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Hans-Ulrich Lessing. Wilhelm Dilthey
Vorwort
Einleitung: Warum Dilthey?
1 Wilhelm Dilthey: Basisdaten zu Leben und Werk
2 Das Projekt einer philosophischen Grundlegung der Geisteswissenschaften: die Einleitung in die Geisteswissenschaften
3 Philosophie des Lebens
4 Die Konzeption einer deskriptiven oder Strukturpsychologie
5 Hermeneutik
6 Die späte Philosophie der Geisteswissenschaften: Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften
7 Die Weltanschauungslehre
8 Stichworte zur Rezeptions- und Wirkungsgeschichte
Anhang. Kurzbiographie
Literaturverzeichnis
Personenregister
Отрывок из книги
UTB 3486
Eine Arbeitsgemeinschaft der Verlage
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Der Grund dafür liegt in der unaufhebbaren (ontologischen) Differenz von Natur und menschlicher Kultur sowie dem je verschiedenen (methodischen) Verhältnis, das wir als Forschungssubjekte zu diesen
beiden Bereichen der Wirklichkeit einnehmen. Die Natur, als ein Zusammenhang kausal bestimmter Prozesse, ist für uns – so Dilthey – eine „fremde Welt“, die für uns „stumm“ ist. Die kulturelle, geistige Welt dagegen, an der wir partizipieren, ist „unsere Welt“, sie spricht uns an, wir verstehen sie, sie ist für uns bedeutsam und sinnhaft. Der Natur können wir uns gleichsam nur „von außen“ nähern, die Kultur dagegen, die als menschliches Erzeugnis zugleich den Menschen formt – der Philosoph und Kulturanthropologe Michael Landmann wird für dieses Wechselverhältnis die prägnante Formel vom Menschen als „Schöpfer und Geschöpf der Kultur“ finden –, ist uns „von innen“ bekannt, vertraut und daher verständlich. Wir – und hier wird deutlich, dass Dilthey das so genannte „Vico-Axiom“ (F. Fellmann) paraphrasiert, wonach der Mensch nur das verstehen kann, was er selbst hervorgebracht hat – verstehen die kulturelle Welt, die „unsere Welt“ ist, weil wir sie (mit)hervorgebracht haben. Wir sind als Elemente dieser kulturellen Welt verwoben in die mannigfaltigen und komplexen Geflechte oder Netzwerke gesellschaftlich-geschichtlicher Wirklichkeiten, wie Sprache, Traditionen, Religion etc., die uns umgeben und prägen, an denen wir mitgestalten und weiterarbeiten und die für uns deshalb verständlich sind.
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