Genderlinguistik
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Helga Kotthoff. Genderlinguistik
Inhalt
Vorwort
1. Wozu Genderlinguistik?
1.1 Was ist Geschlecht?
1.2 Geschichte der linguistischen Genderforschung
1.3 Aufbau dieser Einführung
2. Doing, undoing und indexing gender in Sprache und Gespräch. 2.1 Was heißt „Konstruktion“ von Geschlecht?
2.2 Was heißt doing gender?
2.2.1 Der EthnomethodologeEthnomethodologie Harald Garfinkel und seine Agnes-Studie
2.2.2 Goffmans Sicht auf Arrangements der Geschlechter1
2.2.3 Geschlecht als reflexiv institutionalisiert
2.2.4 Rückbindungen ans Biologische
2.2.5 Gender hervorbringen und/oder mitlaufen lassen
2.2.6 Gender bemerkbar in den Vordergrund der Interaktion bringen?
2.2.7 UnterbrechungUnterbrechung als doing gender?
2.2.8 Gender als semiotische Gestalt
2.2.9 Undoing gender, Grade an SalienzSalienz und Verzicht auf Relevantsetzung
2.2.10 Indexing genderindexing gender
2.3 Indexikalität erster und zweiter Ordnung
2.3.1 Jungen inszenieren eine weiblich assoziierte kommunikative Gattung
2.3.2 Jugendliche in Detroit inszenieren Schicht und Gender
2.3.3 Indirekte Assoziationen mit Gender
2.3.4 Mehr zu Genderindices in der Jugendkommunikation
2.3.5 Soziale StilisierungStilisierung (Selbst- und Fremd-S.) über Genderindizien
2.3.6 Kommunikation von Identitäten
2.3.7 Stil-Basteln – Gender-Basteln
2.4 Sozial-konstruktivistische und radikalkonstruktivistische Ansätze
2.4.1 Judith Butlers Diskursidealismus
2.4.2 Sind sexuelle Präferenzen für Identitäten immer zentral?
Zusammenfassung
3. Prosodie und Phonologie
3.1 Prosodie
3.1.1 Die StimmgrundfrequenzStimmgrundfrequenz
3.1.2 Schwankungen der StimmgrundfrequenzStimmgrundfrequenz
3.1.3 Äußerungsfinale Tonverläufe und weitere Merkmale
3.1.4 Die Singstimme und ihre Genderisierung
3.2 Phonologie
Zusammenfassung
4. Nominalklassifikation: Flexion und Genus
4.1 Deklination – Genus – Sexus – Gender
4.2 Deklination und Geschlecht
4.2.1 Gemischte und starke Feminina
4.2.2 Starke Maskulina
4.2.3 Schwache Maskulina
4.2.4 Deklinationsunterschiede als sedimentierte GeschlechterrollenGeschlechterrolle
4.3 Genus und Geschlecht
4.3.1 Genussysteme und GenuszuweisungGenuszuweisung
4.3.2 Das Genus-Sexus-PrinzipGenus-Sexus-Prinzip
4.3.3 Das Genus-Sexus-PrinzipGenus-Sexus-Prinzip bei personifizierten TierenTiere, Objekten und Abstrakta
4.3.4 Evoziert das Genus von Objektbezeichnungen Geschlechterstereotype?
4.3.5 Haben Geschlechterstereotype Auswirkungen auf die GenuszuweisungGenuszuweisung?
4.3.6 Genus-Sexus-Devianzen beim Menschen als Reflexe von Gender
Zusammenfassung
5. Das so genannte generische Maskulinum
5.1 Substantive
5.1.1 Maskulina verstärken männliche Vorstellungen (Klein 1988, 2004)
5.1.2 Psychologie des „generischen“ Maskulinums (Irmen/Köhncke 1996)
5.1.3 Sind Frauen mitgemeint? (Heise 2000, 2003)
5.1.4 Generische Maskulina und alternative Sprachformen im Vergleich (Stahlberg/Sczesny 2001)
5.1.5 Der Einfluss sprachlicher Formen auf die Verarbeitung von Texten (Braun et al. 2007)
5.1.6 Personenbezeichnungsmodelle auf dem Prüfstand (Rothmund/Scheele 2004)
