Описание книги
Ein leises Buch, das man sicher ein paar Mal aus der Hand legen muss. Aber auch ein Buch, bei dem der Leser mitgenommen und vielleicht auch für sich selbst Fragen stellen und sich auf die Suche nach Antworten machen wird.
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Prolog
Erstes Kapitel
Zweites Kapitel
Drittes Kapitel
Viertes Kapitel
Fünftes Kapitel
Sechstes Kapitel
Siebentes Kapitel
Achtes Kapitel
Neuntes Kapitel
Zehntes Kapitel
Elftes Kapitel
Zwölftes Kapitel
Dreizehntes Kapitel
Vierzehntes Kapitel
Fünfzehntes Kapitel
Sechszehntes Kapitel
Siebzehntes Kapitel
Achtzehntes Kapitel
Neunzehntes Kapitel
Zwanzigstes Kapitel
Einundzwanzigstes Kapitel
Zweiundzwanzigstes Kapitel
Dreiundzwanzigstes Kapitel
Vierundzwanzigstes Kapitel
Fünfundzwanzigstes Kapitel
Sechsundzwanzigstes Kapitel
Siebenundzwanzigstes Kapitel
Epilog
Inhaltsverzeichnis
Das Sterben fühlte sich nicht so an, wie Mark es erwartet hatte. Es fühlte sich gar nicht aktiv an. Er brauchte eigentlich gar nichts zu tun. Es war auch kein Kampf. Bei einem fairen Kampf weiß man nicht unbedingt, wie er ausgehen würde. Hier stand der Sieger von vornherein fest. Es brauchte keinen Kampf. Mark hatte es sich dramatischer vorgestellt. Spektakulärer. Beeindruckender. Vielleicht auch beängstigender. Zumindest aber irgendwie… wichtiger. Jetzt kam sein Tod so banal. So beiläufig banal. Sogar ein bisschen enttäuschend banal. Wie eine Postwurfsendung, die auf einmal ganz einfach im Briefkasten liegt, ohne ein besonderes Aufheben um sich zu machen. Oder wie der Schornsteinfeger, der vor der Tür steht. Regelmäßig. Ungefragt. Einfach so. Es fühlte sich so an, als würde das Leben einfach aufhören. Als würde es einfach in ihm einschlafen. Er spürte, wie das Leben müde in ihm wurde. Sein Leben. Er war ganz ruhig. Vielleicht war es auch nur das Morphium, das ihn ruhigstellte. Oder das Adagio in G-Moll von Tomaso Albinoni, das leise im Hintergrund lief und mit seinen Violinen seine Seele sänftigte.
Sarah und die Kinder waren jetzt ohne Unterbrechung da. Und Lukas. Sie saßen die ganze Zeit an seinem Bett. Fast jede Minute. Sie saßen einfach da. Hielten seine Hand, erzählten, lachten, weinten, spielten ihm seine Lieblingsplatten von Miles Davis und Nils Landgren vor – oder eben das Adagio, sein Adagio - und verbreiteten Ruhe. Eine wohltuende Ruhe. Eine friedliche Ruhe. Manchmal auch eine traurige Ruhe.
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Wir hatten allen Grund, stolz auf unsere Kinder zu sein. Und wir waren es auch. Es gab nur selten Probleme, wenn man mal vom allgemeinen pubertierenden Gezicke absah. Aber das war ja schon lange her. Und seit Paula und Ben nur noch ab und zu am Wochenende oder in den Semesterferien nach Hause kamen, hatten wir permanent sturmfrei und wir nutzten das reichlich. Besser konnte es eigentlich nicht sein. Ein Leben wie aus dem Bilderbuch.
Auch beruflich lief alles bestens. Ich hatte einen Job als Projektmanager in einer großen Firma, die weltweit Labortechnik vertrieb. Gutes Gehalt, privateigener Firmenwagen, Provision, viele Auslandsreisen, auf denen Sarah mich so oft wie möglich begleitete. Die Wirtschaftskrise war weitgehend spurlos an dem Unternehmen vorbeigegangen. Sarah hatte einen gutbezahlten Job in der Kreativabteilung einer Werbeagentur als Texterin. Sie war sehr erfolgreich, konnte viel von zuhause aus arbeiten und fand absolute Erfüllung darin. Sie war für ihre achtundvierzig Jahre auffallend attraktiv. Sportlich, schlank, groß, lange blonde Haare, grüne Augen, die wie Smaragde strahlten konnten. Sie hatte eine ganz besondere Wirkung auf ihre Mitmenschen. Besonders Männer konnte sie spielend um den Finger wickeln. Sie wusste durchaus, wie sie ihre Reize einsetzen musste, um das zu erreichen, was sie wollte. Sei es im Privaten, sei es im Beruflichen. Wobei sie immer ganz klar darin war, wer an ihre Seite gehörte und wer nicht, und jedem ungefragt signalisierte, dass sie keinesfalls auf irgendwelche Abenteuer aus war.
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