Ludwigs Schicksalsjahre
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Hans-Peter von Peschke. Ludwigs Schicksalsjahre
Отрывок из книги
Das Buch
Das Königreich Bayern bleibt 1870 im Krieg Preußens mit Frankreich neutral. Diese durchaus mögliche kontrafaktische Geschichte wird in den Memoiren eines fiktiven bayerischen Geheimdienstchefs erzählt. Zusammen mit seinen engsten Beratern – der »Coalition« – versucht Ludwig II. – »ein Schattenkönig will ich nicht sein« – eine innen- und außenpolitische Situation zu schaffen, die es Bayern ermöglicht, ohne größeren Schaden aus dem 1866 aufgezwungenen »Schutz- und Trutzvertrag« mit Preußen auszusteigen. Klar ist, dass diese Vorbereitungen im Geheimen laufen müssen, wofür die auch in den ersten Regierungsjahren des Königs schon auftretenden »Absonderlichkeiten« Ludwigs einen hervorragenden Deckmantel bieten.
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Fotografieren, vor allem fotografiert werden, war damals eine seiner Lieblingsbeschäftigungen. Vorher musste noch einmal der Coiffeur über Ludwigs Haare gehen, der nun ganz Kronprinz wurde. Und dann schlug er lässig auf einem Fauteuil sitzend die Beine übereinander, mit oder ohne Zigarette in entrückte Fernen schauend oder als »Denker« mit gekonntem Augenaufschlag. Ludwig liebte Posen, nicht ohne zu fragen: »Wie wirke ich im Profil? Soll ich lächeln?«
Nachdem ich wie immer einen Teil der Sommerferien in Zinneberg verbracht hatte, traf ich den Kronprinzen erst wieder am 26. August 1863, am Tag seiner Mündigkeitserklärung. Er hatte sich in den letzten Wochen und Monaten verändert, im wahren Sinn des Wortes an Statur gewonnen. Mit seinen mehr als einen Meter neunzig Größe überragte er alle Anwesenden, sein Maßanzug saß wie angegossen an seinem schlanken, muskulösen Körper. Die glatten langen Haare hatte er sich ondulieren lassen. Er war sichtlich stolz auf sein Aussehen und die bewundernden Blicke der Anwesenden.
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