OHNE MILCH UND ZUCKER

OHNE MILCH UND ZUCKER
Автор книги: id книги: 2338235     Оценка: 0.0     Голосов: 0     Отзывы, комментарии: 0 295,17 руб.     (3,21$) Читать книгу Купить и скачать книгу Купить бумажную книгу Электронная книга Жанр: Языкознание Правообладатель и/или издательство: Bookwire Дата добавления в каталог КнигаЛит: ISBN: 9783844246513 Скачать фрагмент в формате   fb2   fb2.zip Возрастное ограничение: 0+ Оглавление Отрывок из книги

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Описание книги

Single-Frau Laura Klasen ist aus Leipzig in ihre vereinsamte Heimat auf dem Lande in Mecklenburg-Vorpommern zurückgekehrt. Nach der Enttäuschung mit Dr. Marco Priester sucht sie eine neue Liebe. In ihrem Job begegnet sie Chris Teufer und nimmt mit ihm Kontakt über eine Social-Community-Website auf. Durch ihn meldet sich Laura bei einer Singlebörse im Internet an und verliebt sich unter den vielen Männerbekanntschaften ausgerechnet in Lukas Hohenberg aus Hamburg und stolpert von einem Liebeskummer direkt in den nächsten. Als sie Lukas` Geheimnis lüftet, wendet er sich vollends von ihr ab. Laura zerbricht fast an ihrem Liebeskummer und unterbreitet Lukas darum einen verrückten Vorschlag.

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Hannah Liesmot. OHNE MILCH UND ZUCKER

OHNE MILCH UND ZUCKER

DIE VERGANGENEN VIER JAHRE ZUVOR

MANNSUCHE ONLINE

LUKAS

DAS FEST DER LIEBE

RELAUNCH MIT LUKAS

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Wenige Leute würden sich verlieben, wenn sie nicht davon gehört hätten. (La Rochefoucauld)

