Den Kopf halt kühl, die Füße warm!
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Helmut A. Seidl. Den Kopf halt kühl, die Füße warm!
Den Kopf halt kühl, die Füße warm!
Impressum
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Inhalt
Einleitung
1. Sparsamer Sex und häufiges Händewaschen – Körper und Körperteile
2. Brot macht Backen rot, Absinth macht blind – Speis und Trank
3. Lachen ist die beste Medizin, Gott der beste Arzt – Gemüt und Glaube
4. Jugendsünden werden Altersschwächen – Junge und Alte
5. Die Frauen tanzen, die Männer schaffen sich zu Tode – Frauen und Männer
6. Oktobergewitter sind Leichenbitter – Wetter und Jahreszeit
7. Hundes Zung’ heilt Wunden, Tausendgüldenkraut alle Schäden – Tiere und Pflanzen
8. Bei Wassersucht und Quartan stehen alle Medici an – Arzt und Krankheit
Literaturverzeichnis
Abbildungsnachweis
Danksagung
Informationen zum Buch
Informationen zum Autor
Отрывок из книги
Helmut A. Seidl
Sprichwörtliche Gesundheitstipps und was dahintersteckt
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Da bei diesem Anlass also zugleich Haupthaar und Bart geschoren wurden, bedurfte es nicht nur eines Baders bzw. Barbiers als Leiter einer Badstube, sondern auch einschlägigen Hilfspersonals. Eine Breslauer Bader-Innung vom Jahre 1487 nennt als solche u.a. Scherer, Lasser (d.h. Aderlasser), Badeknechte, Tschurer (d. i. Kratzer) und Reiberinnen. Zu jener Zeit begann sich aber die Syphilis in Europa zu verbreiten, so dass man sich in den öffentlichen Badstuben, die oft zu Orten von Vergnügungen anderer Art geworden waren, nicht nur mit einer Hautkrankheit wie der Skabies anstecken konnte. Dann galt erst recht: Mancher geht gesund ins Bad und kommt zurück mit schwerem Schad’. Das öffentliche Bäderwesen erfuhr dadurch einen allmählichen Niedergang.
Erst im 18. Jahrhundert erfolgte eine Renaissance. Der schlesische Stadtphysicus Johann Siegmund Hahn (1664–1742), der Begründer der Hydrotherapie in Deutschland, warb für Kaltwasserkuren. Sein schlesischer Landsmann Vincenz Prießnitz (1799–1851) errichtete später die erste Kaltwasser-Heilanstalt. In Wien gab es 1871 die erste Flussbadeanstalt. So meinte denn auch Deutschlands größter Sprichwortsammler Karl Friedrich Wilhelm Wander (1803–1879): „Es ist unserer Zeit bestimmt gewesen, die heilenden, stärkenden Kräfte des kalten Wassers wieder zu erkennen und in ihre Rechte einzusetzen.“ Das geschah im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts vor allem durch den bayerisch-schwäbischen „Wasserdoktor“ Sebastian Kneipp (1821–1897), der anscheinend durch Bäder in der eiskalten Donau seine Tuberkulose loswurde.
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