Florence Nightingale
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Hedwig Herold-Schmidt. Florence Nightingale
Florence Nightingale
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Inhalt
Vorwort
Die Nightingales. Eine viktorianische Familie
England im 19. Jahrhundert
Der Familienclan
Die Eltern
Eine komplizierte Kindheit und Jugend (1820–1839)
Ein frühreifes Kind
Gebildet wie ein Sohn
Der Auftrag, Gott zu dienen
Bildungsreise einer höheren Tochter?Italien 1837–1839
Das Ringen um ein sinnvolles Leben (1839–1847)
Die Debütantin
Auf welche Weise Gott dienen?
Krankenpflege und Krankenhäuser
Innerfamiliäre Dynamik und Konflikte
Auf Reisen (1847–1850)
Auf Pilgerschaft? Rom 1847/48
Die Zuspitzung einer Lebenskrise (1848/49)
Faszination und Verzweiflung.Ägypten/Griechenland (1849/50)
Die Diakonie Kaiserswerth (1850)
Pflege als Lebensaufgabe (1850–1854) Neue Krisen, Kämpfe und Erkenntnisse
Erneut Kaiserswerth (1851)
Religion und Geschlecht
Das Hospital in der Harley Street
Der Krimkrieg (1854–1856)
Die gesundheitliche Lage in der Orientarmee
Die Entsendung Florence Nightingales
Die britischen Militärhospitäler in Scutari
„Zweifellos das Reich der Hölle“
„Köchin, Haushälterin, Waschfrau, Kaufmann“
„The Lady with the Lamp“
„Schwieriger als 4000 Männer“
Die gesundheitliche Lage eskaliert
Engel der Barmherzigkeit oder Todesengel?
Kriegsalltag auf der Krim und in Scutari
Das Ende des Krieges
Ein Mythos entsteht
Reformerin und Invalidin (1856–1870)
Die Aufarbeitung des Krimkriegs und die Gesundheit der Soldaten
Eine eingebildete Kranke?Invalidität im viktorianischen England
Alltag im Krankenzimmer
Nicht nur Krankenschwester: Statistikerin, Ökonomin, „Führungskraft“
Religion und Theologie
Einflüsse, Prägungen, Entwicklungen
Suggestions for Thought
Glaube, Gottesbild, Weltbild
Ein weiblicher Christus?
Krankenhäuser und öffentliches Gesundheitswesen (1856–1870)
Gesundheit und Krankheit, Heilung und Vorbeugung
Krankenhäuser, die nicht krank machen:Notes on Hospitals (1859/1863)
Pflegewissen für alle: Notes on Nursing (1860)
Die schwierigen Anfänge der Pflegeausbildung (1860–1870)
Kranke in Arbeitshäusern
Hebammenausbildung und Gebäranstalten
Indien, die „Perle des Empire“ (1857–1895)
Die Briten auf dem Subkontinent
Die Gesundheit der Kolonialarmee auf dem Prüfstand
Hungersnöte und Eigentumsstrukturen:Zemindars und Ryots
Die Rolle der indischen Frauen
Mutterland und Kolonie
Indien als Beispiel für Nightingales Arbeitsweise
Frauenfrage und Frauenrechte
Geschlechterrollen und Frauenrechte
Die viktorianische Familie als Gefängnis
Prostitution und Geschlechtskrankheiten
Der Kampf um das Frauenwahlrecht
Das Medizinstudium der Frauen
Kontroverse Beurteilungen
Die Nightingale School (1870–1900)
Mängel, Defizite, Krisenmanagement
Das Ausbildungskonzept und die perfekte Krankenschwester
Theorie und Realität
Modernes Krankenhaus und moderne Krankenpflege
Das Nightingale-Modell in England und der Welt
Leistungen und Wirkungsgeschichte.Konkurrierende Deutungen
Neue Projekte in der Pflege (1870–1895)
Familie und Freunde. Verluste und neue Erfahrungen
Die Arbeit geht weiter
Der Konflikt um die Registrierung der Krankenschwestern
Die bestmögliche Option für die Armen:Bezirkskrankenpflege
Die Legende lebt (1895–1910)
Die Mühen des Alters
Tod und Gedenken: Die Aktualisierung des Mythos
Ikone, Mythos, Zerrbild
Literaturverzeichnis
Register
Informationen zum Buch
Informationen zur Autorin
Отрывок из книги
Hedwig Herold-Schmidt
Die Frau hinter der Legende
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Die Differenzen und Streitereien der Schwestern im Teenageralter sind nicht leicht einzuschätzen. War es doch ein eher gutes Verhältnis, das erst dann in Erbitterung umschlug, als Florence versuchte, das Haus zu verlassen und ein eigenständiges Leben zu führen? Lag der Schlüssel für die schwierige Beziehung vielleicht nicht in Neid und Konkurrenzdenken, sondern in Parthenopes angegriffener Gesundheit, die den besonderen Schutz der Mutter zur Folge hatte und Florence die Rolle auferlegte, sich um die Schwester zu kümmern? Parthenope wurde als chronische Invalidin behandelt und erwartete, umsorgt zu werden – mit dramatischen Folgen für ihr eigenes Leben und das ihrer Schwester.
Die letztlich erfolglose Kandidatur William Nightingales 1834 für das Unterhaus versetzte die ganze Familie in Aufregung, doch Florence war besonders beunruhigt und aufgewühlt, denn sie fürchtete, ihren Vater nur noch wenig zu sehen und das ruhige Leben auf dem Land aufgeben zu müssen. Diese überschießende Reaktion hat mit einem Phänomen der Zeit zu tun, und zwar der Gefühlsbetontheit der Romantik. Im viktorianischen Zeitalter ging man davon aus, dass Frauen besonders sensibel waren. Auch zweifelte niemand daran, dass emotionale Erschütterungen Krankheiten auslösen konnten. Ganz im Einklang damit wurde allen Nightingale-Frauen eine „delikate Konstitution“ zugeschrieben. Florence Nightingales spätere Verhaltensweisen und Reaktionsmuster, die nicht selten als übertrieben und extrem emotional eingestuft wurden, dürften auch damit zusammenhängen.
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