Turbulenzen im Paradies
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Helene Hammerer. Turbulenzen im Paradies
Inhaltsverzeichnis
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Impressum
Отрывок из книги
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»So!« Felicia hatte die Möbel abgestaubt, die Dusche und das Abwaschbecken gründlich geputzt und den Boden feucht aufgewischt. Jetzt nur noch alles einräumen und schon war sie fertig. Sie stellte das Radio auf den großen, alten Schreibtisch und stellte den Klassik-Sender ein. So ganz allein war es doch ein wenig still. Als eine Arie aus Mozarts Zauberflöte ertönte, arbeitete Felicia beschwingt weiter. Zu Hause hatte sie sich oft nach Stille gesehnt, wenn ihre Schwester stundenlang Geige geübt hatte und ständig Verkehrslärm zu hören gewesen war. Auch in Manchester war es nie still gewesen. Dort hatte sie mit drei anderen Mädchen zusammen ein kleines, ehemaliges Arbeiterhaus bewohnt, in dem jedes Geräusch zu hören gewesen war. Zum ersten Mal konnte sie selbst entscheiden, ob sie Stille oder Lärm wollte – gut!
Am Sonntagmorgen wurde sie vom Läuten der Kirchenglocken geweckt. Als Lehrerin in einem kleinen, katholischen Dorf sollte sie wohl zur Messe gehen, das würde einen guten Eindruck machen.Anschließend wollte sie noch in die Schule gehen, um alles für den ersten Schultag herzurichten. Die Namenskärtchen, die Buchstabenbilder, die sie in den Ferien gebastelt hatte, und das große Willkommensplakat für die Erstklässler. Auch die Schulbücher müssten schon da sein. Schnell zog sie dünne Strumpfhosen und ein Kleid an, darüber ihren dunkelblauen Sommermantel. Sie schlüpfte in ihre schwarzen Ballerinas, nahm den Korb, den sie unterwegs bei der Schule einstellen wollte, und machte sich auf den Weg zur Kirche. Die Leute grüßten sie freundlich und musterten sie neugierig. Auf dem Kirchplatz traf sie auf Markus, den Schuldirektor, und seine Frau Marianne. Er hatte ihr erklärt, dass sich hier im Tal alle Menschen mit »du« und dem Vornamen anreden würden. »Sie und Herr sagt man nur zu Fremden oder Leuten, die man lieber auf Abstand hält«, hatte er augenzwinkernd gemeint. Die Lehrersgattin nahm Felicia gleich mit auf die »Frauenseite«, denn in der Kirche herrschte hier noch die alte Ordnung. Ein wenig so, als käme man in eine frühere Zeit. Nach der Messe gingen die Frauen nach Hause, um das Sonntagsessen zu kochen, und die Männer trafen sich im Gasthaus zum Frühschoppen.
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