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Akupunktur

Alternative Medizin

Lebensenergie fließen lassen

Nach Ansicht chinesischer Ärzte hilft Akupunktur bei einer Vielzahl von Krankheiten und lindert insbesondere die oft begleitend auftretenden chronischen Schmerzen. Akupunktur hat im Rahmen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) eine jahrtausendealte Geschichte.

Oft wird Akupunktur im Verbund mit Heilkräutern, Massagen, Bewegungstherapie, Ernährungsberatung und Diät eingesetzt. Der Mensch wird als Ganzes gesehen und auch entsprechend behandelt.

Krankheiten sind nach der TCM Ausdruck einer gestörten Körperharmonie. Wenn die Energiekonzepte Yin und Yang sich nicht in einem harmonischen Gleichgewicht befinden, ist auch der Fluss der Lebensenergie Qi gestört. Das Ziel einer Akupunktur-Therapie ist es daher, die Lebensenergie Qi wieder ungehindert fließen zu lassen.

Mit Nadeln Blockaden lösen

Akupunktur soll körpereigene Regulationsmechanismen anregen und wiederherstellen, Selbstheilungskräfte stimulieren. Sie ist also eine Reiztherapie. Mit jedem Nadelstich wird nach der Theorie dem Körper Energie zugeführt oder abgezogen. Dadurch soll blockierte Qi-Energie an den Akupunkturpunkten wieder ungehindert fließen können.

Jeder Akupunkturpunkt kann bestimmten Organen oder Körperfunktionen – und damit auch Krankheitsbildern zugeordnet werden. Verschiedene dieser Punkte, die einem Organ zugeordnet sind, liegen auf sogenannten Meridianen. Sie verlaufen über den gesamten Körper.

Es gibt 14 Meridiane – oder auch Energiebahnen – mit 361 klassischen Akupunkturpunkten. Je nach Krankheitsbild oder -symptom werden Akupunkturnadeln entlang der betroffenen Meridiane gesetzt. Das soll Organe und Nerven direkt beeinflussen und das harmonische Energiegleichgewicht im Körper wieder herbeiführen.

Mehr als reine Schmerztherapie?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine Liste von etwa 100 Erkrankungen veröffentlicht, die sich für eine Akupunkturbehandlung anbieten. Von deutschen gesetzlichen Krankenkassen werden seit 2007 immerhin Akupunktursitzungen bei chronischen Rücken- und Knieschmerzen als Regelleistung bezahlt.

Mehrere Studien haben ergeben, dass die kleinen Stiche durchaus eine große Wirkung haben können – vor allem bei chronischen Schmerzen wie Migräne, Spannungskopfschmerzen und chronischen Rückenschmerzen.

Scheinbar lassen sich einige Krankheiten auch ursächlich behandeln – Akupunktur wäre demnach weit mehr als reine Schmerztherapie.

Hauptanwendungsgebiete für Akupunkturbehandlungen sind laut WHO: Kopfschmerzen, Migräne, chronische Rückenschmerzen, Rheuma, Asthma, Allergien, Bronchitis, aber auch Sucht-Entwöhnung wie zum Beispiel bei Nikotinsucht.

Keine gravierenden Nebenwirkungen

Angst haben muss man vor einer Akupunkturbehandlung nicht, vorausgesetzt man findet einen qualifiziert ausgebildeten Akupunktur-Spezialisten. Standards setzt der Fortbildungsleitfaden "Akupunktur für Ärzte". Er sieht eine 350 Stunden umfassende Zusatzausbildung inklusive Prüfung vor der zuständigen Ärztekammer vor.

Leider wird Akupunktur aber auch oft von Personen angeboten, die nur Wochenendseminare hinter sich haben. In Schmerzambulanzen von Universitätskliniken dürfte man aber gut aufgehoben sein – Adressen für seriöse Akupunkturbehandlungen kann man auch über Ärztegesellschaften für Akupunktur erfragen.

Ernsthafte Nebenwirkungen sind bei der Akupunktur nicht zu erwarten. Berichtet wird stellenweise über kurzfristige Hautrötungen, Wärmegefühl, Kribbeln, Taubheit.

Das Fehlen von gravierenden Nebenwirkungen könnte im Hinblick auf die Schmerztherapie ein großer Vorteil sein. Statt Nebenwirkungen durch langfristige Medikamenteneinnahme in Kauf zu nehmen, lohnt es sich, auch einmal über eine begleitende Akupunkturtherapie nachzudenken und sich von Fachärzten beraten zu lassen.

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