Nicht eingreifen!
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Heinz Hoffmann. Nicht eingreifen!
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Отрывок из книги
Auf der Suche nach einem Sinn befuhr Guntram von Franckenbergh die Autobahn in Richtung Süden. Es gehörte nicht gerade zu seinen Gewohnheiten, ziellos umherzufahren, und er hätte wissen müssen, dass die Autobahn ihn nicht zwangsläufig einem wirklichen Sinn näherbringen würde, doch irgendwo musste er ja anfangen. Für einen Sinnermittler, der er seit einiger Zeit war, ist es in der Regel völlig belanglos, an welchem Ort er mit seiner Suche beginnt, vor allem, wenn er keinen bestimmten Auftrag erhalten hat und nur ganz allgemein auf der Suche ist. Er hing seinen Gedanken nach, ohne dabei vom Straßenverkehr abgelenkt zu sein. Er überlegte, ob es Sinn machte, den vor ihm fahrenden LKW zu überholen, kam aber zu dem wenig überraschenden Ergebnis, dass es sinnlos wäre, da er weder ein Ziel hatte noch in Eile war. Trotzdem überholte er den Laster und stellte nüchtern für sich fest, dass dies ein sinnloser Überholvorgang gewesen war. So käme er voraussichtlich nicht entscheidend weiter, zumindest nicht hinsichtlich seiner Sinnsuche.
Sein gesamtes Sekretariat befand sich neben ihm auf dem Beifahrersitz. Es bestand aus einem mittelgroßen Koffer, in dem sich ein Laptop und ein Mini-Drucker, sowie verschiedene Schreibutensilien und eine gewisse Menge verschiedenfarbigen Papiers befanden, die allerdings quasi noch nie zum Einsatz gekommen waren. Den finanziellen Erfolg seiner Profession spiegelte sein fünfzehn Jahre alter VW Golf wider, der dem Rost schon seit einigen Jahren nicht mehr gerade viel entgegenzusetzen hatte. Es war zwar ein Viertürer, doch die hinteren Türen wurden bereits durch ein straff gespanntes Seil im Fond des Wagens daran gehindert, sich unkontrolliert zu öffnen. Gleichwohl waren seine finanziellen Verhältnisse nicht unbedingt das, was man als arm bezeichnen konnte.
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Manfred war erstaunlich gut informiert, fand Guntram, doch auch das ließ sich durch einen einfachen Rückschluss ermitteln, denn man betritt ein Restaurant üblicherweise in der Absicht, etwas zu essen. Er musste einfach gezielter nach Dingen fragen, die nur er und niemand sonst wissen konnte, aber ihm fiel beim besten Willen auf die Schnelle nichts Passendes ein und daher versuchte er, erstmal das Gespräch am Laufen zu halten, denn er konnte es partout nicht ertragen, wenn jemand versuchte, ihn zum Narren zu halten: „Also, gesetzt den Fall, dass du tatsächlich ein Gott bist…“
„Warum rufst du ausgerechnet jetzt und ausgerechnet mich an?“
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