5.1.7 Generisch beabsichtigt, aber spezifisch interpretiert (Gygax et al. 2008)
5.1.8 Die Macht von Sprachformen (Kusterle 2011)
5.1.9 Referenz- und Relevanzanalyse an Texten (Pettersson 2011)
5.1.10 Personenbezeichnungen im Deutschen und Niederländischen (De Backer/De Cuypere 2012)
5.1.11 Zusammenfassung, Diskussion, Desiderata
5.2 IndefinitpronomenIndefinitpronomen
6. Morphologie
6.1 Überblick über verschiedene Verfahren
6.2 Wortbildung
6.2.1 Komposition
6.2.2 Derivation
6.2.2.1 Femininmovierung (Motion)
6.2.2.2 Maskulinmovierung
6.2.2.3 DiminutionDiminution
6.3 Flexion
6.4 Morphosyntaktische Verfahren
6.5 Analytische (periphrastische) Verfahren
Zusammenfassung
7. Syntax
7.1 SprachgebrauchsmusterSprachgebrauchsmuster
7.1.1 Vom Fischer und seiner Frau
7.1.2 „… darunter auch Frauen und Kinder“
7.1.3 Sie hat Erfolg „trotz ihrer zierlichen Figur“
7.2 BinomialeBinomial (Koordinierungen)
Zusammenfassung
8. Lexikon und Semantik
8.1 Etymologie von Geschlecht
8.2 Etymologie von Frauen- und Männerbezeichnungen
8.3 Pejorisierung von Frauenbezeichnungen
8.4 Geschlechter in Schimpf- und in Sprichwörtern
8.5 Geschlechter im Wortschatz (Lexikon)
8.6 Geschlechter im Wörterbuch
8.7 Geschlechter in der Linguistik
Zusammenfassung
9. Onomastik: PersonennamenPersonenname1
9.1 Luca und Eurone – Rufnamen und Geschlecht
9.2 Die Lutherin und Frau Thomas Mann – Familiennamen und Geschlecht
9.3 Das Heidi und das Merkel – (Frauen-)Namen im Neutrum
9.4 Weitere genderonomastischeGenderonomastik Forschungsfelder
Zusammenfassung
10. Schreibung
10.1 Entstehung der Substantivgroßschreibung
10.2 BinnenmajuskelnBinnenmajuskel, SchrägstricheSchrägstrich, Klammern
10.3 SterneSterne, UnterstricheUnterstrich, -x und -ecs
Zusammenfassung
11. Gender, Sozialisation, Kommunikation
11.1 Gender kommt von außen
11.2 Dimensionen des Genderkonzepts
11.3 Aneignung der GendersemiotikGendersemiotik
11.4 Eltern-Kind-InteraktionEltern-Kind-Interaktion
11.5 Kindergarten
11.6 KindercliquenKinderclique – zwei Kulturen?
11.7 Schule
11.7.1 Ein Blick zurück
11.7.2 Problemgruppe Jungen?
11.7.3 Interaktionale Genderarrangements in der Schule
11.7.4 ScherzverhaltenScherzverhalten
Zusammenfassung
12. Gender in der Soziolinguistik
12.1 Varietäten und ihr PrestigePrestige
12.2 Die klassischen Studien
12.2.1 Die englische Variable -ng
12.2.2 Labovs Kaufhausstudien
12.2.3 „Unruhe im Tabellenbild“
12.2.4 Offenes und verdecktes PrestigePrestige
12.2.5 PrestigeorientierungPrestige in Berlin
12.2.6 Wo Männer mehr zur Hochsprache neigen
12.3 NetzwerkstudienNetzwerk
12.4 Sprache als Abgrenzungsverfahren – vor allem zwischen Müttern und Töchtern
12.5 HabitusHabitus und Geschlechtsindizien
12.5.1 HabitusHabitus bei Pierre Bourdieu
12.5.2 SelbststilisierungStilisierung (Selbst- und Fremd-S.) und Attraktivität
12.5.3 Cheshires Studie zu JugendcliquenJugendclique
12.6 Situationsbezogenes Sprechen
12.7 Befunde aus dem heutigen Deutschland
12.8 Sprache und soziale Semiotiksoziale Semiotik. 12.8.1 Sprachliche und soziale Stile in Detroiter „Handlungsgemeinschaften“
