Sind wir noch ganz sauber?
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Hanne Tügel. Sind wir noch ganz sauber?
INHALT
VORWORT
1. STAUB, SCHMUTZ, BAKTERIEN – WIE GEFÄHRLICH SIND UNSERE LEBENSLANGEN BEGLEITER?
Smuz – das, was nicht da sein sollte
Schmutz in der Luft
Schmutz bleibt ungern, wo er ist
Relativitätstheorie der Hygiene
Orientierung an der Göttin Hygieia
2. VON TIEREN UND PFLANZEN LERNEN: KEINE ART, DIE HEUTE EXISTIERT, HÄTTE OHNE HYGIENETRICKS ÜBERLEBEN KÖNNEN
Beispiel Natur – es geht auch ohne Seife
Badekuren halten sauber – im Wasser, im Sand, im Schlamm
Putz mir Pelz und Federn – mit Kamm, Bürste, Mopp & Co.!
Nur mit Spezialmikroskopen sichtbar: die Trockenwaschanlage für Ameisenfühler
Putzen als Liebesdienst: Lecken, Picken, Lausen
Putzen als Lohnarbeit – du machst mich sauber, ich mach dich satt
Wie von Pharmafirmen erfunden – Naturheilmittel und Medikamente von und für Insekten
Pieksauber mitten im Dreck – der Lotoseffekt
Putzen ist so wichtig wie Essen, Trinken und Sex
3. WIE DER MENSCH (SICH) PUTZEN LERNTE. WEGE UND IRRWEGE IM REICH DER SAUBERKEIT
Putzkosmos 1, der Körper: 13,6 Milliarden Euro für Sauberkeit von Kopf bis Fuß
Geschichte der Körperpflege – vom Strigilis über die Trockenwäsche zur Seifenindustrie
Angst vor Bakterien – das große Geschäft
Die Nase weiß mehr, wenn das Deo fehlt – vom Umgang mit Körpergerüchen und Sweaty T-Shirts
Sauberkeit unter erschwerten Bedingungen – wie wenig Hygiene reicht gerade noch?
Putzkosmos 2: die Wäsche – weißer geht’s nicht mehr, aber klüger
Was wäscht, wenn es wäscht?
Waschmittelkompositionen – Entkalken, Entflecken, Entgrauen
Die Schattenseite der Hygiene: Wer es sauber haben will, erzeugt Schmutz
Putzkosmos 3: Das Haus und alles, was drin ist – Möbel, Teppiche, Geschirr und mehr
Bakterien im Hygienetest: Sie sind da. Sie sind viele. Und sie tun uns nichts
10 Gebote für den Hausputz
Kulturunterschiede beim Putzen und ein Abwaschwettbewerb für die Forschung
4. PSYCHOLOGIE. VON PUTZTYPOLOGIEN, EKEL, ERZIEHUNG, KULTUR UND DEM EINFLUSS DER WERBUNG
Putztypen – Perfektionisten, Kaschierer und Lebenskünstler
Sauber ist edel, dreckig muss weg – der Schmutz, die Seele und das Unterbewusstsein
Einmal tief durchatmen – Ekel ist gesund!
Religion, Kultur und Reinigungsrituale
Werbung für Sauberkeit – der porentief reine Imperativ
Die zynische Sicht auf das Putzen: Wir verhalten uns wie Waschzwangopfer und Messies
5. WIE WERDEN WIR DEN SCHMUTZ WIEDER LOS, DEN WIR IN DIE WELT GEBRACHT HABEN?
Die schmutzigen Wahrheiten jenseits der „Entsorgung“
Schmutz in der Luft – viele Daten, wenig Einordnung
Schmutz im Wasser: ein Rendezvous alter und neuer Giftstoffe
Viermal so groß wie Deutschland – der „Great Pacific Garbage Patch“
Der Fluch des Plastozän – was tun mit Müll im Meer?
Mit Politik, Paragrafen und Citizen Science im Kampf gegen den Schmutz
Weg mit Einweg-Plastik – die EU tut sich schwer, andere Länder sind konsequenter
Der Fall Singapur: Strafputzen für Kaugummisünder, Prügel für Graffitis
Mit Paragrafen gegen den Schmutz: Ein Fall für Sisyphos und Don Quijote
Saubere Lösungen? Smog ade mit dem Freiluftstaubsauger
Schmutz vermeiden durch ewigen Produktkreislauf
6. LEBENDIGER SCHMUTZ – UNSICHTBAR, UNHEIMLICH UND NOCH IMMER NICHT VÖLLIG VERSTANDEN
Blick in ein neues Universum – der Entdecker der unsichtbaren Welt
Verspottet und angefeindet – der Prophet der Handhygiene
Hygiene im Feldlazarett – eine Engländerin gegen Läuse, Dreck und Ratten
Die heimlichen Hersteller von Bier und Wein
Bakterienjagd – Milzbrand, Tuberkulose und Cholera auf der Spur
Der geniale Zufallscoup im Labor – Schimmel killt Keime
Neue Helden braucht die Medizin der Gegenwart
7. DAS IMMUNSYSTEM: DR. MED. IM EIGENEN LEIB
Ein Strandspaziergang und die Lehre vom Seestern
Die Immunabwehr: eine segensreiche Heils-Armee
Das angeborene Immunsystem: Barriere gegen Schmutz aller Art
Das erworbene Immunsystem: die körpereigene Pharmafabrik
Wettrüsten – wie Krankheitskeime das Immunsystem austricksen
Autoimmunleiden als Kollateralschaden der Moderne – Neurodermitis, Allergien, Asthma
Erkenntnisse zur Hygiene-Hypothese und zum Bauernhof-Effekt
„Dreck“ als Medizin – Hoffnungsschimmer aus dem Mäuselabor
Hygiene konkret. Wie lässt sich das Immunsystem besser verstehen und stärken?
