Generation 68

Generation 68
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Описание книги

Hardy Hanappi erinnert sich an die Musik, die gehört, und an die Bücher, die gelesen wurden, an Emanzipationskämpfe, an Sex and Drugs und den Summer of Love, an Karl Marx und was er mit der Revolution zu tun hatte. Während die ersten Menschen am Mond landeten, während eine halbe Million junge Soldaten nach Vietnam geschickt wurden, während schwarze Bürgerrechtskämpfer und antistalinistische Emanzipationsbewegungen in Osteuropa das jeweilige Establishment herausforderten, entwickelte die Jugend der 68er ein eigenes weltweites Lebensgefühl, eine Vision. Die meisten von ihnen leben noch heute und werden sich in diesem Buch wiederfinden, vielleicht sogar etwas klarer sehen, was damals vor sich ging. Das Buch leitet aber auch in die Gegenwart, ja in die Zukunft. Denn auch heute braucht eine Jugend nichts dringender als eine Vision, wie sie leben möchte. Das Vermächtnis der Generation­ 68 sind nicht nur unzählige kleine praktische Emanzipationsschritte, das wichtigste Vermächtnis für die heutige Jugend ist ebendiese Vision.
Die Generation 68 ist kein lokales Phänomen, das nur im nationalen Kontext eines bestimmten Landes auftrat, ihre Entstehung war vor allem ein globales kulturelles Ereignis. Es konnte nur entstehen, weil eine genügend große Anzahl von Ländern eine genügend weit entwickelte Kommunikationstechnologie hervorgebracht hatte, die es gestattete, grundlegende kulturelle Verhaltensweisen weltweit zu übertragen und Imitation zu ermöglichen.

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Hardy Hanappi. Generation 68

Inhaltsverzeichnis

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Hardy Hanappi

(geb. 1951) ist Universitätsprofessor im Ruhestand (seit 2017) an der TU Wien am Institut für Wirtschaftsmathematik und hält dort immer noch Vorlesungen und Seminare. Er ist ad personam Jean Monnet Chair für politische Ökonomie der europäischen Integration. Hardy Hanappi leitet seit 2011 sein eigenes Forschungsinstitut »Vienna Institute for Political Economy Research« (VIPER e.V.). Weiters war er Gastprofessor in London und Montreal sowie langjähriger wissenschaftlicher Leiter der European Association for Evolutionary Political Economy.

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Sie waren, schlicht gesagt, die Überlebenden der Katastrophe Zweiter Weltkrieg. Diejenigen, deren Sozialisation noch in den Trümmern des Kriegsgetümmels begonnen hatte und deren Eltern entweder zu einer stolzen Siegernation oder zu einer verbitterten Verlierernation gehörten. Nation aber jedenfalls. Darüber lag eine Weltgesellschaft, in der eines der drei zuvor herrschenden Gesellschaftssysteme, der Faschismus, gerade besiegt worden war, sodass nur mehr Kapitalismus und sowjetischer Sozialismus übrig waren. Die zugehörigen Militärapparate begannen auch rasch zum letzten Gefecht aufzurufen. Das war den meisten der jungen Generation der 50er Jahre nicht besonders sympathisch, viele ihrer Idole waren lässige Verweigerer (James Dean), oft auch zigarettenrauchende Alkoholiker (Humphrey Bogart) oder sich in Intellektualität flüchtende Verstörte (Jean-Paul Sartre). Der letztgenannte Typus wurde im Sowjetimperium meist »Dissident« genannt. Im deutschsprachigen Raum hingegen hatten diese Helden ihrer Zeit jene schwerfällige Komik und Unbeholfenheit, die bereits das kulturelle Nachhinken dieses Sprachraums in der gesamten Nachkriegszeit einläutete. Seemänner (Freddy Quinn, Hans Albers) und charmante Idioten (Theo Lingens, Gunther Phillip, Maxi Böhm) besaßen Kultstatus. Für Frauen hatte Marylin Monroes prüde-lockende Weiblichkeit auf das »deutsche Mädchenwunder« übergeschwappt (Connie Frohböss). Die Message der Idole der 50er Jahre war am ehesten noch Ratlosigkeit, in deutschen Landen überzuckert mit oberflächlicher Fröhlichkeit, um jede Schuld am Kriegsdrama rasch vergessen zu machen. In Europas Mittelmeerländern kam es teilweise zur kulturellen Emigration. Die italienische Mafia wurde eine Außenstelle ihrer früheren amerikanischen Kolonie, die griechischen Reeder Onassis und Niarchos traten als aus den USA herrschende Oligarchen auf. Die lässig im Mundwinkel hängende Zigarette wurde in Frankreich zum Markenzeichen einer ganzen Generation besonders cooler männlicher Rollenmodelle wie dem »atemlosen« Gauner Jean-Paul Belmondo, mit dem Filmemacher Godard eine kulturelle Grundlage für die Wende zum Pariser Mai 68 legte. In Frankreich war der Import amerikanischer Verhaltensweisen von Anfang an stärker von lokalem Kolorit durchdrungen als anderswo in Europa. Die große Orientierungslosigkeit der während des Krieges herangewachsenen Menschen traf auf eine Mischung von Eltern, die ihren Kindern gegenüber entweder als Täter, als tatenlose Mitläufer oder als den Faschisten unterlegene Opfer dastanden; durch die Bank Images, über die man lieber schwieg. So blieben als Helden und Heldinnen nur die amerikanischen GIs und die fernen Sexbomben, von denen man sich Anleihen holen konnte.

Die iberische Halbinsel blieb von dieser Entwicklung eher abgeschottet, da die autoritären Diktaturen der verbliebenen Hitlerfreunde in dieser ersten Zeit den Einfluss der alliierten Siegermächte erfolgreich kleinhalten konnten. Das störte diese auch nicht, der Fokus der US-Politik lag auf dem kalten Krieg gegen die Sowjetunion. Wenn Diktatoren den Einfluss von Gewerkschaften und linken Parteien diesseits des Eisernen Vorhangs ausschalteten, dann nahm man schon in Kauf, dass sie in der Vergangenheit Kriegsgegner wie Generalissimo Franco gewesen waren.

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