Zu lesen gibt es lebhafte Berichte über eine ausufernde Zeitenwende ab den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Normen und Werte kamen ins Wanken und politisch, kulturell und sexuell taten sich Gräben auf. Ich bin neben einem Überseehafen und dem pulsierenden Rotlichtmilieu aufgewachsen. Im Schatten der auf Führer, Volk und Vaterland vereidigten Clubmitgliedern meines Vaters, die kultige Zusammenkünfte pflegten, dämonische Reden hielten und zu ausschweifenden Feiern neigten. Dabei befand ich mich zwischen bezaubernden Mädchen, unmoralischen Strolchen, cleveren Strategen, redebegabten Leitwölfen und diabolischen Scharlatanen, die alle auf der Suche nach Rollen und Spielen waren. Zusätzlich begannen mich Sex, Drogen und Rock 'n Roll zu begeistern und vieles führte zu Ereignissen, die fragwürdige, spannende und scharfe Verläufe nahmen. Aus seichtem Gewässer der Gegenwart geht es in vergangene Untiefen menschlichen Treibens, wo begabte Sünder/innen nicht an ein Fegefeuer glaubten.
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Hardy Juhnke. Ständig ist der Teufel los (Buch 2)
IMPRESSUM:
Kapitel
Vorwort
Hilfreiche Worte
Die Farbe des Windes
Götterdämmerung
Wahnsinn und Methode
Der Mai ist gekommen
Leicht wie eine Feder, schwer wie ein Leben
Dollar Days
Summer Time
Wir spielen immer und wer das weiß ist klug
Soweit ist es gekommen
Die Liebe ist ein seltsames Spiel
Blond, blonder, Marlies
Sailing the Wind
Helter Skelter
Zwischen Wiesen und Feldern
Lulu
Memories are made of this
Nachtrag
Отрывок из книги
Hardy Juhnke
Ständig war der Teufel los
.....
Kopfschüttelnd ging Riester wieder durch die Reihen. Es war eine Zäsur, eine Zeitenwende.
Der Lack der verdrängten Vergangenheit bekam Risse. Mittendrin, als eine ihrer Symbolfiguren, der alternde Kampfflieger mit bröckelnder Fassade. Man sah ihm mehr als sonst sein Alter und die Erfahrung von Kriegern an. Dann verdrehte Stuka die Augen zum Himmel, taumelte zum Lehrertisch, ließ sich auf den Stuhl fallen und übernahm wieder das Wort: >Welch erhabene Sinnlosigkeit! Und trotzdem, ganz ehrlich, Kinder: In Zeiten der Internationalisierung hätte ich euer Interesse an diesem Schatz abendländischer Dichtung nicht zwangsläufig erwartet. Ach Kinder, der Goethe ist, wie so vieles jetzt, aus der Zeit gefallen<. Er erhebt sich, stellt sich vor die Klasse und rezitiert: