Herausforderung Migration

Herausforderung Migration
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20 Millionen Menschen sind im weiteren Umkreis von Europa auf der Flucht oder in Migration. Sie fliehen vor den Kriegen und Krisen im Nahen Osten und am Horn von Afrika oder möchten der Armut entkommen. Durch die Wüste, über das Mittelmeer und die berüchtigte Balkanroute versuchen sie ins wohlhabende westliche Europa zu gelangen. Euro-Krise und Flüchtlingswelle sind zum Spaltpilz und zur größten Herausforderung für die EU geworden. Der renommierte Journalist Hans Winkler analysiert die Situation und fasst seine Erkenntnisse in 10 markanten Thesen zusammen, die nicht nur unbequeme Fakten aussprechen, sondern auch Lösungsansätze bieten.

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Hans Winkler. Herausforderung Migration

Titelseite

Der große Exodus

Welt in Bewegung

Das Geschäft mit der Flucht

Umschlagplatz in der Wüste

Grab im Mittelmeer

Frontex: Eine Million

In Europa – und was nun?

EU-Streit um die Quote

Gemeinsame Agenda

Relocation und resettlement

Relocation – Umsiedlung

Umstrittener Schlüssel

Resettlement – Ansiedlung

Problem Italien und Griechenland

Der Streit um Dublin

Wackelt Schengen?

Zäune am Rand Europas

Asyl als letzte rettung. Jahresbilanz 2014

Unbegleitete Minderjährige

Asylanträge nach Staatsangehörigkeit

Prognose 2015

Rekordjahre

Asyl in den Industrieländern

700.000 Anträge in Europa

Ziel Deutschland

EU-Migration nach Österreich

Ausländer und arbeitslos

Syrer – die etwas anderen Flüchtlinge

Mildtätigkeit ist keine Lösung

Demografische Ausbeutung

Geld aus Europa gegen Hirn aus Afrika?

Zehn Thesen zur Migrationspolitik. These eins: Migration ist kein Verbrechen

These zwei: Weder Illusionen noch ein schlechtes Gewissen sind eine gute Grundlage für Politik

These drei: Die neue Völkerwanderung ist nicht mit den Flüchtlingswellen der Vergangenheit zu vergleichen

These vier: Es gibt kein Menschenrecht auf Leben in Europa

These fünf: Wer die Grenzen für alle öffnen will, gefährdet das Asylrecht

These sechs: Unter dem Druck der Realität fallen die Tabus

These sieben: Österreich muss seine Attraktivität verringern um die Einwanderung in den Sozialstaat zu verhindern

These acht: Abgelehnte Asylwerber müssen konsequenter abgeschoben werden als bisher

These neun: Wird die EU-Außengrenze nicht gestärkt, werden die Staatsgrenzen wiederkehren

These zehn: Die Migration muss an ihrem Ausgangspunkt bekämpft werden

Der Autor

Dr. Hans Winkler

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Große Wanderungsströme von Flüchtlingen und Migranten ziehen über die Kontinente und branden an die Küsten und Grenzen Europas. Allein im größeren Umkreis von Europa sind rund zwanzig Millionen Menschen unterwegs. Dabei sind jene nicht mitgezählt, die in ihren eigenen Ländern geblieben sind oder als EU-Bürger innerhalb der Gemeinschaft die Freizügigkeit für Arbeitnehmer genießen.

Die Migrationen werden noch stärker werden. In Afrika lebt heute eine Milliarde Menschen, Europa hat 733 Millionen Einwohner. Schon 2050, wenn die heutigen Kinder und Schüler im besten Erwachsenenalter sind, werden zwei Milliarden vorwiegend junge Afrikaner nur noch rund 690 Millionen eher älteren Europäern gegenüberstehen. Zur demographischen Explosion kommen wirtschaftliche Ineffektivität, korrupte und undemokratische Regime, eine fragile Staatlichkeit, im schlimmsten Fall „failed states“.

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Die EU-Politik kann Migrationsbewegungen nur in begrenztem Ausmaß beeinflussen. Arbeitsmobilität innerhalb der EU gehört zu den berühmten vier Grundfreiheiten. Familienzusammenführung oder auch Aufnahme von Flüchtlingen sind durch internationales Recht abgesichert. Wer sich auf den Weg nach Europa macht, möchte vor allem in einen westlichen europäischen Staat gelangen, wobei Österreich von der Anreise aus dem Osten als „erstes EU-Land des einstigen Westens“ gesehen wird und durch sein Sozialsystem eine besonders verlockende und begehrte Destination ist. Die Menschen haben dann den Eindruck, „im Westen“ mit all seinen Möglichkeiten angekommen zu sein.

Der angesehene britische Migrationsforscher Paul Collier weist in diesem Zusammenhang auf eine Diskrepanz hin. Migranten kommen häufig aus Ländern mit kaum funktionierenden staatlichen Einrichtungen und „dysfunktionalen Sozialmodellen“. Ein erfolgreiches Sozialmodell sei eine Kombination aus Institutionen, Normen, Regeln und Organisationsformen, zu deren Funktionieren alle Beteiligten beitragen müssen. Migranten, die von zuhause kein Vertrauen in die staatlichen und gesellschaftlichen Institutionen mitbringen, hätten es häufig auch nicht in die des Gastlandes.

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