8. HYGIENEALARM DER GEFÄHRLICHEN SORTE. VON ANTIBIOTIKA-RESISTENZ UND KRANKENHAUSKEIMEN
Eine Mordverdächtige namens Klebsiella, Hauptdarstellerin in einem tragischen Krimi
Wie aus harmlosen Darm- und Nasenkeimen Guerillakämpfer werden, die uns umbringen können
Der erste Sündenfall – Antibiotika als Kraftfutter für die Tiermast
Der zweite Sündenfall: Vorsicht Überdosis – warum Ärzte zu viele Antibiotika verschreiben
Krankenhausinfektionen – manchmal unvermeidbar, aber längst nicht immer
Mehr Transparenz, Aufklärung und Zusammenarbeit sind dringend nötig
Die ethischen Kosten. Wie Betroffene Infektionen mit resistenten Keimen erleben
9. BAKTERIEN ALS LEHRMEISTER. NEUES DENKEN IST GEFORDERT!
Das Mikrobiom – die unsichtbare Wohngemeinschaft in und auf uns
Goldgräberstimmung im Labor – der Hype um die interessantesten Keime
Systematische Entdeckungen im Lebensraum Mensch
Ein neuer Zugang – Gärtnern statt Kriegführen
Medizin der anderen Art – Kotkeimtransplantationen für Antibiotikageschädigte
Keimdusche nach Kaiserschnitt – ein ideales Geschenk zum Start ins Leben?
Weitere Aussichten – Diversität schätzen und schützen lernen
10. WAS TUN? KOPF HOCH, AUCH WENN DER HALS DRECKIG IST!
Wie lässt sich das Immunsystem Umwelt von der Müllschluckerrolle befreien?
Die Humusrevolution – Weltverbesserungsbakterien am Werk
Transition Towns – Vernetzung für Modelle von morgen
Und was nun? Entschmutzungsvorschläge für den Alltag
Den Haushalt entgiften
Mithelfen bei Plastikabrüstung und Müllvermeidung
Schmutz bei Transporten, Reisen und Einkäufen vermindern
Das große Ganze im Blick behalten
Lehren vom Mars und von der Erde
LITERATUREMPFEHLUNGEN. Schmutz allgemein
Haushalt – Waschen – Putzen
Luft – Wasser – Boden: Schmutz und Utopien
Gesundheit – Krankheit – Bakterien
DANK
Отрывок из книги
Für den Komplizen bei allen Sentenzentänzen
2.Von Tieren und Pflanzen lernen: Keine Art, die heute existiert, hätte ohne Hygienetricks überleben können
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Zunächst ist es faszinierend, zu erfahren, woher all die Teilchen stammen, die unseren Nasen, unseren Lungen und unserer Haut im Haus und auf der Straße begegnen. Viele Partikel im Hausstaub produzieren wir unablässig selbst – weil wir leben und uns bewegen. Weil unsere Haut sich ständig erneuert, verlieren wir ziemlich unbemerkt ständig Hautschuppen. Und zwar reichlich viele: Schon beim normalen Gehen machen sich nach Schätzungen von Hygienekennern in jeder Minute 10 000 Hautschuppen selbstständig. Noch weit mehr sind es, wenn wir uns absichtlich vom Dreck befreien, beim Waschen, Duschen, Baden, Abtrocknen, Haarebürsten. Anderer Staub entsteht bei Luftverwirbelungen oder wenn bei Reibung von Feststoffen winzige Partikel abhandenkommen: Wenn wir ein Buch umblättern, ein Handy ans Ohr halten, einen Pullover ausschütteln, die Blumen in der Vase ordnen. Textilien sind ebenfalls begeisterte Staubproduzenten. Fasern aus der Kleidung, von Sofas, Sesseln und Teppichen steuern einen großen Teil in Innenräumen bei.
Draußen beleben vor allem Gewerbebetriebe und Verkehr die Luft – fast ein Fünftel des Gesamtstaubs in Städten stammt allein vom Reifenabrieb. Dafür sind nicht nur die Vollbremsungen verantwortlich, die sich sichtbar als schwarze Streifen auf dem Asphalt abzeichnen. Jede Beschleunigung, jede Unebenheit auf der Straße hinterlässt zierlichere unsichtbare Spuren.
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