Neue Fährten auf alten Wechseln
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Harald Stenzel. Neue Fährten auf alten Wechseln
Impressum
Vorwort
Die Blume der tiefen Wälder und Fronts Gold
Der Eiswolf
Kaum zu glauben, aber wahr
Sommerglut und Bastgeweih
Vom Teufelsbock »El Diablo« und der Roggenmuhme
Eine »Trug«-Sau
Der Furchenkeiler
Der weiß-bunte Adventskeiler
Vom Jungjäger Kurt, der Ursel und dem Dixielandbock
Episoden in Grün
Отрывок из книги
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aus Triebes (Thüringen)
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Nachdenklich saß Front dem Samen gegenüber und sog an seiner Pfeife. Er, Front, hatte im Krieg so viele schlimme Dinge gesehen und überlebt, dass er sich von irgendwelchen Spukgeschichten bestimmt nicht bange machen ließ, stellte er für sich selbst fest. Aber Jompa hatte seine Rede mit so viel Ernsthaftigkeit vorgetragen, dass er gar nicht auf die Idee kam, jenen zu verspotten oder gar auszulachen. Er wusste nicht recht, wie er reagieren sollte ohne dem Mann aus den Wäldern zu nahe zu treten. Dann fiel ihm etwas ein. »Jeder Fluch«, entgegnete er Jompa, »hat doch einen Grund! Hast Du eine Ahnung, worin der hier liegen könnte?« Der zögerte offensichtlich mit der Antwort. »Es gibt hier Gold. Die Alten erzählen, wer es findet kann es ruhig heben. Nur darf er niemals auch nur ein Sterbenswörtchen über seinen Fund verlieren. Tut er es doch, ereilt ihn unweigerlich der Tod. Nun, Freund, weißt Du alles. Sei also bitte vorsichtig.« Der Same stand auf, pfiff nach seinem Hund, hob noch einmal grüßend die Hand und dann hatte ihn der dichte Wald wieder verschluckt. Front sann noch eine kleine Weile über das eben Gehörte nach und verspürte plötzlich das dringende Verlangen, den Seinen nah zu sein. Also beendete er vorzeitig für diesen Tag seine Arbeit und strebte hastig seinem Heim zu.
Front dachte in den folgenden Tagen mehrmals an die Worte des Samen und verspürte eine gewisse Unruhe. Aber bald rückten die Alltagssorgen und -aufgaben wieder in den Vordergrund und schoben die Geschichte vom Fluch und die Warnung Jompas in den Hintergrund. Nach Wochen war Front kurz vor der Fertigstellung der Dränage für eine Wiese und grub mit seinem Spaten ein letztes Grabenstück von der Wiese zur Einmündung in einen breiten Bach, der wildschäumend über mehrere Stromschnellen auf den großen See zuschoss und das Wasser der nassen Wiese nun aufnehmen sollte. Als er schon mit einem Bein im Bach stand und das Endstück der Einmündung glättete, fiel sein Blick auf das erste Stück vergleichsweise ruhig fließenden Wassers, welches glasklar vor ihm lag und von wo ihm etwas unter der direkt dort einfallenden Sonne entgegen schimmerte. Also fasste er ins Wasser und ergriff etwas, das er zunächst für einen bunten Kiesel am Grunde des Baches gehalten hatte. Als er den vermeintlichen Kieselstein endlich aus dem Wasser herausgeholt hatte – traf ihn fast der Schlag.
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