Professor Unrat oder Das Ende eines Tyrannen. Roman

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Heinrich Mann. Professor Unrat oder Das Ende eines Tyrannen. Roman

Professor Unrat. oder. Das Ende eines Tyrannen

Inhalt

[7]I

[24]II

[39]III

[53]IV

[78]V

[89]VI

[118]VII

[125]VIII

[132]IX

[145]X

[163]XI

[184]XII

[202]XIII

[217]XIV

[226]XV

[235]XVI

[243]XVII

[263]Zu dieser Ausgabe

[268]Anmerkungen

[288]Literaturhinweise

[289]1. Ausgaben und Drucke (Auswahl)

2. Archive

3. Briefe und Dokumente

4. Quellen und Nachschlagewerke

[292]5. Forschungsliteratur und Rezensionen

[295]Nachwort

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Отрывок из книги

Heinrich Mann

Herausgegeben von Ariane Martin

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Die Tür hatte sich geschlossen, Unrat war allein mit der Künstlerin Fröhlich. Er war in Unruhe darüber, was nun kommen würde, und schlich mit den Augen durch das Zimmer. Beschmutzte Handtücher trieben sich am Boden umher, auf dem Wege von dem Toilettenspiegel mit den Blumensträußen bis zum Tisch, neben dem er saß. Außer den zwei Weinflaschen trug der Tisch viele Gläser und [67]Büchsen mit allerlei Fetten, nach denen es roch. Die Weingläser standen auf Notenblättern. Unrat rückte das seinige ängstlich aus der Nähe eines Korsetts, das die dicke Frau daneben gelegt hatte.

Auf einen der mit abenteuerlichen Kleidungsstücken bedeckten Stühle stützte die Künstlerin Fröhlich ihren Fuß, indes sie nähte. Unrat sah es nicht selbst: so viel unternahm er nicht; er erfuhr es nur durch den Spiegel, dem sie zugekehrt stand. Daraus ging bei Unrats erstem, gehetztem Hinsehen hervor, daß auf ihren langen, sehr langen schwarzen Strümpfen veilchenblaue Stickerei war. Eine Weile wagte Unrat nichts mehr. Dann machte er die angstvolle Entdeckung, daß ihr zwischen den Maschen eines schwarzen Netzes blau hervorschimmerndes Seidenkleid nicht einmal bis unter die Achseln reichte, und daß, so oft sie mit Nadel und Faden weit in die Luft fuhr, in der Höhle unter ihrem Arm etwas Blondes erschien. Darauf sah Unrat nicht mehr hin …

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