12.8.2 Kinder inszenieren den Übergang ins Jugendalter
12.8.3 Junge Leute in Barcelona
12.9 Interaktionale Soziolinguistikinteraktionale Soziolinguistik
12.10 Arbeitet die soziolinguistische Genderforschung intersektionalintersektional?
Zusammenfassung
13. Gender im Gespräch und darüber hinaus. 13.1 Dominanz und Unterordnung
13.2 Gesprächsstile und ihre Bewertung
13.3 UnterbrechungenUnterbrechung und andere Interventionen
13.4 Redezeiten
13.5 Fragen und RezeptionskundgabenRezeptionskundgabe. 13.5.1 Fragen
13.5.2 RezeptionskundgabenRezeptionskundgabe
13.5.3 Das Modell der kulturellen Differenzen
13.6 Direktheitsstufen bei DirektivaDirektiva
13.7 RahmungRahmung von Autorität, ExpertentumExpertentum und Kompetenz
13.8 Das Gestalten von Beziehungen der Nähe
13.9 Gender, Humor und Lachen
13.9.1 Humor und StatusStatus (sozialer)
13.9.2 Scherzen auf eigene KostenScherzkommunikation
13.9.3 Spott, FrotzelnFrotzeln, Humor mit Biss
13.9.4 Milieuunterschiede in der Privatwelt
13.9.5 Sexualität und romantische Interessen
13.9.6 Lachen
13.10 Humor und indexing genderindexing gender
13.11 Ist Gender als IdentitätskategorieIdentitätskategorie immer relevant?
13.12 Mode und die unterschiedliche SalienzSalienz von Gender
Zusammenfassung
14. Fernsehen, Radio und Printmedien
14.1 Fernsehen
14.1.1 Unterhaltung
14.1.2 Zum Beispiel Germany’s next Topmodel
14.2 Tagespresse
14.3 WerbungWerbungsanalyse. 14.3.1 Die kulturelle Supermacht
14.3.2 BildwerbungWerbungsanalyse
14.3.3 RadiowerbungWerbungsanalyseRadiowerbung
14.4 KomikKomik im Fernsehen
14.4.1 Humoristische Kritik an Geschlechterverhältnissen
14.4.2 GenderparodieParodie
Zusammenfassung
15. Neue Medien
15.1 Internetnutzung und Geschlecht
15.2 Internetbasierte Kommunikationinternetbasierte Kommunikation und Gender. 15.2.1 Sprachliche Merkmale internetbasierter Kommunikation
