Scurrilitas

Scurrilitas
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Описание книги

Die interdisziplinäre Studie befasst sich mit komischen Inszenierungen des menschlichen Körpers in der Vormoderne. Sie beschreibt Ansätze zu einer Theorie des Lachens über körperliche Komik; sie zeichnet Aufgaben und Funktionen von Possenreißern (scurrae) im Übergang von der antiken zur christlich-mittelalterlichen Kultur nach; sie arbeitet verschiedene Handlungsmuster körperlicher Komik in theatralen Gattungen wie Neidhart- und Fastnachtspiel, Geistlichem Spiel, Farce und Commedia dell'arte sowie in Erzähltexten der deutschen und europäischen Schwank- und Novellenliteratur des Spätmittelalters heraus. Im Zentrum steht ein performatives Verständnis dieser historischen Komikformen, das die Wechselbeziehung des komischen Vorgangs mit dem gemeinschaftlichen Lachen der Rezipienten profiliert und die grundlegende Verkörperung komischer Semantik in Aufführungen und Texten aufzeigt. Forschungsgeschichtlich erweitert sie das bislang geltende Paradigma sprachlicher Komik auf den Körper und macht seine Bedeutung für die Literatur- und Theatergeschichte in der Epoche zwischen 1300 und 1550 greifbar.

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Hans Rudolf Velten. Scurrilitas

Inhalt

Vorwort

Einleitung. Das Hinken des Hephaistos

Der Auftritt des seltzam hoffmann

Fragestellung und Gegenstand

Lachen und Komik in Aufführung und Text: methodische Überlegungen

Sprachliche Inszenierungen

1. Der Körper als Lachanlass

1.1. Lachtheorien ohne Körper?

Überlegenheits- und Inkongruenztheorien

Psychologische Entlastungstheorien

Verhaltens- und Sozialmodelle

Humor Research: Skriptsemantische Theorien und ihre Varianten

Bergson

Freud

Plessner

1.2. Lachen und Komik – Unterscheidung und Verhältnis

Wahrnehmung des Komischen

Komik und Sprache

Semantik

Eine Rahmentheorie des Komischen: der komische Modus

Herstellung von Gemeinschaft im Lachen

1.3. Körper – Leib – Verkörperung: methodische Zugänge zum Körper

Körper und Leib

Lachen zwischen ‚Widerfahrnis‘ und ‚Einleibung‘

Techniken und Kontrolle des Körpers

Ansätze zu einer Theorie der Körperkomik

2. Lachen und Körperlichkeit in Mittelalter und Früher Neuzeit: historische und kulturelle Differenzierungen

2.1. Literaturwissenschaftliche Positionen: Komik

2.2. Literaturwissenschaftliche Positionen: Lachen

2.3. Die doppelte Leerstelle

2.4. Bachtins ‚grotesker Körper‘ als Textmetapher

2.5. Rituelles Lachen

2.6. Scurrilitas: Transgressionen des Possenreißers

3. Scurra und scurrilitas: Begriffs- und diskursgeschichtliche Aspekte. 3.1. Das Lachen und der Körper in der theologischen Literatur

3.2. Scurra und scurrilitas

Der scurra bei Plautus

Orator und scurra bei Cicero

Die scurrilitas in der christlichen Ethik: vom Epheserbrief zu den monastischen Regeln

Scurrilitas als Zungensünde in der Früh- und Hochscholastik

Scurrilitas, turpiloquium, stultiloquium

Thomas von Aquin: De modestia secundum quod consistit in exterioribus motibus corporis

3.3. Die Gefahr des Lachens und die Macht des Diskurses im Mittelalter

Die Transformation spätantiker Begriffe

Histrio turpis, scurra und ioculator im Zentrum christlicher Verhaltenskritik

4. Ioculatores und Hofnarren: Professionelle Possenreißer im Mittelalter. 4.1. Der ioculator als Unterhalter

4.2. Körperinszenierungen als Lachanlässe

4.3. Hofnarren1

‚Natürliche‘ und ‚künstliche‘ Narren am Hof

Sozialsystem Hof: Fürst und Narr – Lachen und Gewalt

Aufgabenfeld: Körperliche Lachanlässe

Hofnarren als Erzähler der eigenen Possen

4.4. Schalksnarren als städtische Unterhalter: Spottturniere und Pritschmeister

5. Der komische Auftritt: Aufführungsformen des Körpers im Schauspiel. 5.1. Wahrnehmung des komischen Auftritts: Semiotik und Performativität

Bewegung im Raum: Motorik und Proxemik

Bewegung am Ort: Gestik und Mimik

Verwandlungen des Körpers: Maske und Verkleidung

Stimme, Prosodie, Parasprache, Körpergeräusche

Präsenz und Energetik

5.2. Transgressionen des Körpers im weltlichen und geistlichen Spiel

Publikum und Gelächter: Rahmen und Aufführungsbedingungen

Osterspiel: Die Krämerszene

5.3. Neidharts Rache: der Possenreißer und die Freude am Tanzen und Prügeln

5.4. Farce und Sottie: Körper, Sprache und Lachen in der actio

5.5. Narren im Fastnachtspiel: Grotesksprünge als Grotesksprüche

5.6. Die lazzi der Commedia dell’arte

6. Erzählung, Imagination und Lachen – Die Literarisierung des komischen Körpers. 6.1. Literarische Inszenierungsformen des komischen Körpers: Performance, Imagination und Text

