Das Prinzip der Parteiliteratur

Das Prinzip der Parteiliteratur
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Es ist eine Tatsache, dass die Presse im Staatssozialismus von der jeweils herrschenden Partei kontrolliert wird. Oft wird behauptet, diese Einschränkungen der Pressefreiheit seien darauf zurückzuführen, dass Lenins Ideen von den sozialistischen Führern fehlinterpretiert worden seien. Der vorliegende Band widerlegt dies. Eine genaue Betrachtung von Lenins Schriften zeigt, dass die strikte Kontrolle der Presse bereits im 1905 ausformulierten Prinzip der «Parteiliteratur» angelegt ist.
Dieses Prinzip sah die strikte Unterordnung der Parteipresse unter die Parteiorganisation vor. Lenin hat es als Wesensmerkmal einer revolutionären proletarischen Partei postuliert und es wurde sowohl bei den Bolschewiki als auch in den Parteien der Kommunistischeh Internationale durchgesetzt. Es war, und ist auch weiterhin, Grundlage der Medienpolitik in den Ländern des Staatssozialismus.
Aus emanzipatorischen Zielen und Bedingungen des Klassenkampfes abgeleitet, erwies sich das Prinzip der «Parteiliteratur» in der Praxis als Mittel, nicht nur die Parteimitglieder dem Willen der Parteiführung zu unterwerfen, sondern auch den Alleinherrschaftsanspruch der Partei in der Gesellschaft zu behaupten.
Das belegen von und unter Lenin geschaffene Tatsachen: Die Zerstörung demokratischer Öffentlichkeit in Russland durch rigorose Unterdrückung Andersdenkender, die bis zum Verbot der gesamten Presse, nicht nur der bürgerlicher Parteien, reichte; die Schaffung eines sowjetischen Pressewesens in der Verfügungsgewalt von Parteileitungen, ohne reale Möglichkeiten und Rechte demokratischer Mitwirkung für Parteimitglieder und Volk; Installation eines bürokratischen Systems zentraler Lenkung öffentlicher Information und Reglementierung journalistischer Arbeit sowie einer das ganze Land umspannenden, jegliche Veröffentlichungen erfassenden Zensur. Damit wurden geistige und organisatorische Strukturen geschaffen, aus denen wenige Jahre später der Stalinismus erwachsen konnte.

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Hans Poerschke. Das Prinzip der Parteiliteratur

Das Prinzip der Parteiliteratur

INHALT

ABKÜRZUNGEN

VERGESST LENIN! ABER STUDIERT IHN VORHER UNBEDINGT. EIN VORWORT

HANS POERSCHKE ALS PROFESSOR IN LEIPZIG

1.EINLEITUNG

2.AUF DEM WEGE ZUR REVOLUTION. 2.1DIE STELLUNG DER PRESSE IN DER ORGANISATION

2.1.1… AUF UND NACH DEM II. PARTEITAG

2.1.2… AUF UND NACH DEM III. PARTEITAG

2.2ZWISCHENBILANZ

2.3EXKURS: LERNEN AUS DEUTSCHEN ERFAHRUNGEN?

2.4»RÄDCHEN UND SCHRÄUBCHEN« IM SOZIALDEMOKRATISCHEN MECHANISMUS

2.5ZWISCHENBILANZ

2.6DIE PRESSE UND DIE ANDERSDENKENDEN

2.7FAZIT

3.SOWJETMACHT UND PRESSE

3.1»AUF DEN MÜLLHAUFEN DER GESCHICHTE…«

3.2EXKURS: DIE SACHE GAWRIIL MJASNIKOW

3.3DIE BOLSCHEWIKI UND DIE PRESSE DER KONKURRENTEN

3.4DIE FREIHEIT DER BOLSCHEWISTISCHEN PRESSE

3.4.1HERRSCHAFT DER KOMITEES

3.4.2UNTER BEHÖRDLICHER VORMUNDSCHAFT

3.4.3DIE ZENSUR

4.EIN PRINZIP FÜR ALLE

5.FAZIT

ENDNOTEN

REGISTER

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Hans Poerschke

Partei und Presse bei und unter Lenin

.....

5.FAZIT

ENDNOTEN

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