Digitale Transformation von Arbeit

Digitale Transformation von Arbeit
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Описание книги

Maschinen statt Menschen – diese Sorge bestimmt auch die heutige «Modernisierungsdebatte» um Digitalisierung und Industrie 4.0. Dabei ist langfristig völlig offen, wie menschliche Arbeit und digitale Technologie zusammenspielen und wie sich dies auf Arbeitsmärkte, Tätigkeiten und Qualifikationen auswirken wird, denn Entwicklung und Anwendung vieler «smarter» Technologien stehen erst am Anfang. Gerade deshalb muss dieser Wandlungsprozess gestaltet werden, weshalb Wissenschaft, Unternehmen, Gewerkschaften und Politik sich intensiv mit den Herausforderungen der digitalen Transformation von Arbeit auseinandersetzen. Der Band stellt in diesem Kontext Grundlagen, Entwicklungsperspektiven und Gestaltungsmöglichkeiten der digitalisierten Arbeitswelt kompakt und empirisch fundiert zusammen.

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Hartmut Hirsch-Kreinsen. Digitale Transformation von Arbeit

Vorwort

Inhalt

1 Einleitung

1.1 Technologieschub

1.2 Weitreichende Erwartungen – Technikutopie Digitalisierung

1.3 Gegenstimmen: Skepsis und Befürchtungen

1.4 Argumentationsleitende Grundannahmen

1.5 Untersuchungsfeld, Methode und Gang der Argumentation

2 Zum Verhältnis von Technik und Arbeit. 2.1 Contra Technikdeterminismus

2.2 Multifunktionalität digitaler Technologien

2.3 Organisationstechnologie

2.4 Kontingentes Verhältnis von Technik und Arbeit

3 Digitale Transformation von Arbeit

3.1 Kurzfristige Pfadabhängigkeit

3.1.1 Increasing Returns und Small Events

3.1.2 Inkrementelle Digitalisierung und Optimierung gegebener Prozesse

3.1.3 Strukturkonservativer Wandel von Arbeit

3.2 Längerfristig disruptiver Wandel?

3.3 Divergierende Entwicklungsszenarien von Arbeit

3.3.1 Substitution von Arbeit

Absehbar weitreichende Substitution

Längerfristige Kompensationseffekte

Unvermeidbarer Strukturwandel

3.3.2 Upgrading

3.3.3 Polarisierung

Arbeitsmarkt

Betriebliche Ebene

Überbetriebliche Trends

3.4 Generelle Trends: Kontrolle, Erfahrungswissen, Flexibilisierung

3.4.1 Neue Kontrollpotenziale

3.4.2 Hohe Relevanz von Erfahrungswissen

3.4.3 Beschleunigte Flexibilisierung

Innerbetrieblich: flexible Projektarbeit

Überbetrieblich: Crowdwork

4 Leitungsebenen: zum Wandel der Meisterfunktion

4.1 Meister in der digitalen Produktion

Substitution von Arbeit – Der Meister als Personalmanager

Upgrading von Arbeit – Der Meister als Prozessmanager

Polarisierung von Arbeit – Der digitale Meister

4.2 Widersprüchliche Perspektiven

Erosion des mittleren Managements

Tendenzen der Aufwertung

Komplexer Rollenwandel

5 Gestaltungsprojekt digitale Arbeit

5.1 Digitale Arbeit als sozio-technisches System

5.2 Grundlagen guter Arbeit

5.3 Gestaltungsoptionen digitaler Arbeit

5.3.1 Schnittstelle Mensch – Technologie

Dialoggestaltung

Funktionsteilung zwischen Mensch und Maschine

5.3.2 Schnittstelle Mensch – Organisation

5.3.3 Schnittstelle Organisation – Technologie

5.4 Leitkriterien guter digitaler Industriearbeit

Adaptivität – Arbeitsmittel anpassen

Transparenz – Durchschaubarkeit von Aufgaben und Prozessen

Komplementarität – Funktionsteilung zwischen Mensch und Maschine

Ganzheitlichkeit – integrative Arbeitsaufgaben

Polyvalenz – Vertretbarkeit im Team

Dezentralisierte Regelkreise

Digitale Transformation – Verantwortliche für die Schnittstellengestaltung

5.5 Rahmenbedingungen

6 Einführung und Akzeptanz. 6.1 Zur Bedeutung des Einführungsprozesses

