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Descartes
Inhalt
[7]1 Empirismus und Rationalismus
[20]2 Leben und Werk
[27]3 Die Methode der Analyse und Synthese
3.1 Die Regulae ad directionem ingenii
3.2 Die methodischen Regeln des Discours de la Méthode
3.2.1 Die Regel der Evidenz
(a) Evidenz und Wahrheit
(b) Klarheit und Deutlichkeit als Wahrheitskriterium
(c) Überstürzung und Vorurteile
(d) Evidenz und Zweifel
3.2.2 Die Regel der Analyse
[52]3.2.3 Die Regel der methodischen Ordnung
3.2.4 Die Regel der vollständigen Synthese
[59]4 Der Aufbau der Erkenntnis. 4.1 Der methodische Zweifel
4.2 Cogito ergo sum
4.3 Die res cogitans
4.4 Gottesbeweise und die Sicherung der Wahrheit
4.5 Erkenntnis und Irrtum
4.6 Res cogitans und res extensa
[126]5 Die neuen Wissenschaften
5.1 Geometrie und Mathematik
5.2 Die Physik
5.3 Der menschliche Körper
[169]5.4 Die Leidenschaften
5.5 Provisorische und endgültige Moral
[193]6 Ausblick
[201]Literaturhinweise. I. Werke. 1. Zeittafel
2. Standardausgabe
[202]3. Text mit Kommentar
4. Zweisprachige Ausgaben
5. Deutsche Übersetzungen
[204]II. Sekundärliteratur. 1. Bibliografien, Lexika, Handbücher
2. Biografien
3. Zeitschrift
4. Gesamtdarstellungen
5. Kommentare und Aufsatzsammlungen zu Einzelwerken
[206]6. Aufsatzsammlungen
7. Zu Mathematik und Naturwissenschaft
8. Zur Metaphysik
9. Zu Einzelthemen
10. Zur Wirkungsgeschichte
[216]Zum Autor
Personenregister
Sachregister
Fußnoten
Über dieses Buch
Hinweise zur E-Book-Ausgabe
Hans Poser
Eine Einführung
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Schließlich gilt es, einen weiteren Punkt festzuhalten, der sich nicht so unmittelbar methodisch umsetzt, der aber dennoch auf Schritt und Tritt spürbar wird: Die [14]Empiristen halten an ihrer skeptischen Grundhaltung auch nach dem Rückgang auf die Wahrnehmungsgegebenheiten fest und setzen in dieser Einstellung an zu einer Kritik am Seele-Begriff und der Unsterblichkeit der Seele, am Substanzbegriff und damit an Gott als oberster Substanz, an der Sprache und damit an der Vorurteilsbeladenheit allen Denkens. Demgegenüber bedeutet der methodische Zweifel der Rationalisten nur ein Bemühen um eine sichere Grundlegung, von der aus der Neuaufbau erfolgen soll, und dies nicht mit dem Ziel einer Kritik, sondern in der Absicht, die Welt bis hin zu Gott als begreifbar nachzuweisen: Menschliches Denken, menschliche Erkenntnis ist nicht in enge Grenzen eingeschlossen, denn die Welt in ihrer Gesetzmäßigkeit, die Ethik in ihrer Vernünftigkeit, die Existenz Gottes schließlich sind erfassbar, Kausalität und Finalität der Welt erscheinen durchschaubar.
Der Erfolg der Naturwissenschaften ist auf dem Hintergrund dieses rationalistischen Paradigmas zu sehen. Sie stellen den vernünftigen Zugriff auf die Welt dar, den der Rationalismus als grundsätzlich möglich nachzuweisen trachtet. Der Vernunftoptimismus – der im Übrigen zusammen mit der skeptisch-ideologiekritischen Komponente des Empirismus im 18. Jahrhundert die Aufklärung hervorbringen sollte –, dieser Optimismus findet seine systematische Eingrenzung erst in Kants Kritik der reinen Vernunft als Kritik der Vernunft an sich selbst. Das ist der Grund, weshalb man wohl noch die Wolff’sche Schule, also die Philosophie des Aufklärers Christian Wolff und seiner Schüler, nicht aber Kant dem Rationalismus zurechnet. Dennoch – bewundernswert bleibt die denkerische Kraft, [15]die, auf sich selbst gestellt, jene philosophischen Systeme hervorbrachte, in denen die Philosophie nicht mehr die Magd der Theologie ist, sondern in denen der Mensch, durch die kopernikanische Theorie zu einem Zufallsprodukt am Rande des Universums erniedrigt, sich selbst zum erkennenden Zentrum dieser Welt erhebt und sie erkennend als einen Kosmos erweist. So kann Hegel (1770–1831) Descartes als den »wahrhaften Anfänger der modernen Philosophie«1 preisen, der – nach mehr als einem Jahrtausend der Abhängigkeit – die Philosophie zu ihrem ureigensten Gegenstand zurückführe, nämlich zum Prinzip des Denkens und zur Reflexion auf eine Welt, in der alles reguliert ist durch das Denken.
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