Philosophie des Todes
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Héctor Wittwer. Philosophie des Todes
Inhalt
[7]Einleitung
[13]Begriff und Wesen des Todes. Der Begriff des Todes und seine Bedeutungen
Die Debatte über den Hirntod
[30]Das Problem der Unsterblichkeit der Seele
[49]Die Bedeutung des Todes für das Leben. Ist der Tod ein Gut oder ein Übel oder keines von beiden?
Die Bedeutung des Wissens um die Sterblichkeit für die Lebensführung
Ist die körperliche Unsterblichkeit wünschenswert?
[83]Moralische Probleme des Todes und des Tötens. Gibt es eine Pflicht zur technischen Lebensverlängerung?
[92]Der Status des Leichnams und das Problem der Pflichten gegenüber Verstorbenen
Die Selbsttötung
Die Sterbehilfe
[125]Die Todesstrafe
[138]Schluss
[146]Auswahlbibliographie. 1. Klassische philosophische Texte über den Tod in der Reihenfolge ihrer Entstehung
2. Überblickswerke und Einführungen zur Philosophie des Todes
3. Sammelbände
4. Zur Debatte über den Hirntod
5. Die philosophischen Lehren von der Unsterblichkeit
6. Ethik der Lebensverlängerung
7. Der Status des Leichnams
8. Suizid
9. Sterbehilfe
[153]10. Todesstrafe
[154]Schlüsselbegriffe
[159]Zeittafel. Antike
Mittelalter
[160]Neuzeit
19./20. Jahrhundert
20./21. Jahrhundert
Endnoten
Hinweise zur E-Book-Ausgabe
Отрывок из книги
Héctor Wittwer
Philosophie des Todes
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Im Einzelnen lassen sich folgende wichtige Einwände gegen die Angemessenheit des Hirntodkriteriums ausmachen: 1. Aktuales oder potenzielles Bewusstsein ist keine notwendige Bedingung für Lebendigkeit. 2. Die Fähigkeit zur organischen Integration ist graduell abstufbar. Die Behauptung, dass der Organismus eines »Hirntoten« diese Fähigkeit gänzlich eingebüßt habe, ist falsch. Richtig ist hingegen, dass sie bei ihm in einem geringeren Maße vorliegt als bei einem gesunden Menschen. 3. Wenn die sogenannten Hirntoten tatsächlich tot wären, dann müsste man konsequenterweise unmittelbar nach der Todesfeststellung alle technischen Maßnahmen, die der Aufrechterhaltung der Lebensfunktionen dienen, abbrechen. Tatsächlich werden diese Maßnahmen jedoch fortgeführt. Diese drei Einwände sollen kurz erläutert werden.
Gegen die These, dass Bewusstsein eine notwendige Bedingung der Lebendigkeit ist, spricht, dass es Menschen gibt, die zwar die Fähigkeit zum bewussten Erleben und Handeln endgültig verloren haben, bei denen aber die wesentlichen Lebensfunktionen intakt sind. Dies gilt für Menschen, die am apallischen Syndrom leiden, und – mit Einschränkungen – für anenzephale Neugeborene. Beim apallischen Syndrom, das auch als Wachkoma oder ständiger vegetativer Zustand bezeichnet wird, handelt es sich um ein Krankheitsbild, das durch schwere Schädigungen des Großhirns gekennzeichnet ist. Dabei bleiben jedoch die Funktionen des Zwischen- und Stammhirns sowie des Rückenmarks erhalten. Diese Teile des Zentralnervensystems steuern die vegetativen Lebensfunktionen. Deshalb [26]ist der Organismus eines Apallikers in der Lage, ohne technische Unterstützung wesentliche Vitalfunktionen aufrechtzuerhalten: Atmung, Blutkreislauf, Temperaturregulation und Stoffwechsel. Die Patienten, die sich im Wachkoma befinden, weisen keine oder nur zu vernachlässigende Anzeichen von Bewusstsein auf; gemäß der Ganztoddefinition sind sie aber zweifellos nicht tot. Bei künstlicher Ernährung und medizinischer Betreuung können sie im vegetativen Zustand jahrelang überleben. Ähnliches gilt, allerdings mit starken Einschränkungen, für anenzephale Neugeborene, bei denen große Teile des Gehirns nicht ausgebildet worden sind. Sie können selbst bei intensivmedizinischer Betreuung in der Regel nur wenige Tage überleben, in dieser Zeit sind bei ihnen die Atmung, der Blutkreislauf und die Temperaturregulation allerdings intakt.
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