Was ist analytische Philosophie?

Was ist analytische Philosophie?
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Описание книги

Die analytische Philosophie, wie sie an angloamerikanischen Universitäten gelehrt wird, hat in den vergangenen Jahrzehnten in Kontinentaleuropa und vor allem in Deutschland immer mehr an Bedeutung gewonnen. Was aber zeichnet die analytische Philosophie aus? Wie unterscheidet sie sich in ihrer Methode, ihrem Stil und ihrem geschichtlichen Ursprung von der nicht-analytischen Philosophie? Und was ist von der Gegenüberstellung von analytischer und kontinentaler Philosophie zu halten? Hans-Johann Glock, ein ausgewiesener Kenner der analytischen Philosophie, der viele Jahre an englischen Universitäten gelehrt hat, geht in diesem fachlich fundierten, gut verständlichen und mit viel Souveränität und Scharfsinn geschriebenen Buch diesen Fragen nach.

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Hans-Johann Glock. Was ist analytische Philosophie?

Was ist analytische Philosophie?

Impressum

Inhaltsverzeichnis

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Vorwort

Kapitel 1. Einleitung

1. Warum die Frage wichtig ist

2. Wie die Frage anzupacken ist

3. Struktur und Inhalt des Buches

Kapitel 2. Historischer Überblick

1. Vorgeschichte

2. Ein erstes Aufschimmern: Mathematik und Logik

3. Die Rebellion gegen den Idealismus

4. Die Wende zur Sprache

5. Logischer Konstruktionismus vs. Begriffsanalyse

6. Der Zusammenbruch des logischen Positivismus

7. Die Rehabilitation der Metaphysik

8. Von der Sprache zum Geist

9. Wertfragen

Kapitel 3. Geographie und Sprache

1. Nebel im Kanal – Kontinent abgeschnitten

2. Vorsprung durch Logik: Deutschsprachige Wurzeln der analytischen Philosophie

3. Britischer Empirismus vs. deutsche Romantik

4. Die angloösterreichische Achse

5. Heutige Schwächen der geolinguistischen Auffassungen

Kapitel 4. Geschichte und Geschichtsschreibung

1. Historiophobie vs. intrinsischer Historismus

2. Instrumentaler vs. schwacher Historismus

3. Anachronismus vs. Altertümelei

4. Hermeneutische Billigkeit

Kapitel 5. Lehren und Themen

1. Der Kreuzzug gegen die Metaphysik

2. Sprache, Kontextualismus und Antipsychologismus

3. Philosophie und Wissenschaft

4. Thematische Definitionen

Kapitel 6. Methode und Stil

1. Die Rückkehr der Analyse in die analytische Philosophie

2. Der wissenschaftliche Geist

3. Viel Lärm um kleine Schritte

4. »Klarheit« ist nicht genug

5. Die Stimme der Vernunft

Kapitel 7. Ethik und Politik

1. Scheut die analytische Philosophie Ethik und politische Theorie?

2. Ist die analytische Philosophie moralisch neutral und konservativ?

3. Ist die analytische Philosophie progressiv und emanzipatorisch?

4. Die Singer-Affäre

5. Ein Gegenmittel gegen Ideologie?

Kapitel 8. Umstrittene Begriffe, Familienähnlichkeiten und Tradition

1. Ein wesentlich umstrittener Begriff?

2. Analytische Philosophie als ein Familienähnlichkeitsbegriff

3. Analytische Philosophie als historische oder genetische Kategorie

4. Die Umrisse der analytischen Tradition

Kapitel 9. Gegenwart und Zukunft

1. Hochstapler, Stümper und Relativisten

2. Stimmt etwas nicht mit der analytischen Philosophie?

3. Wohin entwickelt sich die analytische Philosophie?

Bibliographie

Register

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Hans-Johann Glock

Aus dem Englischen

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Die logischen Positivisten übernahmen die analytischen Methoden des logischen Atomismus, verwarfen jedoch die (unterschiedlichen) metaphysischen Begründungen, die Russell und Wittgenstein für diese vorgebracht hatten. Von Letzterem ererbten sie die Wende zur Sprache, von Ersterem den Ehrgeiz, die Wahrheit des Empirismus mit den Mitteln der reduktiven Analyse zu beweisen. Sie waren der »Einheit der Wissenschaft« verpflichtet, der Vorstellung, dass alle wissenschaftlichen Disziplinen, einschließlich der Sozialwissenschaften, in einem einzigen System vereint werden können, deren Grundlage die Physik ist. Die theoretischen Begriffe der Wissenschaft werden durch ein primitiveres Beobachtungsvokabular definiert, was es ermöglicht, alle sinnvollen Sätze auf Sätze über das, was in der Erfahrung »gegeben« ist, zurückzuführen.

Die sogenannten »Protokollsätze« oder »Beobachtungssätze« führten zu der ersten größeren Aufspaltung innerhalb der positivistischen Bewegung. Den von Schlick angeführten »Phänomenalisten« zufolge handeln diese Sätze von subjektiven Sinneserfahrungen, nach Auffassung der von Neurath und später von Carnap angeführten »Physikalisten« handeln sie von physikalischen Objekten und nicht von geistigen Episoden. Die physikalistische Option wird der Tatsache gerecht, dass die Gegenstände der Wissenschaft intersubjektiv zugänglich sein müssen. Der hierfür zu entrichtende Preis ist aber, dass sogar jene Sätze, welche die empirischen Grundlagen der Wissenschaft bilden, fallibel sind, eine Ansicht, die auch von Karl Popper, der dem Wiener Kreis nahestand, befürwortet wurde.

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