoso (1985)
Tankred Dorst: Der Kater oder Wie man das Spiel spielt (1964) und Grindkopf. Libretto für Schauspieler (1986)
Dea Loher: Blaubart – Hoffnung der Frauen (1997)
II.4 Satirische Elemente in Dramenadaptationen des 21. Jahrhunderts
Elfriede Jelinek: Prinzessinnendramen. Der Tod und das Mädchen I – II: Schneewittchen und Dornröschen (2000)
Rebekka Kricheldorf: Testosteron. Eine schwarze Parabel (2012)
Reto Finger: Hans im Glück (2015)
II.5 Resümee
III. Intertextuelle Strategien
III.1 Intertextuelle Formen
III.2 Gesteigerte Intertextualität
Verweise auf märchenfremde Stoffe
Anspielungen auf frühere Märchendramen
III.3 Intertextuelle Potenzen in Elfriede Jelineks Schneewittchen und Dornröschen
III.4 Resümee
IV. Metadramatische und autoreferentielle Formen
IV.1 Shakespeares Erbe: Das Spiel im Spiel im Märchendrama
IV.2 Metafiktionale Zeichen in den Werken von Walser, Jelinek und Kricheldorf. Robert Walsers Metadramen
Autoreferentielle Zeichen in zeitgenössischen Märchendramen
IV.3 Resümee
V. Märchenhafte Identitäten
V.1 Zum Einsatz von Stereotypen statt von Individuen
V.2 Verhandlungen von Herkunft und Bestimmung
V.3 Volks-Märchen: Befragung gesellschaftlicher Dynamiken
V.4 Resümee
Das ‚Ich’ als Konstruktion
Vorstellungen einer ‚Ich’-Einheit
Märchen als Kritik und Dekonstruktion
VI. Ausblick anhand von Jean Giraudoux’ Ondine
VI.1 Satirische Elemente
VI.2 Intertextuelle Aspekte
Das Verhältnis zur primären Vorlage
Anspielungen auf weitere Quellen
Übernahme von Motiven aus Bühnenstoffen
VI.3 Selbstreferentielle Momente und Spiel im Spiel
Inhaltliche Reflexion des Märchens und des Theaterspiels
Sprachliche Reflexionen
VI.4 Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Strukturen
VI.5 Resümee
Übersicht zu den betrachteten Märchendramen
Literaturverzeichnis. PRIMÄRLITERATUR:
SEKUNDÄRLITERATUR:
Fußnoten
Einleitung
2.) Reflexion von Darstellungsmitteln
3.) Befragung des identitätsstiftenden Potentials des Märchens
Vorgehen und Hypothese
Zum Forschungsstand
Charakteristika des Märchens
Zur Auswahl der Märchendramen
Das Märchen als dramatische Adaptation
Zu dieser Arbeit. Eine Übersicht
I. Charakteristika von Märchendramen am Beispiel der Werke von Gozzi und Tieck
I.1 Carlo Gozzis Fiabe teatrali (1761-65)
Über den Modus der Märchenbearbeitung
Gozzis Bearbeitung der Märchen und ihre Synthese mit dem Theatralen
I.2 Ludwig Tiecks Märchendramen
Ludwig Tieck: Der gestiefelte Kater. Ein Kindermärchen in drey Akten, mit Zwischenspielen, einem Prologe und Epiloge (1797/1812)
Ludwig Tieck: Ritter Blaubart. Ein Märchen in fünf Akten (1799/1812)
Ludwig Tieck: Leben und Tod des kleinen Rothkäppchens. Eine Tragödie (1800/12)
Ludwig Tieck: Leben und Taten des kleinen Thomas, genannt Däumchen (1811)
I.3 Resümee
II. Disposition zur Satire
August von Platen: Der gläserne Pantoffel. Eine heroische Komödie in fünf Akten (1823)
Christian Dietrich Grabbe Aschenbrödel: Dramatisches Märchen (1829/35)
II.2 Ausnahmen und Gegenbewegungen
II.3 Weil sie nicht gestorben sind – Wiederkehr der Märchensatiren im 20. Jahrhundert
Robert Walser: Schneewittchen (1901), Aschenbrödel (1901) und Dornröschen (1920)