15.2.2 Gender und Sprachgebrauch im Netz
15.2.3 Genderisierte Stile internetbasierter Kommunikationinternetbasierte Kommunikation?
15.3 Gender und Identitätskonstruktion(en) im Netz. 15.3.1 Indexing genderindexing gender
15.3.2 Genderswappinggenderswapping
15.3.3 SelfiesSelfies
15.3.4 Online-Dating
Zusammenfassung
Literatur
Register
Adressierung
Androzentrismus
Animatizitätsskala
Anthropozentrismus
Asexus
Aufziehen
Backfisch
Bechdel-Test
Beidnennung
Belebtheitshierarchie
Binnenmajuskel
Binomial
boundary making
Braut
Bräutigam
community of practice
Dame
Deagentivierung
Defizithypothese
Dialektvariante
Differentialgenus
Differenzhypothese
Diminution
Direktiva
Dispositionstheorie
Ehename
Eltern-Kind-Interaktion
Emoticon
Erotiktauglichkeit
Esperanto
Ethnomethodologie
Expertentum
Frauensprachen
Frauenzimmer
Fräulein
Frotzeln
funktionale Movierung
Galanterie
gender agreement hierarchy
gender gap
Genderonomastik
Gendersemiotik
genderswapping
Genitalien
Genuskonflikt
Genuskongruenzhierarchie
Genus-Sexus-Devianz
Genus-Sexus-Diskordanz
Genus-Sexus-Nexus
Genus-Sexus-Prinzip
Genus-Sexus-Regel
Genuszuweisung
Geschlechterarrangement
Geschlechtergrenze
Geschlechterrolle
Geschlechtsidentität
Geschlechtsname
Geschlechtsorgane
Geschlechtszustände
Habitus
Herr
Humandifferenzierung
Humorstil
hybrid
Hyperritualisierung
Hypertypus
Identitätskategorie
Imperativ
Indefinitpronomen
In-den-Vordergrund-Rücken
Indexikalisierung
indexing gender
interaktionale Soziolinguistik
Interaktionsgeschichte
Interaktionsnorm
Interaktionsritual
intergeschlechtlich
internetbasierte Kommunikation
intersektional
Intersex
Intervention (Rederecht)
Jugendclique
Jungfer
Jungfrau
Kinderbücher
Kinderclique
Koedukation
Komik
Kommunikative Aktivität
Kommunikative Praktik
Konstruktivismus
konversationeller Stil
konzeptionelle Mündlichkeit
korrelationale Soziolinguistik
Kosename
Lesben
Mädchen
Male-as-norm-Prinzip
male bias
MAN-Prinzip
matrimoniale Movierung
Mensch
metapragmatisch
Mikro-Ökologie
Multimodalität
Mutter
Naturalisierung
Necken
Netzwerk
Neutralisierung
Nichtstandardform
Nutztiere
Ost-/West-Gefälle
overdoing gender
Paarform
Paarformel
Parodie
patronymische Movierung
Pejorisierung
Person
Personenname
Praktike (Aktivitätstyp)
Prestige
Produktname
Radiowerbung
Rahmung
Referenzialität
relationale Movierung
Relativitätsprinzip
Resignifizierung
Rezeptionskundgabe
Ritualisierung
Salienz
Scherzkommunikation
Scherzverhalten
Schichtendifferenz
Schimpfwörter
Schrägstrich
Schulbücher
Schwule
Selbstwahrnehmung
Selfies
semantischer Wandel
Sexualisierung
Sketch
Skript
Sortiervorgang
sozialer Index
soziale Semiotik
soziale Typisierung
Spitzname
Sprachgebrauchsmuster
Sprichwörter
Status (sozialer)
Sterne
Stilisierung (Selbst- und Fremd-S.)
Stilvariation
Stimme
Stimmgrundfrequenz
strukturelle Asymmetrie
Substantivgroßschreibung
Synkretismus
Tiere
Tiername
Transfrauen
Transgender
Transidente
Transmänner
Trans-Personen
Unisexnamen
Unterbrechung
Unterstrich
Vater
verbal duelling
Verkinderung
Verkindlichung
Vernakularkultur
Verwandtschaftsname
voice over
Weib
Werbungsanalyse
Witwe
Fußnoten. 1.1 Was ist Geschlecht?
