Gesellschaftliche Krisen und Proteste
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Helge Döring. Gesellschaftliche Krisen und Proteste
Vorwort
Geleitwort
Inhalt
1 Einleitung
2 Krise als wiederkehrende Bedrohung der Normalität
2.1 Der Krisenbegriff
2.2 Krise als Prozess
2.3 Krisendeutung
3 Eskalation als Folge ungelöster Krisen
Vier Krisenverlaufstypen
3.1 Die idealtypische Krise
Konfliktaufbau (Zeitpunkt 1 bis 2)
Konfliktzenit (Zeitpunkt 2 bis 3)
Konfliktabbau (Zeitpunkt 3 bis 4)
3.2 Die Dauerkrise
3.3 Die Reeskalation
3.4 Die strukturell eskalierte Krise
4 Dialog als Mittel zur Krisenintervention
4.1 Dialogvoraussetzungen
4.2 Dialoggestaltung
4.3 Empirische Grundlagen zur Untersuchung von Krisenintervention durch Dialog und deren Ergebnisse
4.4 Empirische Implikationen und theoretische Einbettung der Fallstudien
Kapitel 5 – Konflikte um die Unterbringung Geflüchteter in Dortmund Eving
Kapitel 6 – Konflikte um die armutsgeprägte Zuwanderung aus Rumänien und Bulgarien in die Dortmunder Nordstadt
Kapitel 7 – Konflikte um das Rheinische Braunkohlerevier
5 Problematische Dialoge
5.1 Einleitung und Vorüberlegungen
5.2 Fallstudie 1: Der problematische Bürger*innendialog zur Geflüchtetenunterkunft in Dortmund Eving. 5.2.1 Empirisches Design und Datenbeschreibung