Martin Mosebach: Blaubart. Drama giocoso (1985)
Tankred Dorst: Der Kater oder Wie man das Spiel spielt (1964) und Grindkopf. Libretto für Schauspieler (1986)
Dea Loher: Blaubart – Hoffnung der Frauen (1997)
Elfriede Jelinek: Prinzessinnendramen. Der Tod und das Mädchen I – II: Schneewittchen und Dornröschen (2000)
Rebekka Kricheldorf: Testosteron. Eine schwarze Parabel (2012)
Reto Finger: Hans im Glück (2015)
II.5 Resümee
III. Intertextuelle Strategien
III.1 Intertextuelle Formen
Verweise auf märchenfremde Stoffe
Anspielungen auf frühere Märchendramen
III.3 Intertextuelle Potenzen in Elfriede Jelineks Schneewittchen und Dornröschen
III.3 Intertextuelle Potenzen in Elfriede Jelineks Schneewittchen und Dornröschen
IV. Metadramatische und autoreferentielle Formen
IV.1 Shakespeares Erbe: Das Spiel im Spiel im Märchendrama
Robert Walsers Metadramen
Autoreferentielle Zeichen in zeitgenössischen Märchendramen
IV.3 Resümee
V. Märchenhafte Identitäten
V.1 Zum Einsatz von Stereotypen statt von Individuen
V.2 Verhandlungen von Herkunft und Bestimmung
V.3 Volks-Märchen: Befragung gesellschaftlicher Dynamiken
VI. Ausblick anhand von Jean Giraudoux’ Ondine
VI.1 Satirische Elemente
VI.2 Intertextuelle Aspekte
Das Verhältnis zur primären Vorlage
Anspielungen auf weitere Quellen
Übernahme von Motiven aus Bühnenstoffen
Inhaltliche Reflexion des Märchens und des Theaterspiels
Sprachliche Reflexionen
VI.4 Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Strukturen
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Hannah Fissenebert
Das Märchen im Drama
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In seiner nächsten Adaptation eines Märchens von Perrault, in diesem Fall Le Petit Chaperon rouge1, fügt Tieck dem Märchen erneut Figuren hinzu: Bekannte, auf die Rotkäppchen bei ihrem Spaziergang durch den Wald trifft, sowie neben dem Wolf weitere sprechende Tiere.2 Schon im Paratext kündigt sich erneut ein satirischer Zugriff an: Der auffällige Titel Leben und Tod des kleinen Rothkäppchens. Eine Tragödie ist auf eine „ebenso selbstparodierende wie selbsttravestierende Kontrafaktur des christlich-poetischen Trauerspiels in mehrfachen Spiegelungen“3 aus. Allein indem Tieck einem ‚kleinen’ Märchen wie Perraults Le Petit Chaperon rouge im Paratext den Status eines Trauerspiels zuspricht, wird dem Märchen als Form ernsthafte Tragik zugetraut. Dies wird durch die Titulierung als Tragödie weiter betont und Rothkäppchen somit den großen Tragödien der Theatergeschichte generisch zugeteilt.
Im Umkehrschluss bedeutet diese Gleichsetzung aber auch eine spöttische Verkleinerung einer ‚erhabenen’ Dramatik und ihres Regelwerks. Statt fünf Akten gibt es bei Tieck daher konsequenterweise nur noch fünf Szenen und ausgerechnet ein kleines Rotkehlchen zitiert den griechischen Chor, indem es am Schluss eine Klage- und Jammerrede hält.4 Tieck gelingt es diesmal bereits durch den systemreferentiellen Verweis im Titel, eine strukturelle und inhaltliche Unangemessenheit zu etablieren.
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