Hannah Liesmot

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Seitdem betrachtete ich Marco aus einem anderen Blickwinkel. Das war der Anfang vom Ende. Ich hinterfragte meine Gefühle und sah unsere Beziehung endlich als das was sie war: eine Affäre mit mir in der Rolle der Geliebten. Er gab mir deutlich zu verstehen, dass er seinen Kindern zuliebe bei seiner Lebensgefährtin blieb. Marco erwähnte mir gegenüber nie ihren Namen. Trafen wir uns, stritten wir uns bald heftig. Er maß mich an meiner fachlichen Leistung und an meinem Wissen, kritisierte an mir herum und dabei wollte ich nur erfahren, ob er mich noch liebte, falls er mich jemals geliebt hatte. Ich versuchte mehrere Male, das Verhältnis zu beenden. Wir wollten Freunde bleiben. Das klappte nicht. Wir konnten nicht miteinander reden und umgehen wie Freunde es taten. Ich wollte jeden Kontakt zu ihm abbrechen. Er überredete mich, das nicht zu tun. Die Fassade meiner Liebe, die ich einst aus tiefsten Herzen für Marco empfand, begann zu bröckeln. Sie bekam tiefe Risse und stürzte ein. Ich war unendlich traurig und sehnte mich nach Liebe und Zweisamkeit. Ich wollte auch jemanden haben, der abends, an Wochenenden und Feiertagen für mich da war, mit dem ich morgens unter dem Küchentisch füßeln konnte, der mich in den Arm nahm, wenn ich das brauchte. Einen, der mir die Reißverschlüsse von Kleidern schloss, damit ich mich nicht verrenken musste und mir am Strand den Rücken eincremte, so dass ich keinen Sonnenbrand an für mich unerreichbaren Stellen bekam. Mein Selbstbewusstsein schwand. Ich wurde verletzlich und unsicher. Marco plagten Gewissensbisse. Jedenfalls merkte ich ihm an, dass auch er sich unwohl fühlte. Er schwitzte, strich sich unbeholfen über die Stirn und hatte Erektionsstörungen. Ich fragte mich allerdings, ob das sein generelles Problem war oder es am Fremdgehen lag. Er war ein unnahbarer Einzelgänger, vergrub sich in seiner wissenschaftlichen Arbeit und betrank sich gern mit Bruder Alkohol wie Jugendliche beim Komasaufen. Er kippte die Krüge voll Bier in sich hinein bis es ihm aus den Mundwinkeln rann. Er hätte in Filmszenen mitspielen können, die das große Gelage mit Fressen und Saufen im Mittelalter darstellten. Er wirkte zunehmend ungepflegt und legte einige Kilos an Gewicht zu. Hin und wieder quälten ihn Gichtanfälle, die ich von meinem Vater her kannte. In dieser Zeit hatte ich einen One-Night-Stand mit einer über einen Meter achtzig großen, dunkelhaarigen, rehbraunäugigen Worldwideweb-Bekanntschaft, die fünf Jahre jünger war als ich. Wir schrieben nebenbei für das gleiche Internetportal und lebten zufällig in derselben Stadt. Wir chateten und verabredeten uns im Szenetreff “ZickZack”, einem Jazz-und Musik-Club am Leipziger Bahnhof. Karsten befand sich in der Trennungsphase einer On-Off- Beziehung. Ich glaubte, Karsten litt unter Liebeskummer und war ein bisschen einsam, weil er seine Freundin verloren hatte. Er wurde der erste jüngere Mann, mit dem ich ins Bett ging. Es passierte aus der aufgebauschten Abendlaune heraus und tat uns beiden gut. Ich bereute es nicht. Es brachte mir zudem die Erfahrung, dass die Konstellation, bei der die Frau älter war als der Mann, besonders und anders gestrickt war. Wir sind Facebookfreunde geblieben, obwohl er eine kleine Nervensäge sein konnte und rumbaggerte. Ich ging darauf nach dem Motto “einmal ist keinmal” nicht ein, denn ich mochte ihn, aber war nicht verliebt in ihn. Schnelle Abenteuer bedeuteten mir nichts. Körper und Geist mussten schon das gleiche wollen. Und mein Geist wollte Leidenschaft, Sinnlichkeit und Harmonie, wozu nur der magische Zauber der Liebe fähig war. Rohe körperliche Betätigung zur reinen Bedürfnisbefriedigung widerte mich dagegen an. Marco erfuhr von meinem Seitensprung, der eigentlich keiner war, da ich offiziell als Single galt, nie etwas. Treue und Ehrlichkeit waren für mich keine eingestaubten Tugenden, sondern das Fundament echter Liebe.

