Gemeinsam mehr von der Welt wissen
Реклама. ООО «ЛитРес», ИНН: 7719571260.
Оглавление
Hans-Dieter Mutschler. Gemeinsam mehr von der Welt wissen
Gemeinsam mehr von der Welt wissen
Inhalt
1. Das Problem
2. Der einfache Weg
3. Quantenontologie
4. Was nun?
5. Teilhard de Chardin
Literatur
Отрывок из книги
Hans-Dieter Mutschler
Gemeinsam mehr von der Welt wissen Zum Verhältnis von Spiritualität und Naturwissenschaft
.....
Weltbewältigung schreibt sich ein in Zweckrationalität. Zweckrationalität heißt: Wir sind, um unser Leben zu bewältigen, genötigt, gewisse Ziele zu verfolgen. Dazu wählen wir die besten Mittel aus, um erfolgsorientiertes Handeln zu gewährleisten. Im zweckrationalen Zusammenhang gibt es nichts, was für sich selber steht. Alles ist nur um eines anderen willen da. Häufig sind die Zwecke, die wir uns setzen oder die uns gesetzt sind, nur Mittel zu noch höheren Zwecken usw. Mit einem Wort: Weltbewältigung und Zweckrationalität sind nicht der Ort, wo die Dinge als sie selbst in den Blick kommen, sondern immer nur als Funktion von etwas anderem.
Ganz anders die Kontemplation. Der Kontemplative erfährt die Welt, als wäre sie gerade in diesem Moment erschaffen. In kontemplativer Einstellung interessiert mich z.B. nicht, ob ein schöner Baum, den ich betrachte, eine genetisch programmierte Maschine ist, deren Eigenschaften möglichst überlebenstauglich eingerichtet sind. Das ist natürlich auch der Fall und könnte z.B. einen Biologen interessieren. Oder wenn ich nachts zum Sternenhimmel emporblicke, dann interessiert mich in kontemplativer Einstellung nicht, dass das Sternenlicht durch eine Kernfusion zustande kommt, in der nämlich der Stern Wasserstoff zu Helium verbrennt. Die Kontemplation durchbricht den Kausalzusammenhang oder die zweckrationale Einbindung des Realen. Sie betrachtet alles als es selbst, nicht nur als Funktion und Wirkung eines anderen. Sie betrachtet es nicht nur, als wäre die Welt in ebendiesem Augenblick aus dem Nichts entstanden. Sie betrachtet überdies die Objekte der Kontemplation so, als gäbe es nichts anderes. Der Baum wird zum Repräsentanten des Ganzen, das Sternenlicht zum Symbol der Transzendenz.
.....