Im Schlaraffenland
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Heinrich Mann. Im Schlaraffenland
I. Der Gumplacher Schulmeister
II. Das »Cafe Hurra«
III Die deutsche Geisteskultur
IV. Türkheimers
V. Ein demokratischer Adel
VI. Die Mittel, mit denen man was wird
VII. Eine Marotte
VIII »Rache!«
IX. Politik und Volkswirtschaft im Schlaraffenland
X. Das Vergnügen, die Menschen zu durchschauen
XI. Die kleine Matzke
XII. Die leben, die genießen!
XIII. Die hohe Korruption
XIV. Familienrat
XV. Liebling
XVI. Das Bedürfnis nach Reinheit
Impressum
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Отрывок из книги
I. Der Gumplacher Schulmeister
II. Das »Cafe Hurra«
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Mit dem Mute der Verzweiflung schlug er endlich den Weg in die Potsdamer Straße ein. Er ging die Königin-Augusta-Straße entlang und bog entschlossen in die Hildebrandt-Privatstraße ein, eine stille mit Sand bestreute Allee, die an beiden Enden durch ein Gitter abgeschlossen war. Das Palais Türkheimer fiel als das großartigste unter den Gebäuden jedem Passanten auf. Es war in einem deutschen Renaissancestil erbaut, den man auf seine Echtheit nicht näher ansehen durfte. Andreas schellte an dem reichen bronzenen Gartentor, und es öffnete sich ohne das Erscheinen eines Menschen. Einsam wie der Märchenprinz, der ein verwunschenes Schloß erobert, schritt der junge Mann über eine Art von Burghof, betrat eine majestätische Freitreppe und stand vor der eleganten Glastür, die in die Wölbung des kunstvoll gemeißelten Portals von profanen Händen eingefügt schien.
Die Tür ging auf, doch der grün-silberne Lakai, der Andreas entgegentrat, besaß die Macht, den mutigen Eroberer von der Schwelle seines Paradieses zurückzuscheuchen. Er sagte, daß die gnädige Frau nicht zu Hause sei. Unter dem ersten Eindruck dieser Nachricht übergab ihm der junge Mann seine Karte und das Billett des Doktor Bediener. Gleich darauf fiel ihm ein, daß er dies nicht hätte tun sollen. Er blickte bleich vor Wut dem Diener in das unverschämte Gesicht und stand im Begriffe, einen Schlag hineinzuversetzen. ›Wenn es nicht meinem Interesse zuwiderliefe‹, sagte er sich, ›würde ich es tun. Übrigens kann ich ihm seine Unverschämtheit nicht nachweisen, sie ist versteckt wie immer bei solchen Menschen.‹
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