5.2.2 Empirische Ergebnisse zum chronologischen Ablauf der Reeskalation
5.3 Fallstudie 2: Der gescheiterte Bürger*innendialog der AfD Dortmund. 5.3.1 Empirisches Design und Datenbeschreibung
5.3.2 Empirische Befunde in chronologischer Abfolge
5.4 Teilfazit und Ausblick
6 Die Dauerkrise30
6.1 Konfliktursache: Armutsgeprägte Zuwanderung aus Rumänien und Bulgarien in die Dortmunder Nordstadt
6.2 Die Dortmunder Nordstadt als Ankunftsgebiet
6.3 Das Dialog-Dilemma: Die Dauerkrise in der Dortmunder Nordstadt
6.3.1 Djelem Djelem
6.3.2 Talk im DKH
6.3.3 Quartiersmanagement
6.3.4 Speed-Dating der Kulturen
6.3.5 Antidiskriminierungsarbeit, Konfliktmanagement und Mediation
6.3.6 Diskussion um das »Gorilla-Graffiti«
6.4 Datenbeschreibung und Auswertungsstrategie zur Untersuchung von Dialogveranstaltungen in der Dortmunder Nordstadt
6.5 Ergebnisse der Auswertung von Dialogveranstaltungen in der Dortmunder Nordstadt
6.6 Teilfazit und abschließende Betrachtung zur Rolle von Dialog in der Dauerkrise
7 Der Pseudodialog
7.1 Einleitung und Vorüberlegungen
7.2 Protest im Rheinischen Braunkohlerevier
7.2.1 Protestdefinition
7.2.2 Protest, Radikalisierung, Gewalt und gesellschaftlicher Zusammenhalt
7.2.3 Datenerhebung
7.2.4 Datenbeschreibung und methodisches Vorgehen der Interviewauswertung
7.3 Stakeholder*innen. 7.3.1 RWE Power AG
7.3.2 Ende/Gelände
7.3.3 Hambi bleibt!
7.3.4 Buirer für Buir
7.4 Analyse der Krise vor Ort
7.4.1 Die Chancen für einen Dialog auf Augenhöhe
7.4.2 Umgang mit Gewalt im Hambacher Wald
7.4.3 Die Radikalisierung zur Generierung von Aufmerksamkeit in der Klimadebatte
7.4.4 Zivilgesellschaftliches Engagement im Spannungsfeld von Wertschätzung und Anfeindungen
7.4.5 Die Grenzen von Dialog
7.4.6 Die demokratische Perspektive des Klimaprotestes im Spannungsfeld zur Energiepolitik des Bundes und der Wunsch nach Vermittlung
7.4.7 Perspektiven und Empfehlungen für eine konstruktive Debatte im Klimaprotest
7.5 Teilfazit und Ausblick
8 Exkurs: Von Frames und Strohmännern
8.1 Einleitung und Vorgehensweise
8.2 Framing und Hintergrund der Klimadebatte
8.2.1 Diskursbühne Twitter
8.2.2 Das Strohmann-Argument
8.3 Die Hintergründe zu #Möhrengate
Erik Marquardt
Daniel Bohl
Georg P Kössler
Ende Gelände
Ende Gelände
Polizei NRW AC
8.4 Perspektiven der beteiligten Akteur*innen
Ende Gelände
8.5 Teilfazit und Ausblick
9 Empfehlungen für eine konstruktive Dialoggestaltung
9.1 Schlüsselkriterien für einen erfolgreichen Dialog. 9.1.1 Analyse der Situation und Zielformulierung
9.1.2 Legitimität, Akzeptanz und Repräsentativität
9.1.3 Wirtschaftlichkeit und Effizienz
9.1.4 Transparenz, Glaubwürdigkeit und Vertrauen
9.1.5 Geringe Komplexität und leichte Durchführbarkeit
9.1.6 Ergebnisoffenheit und Nachhaltigkeit
9.2 Dialog, Konflikt und Eskalation
10 Fazit
10.1 Konturen des Dialogpotenzials – Möglichkeiten und Grenzmarkierungen
10.1.1 Konfliktzunahme trotz oder durch Dialog?
10.1.2 Dialog ernsthaft betreiben: Ansätze zur Potenzialausschöpfung
10.1.3 Die Deeskalationswirkung von Dialog im Krisenfall
10.2 Weitergehender Forschungsbedarf
11 Anhang. Interviewleitfaden des Projektes KDZ. Leitfaden Expert*inneninterviews – Erfolgsfaktoren von Dialogformaten
Protokoll des Interviews Nr. ______________
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Literaturverzeichnis
Отрывок из книги
Der Autor
Dr. Helge Döring studierte Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Technischen Universität Dortmund. 2015 promovierte er dort zum Thema: »Wissensmanagement in Familienunternehmen«. Er ist seit 2018 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule Münster. Seine Lehr- und Forschungsschwerpunkte sind Wissensmanagement, Konfliktforschung, soziale Ungleichheit und Stadtsoziologie. Er leitete das Teilprojek: Dialogverfahren in lokalen und regionalen Konflikten in NRW des vom BMBF geförderten Verbundprojektes: Krisen-Dialog-Zukunft, welches sich der Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts in Zeiten von Krisen und Umbrüchen durch Dialog widmet.
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9. Eskalationsstufe 9 »Gemeinsam in den Abgrund«: In dieser Phase nimmt (wenigstens) eine Partei die eigene Vernichtung in Kauf, wenn damit der oder die Feind*in definitiv vernichtet werden kann. Durch direkte Gewalthandlungen ohne jede Rücksichtnahme wird die Strategie der »verbrannten Erde« geführt (Glasl 2012: 162).
Glasl (2012: 162) zeigt mit diesem Modell auf, wie im Laufe eines Konfliktes eine Dynamik eintritt, die weg vom Dialog bis hin zur Gewalt führt. Rationale Kalküle und die Vernunft der handelnden Personen werden ins Gegenteil verkehrt und irrationale, emotional aufgeladene Gewalthandlungen sind die Folge. Wie die Erkenntnisse aus zahlreichen Expert*inneninterviews der Studie zeigen, muss es das primäre Interesse aller Akteur*innen sein, die Konfliktparteien unbedingt im Dialog und den Diskurs auf den ersten drei Eskalationsstufen zu halten. Danach steigen die Kosten, eine Krise friedlich aufzulösen, immens, weil Deeskalationsmaßnahmen wesentlich teurer sind als Präventionsmaßnahmen.
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