Meine erneut befristete Arbeit ging zuneige. Ich bewarb mich bei einem Unternehmen, das sowohl in Mittelals auch in Nordostdeutschland Vertriebsstandorte hatte. Die Manager fragten mich, wo ich eingesetzt werden möchte. “Wenn Bedarf besteht, würde ich auch wieder zurück in den Norden gehen”, sagte ich spontan. Es gab keinen Mann mehr, der mich noch in der Leipziger Tieflandsbucht zwischen Harz und Erzgebirge hielt. Meinen vierunddreißigsten Geburtstag feierte ich bei und mit meinen Eltern und mit meiner Schwester, meinem Schwager, meinem Neffen und zwei längst verheirateten Freundinnen aus der Schulzeit. Jenny und Iris kamen auf einen Sprung zum Kaffee vorbei. Immerhin. Man traf sich sonst unter Paaren. Musste ich mir einen Mann suchen, um dazu zu gehören und möglicherweise ein Kind bekommen? Unter solchem Druck und aus Pflichtgefühl wollte ich keinen Mann! Mein Vater schlug mir, wann immer das Thema aufkam, einen Junggesellen aus dem Dorf vor. Das nervte. “Ein bisschen Liebe sollte schon im Spiel sein!”, antwortete ich darauf. Auf kleine Sticheleien und Verkupplungsversuche musste ich als Single gefasst sein. Zu Tonis Geburtstag grillte die ganze Sippschaft im Garten. Maxims Schwiegervati rief den dicken Nachbarn Konrad Meier herüber, er solle Bratwurst und Steak essen kommen. Herr Meier war jünger, als er aussah, stellte sich heraus. Wie ich ihn musterte, sagte Maxims Schwiegervati: “Laura, der ist noch zu haben!” und schlug Herrn Meier auf die Schulter. “Bei deinen Kochkünsten ist er auch bald schön schlank!”, floskelte Martin und prustete los. “Hä, hä!”, lachte ich ironisch. Natürlich konnte ich kochen, aber griff eben für Gratins, Pfannen und Suppen gerne auf Kochhilfen in Tüten zurück, die ich mit frischen Zutaten kombinierte. Maxim kochte ihre Brühe mit Suppengrün und ich hatte sie gefragt, welches Pulver sie nahm, weil es gut schmeckte. Sie lachte mich aus und erzählte überall herum, dass ich nicht kochen könne. Marco rief nur noch selten an. Ende Mai konnte ich endlich umziehen, weil die ausgesuchte Wohnung in der nächstgelegenen Kleinstadt erst jetzt frei geworden war, denn der Kumpel meines Schwagers, der bislang darin hauste, zog bei seiner Freundin ein. Zwei größere und ein kleineres Zimmer, Balkon, Küche und Wannenbad hatte ich nun für mich allein. Die neue Wohnung befand sich in einem Altbau gleich um die Ecke des Hauses der Eltern meines Schwagers, in dem meine Schwester mit ihrer Familie in der untersten Etage wohnte. Nach vier Monaten Einengung im elterlichen Keller, die ich erstaunlicherweise äußerst gelassen hingenommen hatte, freute ich mich auf meine eigenen Wände, wie eine Jugendliche, die sturmfrei hatte. Zwischendurch war ich ein Wochenende nach Leipzig gefahren, um schon Kisten zu packen und Wände zu weißen. Marco hatte immer noch die Zweitschlüssel zu meiner Wohnung. Als ich in Leipzig ankam und aufschließen wollte, musste ich feststellen, dass die Schlüssel nicht am Bund waren. Sie lagen im Kellerzimmer bei meinen Eltern über dreihundert Kilometer entfernt. Ich hatte sie abgemacht, damit ich sie nicht verliere. Mir blieb am späten Freitagnachmittag nichts anderes übrig, als bei Marco zuhause anzurufen, denn am Institut erreichte ich ihn nicht mehr. Eine Frauenstimme meldete sich. Entweder war es seine Partnerin oder eine Tochter. Ich fragte förmlich nach Dr. Priester. Er war nicht da. Ich bat die mädchenhafte Stimme, ihm auszurichten, dass er dringend bei Frau Klasen anrufen möchte. Sie schrieb meine Handynummer auf. Ich wusste, wo er wohnte und fuhr mit meinem Auto dorthin und stellte mich auf den Parkplatz des gegenüberliegenden Supermarktes. Ich ging für das Wochenende zu Essen einkaufen. Das Handy in meiner Jackentasche machte Zen-Töne. Marco war dran und motzte mich an, was mir einfiel, bei ihm privat anzurufen. Ich erklärte ihm, was passiert war und bat ihn, kurz runterzukommen und mir die zweiten Exemplare an Schlüsseln für meine Wohnung zu geben. “In zehn Minuten”, sagte er. Ich stand im Ausgangsbereich des Marktes und verstaute den Einkauf in Beutel. Da kam Marco herein. “Komm mir nicht hinterher!”, brummte er mir im vorbeigehen zu. Er ging zum Fleischer und kaufte Aufschnitt und Hack. Beim Hinausgehen streckte er mir mit grimmigem Gesicht den Schlüssel entgegen. Mir standen die Tränen in den Augen. Auf dem Rückweg verwandelte sich meine Traurigkeit in Wut über sein missbilligendes Verhalten. Wir sahen uns an dem Wochenende nicht. Er fuhr Samstag früh mit seiner Familie weg. Das wusste ich aus dem letzten Telefonat mit Marco. Ich fragte mich, warum er keine Ausreden erfand. Er war doch sonst so schlau und redegewandt, wenn es um die Wissenschaft ging. Er hätte sagen können, ich wäre eine Studentin, die etwas für ihre Abschlussarbeit wissen will oder so etwas Ähnliches. Er konnte nicht einmal für mich lügen. Warum zog er dann keinen Schlussstrich?

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