Paul fühlt sich von einer «Albanerbande» verfolgt, von seinem besten Freund hintergangen und vom eigenen Vater als naiven Jungen hingestellt, der endlich seine Kinderträume ablegen solle. Unter heftigen Seelenqualen leidend, erfährt der Knabe in nächtlicher Kinderzimmer-Einsamkeit eine im Herzen wundersam spürbare Ermutigung, sich auf die Suche nach der Wahrheit hinter den Erscheinungen dieser Welt und den wohlfeilen Erklärungen der Erwachsenen zu machen. Auf seinem Wege trifft er auf einen alten, weisen Mann, der ihn lehrt, die Welt mit anderen Augen zu sehen. In ihren immer tiefgründiger werdenden Gesprächen geht es zuletzt um die existentiellen Fragen des Lebens, um Sinn und Zweck allen Daseins, weil der Junge sich nicht scheut, unvoreingenommen zu fragen, was ihn bewegt und was er nicht versteht, und der alte Mann ihn auf ebenso gütige wie anschauliche Weise lehrt, was zu hören in dieser geschäftigen Welt selten nur auf offene Bereitschaft trifft.
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Hansjürgen Engel. Pauls Erwachen
Einleitung
Der Zusammenprall mit Rudi
Die Angst nagt an der Seele
Der Kampf mit dem Dämon
Ein Geschenk mit Symbolkraft
Harter Kampf auf weichem Rasen
Vaters Botschaft an den Sohn
Der Traum vom Rentier Rudolf
Die Suche beginnt
In der Stube eines alten Mannes
Der Blick ins Universum
Das Festmahl der Tiere
Pauls Filter im Kopf
Blick durch das Oktoskop
Pauls Kopf im Brumm-Stein
Die wunderbare Welt
Impressum
Отрывок из книги
Titel
Einleitung
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Rudis Racheschwur hallte nun in Pauls Ohren wider wie das Donnergrollen am Firmament. “Ich hole meine Brüder, und dann machen wir dich fertig.” Dabei lag der Vorfall schon einige Zeit zurück, und Paul hatte ihn mit jedem neuen Tag ein wenig mehr verdrängt. Nun aber war ihm jeder Atemzug schwer von Schicksal.
Er und Seppi saßen nebeneinander auf der Bettkante und schwiegen mit krummen Rücken vor sich hin. Schweißperlen tanzten auf Pauls Stirn, die düsteren Gedanken aktivierten den Denkapparat. Was tun? Das Zeltabenteuer abblasen, mit dem amtlichen Wetterfrosch als Verbündeten? Denn der hatte schwere Gewitter und heftige Regenfälle vorhergesagt. Doch kneifen wollte Paul nicht. Einerseits hatte ihn in den letzten Wochen nichts mehr in freudige Erregung versetzt als die geplante Übernachtung im Freien. Und zudem war er sich sicher, dass die Albaner nicht locker lassen würden. Aufgeschoben wäre nicht aufgehoben. Paul wusste: Der Kampf musste ausgefochten werden; es gab kein Zurück mehr. Doch diese knallharte Gewissheit stählte keineswegs seinen Mut, sie raubte ihm den Atem, und er spürte, wie ihm etwas an die Gurgel ging, das er in dieser Heftigkeit noch nie gefühlt hatte: nackte Angst.