6.2. Der listig-hässliche Held: Markolf als hybride Lachfigur

Markolf: scurra/gumpelman

Lachen und Publikum

Sprachliche Erzeugung des Körpers – Körperlichkeit der Sprache

Markolfs falsche Fährten

6.3. Höfische Possenreißer bei Franco Sacchetti

Sacchettis Sammlung

Publikum und Gelächter: mediale Voraussetzungen

Textinternes Lachen

Komik im Trecentonovelle: die Inszenierung der beffa

Faszination und Imagination des histrio

Transgression und Innovation als Elemente der modalen Komik

6.4. Die anderen zu Narren machen: Obszönität, Versehrung und Gelächter im Neithart Fuchs. Methodische Probleme und Forschungsstand

Neithart Fuchs als Possenreißer

Rezeption und Medialität

Lachen und Fiktionalität

Performative Strategien im Neithart Fuchs

Der komische Modus der körperlichen Gewalt

6.5. Der Schwankheld als scurra: Körperkomik und Ritual im Pfaffen vom Kalenberg. Forschung

Publikum und Lachen: Rahmenbedingungen der Rezeption

Innertextuelle Lachreferenzen

Pfaffe und Herzogin: Funktionen eines erotischen Scherzverhältnisses

Ritualparodie als rituelle Reinigung

Nacktheit und Scham: ein inszeniertes Dramolett als Lachanlass

Spektakel und Faszination

7. Scurrilitas im 16. Jahrhundert: ein Ausblick

7.1. Tendenzen der Diskursivierung und Semantisierung

Der Körper in der Narrensatire: Brant und Murner

Komik und Erbauung im Schwankbuch

Eulenspiegel: Sprachwitz und Komik der Erzählung

Claus Narr im Diskurs höfischer Diätetik

Quellen- und Literaturverzeichnis. I. Quellen und Zeugnisse. 1. Theologie, Philosophie, Rhetorik und Traktatliteratur

2. Literarische Quellen (Narrativik, Dichtung)

3. Theater und Spiel

4. Andere Quellen

5. Lexika, Wörterbücher und andere Nachschlagewerke

II. Zitierte Literatur

Fußnoten. Einleitung

1.1. Lachtheorien ohne Körper?

Überlegenheits- und Inkongruenztheorien

Psychologische Entlastungstheorien

Verhaltens- und Sozialmodelle

Humor Research: Skriptsemantische Theorien und ihre Varianten

Bergson

Freud

Plessner

1.2. Lachen und Komik – Unterscheidung und Verhältnis

Wahrnehmung des Komischen

Komik und Sprache

Semantik

Eine Rahmentheorie des Komischen: der komische Modus

Herstellung von Gemeinschaft im Lachen

1.3. Körper – Leib – Verkörperung: methodische Zugänge zum Körper

Körper und Leib

Lachen zwischen ‚Widerfahrnis‘ und ‚Einleibung‘

Techniken und Kontrolle des Körpers

Ansätze zu einer Theorie der Körperkomik

2. Lachen und Körperlichkeit in Mittelalter und Früher Neuzeit: historische und kulturelle Differenzierungen

2.1. Literaturwissenschaftliche Positionen: Komik

2.2. Literaturwissenschaftliche Positionen: Lachen

2.3. Die doppelte Leerstelle

2.4. Bachtins ‚grotesker Körper‘ als Textmetapher

2.5. Rituelles Lachen

2.6. ‚Scurrilitas‘: Transgressionen des Possenreißers

3.1. Das Lachen und der Körper in der theologischen Literatur

3.2. Scurra und scurrilitas

Der scurra bei Plautus

Orator und scurra bei Cicero

Orator und scurra bei Cicero

Die scurrilitas in der christlichen Ethik: vom Epheserbrief zu den monastischen Regeln

Scurrilitas als Zungensünde in der Früh- und Hochscholastik

Scurrilitas, turpiloquium, stultiloquium

Thomas von Aquin: De modestia secundum quod consistit in exterioribus motibus corporis

