Ulrike D.
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In diesem Entwicklungsroman erinnert sich Elmar Redlich verschiedener Ereignisse seines Lebens. Dabei macht er eine merkwürdige Erfahrung: Obwohl er an sich die Dinge aus der Perspektive der Vernunft betrachtet, kann er die irrationale Vorstellung nicht ganz unterdrücken, unser aller Leben sei letztlich von einer anonymen Schicksalsmacht, der wir ausgeliefert sind, beeinflusst, und zwar nach Maßgabe der Schuld, die wir auf uns geladen haben. Gleich am Anfang taucht dieses irrationale Phänomen in Gestalt seltsamer, wiederkehrender Träume auf, in welchen dem Protagonisten ein Mädchen namens Ulrike D. erscheint, eine flüchtige Bekannte seiner Jugendzeit. Manchmal auch starrt ihm in diesen Träumen ein junger, unbekannter Mann mit unheimlichem Blick entgegen. Er meint, irgendein Schuldkomplex sei Auslöser dieser Träumerei. – Eine Reise in die alte Heimat (Waldstädten) stellt Elmar eine Wiederbegegnung mit seiner früheren Verlobten Julia in Aussicht. Seine Alpträume bringt er auch mit dem einstigen Zerwürfnis zwischen Julia und ihm in Verbindung. Elmar hat das Gefühl, Julia wolle zu ihm zurückkehren und ihm eine neue Heimat ermöglichen, die er bei seiner Familie nicht mehr findet; seine Ehe mit Lisi befindet sich in einer Krise. – Das Motiv der Schuld taucht auch in zwei anderen Ereigniskomplexen, ebenfalls zu Beginn des Romans, auf: Zuerst erinnert sich Elmar einer Katastrophe seines Lebens: Er war einmal fürchterlich «unter die Räder gekommen» und führte seit jeher diesen «Absturz» auf eine Strafe Gottes zurück. Doch außer irgendwelcher «Unkorrektheiten» fällt ihm als «Schuld» nichts weiter ein. Zum anderen denkt er an ein Gemälde, das ein Ereignis aus der Kleistnovelle «Bettelweib von Locarno» wiedergibt. Auch hier wird ein Mensch vom Schicksal furchtbar heimgesucht, aber eine Schuld des Mannes ist kaum ersichtlich, obwohl dem Leser der Novelle eine solche Schuld ständig nahegelegt wird.
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Heinz-Jürgen Schönhals. Ulrike D.
Eine Reise zu Verwandten
Rückkehr in die alte Heimat
Die Erzählung von der verlassenen Braut
Der Runenweiher
Der Jugendfreund
Der Pfadfinder
Osterlager in Haus ’Sternbald’
Berichte über gute pfadfinderische Taten
Erster Bericht: Die fatale Lydia
Zweiter Bericht: Der unsympathische Amtsgerichtsrat
Die Warnungen des ehemaligen Pfadfinders
Der brutale Mathematiklehrer
Abschied von der Pfadfinderzeit
Die Prüderie der Fünfziger Jahre
Julia
Das Tanzfest
Waldwanderung oder die Suche nach der seltenen Wildtulpe
Gustav Höhne und sein unvollendeter ’Orpheus’ - Roman
Cousin Hermann Beyer
Die Kriegserzählungen des Cousins
Julia zum Zweiten
Neue Bekanntschaften auf der Universität
Der mühsam geknüpfte Gesprächsfaden
Das Misstrauen
Ulrike D. und die Examensfeier bei Joachim Schaller
Irritierende Gerüchte
Unheimliche Orte
Ende eines Kapitels und Neuanfang
Studentin Iris Bürgel
Djamila Kermali oder die empfindsame Seele eines alternden Mannes
Noch einmal Iris Bürgel
Professor Dr. jur. Gebhard Wölfel
Schuldgefühle und die Beschwörung der Liebe Gottes
Und wieder: Julia
Erinnerungen an Ulrike D
Impressum
Отрывок из книги
Titel
Eine Reise zu Verwandten
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„Klar“, meinte Elmar, „man muss schon beides miteinander vereinbaren können, das Private und das Berufliche. Wer das nicht kann, sollte die Finger von solchen Techtelmechtel lassen.“
„Und wenn dir so eine attraktive Junglehrerin täglich über den Weg läuft, die obendrein noch hundertprozentig dein Typ ist, was dann?“, Heberer sagte das in einem Ton, als seien ihm solche prekären Begegnungen mit Junglehrerinnen schon öfter passiert; dabei grinste er vielsagend, „du bist schließlich auch nur Mensch und kannst nicht in jeder Phase deines Lebens die Vernunft walten lassen.“
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