2.2.2 Goffmans Sicht auf Arrangements der Geschlechter
2.2.5 Gender hervorbringen und/oder mitlaufen lassen
2.2.9 Undoing gender, Grade an Salienz und Verzicht auf Relevantsetzung
2.2.10 Indexing gender
2.3.2 Jugendliche in Detroit inszenieren Schicht und Gender
3.1 Prosodie
3.1.1 Die Stimmgrundfrequenz
4.2.1 Gemischte und starke Feminina
4.2.2 Starke Maskulina
4.2.3 Schwache Maskulina
4.2.4 Deklinationsunterschiede als sedimentierte Geschlechterrollen
4.3.1 Genussysteme und Genuszuweisung
4.3.2 Das Genus-Sexus-Prinzip
4.3.3 Das Genus-Sexus-Prinzip bei personifizierten Tieren, Objekten und Abstrakta
4.3.6 Genus-Sexus-Devianzen beim Menschen als Reflexe von Gender
5. Das so genannte generische Maskulinum
5.1 Substantive
5.1.1 Maskulina verstärken männliche Vorstellungen (Klein 1988, 2004)
5.1.2 Psychologie des „generischen“ Maskulinums (Irmen/Köhncke 1996)
5.1.7 Generisch beabsichtigt, aber spezifisch interpretiert (Gygax et al. 2008)
5.1.8 Die Macht von Sprachformen (Kusterle 2011)
5.1.11 Zusammenfassung, Diskussion, Desiderata
5.2 Indefinitpronomen
6.2.1 Komposition
6.2.2.1 Femininmovierung (Motion)
6.2.2.3 Diminution
6.3 Flexion
6.4 Morphosyntaktische Verfahren
7.1.2 „… darunter auch Frauen und Kinder“
7.1.3 Sie hat Erfolg „trotz ihrer zierlichen Figur“
7.2 Binomiale (Koordinierungen)
8.1 Etymologie von Geschlecht
8.2 Etymologie von Frauen- und Männerbezeichnungen
8.3 Pejorisierung von Frauenbezeichnungen
8.5 Geschlechter im Wortschatz (Lexikon)
8.6 Geschlechter im Wörterbuch
8.6 Geschlechter im Wörterbuch
8.7 Geschlechter in der Linguistik
9. Onomastik: Personennamen
9.1 Luca und Eurone – Rufnamen und Geschlecht
9.2 Die Lutherin und Frau Thomas Mann – Familiennamen und Geschlecht
9.3 Das Heidi und das Merkel – (Frauen-)Namen im Neutrum
9.4 Weitere genderonomastische Forschungsfelder
10.3 Sterne, Unterstriche, -x und -ecs
11.7.2 Problemgruppe Jungen?
11.7.3 Interaktionale Genderarrangements in der Schule
12.2.4 Offenes und verdecktes Prestige
12.2.6 Wo Männer mehr zur Hochsprache neigen
12.4 Sprache als Abgrenzungsverfahren – vor allem zwischen Müttern und Töchtern
12.5.3 Cheshires Studie zu Jugendcliquen
12.6 Situationsbezogenes Sprechen
12.7 Befunde aus dem heutigen Deutschland
12.8.1 Sprachliche und soziale Stile in Detroiter „Handlungsgemeinschaften“
12.8.2 Kinder inszenieren den Übergang ins Jugendalter
13.1 Dominanz und Unterordnung
13.2 Gesprächsstile und ihre Bewertung
13.3 Unterbrechungen und andere Interventionen
13.5.2 Rezeptionskundgaben
13.9.1 Humor und Status
13.12 Mode und die unterschiedliche Salienz von Gender
14.1.2 Zum Beispiel Germany’s next Topmodel
14.2 Tagespresse
14.3.2 Bildwerbung
14.3.3 Radiowerbung
14.4.2 Genderparodie
15. Neue Medien
15.2.1 Sprachliche Merkmale internetbasierter Kommunikation
15.2.2 Gender und Sprachgebrauch im Netz
15.2.3 Genderisierte Stile internetbasierter Kommunikation?
15.3.1 Indexing gender
15.3.3 Selfies
15.3.4 Online-Dating
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Kaum ein Thema löst so vehemente, oft reflexhafte Reaktionen aus wie die Genderlinguistik. Längst hat sich ein öffentlicher Disput entsponnen, der sich zwar immer wieder über ‚die Sprache‘ äußert, aber weit von der dafür zuständigen wissenschaftlichen Disziplin, der Sprachwissenschaft, entfernt ist. Dieser weitgehend uninformiert und emotional geführte Diskurs hat sich so weit verselbständigt und dabei auf vermeintliche Vorschriften oder gar „Sprechverbote“ kapriziert, dass sich die Linguistik selbst gar nicht mehr zu Wort meldet: Man wüsste nicht, wo man anzufangen hätte. Ohne linguistische Elementarkenntnisse lässt sich kaum etwas vermitteln. Deshalb dringen weder Erkenntnisse aus der Linguistik nach außen noch fragt die Öffentlichkeit, ob die Linguistik etwas dazu zu sagen hätte. Wir meinen jedoch, dass dies dringend angezeigt ist.