3.3. Die Gefahr des Lachens und die Macht des Diskurses im Mittelalter

Die Transformation spätantiker Begriffe

Histrio turpis, scurra und ioculator im Zentrum christlicher Verhaltenskritik

4.1. Der ‚ioculator‘ als Unterhalter

4.2. Körperinszenierungen als Lachanlässe

4.3. Hofnarren

‚Natürliche‘ und ‚künstliche‘ Narren am Hof

Sozialsystem Hof: Fürst und Narr – Lachen und Gewalt

Aufgabenfeld: Körperliche Lachanlässe

Hofnarren als Erzähler der eigenen Possen

4.4. Schalksnarren als städtische Unterhalter: Spottturniere und Pritschmeister

5.1. Wahrnehmung des komischen Auftritts: Semiotik und Performativität

Bewegung im Raum: Motorik und Proxemik

Bewegung am Ort: Gestik und Mimik

Verwandlungen des Körpers: Maske und Verkleidung

Stimme, Prosodie, Parasprache, Körpergeräusche

Präsenz und Energetik

5.2. Transgressionen des Körpers im weltlichen und geistlichen Spiel

Publikum und Gelächter: Rahmen und Aufführungsbedingungen

Osterspiel: Die Krämerszene

5.3. Neidharts Rache: der Possenreißer und die Freude am Tanzen und Prügeln

5.4. Farce und Sottie: Körper, Sprache und Lachen in der ‚actio‘

5.4. Farce und Sottie: Körper, Sprache und Lachen in der ‚actio‘

5.5. Narren im Fastnachtspiel: Grotesksprünge als Grotesksprüche

5.6. Die lazzi der ‚Commedia dell’arte‘

6.1. Literarische Inszenierungsformen des komischen Körpers: Performance, Imagination und Text

Markolf: scurra/gumpelman

Lachen und Publikum

Sprachliche Erzeugung des Körpers – Körperlichkeit der Sprache

Markolfs falsche Fährten

6.3. Höfische Possenreißer bei Franco Sacchetti

Sacchettis Sammlung

Publikum und Gelächter: mediale Voraussetzungen

Textinternes Lachen

Komik im Trecentonovelle: die Inszenierung der beffa

Transgression und Innovation als Elemente der modalen Komik

Methodische Probleme und Forschungsstand

Neithart Fuchs als Possenreißer

Rezeption und Medialität

Lachen und Fiktionalität

Performative Strategien im Neithart Fuchs

Der komische Modus der körperlichen Gewalt

Forschung

Publikum und Lachen: Rahmenbedingungen der Rezeption

Innertextuelle Lachreferenzen

Pfaffe und Herzogin: Funktionen eines erotischen Scherzverhältnisses

Ritualparodie als rituelle Reinigung

Nacktheit und Scham: ein inszeniertes Dramolett als Lachanlass

Spektakel und Faszination

7. ‚Scurrilitas‘ im 16. Jahrhundert: ein Ausblick

7.1. Tendenzen der Diskursivierung und Semantisierung

Der Körper in der Narrensatire: Brant und Murner

Komik und Erbauung im Schwankbuch

Eulenspiegel: Sprachwitz und Komik der Erzählung

Eulenspiegel: Sprachwitz und Komik der Erzählung

Claus Narr im Diskurs höfischer Diätetik

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Hans Rudolf Velten

Das Lachen, die Komik und der Körper in Literatur und Kultur

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Dasselbe gilt für Versuche, die Searlesche Sprachakttheorie für sprachliche Komik zu nutzen. So versuchen Simon Critchley und Uwe Wirth jeweils eine performative Theorie des Humors vorzulegen: Während Critchley den Humor als aufgeführte Praxis sieht, die zum Lachen bringt,55 versucht Wirth durch die Verbindung von sprechakttheoretischen Überlegungen und der Freudschen Theorie der Aufwanddifferenz die Skizze einer Pointentheorie zu entwerfen: „Komik entsteht, sobald sich konventionale Unglücksfälle und performative Aufwandsdifferenz überlappen.“56 Wirth erkennt in der Mehrdeutigkeit der tonalen Aspekte von Wort-Token (Pierce) und der Überlappung von propositionaler und pragmatischer Ebene („performativer Widerspruch“) die Möglichkeit des komischen Rahmenbruchs, und bezieht somit die tonalen und phatischen Elemente der sprachlichen Ambivalenz mit ein. Auch wenn dies in die Richtung einer Einbeziehung des Körpers in Scherzverhältnisse geht, so verharrt die Theorie doch im sprachlich-semantischen Feld, ähnelt somit den bisherigen Konvergenztheorien und ist selbstverständlich ontologisch: Für Wirth funktioniert das Komische so und nicht anders.57

Freilich sind die Humorstudien nicht nur auf skriptsemantische Analysen beschränkt. Für Arbeiten, die Witze und Scherzen in mündlicher Kommunikation untersuchen, sind das Lachen und seine sozialen Funktionen im Gespräch die wichtigsten Untersuchungsgegenstände. Chapman und Foot konnten zeigen, dass Lachen durch das Lachen anderer deutlich verstärkt wird und dass Lachanlässe effektiver wirken, wenn mehrere Personen anwesend sind; dagegen kann eine nicht lachende Person im Raum dazu beitragen, dass Lachen unterdrückt wird.58 Sie schließen damit an ethologische Ergebnisse zum Sozialverhalten des Lachens an und bestätigen die Bedeutung von gruppendynamischer Präsenz bei Lachvorgängen, ein Aspekt, auf den ich später noch zurückkommen werde.

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