6.2 Herausforderung Akzeptanz

6.3 Akzeptanz: Indifferent, aber nicht ablehnend

6.3.1 Unsicherheit und offene Fragen bei den Beschäftigten. Alter als Akzeptanzhemmnis?

Neue Arbeitsanforderungen: Ablehnung bei Un- und Angelernten

Besonderes Akzeptanzproblem: Leistungskontrolle

Erkennbarer Nutzen fördert Akzeptanz

Zwischenfazit: Beschäftigte zwischen Skepsis und Neugier

6.3.2 Nutzerorientierte Technologiegestaltung

6.3.3 Einführungsprozess als zentraler Faktor

Partizipation

Betriebsräte unverzichtbar

Einfluss der unteren Vorgesetzten

Rahmenbedingung: Unternehmenskultur

6.4 Handlungsempfehlungen

7 Grenzen der digitalen Transformation

7.1 Arbeitsprozessuale Grenzen. 7.1.1 Widersprüche der Automatisierung

7.1.2 Bedeutung von Erfahrungswissen

7.1.3 Dynamik von Tätigkeiten und Qualifikationen

7.2 Betriebsstrukturelle Grenzen

7.2.1 Prozesstechnische Barrieren

7.2.3 Betriebsstrukturelle Faktoren

7.2.4 Segmentation der Betriebslandschaft

7.3 Ungewisse ökonomische Effekte. 7.3.1 Unklare Rentabilitätsaussichten

7.3.2 Sunk Costs

7.4 Fragliche gesamtwirtschaftliche Perspektiven. 7.4.1 Zurückhaltende Investitionsrate

7.4.2 »Produktivitätsparadox«

7.4.3 »Adaptionsverzögerungen« als Ursache?

7.5 Unverzichtbare historische Bezüge

8 Perspektive: Autonome Systeme und Künstliche Intelligenz. 8.1 Erwartungen und Trends

8.2 Ungewisse Folgen für Arbeit

Entwertung von Erfahrungswissen?

Beschleunigte Flexibilisierung

Hybrides System Technik und Arbeit

Unverzichtbare menschliche Arbeit

8.3 Anwendungsgrenzen Autonomer Systeme

8.4 Fazit

Literatur

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Moderne Produktion

Herausgegeben von Marion Steven

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Nun kann die Erwartung eines disruptiven Wandels sozialer und ökonomischer Verhältnisse mit durchaus widersprüchlichen Konsequenzen nicht grundsätzlich bestritten werden. Ohne Frage ist in einer ganzen Reihe von Wirtschaftssektoren und Arbeitsmarktsegmenten durch Digitalisierung ein anhaltender Prozess weitreichender struktureller Veränderungen im Gange. Beispielsweise betrifft dies seit dem Ende der 1990er Jahre jene o. g. Sektoren, wo Produktion, Verkauf und Kommunikation unmittelbar auf immateriellen Transaktionen sowie der Nutzung von großen Datenmengen beruhen. Auch im Konsumtionsbereich finden durch die Nutzung digitaler Plattformen als Koordinationsmedium weitreichende Wandlungsprozesse statt, die zu einer neuen Qualität von Kundenbeziehungen, Geschäftsmodellen und damit zusammenhängenden Arbeitsmustern führen. Zu nennen ist hier die durch digitale Vernetzung und Nutzung von Internetplattformen offensichtlich beschleunigte Ausweitung von Formen entgrenzter und kollaborativer Arbeit, die auch als Crowdwork oder Gigwork bezeichnet werden ( Kap. 3.3).

Indes findet sich ein solcher disruptiver Strukturwandel keinesfalls in allen Wirtschaftssektoren und Arbeitssegmenten. So zeigen Evidenzen, dass entgegen allen Erwartungen etwa des deutschen Industrie-4.0-Diskurses bislang die Mehrheit der Betriebe des industriellen Sektors eher von moderaten Wandlungstendenzen als von weitreichenden Strukturbrüchen infolge der Digitalisierung geprägt ist ( Kap. 3.1). Jenseits aller technikutopischen und -dystopischen Erwartungen sind Richtung, Intensität und Reichweite dieses Wandels bislang offenbar nur schwer absehbar. Dies gilt insbesondere für den Wandel von Arbeit im industriellen Sektor, der im Folgenden im Fokus stehen soll.

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