Wir legen daher für alle diejenigen, die sich für die faszinierende Disziplin der Sprachwissenschaft interessieren, eine Einführung vor, die versucht, den aktuellen Wissensstand zum Komplex Sprache und Geschlecht allgemeinverständlich zu präsentieren. Manche Bereiche sind gut erforscht, andere weniger, viele auch gar nicht. Im letzten Fall müssen wir uns auf (meist) US-amerikanische Forschungen beziehen, die aufzeigen, was für das Deutsche noch zu leisten wäre. Da die Genderlinguistik (im Gegensatz zu anderen genderbezogenen Disziplinen) nie an deutschen Universitäten institutionalisiert wurde, sind gravierende Wissensdefizite zu beklagen, die die deutsche oft weit hinter die angelsächsische Genderlinguistik zurücktreten lässt. Solche Forschungslücken werden in dieser Einführung, die sich in erster Linie an die Studierenden unseres Faches wendet, benannt.
.....
Sie zitieren Cahill (1986), dessen Kindergartenstudien eigentlich zu einer etwas anderen Sicht einladen. Er hatte herausgearbeitet, über welche Aktivitäten und Zuschreibungen Kinder Gender gestalthaft für sich selbst annehmen. So lernen kleine Jungen von etwa drei Jahren es als jungenhaft zu betrachten, dass sie die Umwelt offen manipulieren können und dass ihr Äußeres nicht so wichtig ist. Mädchen lernen z.B., dass die Ornamentierung des Körpers mädchenhaft ist. Der Umgang mit dem eigenen Äußeren und die Art des Einwirkens auf andere sind erste Genderperformanzen der Kinder (Kotthoff 1994b, 1996a). In Cahills Studie ist bemerkbar, dass das Sprachverhalten der Kinder im Einklang mit anderen semiotischen Codes (wie Kleidung) eine gestalthafte Genderisierung ergibt. Eine StilisierungStilisierung (Selbst- und Fremd-S.) von Feinheit und die Bedeutsamkeit der Gestaltung des Äußeren gehören in unserem Kulturkreis zu einer sichtbaren Kommunikation von Weiblichkeit. Kinder sind ja auf ihre Beobachtungen der Welt angewiesen. Dies deutet darauf hin, dass Gender gestalthaft kommuniziert wird, als ein Bündel verschiedener Ausformungen. Wir kommen in Kap. 11 darauf zurück.
In den achtziger Jahren gingen Zimmerman und West als gradlinig angenommenen Rangordnungen im Gespräch nach, wie sie etwa mittels des Turn-Taking-Mechanismus herstellbar wären. Sacks et al. (1974) haben ausdrücklich darauf hingewiesen, dass über das Rederechtsmanagement lokale Hierarchien hergestellt werden können. In ihrer Studie von 1983 fanden Zimmermann und West bei zufällig aufgenommenen, gemischtgeschlechtlichen Paaren 48 UnterbrechungenUnterbrechung ihrer Definition (Sprecheinsatz vor Redezug-Ende des vorherigen Sprechers). Davon wurden 46 von Männern ausgeführt. In ihrer zweiten Studie (1989) bei fünf Paaren von Unbekannten in einem Laborsetting fanden sie 75 % der insgesamt 28 Unterbrechungen von Männern realisiert. West und Zimmerman glaubten, damit ein alltägliches, direktes Verfahren des doing gender gefunden zu haben. So ein gradliniges doing gender als Verfahren maskuliner Dominanzherstellung müsste an auffälligen Frequenzen von beispielsweise Unterbrechungen oder Themensetzungen von männlicher Seite festmachbar sein, und das ist selten der Fall, wie wir in Kap. 12 sehen.
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